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Alt 07.07.2022, 11:45
#2
Lina Marial
Reisender
 
Registriert seit: 30 Mar 2022
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15. Lundin (Herbst); 1337

He – Buch,

das ist doch auch mal eine nette Begrüßung für ein… Buch? Ich finde es noch immer sehr seltsam, ein Buch zu grüßen! Aber so ganz ohne irgendwas anzufangen, ist noch seltsamer. Von daher: He!

Das Größte, was ich im letzten Eintrag erwähnte: Die Eröffnung meiner Schlemmerstube; liegt nun ein paar Tage hinter mir. Und ich weiß gar nicht zu beschreiben, wie riesig dieser Stein war, der mir an diesem Abend vom Herzen fiel! Wirklich! Ich habe die Tage zuvor kaum schlafen können – ich habe mir sämtliche Horrorgeschichten ausgemalt, was hätte schief gehen können! Ich habe viel zu viel gekocht, gebacken und gebraut. Ich war voller Sorge und voller Freude gleichzeitig… seltsames Gefühl…

Doch es hat funktioniert! Es war wirklich wunder – wunder – wunderschön. Ich weiß es kaum wiederzugeben – da ich … irgendwie so wenig mitbekam… aber es waren so gut wie alle da, die mir etwas bedeuteten – und sogar noch mehr. Ich mag es ja gar nicht wirklich aufschreiben… aber der Herzog war da – mit seiner hübschen Frau. Ich muss gestehen, ich war genau deshalb anfangs doch sehr verunsichert aber – und das möchte ich unbedingt betonen – sie sind ganz wundervolle Menschen! Alle beide… ich weiß, dass Julie ihre freundschaftlichen Probleme mit Frau von Britannia hat – aber… sie war wirklich sehr aufmerksam und sehr freundlich. Sie hatte mir sogar angeboten, mich mit an den Tisch zu setzen… aber eine Wirtin setzt sich bei der Eröffnung doch nicht mit an den Tisch?... Ich hatte einfach viel zu viel zu tun! Der Herzog hat sogar etwas gegessen und mein Essen gelobt und hach… Doch von vorn:

Mit dabei war NATÜRLICH meine liebe Julie.
Sie hatte mir kurz vor der Eröffnung noch die wichtigsten Möbel liefern können was mir fast die Tränen in die Augen trieb. Denn ich weiß ja, wie viel sie zu tun hat… wie oft höre ich es aus ihrem Haus sägen, Hämmern – und so viel anderen Lärm? Sie ist die fleißigste Person, die ich kenne…. Und sie hat es also auch geschafft, all diese Möbel für die Stube zu fertigen. Wir haben also alles schnell aufgebaut – damit die Eröffnung losgehen konnte…

Mein erster Gast war Vandorez…. Sie kam und es war gut… Ich habe mir auch dahingehend so viele Gedanken gemacht… ob es vielleicht seltsam sein würde, wenn wir uns wiedersehen… aber es war nicht seltsam! Es war schön – und es war gut – und ich glaube, sie hatte… einen guten Moment in der Stube. Sie saß an der Bar und las ihr Buch… war – wie sie eben ist! Trank Bier statt dem süßen Willkommenssaft… Ich war sehr froh, dass sie den Moment da sein konnte! Denn ohne sie würde es die Stube wirklich nicht geben! Ihre ehrlichen und direkten Worte hämmerten sich so oft in meinen Kopf und leider auch in mein Herz…. Aber die Worte, die sich in meinen Kopf hämmerten, die waren sehr stark und sehr … antreibend! Sie hat mich wissen lassen, dass ich sehr wohl dazu in der Lage wäre, als Wirtin zu leben. Und dies irgendwie ohne Zweifel… obwohl ich – mir gegenüber – so viele Zweifel hatte… und natürlich auch noch ein wenig habe… Vandorez ist eben besonders – und bleibt besonders! Und ich liebe besondere Menschen!

Natürlich war auch Herr Sasperus da. Warum ich nun natürlich schreibe…?... Ich weiß auch nicht! Irgendwie ist er so sehr wichtig geworden… auf schleichende Art und Weise… Als er mir das Fleisch einige Tage vor der Eröffnung anlieferte, haben wir das erste Mal …. gesprochen… Wir haben natürlich auch schon zuvor sprechen können! Aber… irgendwie war das Gespräch anders. Irgendwie wirkte er… oder ich? … Irgendwie haben wir anders gesprochen. Und ich habe ihn das erste Mal mit wirklich interessanten Fragen gelöchert. Denn ich bin immer so neugierig! Und ich finde ihn so seltsam! Gerade wie er mit Julie umgeht… das ganze „Euch-en“ in einer so langen mit Liebe beschriebenen Beziehung ist nun einmal seltsam! Aber ich glaube herausgehört zu haben, dass… all das – erstens von ihm kommt – und zweitens… er es sicherlich nicht so kalt meint, wie es rüber kommt… Er war auch dort – bei meiner Eröffnung, was mich irgendwie beruhigte.

Außerdem war der liebe Kervos da. Kervos… ich möchte ihn einmal beschreiben! Er ist sehr groß! Und sehr viel Mann! Ehrlich gesagt, fällt es mir ein wenig schwer zu erkennen ob er dick ist – oder ganz arg kräftig… mittlerweile nehme ich an, dass er einfach beides ist? Denn er hat einen runden Bauch – und sehr kräftige Arme! Und Schultern! Irgendwie ist alles an ihm… viel! Er ist herzensgut. Er ist sehr hilfsbereit, er ist strohblond! Er hat einen Bart! Er ist durch und durch Schmied… er ist lustig! Oft bringt er mich zum Lachen… aber manchmal ist er auch ein wenig … langsam? Ich liebe Wortspiele! Und ich liebe es, Andeutungen zu machen, die der Andere auffangen soll und bestenfalls irgendwie – auf irgendeinen Art und Weise an mich zurrück zu geben kann… sollte! Aber das kann Kervos nicht so gut…. Ich glaube, er merkt ab und zu gar nicht, dass ich mit Worten spielen mag… mit ihm spielen mag… das ist schade – aber in Ordnung!

Dann war da noch Alvarez… mh. Ich hatte ihn ja bereits gesehen, als er ein Lied auf dem Marktplatz darbot. Und ich muss gestehen – das er… besonders ist! Und was denkt Lina über besondere Menschen?!... Richtig – Lina mag besondere Menschen… ich fand es nur ein wenig seltsam, dass er so furchtbar schlecht drauf war… und ich fand es seltsam, dass Vandorez ihn scheinbar irgendwie… ärgerte? Ich habe es wirklich nicht gut mitbekommen können, da ich überall und nirgends wirklich war… aber – es wirkte so! Er trug uns auch etwas vor und ich hatte einige Momente, diesen Mann zu beobachten. Und vielleicht gehe ich ein anderes Mal mehr auf ihn ein. Derzeit muss ich ihn mit seiner besonderen Art und Weise … wirken lassen. Aber eines mag ich erwähnen! Er weiß es sehr wohl mit Wortspielen umzugehen – und er weiß es sie zurück zu geben – und ich glaube – auch er spielt gern…

Das Herzogspaar war sehr freundlich, schön, nett, zuvorkommend – spendabel – so, wie man es sich wohl vorstellt? Wenn ich ein Märchen lese und dort sind hohe Personen beschrieben…. So! Genau so waren die Zwei. Absolut herzoglich perfekt! Ich hoffe, ich habe vielleicht mal die Gelegenheit mit ihnen zu sprechen. Denn in diesen kurzen Momenten habe ich bemerkt wie… menschlich sie sind und wie interessiert… irgendwie mag ich sie sogar!... Alle beide… ohne es wirklich erklären zu können.

All diesen Gästen habe ich bereits ein Dankesschreiben geschrieben… denn ich finde es wirklich sehr bedankenswert, dass sie da waren! Ich weiß, für viele ist die Eröffnung eines so kleinen Hauses absolut … unwichtig. Aber für mich?!... Es steckt so viel Liebe in diesem Haus – so viele Gedanken! So viel Zweifel…. So viel Kopfzerbrechen – so viel Vorfreude! So viel Duft… Ich liebe dieses Haus. Ich liebe die Idee dieses Raumes – am liebsten würde ich dort auf dem Teppich schlafen! – aber das mache ich natürlich nicht… das wäre irgendwann wirklich ungemütlich!

Es geht weiter – und ich muss gestehen… nach all diesem Kopfzerbrechen das ich mir wegen zweier Personen in meinem Leben gemacht hatte – ist es nun gut – und ich fühle das Glück. Und ich fühle mich so unheimlich kräftig! Und ich bin so stolz – weil andere stolz auf mich sind… und weil es funktioniert… Ich schaue in den Spiegel und habe fast das Gefühl das da wer anderes ist, der mich anschaut… jemand großes, jemand starkes, jemand hübsches? Auf jeden Fall jemand, der im Leben steht, der für sich sorgt – der… endlich all dem entkommen ist, was ihn so sehr belastete… Mir gefällt die neue Lina sehr gut!... ich mag sie.
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