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Alt 07.11.2020, 01:25
Mystik und Kosmologie II
#12
Saire Gal'ithiel
Reisender
 
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Vom göttlichen Spiel und den Sphären
Klerische Theorien

In diesem Vortrag befassen wir uns mit dem Verständnis zu den Göttern, ihr Wirken, der göttlichen Sprache und zum Teil auch ihrer Macht, ebenso wie mit den Wissen darum, dass diese Sphäre in der wir leben nicht die Einzige ist.
Diese Sphäre in der wir leben, wurde durch Götterhand geschaffen und es erscheint vielen als die einzige Sphäre, doch viele Berichte, Erfahrungen und Erlebnisse wissen zu berichten, dass dies nicht die einzige Sphäre ist. Die jüngsten Erlebnisse liegen noch kein Jahrzehnt zurück um 1327 nach menschlicher Zeitrechnung und sprechen auf die fremden Götter an. Wir hatten die Möglichkeit zu fragen, warum sie hier her gekommen sind und die Antwort war: Das es viele Welten wie diese gibt, mit ihren eigenen Göttern und die Welt dieser fremden Götter von der Finsternis zerstört wurde. Ebenso gibt es Sphären voller Dämonen, welche immer wieder Fluchtmöglichkeiten finden in unsere Sphäre.
Doch wollen wir uns nicht mit den gänzlich fremden Welten beschäftigen, sondern dem Kosmos der in der Hand des uns bekannten Pantheons liegt, denn selbst in diesem Kosmos gibt es mehr Sphären.
So haben wir diese Sphäre unsere Welt, zum Anbeginn der Zeit kann zumindest unser Volk berichten, dass Tycuahele hier unter uns lebte in unserem Volke und uns lehrte und leitete. Auch uns fehlen Äonen von Jahrhunderten, um mit Sicherheit sagen zu können, dass auch die anderen Götter unter den freien Völkern weilten, doch halte ich dies nicht für unmöglich. Sie haben einst diese Welt geschaffen und uns all das mit gegeben was noch als Echo in unseren Herzen klingt. Ein Verständnis von Gut und Böse, Recht und Unrecht und ebenso den Glauben. Sie haben damit eine Welt geschaffen die an Regeln gebunden ist, vor allem auch für sie. Denn wie wir alle wissen, erscheinen uns unsere Götter nicht mehr leibhaftig einfach so. Wir sollten hier begreifen, dass wir in einer Sphäre leben, die sie erschaffen haben und jeder Handwerker wird wissen, wie viel Herzblut in etwas liegen kann, was man gemeinsam erschaffen hat. Wir nehmen an, dass die Götter, als sie ihr Werk vollendet haben, sich zurück zogen und ihr göttliches Spiel eröffnet haben.

Das göttliche Spiel, ja das zu erklären wird nicht einfach, denn für uns ist es bare Realität, für uns ist es das Leben und damit alles was wir haben. Sie gaben den freien Völkern einen freien Willen, den Willen zu entscheiden, wie sie ihr Leben gestalten, den freien Willen zu entscheiden, welchem Gott oder welchen Göttern sie huldigen und dies ist unumgänglich. Denn ihre göttliche Sphäre bildet sich wie ein Schutzschild, um unsere Welt. Huldigen oder glauben die freien Völker nicht mehr, so wird dieser Schutzschild geschwächt und fremde Götter, Dämonen und Existenzen – beziehungsweise Nicht-Existenzen wie die Finsternis gelangen auf diese Welt und vermögen es, dieser Welt zu schaden. So sind wir nicht einfach nur Schachfiguren in dem Spiel der Götter, sondern entscheiden mit dem freien Willen gar über das Fortbestehen dieser Welt, wenngleich unser Einsatz unser aller Leben ist, wir haben leider nicht die Wahl uns aus diesem göttlichen Spiel heraus zu ziehen, wenn wir fortbestehen wollen. Die Götter selbst greifen auch nicht ungebeten in dieses Schicksal ein. In den größten Notlagen entsenden sie uns Avatare, die uns daran erinnern, an sie zu glauben, ihnen zu huldigen, um ihre Macht und diesen Schutzschild wieder zu stärken. Wie auch in den jüngsten Tagen als der Avatar Glarons zu allen sprach. Denn einfach in dieses Schicksal einzugreifen, scheint gegen ihre Regeln zu sein. Um etwas zum Besseren zu wenden im Glauben ist es unabdingbar zu den Göttern zu beten, die Bindung zu ihnen aufzubauen und zu erhalten. Was sie jedoch recht häufig tun, wie wir meinen, sind Gabelungen ins Leben zu legen und wann immer sie die Möglichkeit sehen ihre Macht zu erweitern, diese Möglichkeit auch zu nutzen. Versteht uns hier nicht falsch, die Götter sind nicht unsere Feinde generell, sie sind jene die den Puls der Zeit ermöglichen. So dürfen wir davon ausgehen, dass wann immer wir bedeutsame Erfahrungen sammeln, die Götter ihre Hände im Spiel hatten, wann immer etwas geschichtlich festgehalten wird, ob seiner Wichtigkeit, so wurden Gabelungen der Götter beschritten und entschieden. Auch tief Gläubige werden immerzu geprüft, so wie wir hörten, es könnte ja doch die Möglichkeit bestehen, sie vom gewählten Pfad zu locken, auf einen gänzlich anderen. Jede dieser Begebenheiten und Erfahrungen werden etwas an der Tiefe unseres Glaubens ausrichten, daher ist es so notwendig den Glauben zu festigen, durch Gebete und Huldigungen, durch den Einlass der erwählten Götter in das tägliche Leben. Sie als Bestandteil des Lebens zu akzeptieren und nicht nur als eine Erscheinung die hier und dort auftaucht, wenn Gefahr in Verzug ist. Denn mit dem erwählten Glauben stärken wir die Macht der erwählten Götter. Wir gingen beim ersten Vortrag über den Götterglauben bereits deutlich auf die Gefahren ein, die entstehen, wenn man sich für die dunklen Götter entscheidet oder ihnen auch nur den Freiraum durch Unentschlossenheit oder Gleichgültigkeit bietet. Wir alle kennen die Priester und Paladine – die Geweihten der Götter. Es muss verstanden werden, das diese Geweihten starke Instrumente ihrer Götter sind, die die Melodie ihrer Götter verbreiten. Die ihre Macht stark vertreten, die mit der Gabe versehen sind, die Macht der Götter zu rufen zum Schutze und zur Hilfe oder auch zum Angriff, um das Werk und die Macht ihrer Götter zu verteidigen. Bedenkt, wenn ihr den Geweihten, den Klerikern gegenüber tretet, dass euer Verhalten ein Spiegel ist, wie ihr dem Gott gegenüber tretet, der jenen Geweihten stärkt. Zwar sind auch die Kleriker nur lebende Wesen, dessen Leben irgendwann endet und auch sie sind vor Fehlern nicht gefeit, doch bewahrt euch selbst davor einem Gott und seiner Wahl respektlos gegenüber zu treten. Den Respekt jenen gegenüber zu praktizieren bedeutet nicht gleichsam, ihnen zu folgen, wohin sie auch gehen, es bedeutet nur dass ihr den Gott und seine Wahl anerkennt. Gewiss sollte es Ziel sein, die Macht dunkler Götter niemals aufkommen zu lassen, doch verhindern lässt sich dies kaum ganzheitlich gesehen, zumal immer eine Gefahr darin besteht, wenn man die Macht dunkler Götter herausfordert oder gar provoziert.
Ebenso sind die Geweihten es, die erwählt wurde, die die Worte der Götter vermitteln sollen. Wie schon erwähnt, sprechen die Götter nur in äußersten Notfällen in der gemeinen Zunge zu uns. Ihre Sprache sind seltsame Begebenheiten, die nur vage zu verstehen sind. Die Worte der Geweihten jedoch vermitteln deutlich ihren Wunsch und ihren Willen. In ihrem Handeln erkennt man den Wunsch der Götter die sie erwählten und in ihrem Handeln solltet ihr euch wiederfinden, wenn dies der Glaube ist, der in eurem Herzen wohnt. Manchmal ist ihr Handeln undurchsichtig, wie die Sprache der Götter selbst, doch wenn ihr euch für diesen Glauben entschieden habt, dann stärkt ihnen den Rücken in Vertrauen.
So haben wir also durchaus die Möglichkeit, mit den Göttern, durch die Geweihten in ein wechselseitiges Gespräch zu kommen. Die Worte und das Handeln der Geweihten mögen den Willen der Götter repräsentieren und unsere Reaktion darauf ist die Antwort die wir den Göttern darauf geben – im Guten wie im Schlechten. Treten wir also in eine Unterhaltung mit einem dunklen Gott durch seinen Geweihten, so erteilen wir ihm Einlass in das Leben, ähnlich wie mit einem Gebet, in dem wir den erwählten Gott rufen. Und auch hier wird wieder deutlich, dass die Götter selbst nicht einfach so in unsere Geschicke eingreifen. Sie erwählen sich ihre Instrumente, und es ist die freie Entscheidung, ob wir auf jene reagieren oder nicht. Um es euch bildlich vorzustellen, so könnt ihr es euch so vorstellen: Durch Gabelungen, Geweihte und Begebenheiten, klopfen sie an eure Haustür. Ihr seht nach, wer dort ist, doch ob ihr jene die vor der Türe stehen einlasst oder sie von der Türe weist ist eure Entscheidung.
Soviel zu dem Spiel der Götter in dieser Welt und ihre Sprache. Doch wie wir eingangs erwähnten gibt es nicht nur diese Sphäre.
Nein, innerhalb der göttlichen Sphäre unserer Götter gibt es noch weitere. Es gibt die Sphäre die wir betreten, wenn unser Lebenslicht erlischt, das Jenseits. Wehe dem, der dann noch unentschlossen oder gleichgültig ist, denn in den Sphären der Götter ist kein Platz für Unentschlossene oder Gleichgültige. Es sind dann jene Seelen die ziel- und ruhelos auf dieser Welt treiben, vermutlich gar jene die wir tagtäglich in den Gruften zu bekämpfen suchen – fragt euch selbst, ob ihr für euch selbst dieses Schicksal wollt.
Jene die jedoch standhaft in ihrem Glauben zu einem Gott oder einer Göttin sind, erhalten wohl den Vorzug in ihr Reich geholt zu werden und dort ein Dasein im Sinne ihres erwählten Gottes weiter zu führen ohne weitere Gabelungen, Prüfungen oder der Einmischung durch andere Götter. Die Seelen sind dann in Sicherheit und können all jene Wunden die sie einst auf dieser Sphäre erfahren haben unter den Aspekten der gewählten Götter heilen. In diesen Welten existiert keine Angst mehr vor nichts.
Davon sprechen alle Geweihten, sei es das Reich Glarons, die Hallen Loricas oder wie unser Volk weiß, dem Himmelreich Tycuaheles, in dem unsere Seelen als Sterne uns leuchten. Wir regen euch an, euch mit den Göttern, dem Glauben und dem Jenseits, soweit fern es auch liegen mag, zu befassen. Und wenn jemand sich gerade denkt: Sind dies nicht Worte einer Geweihten, fordert sie nicht gerade den Respekt, von dem sie sprach, will sie nicht die Macht Tycuaheles oder Tykene gerade stärken, dem sei gesagt, unser Bestreben ist es vor allem, den Schutz dieser Welt vor Eindringlingen zu stärken. Gewiss ist dies ein Aspekt meiner Göttin, ebenso die Bewahrung vor dem ruhelosen Unleben nach dem Tod. Wir fragen: "Wer" kann dies als verwerflich betrachten?"

Klausur im neuen Tempel 1329 - 1933
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Geändert von Saire Gal'ithiel (07.11.2020 um 02:57 Uhr).
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