Thema: [Rollenspiel] Zwischen den Kräften
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Alt 14.06.2002, 04:38
#65
Herzog Jarl
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Die Sonne war noch nicht aufgegangen und Jarl lag weiterhin wach. Die Betten des Heilers in Cove waren nicht gerade das was er unter gemütlich verstand. Wielange lag er schon wach? Er wusste es nicht und es war ihm auch unwichtig. Aris Lupin lag in dem Bett neben ihm, gut zugedeckt und versorgt. Der Heiler hatte ihr Bein gut versorgt und sich dann auch schlafen gelegt. Er erinnerte sich zurück an das Geschehene...

Das Donnern der Kanonen war fern als er und sie im Haus der Stille, dem kleinen Turm Coves lagen. Kanonenkugeln schlugen um sie herum ein. Man konnte sie in der Nacht segeln sehen. Hin und wieder erleuchtete kurz eine feuernde Kanone die drei Schiffe welche auf Cove zuhielten. Selten ist Jarl so schnell so wach geworden. Durch magische Steine gelangten Aris und er schnell ans andere Ende des Ortes wo die Anderen seelenruhig ihrer Dinge nachgingen. Jarls Rufe hallten durch Cove und gemeinsam machten sie sich auf die Feuer einzudämmen. Ein Einschlag war laut hinter ihm als er ein Haus vor den Flammen retten wollte. Er sprach es seiem Glück zu nicht getroffen worden zu sein doch als er sich umdrehte lag dort Aris. Wie konnte das nur passieren? Ihre warnenden Worte hallten weiterhin in seinen Ohren. Das Lagerhaus - Explosionstränke. Jarl erinnerte sich an Vadrak welcher zum Haus der Stille eilte um sich dort den Flammen zu stellen. Er würde es allein schaffen, davon war er überzeugt, doch wurde es Zeit die Kanonen zum schweigen zu bringen. Vorsichtig trug Jarl Aris an eine schützende Mauer. Um sie herum huschten Netarmas und Jerdin umher und erstickten letzte Feuer mit ihren Umhängen. Die Angst von den Kanonen getroffen zu werden sah man Allen im Gesicht an. Das letzte Feuer um sie herum erstickte langsam und Aris gab ihm einen flüchtigen Kuss. Ob sie Angst hatte? Er hatte keine Zeit nachzudenken und nahm seine Getreuen mit zum Lager. Nur wenige dieser alchemistischen Tränke besitzend machten sie sich auf. Drei dunkle Gestalten rannten das Ufer entlang in Richtung der Verengung. Dort waren die Bastarde schon angelangt! Dies würde ihre letze Möglichkeit sie so nah bei sich zu haben. Jarl warf seinen ersten Trank im weiten Bogen nach dem Schiff welches ihm am nächsten war. Er sah das Glasfläschchen langsam vom Segel prallte und auf Deck einschlug. Nicht nur Coveholz brannte gut, sondern auch diese schwimmenden Kriegsschiffe. Angespornt durch das Feuer an Bord warf er den zweiten Trank aus das in der Dunkelheit erleuchtete Schiff.
Eine Explosion warf Jarl nach vorne. Es drückte ihm die Luft aus den Lungen und warf ihn zu Boden. Was war geschehen? Ungeschickt rappelte der Herzog sich wieder auf und sah sich um. Scheinbar ging es Allen noch gut - zumindestens lebten sie noch. In dem ganzen Durcheinander flogen weitere Tränke hinüber zum Schiff. Warf er sie? Die Erinnerung wurde blasser. Er lief zurück in das Zentrum Coves wo Aris lag. Die Erschöpfung sah man ihr an und sie war nur halb bei Bewusstsein. Wieder hob er sie vorsichtig an und trug sie zum Heiler. Der Wundkundige würde sie versorgen. Langsam schleppte sich der blonde Mann zurück und traf seine beiden Getreuen an in Begleitung einer Frau. Nathalie war ihr Name wie er kurzerhand erfuhr, doch ihr Geständnis überschattete die Frage ihrer Herkunft. Lang und breit erklärte sie was ihr Auftrag war und jedes Wort aus ihrem Mund machte ihn zorniger. Äusserlich war Jarl ruhig, fast gelassen, doch brodelte es in ihm.
Thorus, diese verräterische Seele war ihr Auftraggeber. Sie sollte eine Rune in Cove makieren um so de Mar zu unterstützen. Er wollte Rache, so sagte sie und Jarl glaubte es aufs Wort.
Der Baron hätte Cove vielleicht schnell und leicht überrennen können ohne grosse Gegenwehr zu haben. Nathalie war in ihrem Geständnis sehr Gewissenhaft und händigte ihnen sofort diese schicksalshafte Rune aus. Sie schien für Jerdin, den jungen Paladin zu empfinden. War es einem Paladin erlaubt zu lieben? Jarl wollte darüber nicht mehr nachdenken. Selbst von Vadrak wusste er das sein Glaube ungebrochen war, doch auch er war nur ein Mensch. Damals lebte er lange in Buse und trug seine Zeichen mit Demut. Vielleicht hatte diese Zuneigung sie alle gerettet. Diese Frau würde von nun an Jarl mit allen Mitteln unterstützen und sie wäre vielleicht ein Schlüssel um seine selbsternannten Feinde zu zerschlagen.
Jarl musste unweigerlich an eine Begegnung vor den Feuern denken. Ein Mann erhofft Einlass in Cove und doch konnte Sianne ihn als dunkle Seele entlarven. Damals hätte Jarl einfach den Abzug seiner Armbrust betätigt und seine Seele erlöst doch war er nicht Zeuge davon das auch jene sich lossagen können? Sind Menschen welche die Dunkelheit kennen nicht eine nicht zu unterschätzende Hilfe gegen den wahren Schatten dem sie dienten? Sianne schien sich lange um ihn zu kümmern, doch was geschah wusste Jarl nicht. Er würde dem nachgehen.
Als der Schmerz wiederkam verflüchtigten sich die Erinnerungen. Er war wieder zurück in dem dunklen Raum des Heilers. Langsam drehte er sich auf die Seite und blickte Aris wieder an. Sie schlief tief und friedlich und selbst der blutige Umhang den sie sich um die Wunde einst gewickelt hat trügte dieses Bild nicht. Langsam schloss Jarl die Augen und war plötzlich allein mit seinem schmerzenden Körper. Die Anstrengungen des Löschens, die Explosionen, all das spürte er noch immer auf seiner Haut. Sein einziges Glück war das es keine wirklichen Wunden gab und er wohl morgen wieder Leute auf den Mauern scheuchen konnte... und vielleicht auch musste.
Jerdins Nachricht das das gesunkende Schiff den Durchgang versperrt war ein kleiner Trost der Nacht. Nun hätten sie keine Wahl als es über den Landweg zu versuchen und der Wall und unzählige Pfeile und Bolzen warteten schon sie zu begrüssen. Cove würde nicht kampflos untergehen!
Mit diesem kleinen Trost folgte er Aris hinaus in die Träume.
 
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