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Alt 27.01.2021, 02:56
Die Disharmonien der Moredhil
#13
Saire Gal'ithiel
Reisender
 
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Diese Akte ist verschlossen und versiegelt und lediglich dem hohen Rat von Cerinor auf Anfrage zugänglich gemacht.


Die Dunkelelfen – der Feind

Zum Beginn des Zeitalters der Hochkultur, als Tycuahele uns längst in ein eigenständiges Leben verließ und sie uns alles beigebracht hatte, vermochte es Sekal seine Blutmagie an den Ersten unseres Geschlechtes zu beginnen. Es war in der Zeit kurz vor der Vollendung des großen königlichen Kristalls voll von Leben, dem Arn Ivor pant o'cuil.
Jener Kristall sollte unsere Melodien in Einigkeit miteinander verbinden, auf dass wir unter dem Schutz der Gemeinschaft standen. Doch jene Ersten die der Verführung Sekals nachgaben weigerten sich, ihre Melodien in den Kristall zu binden und sie zogen fort in ein Leben der Abgeschiedenheit.
In die dunklen Grotten der Berge, wo Sekal seine Blutmagie vollenden sollte. Wir wissen nur wenig von ihnen, doch was wir wissen ist mehr als uns lieb ist. Sie sind blutrünstig, kaltblütig und gnadenlos, bei körperlichen Fähigkeiten die uns kaum in etwas nachstehen, ganz im Gegenteil, denn bei Nacht sind sie uns überlegen und vermögen es gar einen Lindhil durch den Wald zu jagen. Ihr Wesen zeigt seine perfiden Gelüste unter den Deckmänteln der Intriege, Lüge und des Betrugs. Auch ihre Gesellschaft scheint sich sehr gespalten zu haben, so sind es die weiblichen Wesen die in der Regel ihre Sippen anführen und lenken. Hin und wieder konnte berichtet werden, dass man ihnen gar diente und huldigte, doch könnten dies auch Einzelfälle gewesen sein. Ihr Ansinnen ist Chaos und Macht, ihr Wirken ist gegen das Gleichgewicht und ihre Allianzen sind selbst untereinander fragil. Der Feind hat seit jener Zeit viele Wunden geschlagen, nicht nur unter unserem Geschlecht, sondern auch unter den Edain und es waren jene dunklen Vettern unseres Geblütes die das Königshaus dhao Celith aus ihrer einstigen Heimat vertrieben, welches in den Chroniken Cerinors nachzulesen sei und auch auf Cerinor war ihre unreine Melodie mehr als einmal zu hören.

Sommer 1325
Die Melodie Cerinors veränderte sich damals sehr langsam zu einer nun bald ein Jahrzehnt anhaltenden Disharmonie. Damals wurden unsere Wachen vor dem Handelsposten in Britain erschlagen und gar einer der Kopf entnommen, erst viel später sollte der Lindhil Liandrel jenen Kopf aus Aldfur auslösen bei einem Manne Namens Demian. Niemand konnte zunächst sagen woher dieser Angriff kam und warum, die Untersuchungen und schließlich die Verhandlungen um das Haupt des edlen Edhil zogen sich über den Herbst 1325. Zum Winteranbruch 1325 verhärtete sich der Verdacht gegen die Moredhel.

Winter 1325/1326
Wir stellten Spähtrupps zusammen, um den einstigen Einstieg in ihre Unterwelt zu untersuchen, doch sie hatten den Eingang mit seltsam geröteten Stein verbarrikadiert und der Spähtrupp konnte erkennen wie sie einen Lindwurm in dem Kessel vor ihrem Einstieg gefangen hielten. Sei es dass der Idhren Sathrion darin verwickelt war oder der Lindwurm sich befreien konnte, doch kein weiteres Mal wurde jenes geflügelte Wesen gesehen.

Frühjahr 1326
Wir haben unsere Verbündeten die Edain – allen vorran Bolwen von Britain – über die drohende Gefahr informiert und der Pass zum nördlichen Gebirge wurde von den Edain geschlossen durch Tore und nur noch schwer gangbar gemacht, wenngleich es die Moredhel wohl wenig aufhalten würde. Die Edain haben die Wachposten verstärkt und ein Fläche für ein Warnfeuer angelegt, welches noch immer Bestand hat und regelmässig wohl auch kontrolliert wird von ihnen.

Herbst 1327
Ein Lindhil wurde durch den Wald gehetzt, immer wieder erzählte er seine Geschichte, von dem kalten Atem in seinem Nacken, den dunkelroten Augen und der auftreibenden Panik als ihm gewahr wurde, dass diesmal nicht er es war, der in der Düsternis des Nachtwaldes unbemerkt blieb sondern sein Verfolger. Danach wurde es sehr ruhig.

Herbst 1333
Fildaris bouVinda wurde hinterrücks angefallen und von hinten ins Ohr geflüstert "Lothmakh ist eingetroffen, sag es allen weiter." Hernach wurde sie von ihrem heimtückischen Angreifer am Bein verletzt, so dass sie im Heilerhaus weilte. Sie teilte diesen Vorfall dem Leutnant Yannick Govaine, Sohn des Grafen Bolwen von Britain mit. Jener wandte sich an unsere Schwester Itharilde. Da Itharilde sich von der Gemeinschaft fern hält, können wir nur sagen, was wir von dem Grafen erfuhren. So wurde wohl in den Akten festgehalten, dass der Wortteil Loth eine Übersetzung für Sekal sei, was nur einem Missverständnis zu Grunde liegen kann. Der Graf sprach uns darauf an, da eine seine ersten Begegnungen, seit er nach Britain zog mit einem Manne war, dessen Vorname Loth war. Nach eingängigen Studien über die alte Sprache, können wir sicherstellen, dass der Wortstamm Loth keineswegs mit Sekal in Verbindung gebracht werden kann und eher häufiger in Zusammenhang mit Blüten und Blumen gebracht wird, doch fehlen die grammatikalischen Kenntnisse der alten Sprache, um eine genauere Übersetzung zu liefern. Weitere Forschungen trieben uns in die Bibliothek von Cerinor.

Winter 1333
Wir fanden das Buch mit dem Titel "Die Neugier der Kinder", eine Legende die man jungen Edhel zur Warnung vor der Neugier erzählt, wenn sie noch recht jung sind. Viele der unsrigen haben sie vielleicht nicht mehr Sinn, doch es ist die stetige Warnung davor, der Versuchung nicht all zu sehr nachzugeben. Das Buch befindet sich nun im Besitz des hohen Rates von Cerinor. Es beschreibt die Geschichte Lothmakh's, welcher einer der unsrigen war. Der Kontakt zu Bolwen von Britain wurde von uns eng gepflegt und so ist er darüber informiert. Wir vermuten eine Intriege der Moredhil dahinter, die Edain uns gegenüber aufzuwiegeln, ähnlich dem Versuch uns gegen sie aufzuwiegeln im Jahre 1325 mit der Ermordung der Wachen. Tycuahele sei Dank sind die Verbindungen gestärkt und das Vertrauen ist groß.

Frühjahr 1334
Wir, als auch der Arphen en Maenas erhielten eine mysteriöse Botschaft. Meine lag gar in meinen Räumen, Falyan Elor fand sie im Gebäude der Metallzunft auf Cerinor. Wenngleich Saorise in meinen Räumen weilt und sie nur sehr selten verlässt, kann sie mir aufgrund ihres Eides keine Informationen geben. Laut der Nachricht sollten wir mit vielen an einen Ort kommen, der nur in Koordinaten festgehalten war. Falyan, Rhovan, Lanthir, Hwalfir und wir fanden jenen Ort auf Hythloth, nahe einem erloschenen und längst zugewachsenen Krater, wo wir in Empfang genommen wurden. Ein Moredhil, der sich natürlich nicht vorstellte, bat uns um Hilfe. Er sprach davon dass Lothmakh dem Wahnsinn anheim gefallen sei und seine Pläne für unser Geschlecht die Vernichtung vorsahen und für die Moredhel eine neue Orientierung. Wie jene aussehen soll, ist uns nicht bekannt. Jener Dunkelelf auf Hythloth suchte seine Spiele zu spielen, wir zeigten ihm nicht unser Unbehagen als er davon sprach, dass er den Geruch meines Bettes kannte.

Frühjahr 1336
Arphen en Maenas Falyan Elor, hinterließ Informationen, dass sich die Moredhil mit den unsrigen auf Moonglow treffen wollen. Seinen Berichten nach trafen sich der Arphen Conath und der Idhren Sathrion Maniel mit dem bekannten Mordehel. Es wurde bekannt gegeben, dass die Moredhil sich auf den Weg in den Süden zur Völkerfestung machen.

Frühjahr 1338
Aethras Gwaerhyn, Eleinth Tirindial und Naira Ellion haben sich mit den Truppen der Edain verbunden zur Bekämpfung der Südtore. Die Völkerfestung wurde im Libani im Sturm erobert, leider gab es keinerlei Hinweise über den Verbleib Lothmakhs, einige Moredhil nach Norden entkamen auch, es ist unklar ob Lothmakh anwesend war. Im Ador wurde auch Aldfur durch die Verbundenen Truppen erobert. Womit auszuschließen ist, dass die Moredhil an den Grenzen zum Süden agieren. Ein Vordringen in den verdorbenen Süden gilt nicht als unwahrscheinlich.
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Geändert von Saire Gal'ithiel (19.11.2022 um 14:52 Uhr).
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