13.07.2016, 01:11 |
|
|||
Reisender
Registriert seit: 12 Jul 2016
Beiträge: 87
|
"Und so gelobe ich, ehrenhaft zu streiten im Namen der einzig wahren Fürstin der Finsternis. Die Schwachen zu belehren und selbst die härtesten Recken in die Dunkelheit zu führen, wo sie so lange leiden mögen bis die Herrin der Schwärze ihnen Erlösung zuteil werden lässt." Sein Blick war kalt und starr auf den Altar vor ihm gerichtet.
Das dunkelgrüne Banner mit dem Kopf der Ratte, welcher über der Geissel prangte hob sich kaum merklich. In den Reihen rund um den Altar standen alte Weggefährten und wohl bekannte Gönner und Lehrmeister. Vor dem Altar versammelt, die Kohorte von Kriegern die, einer Armee gleich, Tunkalis Heiligtum hier in den Bergen des Westens verteidigte. Diese Krieger denen der Erwählte vor dem Altar so weit vertraute wie man einen Zyklopen werfen konnte. Was soll man auch erwarten von jenen verblendeten die allabendlich in den Wirtshäusern nach den Röcken der jungen Mädchen trachten. Mit Wein gefüllten Wänsten grabschen und fummeln sie an den jungen Damen herum. Krieger der Finsternis. Er musste ein Lachen unterdrücken. Der Einzige der wohl Gefallen an so etwas finden mag, wird der zügellose Volo sein. Diese Männer waren es nicht wert Krieger der Finsternis genannt zu werden. Er allein würde der Bote und Verkünder des neuen Zeitalters sein. Ein Zeitalter in dem Seuchen und Prüfungen von gnadenloser Härte, das verhätschelte Volk wach rütteln würden. Auf das einjeder sich zum wahren Glauben der Tunkali bekenne, seine eigene Stärke fände und sich vor dem Antlitz der Göttin als würdig erweisen konnte. .... Monate später in der Provinz Britainnia. Es wurde Zeit, die Partner zum Tanz zu bitten. Schon die Gardisten an den Eingangstoren warfen ihm Blicke hinterher und tuschelten. Doch keiner stellte sich ihm entgegen. Waren sie nur vorsichtig, oder verweichlicht von Glarons angeblichem Schutz? Seine Suche nach einem belebten Ort wurde bald von Erfolg gekrönt. "Wenn ihr einen Ort sucht an dem viele Leute sind, geht ins Handelshaus, da ist immer was los." Das Handelshaus, selbst die Wache vor dem Eingang des Hauses wich zurück. Was erwarteten die Leute von einem gläubigen Diener der Tunkali? Das er die Stadt niederbrannte, Frauen und Kinder bei lebendigem Leibe auffraß? Es wurde wirklich Zeit für einen Hahnenschrei. Ein Mann fortgeschrittenen Alters trat ihm im Vorraum entgegen. Nach dem üblichen Gruß, griff er sofort zu einem Beutel an seinem Gürtel. Entweder war er ein Magier oder ein Meuchler der nach einer Rauchbombe suchte. Dennoch, der Mann war zumindest mutig genug sich ihm entgegen zu stellen. Ja er wollte den jungen Erwählten der Tunkali gar der Inquisition übergeben. Dieser Mann verdiente eine Chance. Er würde sich in den Augen der Göttin beweisen müssen. Vielleicht... wenn man das richtige Maß an Druck ausübte, würde er der Dunkelheit verfallen. Zwischen Heldentum und Wahnsinn lagen nur wenige Hand breit. Besonders schienen es ihm die Frauen im Raum angetan zu haben, allen voran jene eine die ihn Avarion nannte. Für seine Tochter war sie zu alt, demnach entweder die Schwester oder das Eheweib. Die versteinerte Mine von Martosh ließ nicht erkennen was er zu tun gedachte. Aber für heute war es genug. Ich habe das Fest ausgerichtet und zum Tanz gebeten. Nun waren die Bluthunde und fanatischen Eiferer der Lichtgötter am Zug. Abschließend wurde es Zeit die Plagen zu prüfen die dieses Land heimsuchten. Vielleicht trieb ja der eine oder andere Nekromant sein Unwesen. Doch diese Idee war eine reine Enttäuschung. Entweder waren die Nekromanten hier zu lande Schwachköpfe oder ihre Schöpfungen waren schon zuvor erbärmlich. Von langer Weile und karger Monotonie geplagt, ließ Martosh sich nur zu gern auf ein Gespräch mit der gerade hin zu gestoßenen Frau ein. Sängerin, Heilerin, den Untoten Frieden schenken. BÄH! Es wurde Zeit Zweifel zu sähen auf das die Lichtgötter weniger Liebe ihrer Gläubigen erfuhren. Es bedurfte nur weniger Worte um die ohnehin ängstliche Frau ins Chaos der Verwirrung zu stoßen. Unheilige Dunkelheit was lebten hier zu Lande bloß für Gestalten? Diese junge Magie Kundige würde eine weitere Stufe auf dem Weg zu Tunkalis Altar bilden. Doch nun wurde es Zeit den Abend zu beschließen. Zurück in seiner Kammer im tiefen Süden des Landes ging er zu seinem Gepäck und nahm die lederne Geißel an sich. Schon Augenblicke später stand er, mit freiem Oberkörper mitten in seiner Kammer. "Ehre sei Tunkali." Auch wenn die Fänge der Geißel wütend bissen, kam kein Schmerzenslaut über seine Lippen. "Gelobt sei Tunkali." Wieder leckten sie ledernen Zungen gierig über seinen Rücken, und erneut war ein anheben der haarlosen Augenbrauen die einzige Reaktion darauf. Erst in der zweiten Stunde der Nacht gab er sich dem Schlaf hin. Heute war ein guter Tag. Wir bitten zum Tanz im Schein der Finsternis. |
|||
|