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Alt 30.06.2013, 16:57
#5
Aimi Reika
Reisender
 
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Aimi’s rabenschwarze Haar klebte nass und strähnig an ihrem Nacken, an ihren Schläfen, an ihrer Stirn… ihr Körper dampfte noch vom heißen Bad, das sie gerade genommen hatte. Mit einem großen Handtuch umschlungen saß sie auf ihrem Bett und starte aus ihrem westlich gelegenen Fenster hinaus in Richtung seines Hauses. In ihren Augen lag ein verliebter Glanz – ihre Wangen waren gar ein wenig rosig. Allein ihre angespannten Mundwinkel würden einem Beobachter wohl verraten, dass sie gewissen Gedanken nachging.

„Liebe….“ Murmelte Aimi leise vor sich her und schloss das Fenster. Es war zwar Frühling… sämtliche Tiere begannen sich zu „verlieben“ aber es war abends doch noch sehr kalt… zu kalt um halbnackt vor einem Fenster zu sitzen. Aimi war sich nicht einmal sicher, ob sie genau wusste… was Liebe ist?! Es gab ja auch niemanden, der es einem beibrachte… oder? Zumindest wurde es Aimi nie beigebracht. Und irgendwelche Bücher gab es darüber auch nicht… gut, es gab die eine oder andere Liebesgeschichte… aber war das die Wirklichkeit?
Ihr Herz hämmerte kräftiger an ihre Brust – sie reckte ihren Kopf und starrte regelrecht in die Richtung, in welcher Atron’s Haus stand. War da ein Licht angegangen…?! War er nun zu Hause? Was er wohl tat…. Dachte er auch an sie?!

Leis brummelnd setzte Aimi sich in den Schneidersitz und wischte sich das nasse Haar aus der Stirn nach hinten. Allein dieser Gedanken wegen hatte sie wohl die Wahrheit gesprochen – als sie sein Liebesgeständnis bestätigte… erwiderte – ihn küsste und sich ihm gewissermaßen hingab.
Ein Lächeln schlich auf den vollen kleinen Mund der Exotin. Auch er hatte sich ihr hingegeben… und Aimi wusste, all das war echt. Die Zweifel – er würde sie benutzen, er würde ihr weh tun wollen, er würde einfach nur eine schnelle Liebschaft suchen, er würde sie belügen und betrügen waren verflogen. Ja, Aimi war in seiner Gegenwart kaum noch die beherrschte ernste Frau, die sie doch eigentlich immer war?!
Nun war es wohl nicht mehr zu verhindern oder zu leugnen, dass sie ein Paar waren. Sie hatte einen Partner – einen Mann in ihrem Leben.
„Herje…“ seuftze Aimi schmunzelnd und schlurfte zu ihrem Schrank um das Handtuch gegen ihre Tunika einzutauschen. Aimi wickelte sie eng um ihren Körper und begann sich die Haare mit dem Handtuch trocken zu rubbeln.

Noch immer hatte sie mit keinem darüber gesprochen…. Bei Anderen war sie eben doch noch die… beherrschte, wortkarge Aimi….?! Wobei es da doch wen gab, den sie irgendwie in ihr Herz geschlossen hatte. Covan – ein junger Schneider und bald auch noch ein junger Vater. Er war so …. einfach. Aimi schätzte seine offene Ehrlichkeit, seine direkte Art und sein ganzes positive Wesen. Aber ihr würde nie im Leben einfallen, mit Covan über soetwas zu sprechen… Aimi bezweifelte gar, dass er sich für so etwas interessieren würde.

Bald würde ihr Dienst beginnen – also eilte Aimi sich ihre Gedanken Gedanken sein zu lassen und huschte in ihre Uniform – wie immer…. Atme ein – atme aus – und du lebst!
Aimi Reika ist offline  
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