Feuer im Handelshaus
 

Es war tiefste Nacht und wie man es aus den regelmäßigen Rufen der Nachtwächter gewohnt war, war alles ruhig. Auch Ronan, die Wache am Handelshaus, schob eine eher ruhige Schicht.

Es hatte gerade Mitternacht geschlagen, als der Ruf "Feuer" ertönte. Erschrocken wandte Ronan sich um. War da nicht ein Lichtschein hinter dem Handelshaus zu sehen?
So schnell eine Plattenrüstung es zulässt, lief Ronan hinter das Haus. Tatsächlich, die Hauswand des Handelshauses brannte. Flammen leckten die ganze Seite entlang.

Schnell hatten Nachtwandler und aufmerksame Bürger eine Eimerkette gebildet, um die Wände zu löschen. Doch auch von Innen kam ein erstes Glimmen. So sah Ronan sich gezwungen, die Fenster der Rückseite einzuschlagen. Gemeinsam mit den anderen Bürgern kippte er dann Eimer und Eimer Wasser in das Gebäude, bis keine Glut mehr zu sehen war. Das war noch einmal gutgegangen, es schien kein ernstzunehmender Schaden entstanden zu sein!

Wie das Feuer entstanden war, würde die Garde klären müssen. Die Bettlerin jedenfalls, die immer am Handelshaus herumlungerte, erzählte denen, die es wissen wollten, dass sie jemanden habe weglaufen sehen. Wer es war, konnte sie in der Dunkelheit nicht erkennen. Aber die Person hatte ihr ein Pergament vor die Füße geworfen, ehe sie weglief. Was darin stand? Keine Ahnung, denn sie war des Lesens nicht kundig. Sie hatte das Pergament der Wache übergeben und sah ihre Pflicht damit als erledigt.

Manch einer, dessen Neugier nicht befriedigt worden war, munkelte danach böse, dass die Bettler ja ohnehin eher auf Seiten der Dunklen Bruderschaften standen und zur Klärung eines solchen Falles ganz sicher keinen Finger unnötigerweise krumm machen würden.