Thema: [Rollenspiel] Ein verheerender Winteranfang
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Alt 09.09.2021, 20:22
Ein verheerender Winteranfang
#1
Stille der Nacht
 
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Als der Sturm aufzog, dachten die meisten Bürger Britannias sich noch nichts dabei. Stürme war man im Winterhalbjahr immerhin gewohnt und die meisten wussten, dass es am einfachsten war, sie irgendwo im Warmen auszusitzen.

Auch diesmal bestanden die Vorbereitungen der meisten darin, noch einen Scheit mehr aufs Feuer zu werfen. Manch einer freute sich gar auf das Wetter, bedeutete es im Haus doch besondere Gemütlichkeit. Selbst, als der Wind zunahm und Regen mit sich brachte, hielt das manche nicht davon ab, noch in aller Ruhe das Wintergemüse zu ernten, das man angepflanzt hatte.

Es dauerte nicht lange, bis auch die Hartgesottenen überzeugt waren, dass das Wetter jetzt umschlug. Wintermäntel wurden hervorgekramt und wer unterwegs war, kehrte schnellstmöglich irgendwo ein. Auch die Wachen beendeten ihre Runden vorzeitig oder suchten doch zumindest einen trockenen Unterschlupf, von dem aus sie ihre Straße beobachten konnten.
Erste Häuser verloren schon ihre Dachschindeln, so dass der Regen ungehindert eindringen und Vorräte und Einrichtung beschädigen konnte. Während der Regen Straßen unpassierbar machte, sorgte ein Gewitter für weitere Schäden. Mit einem weithin hörbaren Krachen schlug der Blitz in die Stadtmauer ein und zerstörte sie genau dort, wo eine Brücke Britain und Burggelände miteinander verband. Was Anfangs noch mit etwas Geschick passierbar war, stürzte kurz darauf in Gänze ein. Der Zugang zur Burg war verschüttet, die Brücke eingestürzt und davongetrieben.

Die anderen Orte der Insel waren nicht weniger betroffen. In Minoc schlug der Blitz nicht nur im Stall ein, sondern auch im Getreidelager in der Nähe, das - entgegen seinem Namen - auch andere Vorräte wie Gemüse, Wein, aber auch Wolle und Baumaterialien beherbergte.

Als hätten die Götter es diesmal ganz besonders auf die Menschen abgesehen, suchte auch noch eine Sturmflut die Städte heim. Küstennahe Straßen wurden überschwemmt, Boote wurden zerstört oder aufs offene Meer geweht. Selbst Cerinor bekam die Flut zu spüren: Der Strand war fast zur Hälfte fortgespült, der Festplatz nur noch ein Trümmerhaufen.

Nach vielen Stunden des Kämpfens und Bangens brach der Morgen an und der Sturm legte sich. Erst jetzt wurde den Menschen klar, was sie gerade überlebt hatten: Häuser eingestürzt oder abgebrannt. Wachen, Bettler und andere, die keinen Schutz mehr suchen konnten, von Bäumen und Blitzen erschlagen oder vom Wasser fortgenommen. Die großen Lebensmittelvorräte zerstört.

Doch es sollte noch schlimmer kommen: Nach dem Regen kam die Kälte. Sie brachte Eispfützen mit sich, doch schlimmer noch: Sie gefror den Boden so tief, dass hier in nächster Zeit nichts mehr angebaut werden würde.

Eine Hungersnot stand der gesamten Insel bevor...
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