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Alt 13.07.2016, 01:11
Tanz im Schein der Finsternis
#1
Martosh Masronn
Reisender
 
Registriert seit: 12 Jul 2016
Beiträge: 87
"Und so gelobe ich, ehrenhaft zu streiten im Namen der einzig wahren Fürstin der Finsternis. Die Schwachen zu belehren und selbst die härtesten Recken in die Dunkelheit zu führen, wo sie so lange leiden mögen bis die Herrin der Schwärze ihnen Erlösung zuteil werden lässt." Sein Blick war kalt und starr auf den Altar vor ihm gerichtet.

Das dunkelgrüne Banner mit dem Kopf der Ratte, welcher über der Geissel prangte hob sich kaum merklich. In den Reihen rund um den Altar standen alte Weggefährten und wohl bekannte Gönner und Lehrmeister. Vor dem Altar versammelt, die Kohorte von Kriegern die, einer Armee gleich, Tunkalis Heiligtum hier in den Bergen des Westens verteidigte. Diese Krieger denen der Erwählte vor dem Altar so weit vertraute wie man einen Zyklopen werfen konnte. Was soll man auch erwarten von jenen verblendeten die allabendlich in den Wirtshäusern nach den Röcken der jungen Mädchen trachten. Mit Wein gefüllten Wänsten grabschen und fummeln sie an den jungen Damen herum.

Krieger der Finsternis. Er musste ein Lachen unterdrücken. Der Einzige der wohl Gefallen an so etwas finden mag, wird der zügellose Volo sein. Diese Männer waren es nicht wert Krieger der Finsternis genannt zu werden. Er allein würde der Bote und Verkünder des neuen Zeitalters sein. Ein Zeitalter in dem Seuchen und Prüfungen von gnadenloser Härte, das verhätschelte Volk wach rütteln würden. Auf das einjeder sich zum wahren Glauben der Tunkali bekenne, seine eigene Stärke fände und sich vor dem Antlitz der Göttin als würdig erweisen konnte.

....

Monate später in der Provinz Britainnia.

Es wurde Zeit, die Partner zum Tanz zu bitten. Schon die Gardisten an den Eingangstoren warfen ihm Blicke hinterher und tuschelten. Doch keiner stellte sich ihm entgegen. Waren sie nur vorsichtig, oder verweichlicht von Glarons angeblichem Schutz?
Seine Suche nach einem belebten Ort wurde bald von Erfolg gekrönt.

"Wenn ihr einen Ort sucht an dem viele Leute sind, geht ins Handelshaus, da ist immer was los." Das Handelshaus, selbst die Wache vor dem Eingang des Hauses wich zurück. Was erwarteten die Leute von einem gläubigen Diener der Tunkali? Das er die Stadt niederbrannte, Frauen und Kinder bei lebendigem Leibe auffraß? Es wurde wirklich Zeit für einen Hahnenschrei.

Ein Mann fortgeschrittenen Alters trat ihm im Vorraum entgegen. Nach dem üblichen Gruß, griff er sofort zu einem Beutel an seinem Gürtel. Entweder war er ein Magier oder ein Meuchler der nach einer Rauchbombe suchte. Dennoch, der Mann war zumindest mutig genug sich ihm entgegen zu stellen. Ja er wollte den jungen Erwählten der Tunkali gar der Inquisition übergeben.

Dieser Mann verdiente eine Chance. Er würde sich in den Augen der Göttin beweisen müssen. Vielleicht... wenn man das richtige Maß an Druck ausübte, würde er der Dunkelheit verfallen. Zwischen Heldentum und Wahnsinn lagen nur wenige Hand breit. Besonders schienen es ihm die Frauen im Raum angetan zu haben, allen voran jene eine die ihn Avarion nannte. Für seine Tochter war sie zu alt, demnach entweder die Schwester oder das Eheweib. Die versteinerte Mine von Martosh ließ nicht erkennen was er zu tun gedachte. Aber für heute war es genug. Ich habe das Fest ausgerichtet und zum Tanz gebeten. Nun waren die Bluthunde und fanatischen Eiferer der Lichtgötter am Zug.

Abschließend wurde es Zeit die Plagen zu prüfen die dieses Land heimsuchten. Vielleicht trieb ja der eine oder andere Nekromant sein Unwesen. Doch diese Idee war eine reine Enttäuschung. Entweder waren die Nekromanten hier zu lande Schwachköpfe oder ihre Schöpfungen waren schon zuvor erbärmlich. Von langer Weile und karger Monotonie geplagt, ließ Martosh sich nur zu gern auf ein Gespräch mit der gerade hin zu gestoßenen Frau ein.

Sängerin, Heilerin, den Untoten Frieden schenken. BÄH!
Es wurde Zeit Zweifel zu sähen auf das die Lichtgötter weniger Liebe ihrer Gläubigen erfuhren. Es bedurfte nur weniger Worte um die ohnehin ängstliche Frau ins Chaos der Verwirrung zu stoßen. Unheilige Dunkelheit was lebten hier zu Lande bloß für Gestalten?
Diese junge Magie Kundige würde eine weitere Stufe auf dem Weg zu Tunkalis Altar bilden. Doch nun wurde es Zeit den Abend zu beschließen.

Zurück in seiner Kammer im tiefen Süden des Landes ging er zu seinem Gepäck und nahm die lederne Geißel an sich. Schon Augenblicke später stand er, mit freiem Oberkörper mitten in seiner Kammer.

"Ehre sei Tunkali." Auch wenn die Fänge der Geißel wütend bissen, kam kein Schmerzenslaut über seine Lippen.
"Gelobt sei Tunkali." Wieder leckten sie ledernen Zungen gierig über seinen Rücken, und erneut war ein anheben der haarlosen Augenbrauen die einzige Reaktion darauf. Erst in der zweiten Stunde der Nacht gab er sich dem Schlaf hin.

Heute war ein guter Tag. Wir bitten zum Tanz im Schein der Finsternis.
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Alt 15.07.2016, 08:28
#2
Martosh Masronn
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Die Sonne lugte vorsichtig über dem Rand des Horizontes empor, als er von seiner frühen Laufrunde in das Gasthaus zurückkehrte. Die warme Brise vom Meer hinterließ einen herben Geruch im gesamten Gasthaus.

Eine gründliche Waschung dann zog er sich an und ging hinab in den Schankraum. Mit ein paar extra Goldmünzen ließ er den generell verteilten Fischbrei zum Frühstück, in einen halben Laib Brot, einige Früchte, Butter und Käse tauschen. Ja in Aldfur wäre das Essen für jemanden seines Standes besser gewesen, aber noch war nicht die Zeit seinen Platz einzufordern. Eine neue Tänzerin war auf dem Parkett der Finsternis aufgetaucht.

Nia.

Sie hatte ihm nur dieses eine Wort zukommen lassen. Aufgrund der unbeholfenen Schrift hatte er zuerst an eine barbarische Kriegerin geglaubt oder eine Waldläuferin die nie in ihrem Leben auch nur einen Buchstaben gesehen hatte. Aber seine Erkundigungen wiesen Nia als ein Kind aus. Ein kleines Mädchen, dass sich allein durchschlug.

Allein vor dieser Art zu überleben zog er seinen Hut, die Kleine musste etwas besonderes an sich haben. Sie wollte etwas von ihm, und konnte dieses Kind gut gebrauchen. Feiner als jeder Schlag mit seinem Schwert, konnten ihre Worte zur richtigen Zeit die Stadt in Aufruhr versetzen. Die Zeit des Treffens war nah und er hatte sich für ein Treffen im Loch, einer örtlich bekannten Untergrund Kaschemme, entschlossen. Nia schien diesen Untergrund zu kennen und es würde ihr ein Gefühl von Sicherheit geben in vertrautem Terrain zu sein.

Die Gerüche des Untergrundes waren wie erwartet... erdrückend. Urin, Blut, Dung von Getier und Erbrochenes. Wobei letzteres häufiger wurde, je näher man dem Loch kam. Er trat ein und orderte bei der Schankmaid einen Krug frisches Wasser in der Hoffnung, dass es nicht aus dem Brackwasser der Kanalisation war. Zu seinem Erstaunen war es frisches Wasser und ein sauberer Becher wurde noch dazu gestellt.

Es dauerte nicht lange, da trat ein junges Mädchen an ihn heran. Sie war, wie erwartet, klein aber nicht rundlich oder kindisch verspielt. Ihre Züge trugen etwas in sich das von ernster und schwerer Last zeugte. Wahrscheinlich war dieses Kind im Geiste reifer als so manch ein Säufer hier unten. Er bot ihr einen Platz, den Krug mit Wasser und den Becher an. Nia setzte sich. Sie hatte Fragen über Tunkali. Wie könnte sie aussehen? Wie wäre sie vom Wesen her? Es waren eine Menge Fragen, doch Martosh beantwortete sie alle.

Immer wieder versuchte er in ihrer Mimik, der Gestik oder dem Klang der Worte heraus zu hören was dieses Kind bewegte. Doch dieses Mädchen war mit allen Wassern gewaschen und ließ sich nicht in die Karten schauen. Erst sehr spät offenbarte sie ihm ein Loch im Panzer der Undurchsichtigkeit. Träume suchten sie heim. Nein sie wurden ihr geschenkt. Eine schemenhafte Frau kam nach dem Tod ihrer Mutter, in den Träumen zu ihr. Sie spendete keinen Trost sandte aber die Ratten um die Leiche der Mutter ... ab zu tragen?

Der Tod ihrer Mutter, es plätscherte nebenbei aus ihr heraus. Das war der wunde Punkt. Dies konnte des Rätsels Lösung sein, der Grund aus dem sie schon so früh die Last des Alters trug. Und... ja, es sah Tunkali ähnlich. Die Ratten, das heilige Tier der Tunkali, die Besuche die keinen Trost, aber einen Ausweg spendeten. All dies waren klare Anzeichen. Tunkali hatte also ein Auge auf die Kleine geworfen. Dann stand es fest, dieses Kind musste im wahren Glauben erzogen werden. Auch hier griff sie ihm vor, wie ein Reh das sich freiwillig vor dem Bogen des Jägers aufbaut. Sie wollte kämpfen lernen, sie wollte mehr über Tunkali erfahren... ... er willigte ein zu Lehren und sie willigte ein zu lernen. Es schien beinahe zu einfach.

Bevor die beiden sich verabschiedeten wagte er einen ersten Schritt. Eine erste gemäßigte Lektion. Er nahm eine große Hand voll Münzen und gab sie Nia. Diese sah ihn groß an und das zu Recht. Eben gerade hatte er noch gepredigt, dass Tunkali nichts verschenkt. So half er ihrer Verwirrung ab.

"Ich schenke dir nichts, junge Nia. Aber ich verlange dieses Gold auch nicht zurück. Ich kaufe etwas von dir. Ich kaufe ein Versprechen, dass du zwei Tage lang nichts verschenkst. Handel treiben oder das Tauschen von Waren sind in Ordnung. Aber keine Geschenke an irgendjemanden."
"Das kann ich machen." sagte das Mädchen und die beiden besiegelten den Kauf des Versprechens mit einem Handschlag.

Nein.. dieses Kind musste er nicht bei der Hand nehmen und auf das Parkett führen. Sie tanzte schon im Schein der Finsternis, er musste sie nur die richtigen Schritte lehren.
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Alt 17.07.2016, 23:18
#3
Martosh Masronn
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"Habt ihr gehört Jungs? 100.000 Münzen. Davon können wir lange Rum saufen." Die Piraten und Halsabschneider der Schlangenbucht reden noch eine ganze Weile so daher.
"Es gibt dabei nur ein Problem," erklingt eine leise Stimme aus einer Ecke des Schankraumes. "Ihr müsst diesen Masronn nicht nur aufspüren sondern ihn auch gefangen nehmen oder besser noch töten können." Langsam gerade so als würde die Zeit selbst, zäh wie Teer dahin fließen, schreitet die Gestalt mit dem kahlen Schädel auf den Tresen zu.

Als er den Tresen erreicht legt er einige Münzen darauf. Ehe er sich umwendet um der versammelten Piraten Meute entgegen zu sehen. Seine Augen, welche von so klarem Grün sind das sie wie Jade schimmern, schauen einmal in die Runde. An jedem der Piraten bleiben sie einen Lidschlag lang hängen. Auch wenn sich die Lider seiner Augen an sich, nicht bewegen.

"Ihr könnt diesen Mann nicht mit einem anderen beliebigen Paladin vergleichen. Die Tunaklisten sind keine Bande marodierender Banditen. Auch könnt ihr sie nicht mit Geiseln oder dunklen Geheimnissen die sie haben, erpressen. Sie würde die Geisel die ihr für so wichtig erachtet vor euren Augen selbst töten, ehe sie euch das Leben und die Seele aus dem Leib zerren." Der Glatzkopf macht eine längere theatralische Pause ehe er wieder ansetzt zu sprechen.

"Wir sprechen hier immerhin von einem Mann, der Pein und Leid in jedweder Form willkommen heißt. Was bedeutet, wenn er euch schlägt, wird er stärker, wenn ihr ihn schlagt wird er stärker, ja selbst... wenn er daneben schlägt und einem kleinen Mädchen dabei die Kehle aufschlitzt, wird er stärker." Leise Gemurmel schlüpft durch die Reihen der Piraten.

"Ihr solltet euch fragen, gibt es außer dem Rum noch irgendetwas das euch am Herzen liegt? Falls ja, verabschiedet euch wenn ihr ihn jagt. Denn das was ihr liebt wird vor euren Augen getötet. Im besten Fall durch einen schnellen Stich ins Herz. Danach fragt euch, wenn ein einziger Mann genug Aufsehen erregen kann, das eine Belohnung von 100.000 Münzen versprochen wird, was würde sein wenn er stirbt und der Hydra des Tunkali Kultes zwei neue Köpfe entwachsen." Der Fremde schüttelt sachte den Kopf. Ebenso gemächlichen Schrittes wie er zum Tresen ging, steuert er nun den Ausgang an.

"Woher wisst ihr soviel über diesen Mann?" Erklingt die ängstliche Frage eines Piraten. Der Fremde antwortet nicht sofort. Er dreht sich herum und steht nun wieder vor dem Halbkreis des Piraten Packs. Er zieht sein Schwert, und im selben Moment hört man das leise Scharren vieler Klingen die von den Gürteln und Waffenscheiden befreit werden. Der fremde Glatzkopf schneidet sich mit seinem Schwert, sachte die Hand auf, grade genug um ein wenig Blut hervortreten zu lassen. Während drei seiner Blutstropfen zu Boden fallen murmelt er leise in einer fremden Sprache. Erst danach hebt er seinen Kopf wieder und sieht den Sprecher der Piraten an.

"Weil ich in seinem Körper stecke." Mit diesen Worten beginnen grünliche Flammen seine Klinge zu umspielen, und für alle sichtbar spannt sich jeder Muskel unter seinem Hemd. Ein einziger Schritt auf das abergläubische und vollkommen verschüchterte Piraten Pack zu und es bricht heilloses Chaos aus. Schreie gellen und die Ausgänge werden zu den bevorzugten Zielen der Piraten. Eine Handvoll der Mutigsten bleibt zurück und umrundet den Paladin.

"Dann wolln we mal sehn, wie stark du wirklich bis."
"Ich bin nicht stark genug euch alle zu töten, ihr werdet den Kampf gewinnen, aber.. der eine.. der mir zuerst entgegen tritt. Wird nicht nur sein Leben verlieren, sondern auch seine Seele. Ich werde seine Existenz bis ins kleinste Teil erschüttern und er wird 1.000 Lebzeiten lang in den himmlichen Foltergärten Tunkalis schreien. Willst du der erste sein?" Einen letzten Rest von Würde zusammen raffend steckten die Piraten ihre Waffen wieder ein.

"Ne iss schon jut so. Wir könn de hohen Herrschaften och nich leiden. Wir lassen dich in ruh und du uns." Mit diesen Worten wandten sie sich ab und bestellten schnelle eine neue Runde Rum.

Manche Tanzpartner waren eben nicht würdig im Schein der Finsternis geführt zu werden.
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Alt 07.08.2016, 17:19
#4
Martosh Masronn
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Die Sonne versank hinter den Bergen und Aldfur wurde ein weiteres mal in den Schatten der Berge gelegt. Es wurde kühler und einige der Bewohner trugen nun schon lange Umhänge und Mäntel. Der Mann, dessen Glatze im Mondlicht schimmerte, ging in die Taverne. Nur einen Schluck Wasser, eventuell die neuen Handwerker und Wachbewerber begrüßen und dann musste er auch schon weiter ins Feindesland.

Versteckte Portale und verschlungene Pfade führten ihn schlussendlich auf die Straße die zum Haus des Schmiedes führte. Heute würde sich zeigen ob der Schmied in den Süden ziehen würde, oder auch als Spion hier im Norden tauglich war. Doch auf dem Weg geschah das unglaubliche. Nach dem Angriff einiger Riesenhornissen erschien dem verwundeten Mann eine Kreatur die es so nicht geben dürfte. Ein Einhorn.

Anfangs hielt er es für eine Täuschung seiner Sinne, vielleicht verursacht vom Gift der Hornissen, aber dieses Wesen heilte ihn. Seine Magie war makellos ebenso wie sein Horn und der Rest seines Äußeren. Martosh glaubte seinen Augen nicht, dieses Tier schien nicht einmal Angst vor Menschen zu haben. In seinem Kopf wuchs unaufhörlich ein Gedanke. Wenn man es fertig bringen würde dieses Tier zu verderben, wäre es das ideale Reittier für einen Paladin der Tunkali. Würdevoll und majestätisch.

Ruhig zog er seine heilige Kette unter dem Hemd hervor und sah das Tier ruhig an. Es scheute als würde es die dunkle Natur seiner Göttin spüren. Er musste schnell handeln, sonst wäre es zu spät. Anfangs mit leiser Stimme dann aber mit wachsendem Eifer intonierte er voller Inbrunst ein Gebet an seine Göttin.

"Heilige Tunakli, Fürstin der Finsternis, Bringeren von Schmerz und Tränen. Erhöre deinen Diener, dein ein geschworenes Schwert in dieser Welt. Oh Gnaden freie Besudlerin der Unschuld, fahre hernieder und spüre diese Essenz so strahlend hell vor Unschuld. Zerreiße sie, beiß dir Stücke aus der Essenz heraus, verdirbt durch die offenen Wunden den Geist dieser Kreatur. Lass dieses Tier erfahren was es heißt Tränen zu vergießen und dem Wahn mehr und mehr zu verfallen.

Und dann, wenn es kraft und willenlos ist, lasse zu das ich es wiederfinde und mit eisernen Sporen antreibe in eine Schlacht, dich zu ehren. Erscheine nun Tränenbringerin, erscheine und peinige das Tier auf das ich es in deinem Ruhm zureite."

Es dauerte nicht lange, und dieses mal schien es als würde die Göttin seinem Gebet nachgeben. Die leuchtende und strahlend weiße Aura um das Einhorn verfärbte sich grünlich und ein Lichtblitz entstand. Dem Tier ward eine schwere wunde geschlagen, und sein Blut lief auf den Boden. Mit letzter Kraft rettete es sich in den Wald und floh. Doch Martosh wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war bis es wieder zu ihm kam.

Mit einer Phiole sammelte er soviel wie möglich vom Blut des Einhorns wobei er Acht gab die Flüssigkeit nicht zu verunreinigen. Die Tränke Kundige die ihn begleitete gierte förmlich nach dem Lebenssaft des Einhorns. Doch Martosh hatte andere Pläne. Diese Begegnung war kein Zufall. Das Tier hatte lang genug gewartet bis die Göttin sein Gebet erhört hatte. Dies konnte nicht ignoriert werden. So schwor er gen Himmel...:

"Heilige Tunkali, dieses Zeugnis deines Wirkens wird als heiliges Relikt den Altar deiner Kirche in Aldfur zieren. Eine Jagd Trophäe einer Göttin, und als einziges ihrer Würdig."

Der Rest des Abends verschwamm unter diesem berauschenden Ereignis. Ja der Schmied war ein seniler Narr der sich an die Vergangenheit klammerte, sollte er. Zwei Spione im Nordreich reichten fürs erste.

Bis die Kirche unter dem Berg fertig war, würde er höchstpersönlich auf die Phiole acht geben. Niemand würde sie ihm nehmen. Niemand!
Abschließend nahm er eine einfache Tierhaut und malte mit Tinte und seinem Blut die heiligen Zeichen der Tunkali darauf. In diese Haut wickelte er die Phiole, auf dass die Essenz des Tieres allzeit vom Bösen umgeben sei.

Sobald das Tier gezähmt war, würde er über ein Schlachtross von geradezu epischer Macht verfügen. Eines, dass er als würdig befand es vor dem Antlitz seiner Göttin zu reiten.

Er würde mit dem Tier gemeinsam durch die Finsternis tanzen.
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Alt 10.08.2016, 15:00
#5
Martosh Masronn
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Sein Gebet an die dunkle Göttin am morgen beendete er wie es sich aus seiner Sicht gehörte mit einer halben Stunde Dienst an der Geißel. Der Schmerz der seinen Körper jedesmal aufs neue belebte war willkommen wie eh und je.

Seine Gedanken, glitten zu dem Fabelwesen. Das einhorn müsste sich mittlerweile in der Obhut der Lichtbeter befinden. Es wurde also Zeit ihnen zu zeigen, dass ihr Wirken nicht nur nutzlos war, sondern ebenso wenig willkommen. Solange sein Teil des Blutes zu jederzeit vom Bösen umgeben war, war eine seelische Heilung oder gar die Wiederherstellung der Aura des Tieres unmöglich. Nun galt es ein Zeichen zu setzen.

Auf sein Rufen hin erschien ein Bote mit Pergament und Feder.

"Verfasse eine Nachricht für die Agenten 'Tochter', 'Tatze' und 'Hammer'.

Die Zeit ist gekommen, Kinder der Finsternis. Verlasst eure Verstecke und schenkt der Dunkelheit einen Obolus. Die Lichtbeter halten etwas in Gewahrsam, das unserer Göttin gehört, erinnert sie das dies eine schlechte Idee ist.

Noch innerhalb der nächsten zehn Tage möchte ich das folgende Personen, einen Unfall haben, dessen Ausgang auch tödlich sein darf.
  • - Kind -
  • - Schwester -
  • - Prinzessin -

Die Aktionen sind nur dann abzusagen, wenn einer von euch glaubhaft versichern kann, dass das Einhorn wieder in die Wildnis entlassen wurde."


Der Schreiber nimmt die Worte auf wie der Marschall sie gesprochen hat. Auch wenn er kein einziges davon verstanden hat. Auf eine weitere Anweisung hin versicherte der Schreiber, er werde den Boten über die verschlungenen Pfade schicken, keine Mondportale, keine Eingangstore in die Stadt.

Martosh ließ sich in einem großen Ohrensessel nieder. Ihr seid am Zug liebe Freunde. Die Musik spielt auf, der Tanz der Finsternis möge beginnen.
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Alt 26.08.2016, 18:13
#6
Martosh Masronn
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Es waren zu viele lose Enden. Die Wolken in seinem Kopf wollten an diesem Morgen nicht schwinden. Nicht einmal die Tunkali geweihte Geißel versprach die ersehnte Erlösung. Seit der 5ten Stunde des Morgens geißelte er sich schon, erhoffte sich Auswege und Einsichten. Wie würde es weiter gehen?

Rona's Informationen waren kaum in Gold aufzuwiegen, wenn es stimmte was sie gesagt hatte würde bald das Chaos losbrechen. Das Leid welches damit einher käme wäre derart unbeschreiblich und die Opfer zahlreich. Wer aus diesen Zeiten lebend hervor gehen würde, konnte sich zu Recht als Günstling Tunkalis bezeichnen.
Auch die Grenzläufer und Spione berichteten immer wieder von seltsamen Vorkommnissen. Keiner der Fäden in seinen Händen hielt still, alle wollen das er an ihnen zog und mit ihnen spielte. Die Spione in Britain bestätigten seine Vermutungen, rein militärisch gesehen standen die beiden Städte bei einem Patt, und das würde auch so bleiben. Wenigstens ein Ende das verknotet war.

*KLATSCH*

Ein kurzes Zucken, mehr quittierte die neu geschlagene blutende Wunde nicht.

An einem ganz anderen Ende war die Sache mit dem Einhorn, doch die schien auf seiten Britains wohl nicht mehr ins Gewicht zu fallen. Er hatte zwar Besuch von einer Priesterin der Libanu bekommen aber danach kam nichts mehr, offenbar wollten sie das Tier nicht mehr retten. Aber dafür hatte er vorgesorgt. In seiner Kammer lagen genau fünf Pfeile mit Widerhaken und einer filigranen Giftkammer aus Glas in der Spitze. jeder dieser Pfeile trug ein kleines, aber gut erkennbares Zeichen der Göttin Tunkali. Würden sich die Lichtbeter nicht bald melden, würde er beenden was Tunkali begonnen hatte.

Die Bauarbeiten im Augenblick waren seiner inneren Ruhe auch nicht zuträglich. Zu viele offene Türen und löchrige Mauern.
Unruhe... diese nagende Unruhe...

*KLATSCH*

Wieder riss die Geißel den mittlerweile Blutüberströmten Rücken auf, und ein weiteres mal konnte er die Gedanken nicht verjagen. Stumm starrte er auf den Altar der Tunkali, die giftgrüne Kerze war beinahe herunter gebrannt.
Aldfur mag im Augenblick noch angreifbar sein, doch auch Britains Mauern wiesen Löcher auf. Insgesamt gab es sechs Zugänge zur Stadt. Vier davon gänzlich unbewacht, sobald man einmal drinnen war konnte man nahezu jeden Ort durch die Kanalisation erreichen.

*KLATSCH*

Seine Stimme war leise und doch schneidend wie immer. Als würde jeder einzelne Buchstabe dazu gedacht sein einen Berg zu spalten. In seinen Augen glühte ein Feuer welches nie zuvor gesehen ward. Seine Miene, in Fels gemeißelt, zeigte eindeutig was in ihm vorging. Es gab eine Zeit zum freundlich sein... und eine Zeit um mit geballter Faust den Feind zu zerschmettern. Letztere Momente waren es die er herbei sehnte.

Als Knecht der Schwachen erlaube mir,

zu dienen meine Mutter dir.


Deine Kraft reichst du mir durch deine Hand,

diese umfängt mich wie heiliges Band.


Ich werde waten durch ein Meer von Blut,

du gibst mir dafür Kraft und Mut.


Im Namen der Verzeiflung

Im Namen der Finsternis

Im Namen des Tränenbringerin
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Geändert von Martosh Masronn (26.08.2016 um 18:17 Uhr).
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Alt 28.08.2016, 11:10
#7
Martosh Masronn
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Der Rabe, dessen Gefieder zwei einzelne graue Federn aufwies, landete auf dem Fenstersims des Wachgebäudes Aldfur. Das Fenster, welches zur Waffenkammer gehören müsste, wurde geöffnet und er flog hinein.

"Was gibt es zu berichten Hammer?" Der Mann im Schatten der Rüstungsständer sprach leise, während der Rabe sich verwandelte.

"Sie taugt nicht mehr als Opfer." Die Worte trafen den Mann in den Schatten wie ein Schlag, ein Seufzen entfuhr ihm.

"Sie ist durch irgendetwas gebrochen worden. Wenn ich raten dürfte würde ich auf die Glaronsdiener wetten." Kaum war der Satz vorbei öffnete der Mann in den Schatten das Fenster und sprach leise:

"Sie weiß viel, zuviel im Grunde. Gib ihr noch eine Chance nach Aldfur zu kommen. Lautet die Antwort Nein... beende ihr Leben. Ich werde auch Tochter informieren." Dann verwandelte sich die zweite Gestalt und der Rabe mit den beiden einzelnen grauen Federn flattert gen Norden, zum ersten mal könnte ein Tier und Vogelkundler erkennen, dass ein Rabe weinte.

"Nun, wenn die Glaronskirche so weiter macht, zerstören sie selbst sämtliche Möglichkeiten das Einhorn zu retten. Es wird Zeit etwas zu unternehmen."

So ging der Schatten in die Schrifthalle. Es wurde Zeit ein Lied auf der Tanzfläche zu erbitten.
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Alt 01.09.2016, 07:45
#8
Martosh Masronn
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Die Jagd war eröffnet. Seine finstere Herrin hatte, nach einem halben Tag der selbst Geißelung, zugestimmt zwei der fünf Pfeile mit göttlichem Wirken zu bedenken. Der schwarz grünliche Schleier über den Pfeilen schimmerte bedrohlich, als wolle er selbst schon sagen, bald hast du es hinter dir. Die beiden Schützen waren vollauf überzeugt für eine gerechte Sache zu streiten wenn sie diese Pfeile auf das Einhorn losließen. Sehr bald schon würde eine der Partnerinnen beim Tanz, für immer ihren Wunden erliegen und dann gab es ein Einhorn weniger auf dieser Welt.

Ruhelos verging die erst Nacht, nachdem Aufbruch der beiden Jäger. Wahrscheinlich erwartete er zuviel, niemand konnte derart schnell ein so scheues Fabelwesen aufspüren. Aber es gab noch genug andere Tagesgeschäfte um die man sich zu kümmern hatte. Nachdem er das Hemd gewechselt hatte, und das blutige zur Wäsche gegeben hatte wurde es nun Zeit eine Predigt vor zu bereiten. Denn bald würde sich entscheiden wie es hier im Süden weiter ging.

Nun da die Grenzen hermetisch abgeriegelt waren, und sämtliche Wachen den Befehl verstanden hatten, das Eindringlinge sofort zu exekutieren waren, konnte man sich daran machen die innere Ordnung wieder her zu stellen. Sehr bald würde sich zeigen wie sehr man sich auf Ronas Informationen verlassen konnte.

Und wenn diese Sache erst erledigt war, dann würde hier unten ein Reich der Ehre, Stärke und Gnadenlosigkeit erblühen.

Tunkali deine Stärke wird diese Länder überfluten und uns über die anderen Reiche der Sterblichen erheben, damit wir dann in der Lage sind deine göttliche Herrlichkeit in die Welt zu tragen.

Bald wären alle Unebenheiten im Parkett Geschichte, und die Bringerin von Leid und Tränen würde aufspielen lassen zu ihrem Tanz des Sieges.
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Alt 09.09.2016, 11:46
#9
Martosh Masronn
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"HNNNGRaaaaaaaaaaaaaRR!"
Wieder hallte ein dumpfer Schrei durch die Hallen des Wachgebäudes. Das dritte Dutzend war vollbracht. Martosh legte die Geißel fein säuberlich an ihren Platz. Es waren nicht die Treffer der Geißel die ihn peinigten, seine Göttin hatte ihm einen Boten gesandt. Er hatte sie enttäuscht. Ein Bündnis mit Lichtbetern nur um einen Dämon zu vernichten... wie lächerlich. Mühsam stemmte er sich auf die Beine hoch ging zum Spiegel hinüber und warf sich einen Schwung Wasser ins Gesicht.

War er seinen Titel noch Wert? Sah Tunkali ihn noch als ihr Schwert in dieser Welt? Es wurde Zeit dies zu prüfen, ein Opfer würde notwendig sein. Aber diese Sache mit der dämonischen Präsenz hatte Vorrang. Auf keinen Fall durfte er zulassen das die verkommene Essenz der Paktierer den heiligen Boden Tunkalis besudelte. Die Halskette war der Göttin geweiht, sie würde die Wahrheit ans Licht bringen. Sein Schwert war geschärft und eine Rüstung Tunkali zu ehren war gefertigt worden.

In den nächsten Tagen würde sich zeigen ob er es noch wert war vor ihren Augen zu tanzen im Schein der Finsternis.
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Alt 27.09.2016, 11:07
Tanz in Stein und Eisen
#10
Martosh Masronn
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Unter den unbarmherzigen Strahlen der Sonne begannen der Unrat und die Exkremente ihr teuflisches Spiel von Gestank und alles erfüllendem Ekel. Die Schwaden von Dunst zogen nur widerwillig aus der Zelle. Eine Zelle... Wände aus Stein und Decken aus Eisen... sein Blick war trotz der Tage die sie hier verbracht hatten klar und rein. In seinem Herzen war es am Anfang nur ein Funke, darauf zu hoffen zu überleben. Aber seine Herrin war nicht die Dienerin der Hoffnung oder ein Engel der Gnade. Seine Herrin war die Königin der Qualen, die Fürstin der Pein und die Maid des Leids.

Dies war nichts als eine weitere Prüfung. Nichts weiter als ein Schritt auf einer Straße die sich jeder selbst ebnen musste. Vorwärts.. nur noch einen Schritt. Vorwärts... über die Steine hinweg. Vorwärts... gegen alles was da kommen möge. So wuchs Sekunde für Sekunde... Minute für Minute... Stunde um Stunde der Funke heran bis er nur noch eine einzige, alles verzehrende, Flamme des Hasses war. Hass auf alle Dämonen und ihre Diener. Keine Chancen mehr für die Lakaien der Teufelsbrut.. keine Worte konnten das bewirken was ein starker Waffenarm zur rechten Zeit bewirken konnte. Wut... unbändige Wut... genug davon um den Versuch zu starten, mit blanker Faust die Steinwand zu durchbrechen. Aber dies würde der Herrin nicht gefallen, Leiden und Pein ja, aber sich selbst verstümmeln. Nein! Dafür gab es noch zu viele die seiner Aufmerksamkeit bedurften. Und so verließ ein Schwur seine Lippen der grausamer nicht hätte sein können.

Tunkali, Gräfin der Agonie

für jeden Tod den mein Schwert bringt, soll ein Schrei dein sein.

Tunkali, Engel der Schmerzen

für jeden Schritt Weg den wir nehmen, soll ein Tropfen Blut dein sein.

Tunkali, Lady der Hoffnungslosigkeit

für jeden unserer Feinde der fällt, soll Finger dir zu Ehren gebrochen werden.

Tunkali, Schirmherrin des Wehklagens, für die Krone die ich dir Zu Ehren nehme,
soll ein unschuldiges Wesen gepeinigt, geschändet und geopfert werden, um dich zu Ehren.

Tunkali, Mutter aller Martyrien höre meinen Schwur.

Kein Stahl oder Fleisch werden mich aufhalten.
Kein Feuer oder Eis werden mich bremsen.
Kein Bitten oder Betteln werden mich erweichen.

Ich schreite für dich durch Blut und Feuer solange du es für richtig hältst.
Ich reiße, beiße und zerstöre jene die du als Beute auserkoren hast.
Ich bin nicht mehr dein Schwert... ich bin nicht mehr dein Prediger.

Meine Faust ist nicht mehr von Eisen.. für dich wird sie brennender Stahl sein.
Ich bin dein niemals endender Hass und deine Fleisch gewordene Gnadenlosigkeit.
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Alt 08.10.2016, 15:26
#11
Martosh Masronn
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Die Wellen wogten in seichtem Spiel auf und ab und klatschten dann gerade zu zögernd gegen das Ufer in der Kleinen Bucht in welcher er stand. Ja sie waren den Häschern der Dämonen entkommen, auch wenn dies ohne Rona keinem möglich gewesen wäre. Und nun? Sein Blick glitt über das Meer. Man müsste die Stadt zurück erobern und die Dämonen aus ihren Schupflöchern treiben und öffentlich anprangern damit die Anschuldigungen des Verrates widerlegt wurden.

Selbst wenn dies möglich wäre, und die Bürger ihm glauben würden, dann gäbe es immer noch das Problem das es niemanden gab der die Stadt halten könnte. Selbst mit noch so viel Eifer und Anstrengung konnte er allein die Mauern nicht befestigen. Es würde ein Trupp von zwei oder drei Leuten ausreichen um die Feste erneut einzunehmen. Nein dies war keine Lösung. Man brauchte Verbündete. Nur wen? Die Zwerge oder Elfen.. das war lachhaft, diese beiden Völker waren so eng mit den Lichtbetern verwachsen das es hier keinerlei Chancen gab.

Einen Moment lang dachte er an die Piraten der Schlangenbucht. Aber diese besaßen keinerlei Disziplin oder gar Ehre. Was sollte er ihnen anbieten für ihre Dienste? Nein diese Möglichkeit schied auch aus. Dann könnte er sich auch gleich mit dem Lord der schwarzen Zunft einlassen, der keinerlei Etikette oder Manieren besaß und mit dem er sich wohl schlimmeres ins Boot holte, als die Gräfin. Großmagier der schwarzen Künste. Sicherlich! War dieser Kerl ein Nekromant oder selbst ein Dämonenpaktierer? Auch dieser Bund fiel also heraus.

Nein.. er stand allein. Selbst wenn die Damen Destadi und al Zahra ihm Treue gelobten dies war keine Streitmacht auf der man aufbauen konnte. Und die ehemalige Wache? Feldwebel Haldalson war nach offener Ankündigung desertiert und in seine Heimat zurück gekehrt und Fähnrich Karntus wurde von den Zwängen ihrer Retter in Britain festgehalten. Wahrlich, seine Chancen waren verschwindend gering. Dies konnte nur eine Prüfung seiner Herrin sein. Und er war nicht würdig sie zu bestehen. Er musste es endlich einsehen, sie war nicht mehr mit ihm. Hatte ihn fallen gelassen wie einen Krug schales Ale.

Langsam lenkte er seine Schritte in Richtung der Bank hier in der Schlangenbucht. Es war an der Zeit sich vom Boden an hoch zu arbeiten. In der Bank angekommen übergab er Lang, dem Bankier, all seinen Besitz. Selbst sein Amulett der Tunkali, seine geweihte Klinge welche im Blut 100 schreiender Jungfrauen gehärtet war und sein Buch des Glaubens. Nachdem er alles verstaut hatte sprach er leise und ruhig.

"Bewahrt dies alles auf. für genau 7 Monate, 7 Wochen und 7 Tage. Wenn ich bis dahin nicht wieder hier war um es ab zu holen. Versenkt meinen gesamten Besitz im Meer. Lasst euch von keinem damit erwischen wenn euch euer Leben lieb ist." Lang nickte nur und hielt die Hand auf, wobei sein Lächeln mehrere verfaulte Zähne entblößte. Martosh zählte drei große Münzen aus seiner Truhe ab und übergab sie Lang.
"Für eure Mühen."

Dann kehrte er der Bank den Rücken und schritt in das Mondportal ohne sich ein Ziel zu denken.... irgendwo würde er schon heraus kommen.
Martosh Masronn ist offline  
Geändert von Martosh Masronn (09.10.2016 um 08:49 Uhr).
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Alt 11.10.2016, 11:55
#12
Martosh Masronn
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Hier draußen zu überleben war nicht nur eine Frage des Könnens. Jener der ohne den stählernen Willen zu überleben hier heraus kam, würde zwangläufig scheitern. Es war nicht der Mangel an Wasser oder Nahrung der bekämpft werden wollte, Nein! Es war auch das fehlen eben jener Dinge die nur zu alltäglich waren. Angefangen bei eben jener mit Holzperlen verknoteten Geißel die auf seinem Nachttisch lag. Aber ein Gebet ohne die Erfüllung schenkende Pein gab es für ihn nicht.

Lianen... Nessel Pflanzen aus den nördlichen Teilen der Wälder. Gar ein Rosengewächs wurden zweck entfremdet. Während er die Nesseln in die Fasern der Lianen eindrehte schenken ihm die feinen Härchen der Nesseln schon erste Eindrücke von dem was da kommen würde. Blasen an den Hände die pochten und wässrig wurden. Das, im Grunde ungefährliche Gift, dieser Pflanze würde ihm sicherlich vollkommen neue Eindrücke schenken. Erfahrungswerte im Schmerz die niemand vor ihm so intensiv gespürt haben mag.

Nachdem die Nessel und die Lianen mehr oder minder gut zusammen gedreht waren, musste er sich nun an die Krönung dieses finster göttlichen Machwerkes wagen. Behutsam trennte er einige Zweige aus dem Rosengewächs und sah sie genauer an. In dieser Größe brachten die Stacheln nicht nur den ersehnten Schmerz, sie würden ihm die Haut auf dem Rücken in Streifen reißen. Schmerz war eine Sache, sich unnötig verkrüppeln eine andere. Tunkali würde das nicht gut heißen. Außerdem sollten die feinen Dornen ja auch nur Akzente zwischen die Hiebe bringen. Feinste Nadelstiche die ihn daran erinnerten wer er war und wo sein Platz war. Es dauerte weitere Stunden die meisten groben Stacheln zu entfernen und nur die feinsten an den Fasern zu belassen. Aber diese Arbeit war es wert.

Dieser Tag schien deutlich besser zu werden als die meisten, auch wenn vieles davon durch den Schmerz, den seine neue Begleiterin ihm schenkte, überdeckt wurde. Es war spät am Abend als er sich auf einem Haufen Gräser, Stroh und Blätter niederließ. Der Mond über ihm wanderte wie eine bleiche Laterne über das Firmament. Dann, auf ein mal, traf es den Paladin wie ein Schlag in die Magengegend. An einer Stelle schien durch das Blattwerk hindurch nur ein halber Mond, die andere Hälfte verdeckt von einem vorwitzigen Blatt.

Licht und Dunkel. So wie er das Gegenstück sein musste, für die sabbernden und nach Geschenken ihrer Lichtgötter hechelnden Lichtbeter, gab es auch für ihre Verbündeten Tage und Nächte. Elfen und dunkle Elfen. Zwerge und dunkle Zwerge. Er musste, so schnell es möglich war, in die Zivilisation der Kulturschaffenden zurück. Zeit zum schlafen hatte er genug wenn er Tod war. Was, möge Tunkali es geben, noch einige Jahrhunderte hin sein würde. Nicht ohne Mühe, und wohlig murrend unter der Pein die in seine Glieder fuhr, stemmte er sich nach oben und wankte grob Richtung Süden.

Wenn die Tage schon nicht zu seinen Dienern oder Verbündeten zählten... dann zumindest die Nächte. Es wurde Zeit die richtigen Tanzpartner auf das Parkett zu holen. Spielet auf ihr Musikanten, denn Dunkelelfen und Dunkelzwerge geben sich die Ehre auf dem Parkett. Zum Tanz im Schein der Finsternis.
Martosh Masronn ist offline  
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Alt 19.11.2016, 08:51
#13
Martosh Masronn
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Vom Heck des Schiffes aus, sah dieser Landstrich nicht mehr so aus wie der den er kannte. Vielleicht würde er irgendwann einmal wieder hier her zurück kehren. Doch dieses Vielleicht lag in einer undurchsichtigen Zukunft. Vorerst wurden seine Talente auf dem Festland gebraucht.

Der Tanz blieb der gleiche, einzig der Takt und das Parkett würden geändert. Die Küste Britainnias wurde zunehmend kleiner.
Martosh Masronn ist offline  
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