Eine Gestalt. Stehend zwischen den Welten. Im Netz der Zeit verwoben. Ihr Lachen war verhallt und voller Zorn blickte sie zurück. Die Macht war zum greifen nahe gewesen und dennoch war sie ihr aus den Händen geglitten. Sie blickte zurück auf das was geschah, um zu verhindern, daß es nochmals geschehen würde. Es war nicht vorbei, doch lag es nun nicht mehr in ihren Händen, wann es soweit war, noch nicht.
Die Berge. In grauem Schleier wurden sie umgeben. Ein Ort der in seinem Innern Geheimnisse barg. Der Eingang der in eine Höhle führte war von einem kristallenem Ungetüm verschüttet worden. Ein willenloser Golem unter der Kontrolle des Finsteren, der hier neue Erkenntnisse zu erfahren erwartete. Erkenntnissse im Geiste eines Menschen, der zeitweise wirr und dann wieder vollkommen klar dachte. Er nannte sich Philosoph. Ein greiser alter Mann der nicht annähernd ein zehntel seines Alters erreicht hatte, war in der Lage gewesen einen Weg zu finden die Zeit zu halten. Das, wonach er schon so lange dürstete und nicht zu erreichen vermochte war ihm in die Hände gefallen durch einen glücklichen Umstand. Studien und die Frage nach der Erkenntnis, warum es Untotes Leben gab. Welch wirrer und nahezu unergründlicher Beweggrund in eine Gruft zu gehen, um Antworten zu finden. Er mußte Lachen.
Nun saß der Alte schwach in seinem Käfig aus silbernem edlen Metall und gab keinen Laut von sich. Seine anfänglich unbändgie Kraft war vergangen nachdem er den Grund der Kraft des Alten erkannt hatte. Er war ein Diener Fenris, ein Gefährte. Ein Mann, in Teilen Wolf und Mensch. Tief hatten sich die Gitterstäbe in dessen Hände gebrannt und sein Wille zu kämpfen war gebrochen. Von großem Nutzen würde er wohl kaum mehr sein, doch sprach der Alte oft in abwesendem Geisteszustand. Wer weiß, was noch zu Tage kamen. Unwillkürlich mußte er bei dem Gedanken Lachen. Zu Tage! Wieder und wieder streckte der Finstere gierig seine Finger nach dem Glase aus. Im Fels selbst hatte sich tief verborgen ein Netz befunden. Ein Netz aus Fäden der Zeit. Sie zusammenzuknoten war ihm gelungen und die Gebeine der Toten waren nunmehr sein.
Kaispra Felsof war ein einfacher Schreiber, doch mühte er sich in diesen Tagen die zusammengetragenen Berichte in einem Schriftstück zu verfassen. So begann er zu Schreiben und die Feder kratzte leise über das Pergament.
Chronik aus Erzählungen derer, die über das Erlebte berichteten.
An anderem Orte der Welt fanden sich Menschen und Elfen zusammen. Sie suchten verzweifelt. Begonnen hatten sie die Suche wo der Finstere einst ruhte und doch entsprang seinem steinernem Grabe. Eine Frau mit dem zweiten Gesicht, welche in rätselhaften Worten ihnen mitzuteilen versuchte, was sie sah, hatte sie auf den Weg gebracht. Auf den Weg in die nördlichen Wälder. Trotz des Umstandes daß die Zeit inne hielt, waren sie darauf bedacht sich zu eilen. Zu groß war ihre Angst, daß es kein Morgen geben würde. Ein Haus verborgen im Walde, unscheinbar und doch von großer Wichtigkeit war ihr Ziel. Dort angelangt gelang es ihnen die erste Schutzbarriere zu überwinden und in sein innerstes zu gelangen. Die geöffnete Türe gab den Blick frei auf das Zweite der Weltengläser. Es stand still...
Müde legte der Schreiber die Notizen und die Feder beiseite. Er rieb sich die Augen und schaute daraufhin aus dem Fenster, Die Sonnenstrahlen eines neuen Tages schienen sanft hinein. Die Nacht war vergangen und brachte etwas verheißungsvolles mit sich. Keinen gestrigen grauen Tag...
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