Thema: Am Anfang...
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 20.12.2020, 12:21
#9
Karlso Ronbert
Reisender
 
Registriert seit: 20 Nov 2020
Beiträge: 10
In seinem Gesicht spürt er die Kälte am meisten, warm angezogen und bereits seit einiger Zeit in Bewegung, fühlt sich die eisige Luft sogar angenehm und erfrischend auf der Haut an. Der Wald wird immer trister und so langsam langweilt ihn der Marsch, was würde er in der besagten Mine antreffen?

Nach langem umherirren im Wald und dem mühsamen Ausschau halten nach besagten Wegpunkten, stößt er endlich auf den ersehnten Waldrand. Umso näher er sich dem leeren Bachbett nähert, desto intensiver vernimmt er einen beißenden Geruch in der Luft wahr.
Seine Blicke richten sich auf die vielen Kadaver die ungeordnet ihren Platz inmitten des Bachbettes einnehmen. Statt sich zu fürchten überkommt Ihn ein naiver Drang nach Abenteuer, welches sich wie eine Illusion auf seine Sinne legt. Nun hatte er ja bereits Blut geleckt und mit seinen ersten Kämpfen unter Beweis gestellt, dass er fähig genug sei den Wunsch von Leandra zu erfüllen.

Nach einem kurzen Marsch entlang der Gesteinsformen wird seine Sicht, die zuvor durch die hellen Sonnenstrahlen klar und deutlich geprägt war, zunehmend durch einen dunklen Schleier eingeschränkt, der sich durch eine gewaltige Felswand nicht mehr zu lösen erscheint.
An der rauen Felswand angekommen folgt er der dieser bis zu einer großen Säule, die, wie Ihm Leandra sagte, den Eingang der Höhle markiert.
Doch einen Eingang scheint es an diesem Ort nicht zu geben und enttäuscht lehnt er sich mit dem Rücken an die Säule, um sich ein wenig von dem anstrengenden Marsch zu erholen.
Plötzlich kommt ihm eine Idee...
„Wenn ich diesen scheußlich schmeckenden Trank zu mir nehme, den mir die nach Kräutern duftende Frau gegeben hat…“ er unter bricht seinen Gedanken klatscht einmal rasch in die Hand und wühlt hektisch in seinem Beutel. Die Flasche hatte er zur Sicherheit in ein kleines Tuch eingewickelt, welches er wieder vorsichtig aufwickelt und den Trank dann mit festem Griff in die Hand nimmt.
„Da ist er ja“ murmelt er vor sich hin und fängt dann leicht an zu kichern.
Zayya Yaeli hatte ihm erst kürzlich diesen Nachsicht Trank gegeben und nun erfreut er sich darüber, denn es konnte für ihn nicht einfach ein Zufall sein, jetzt auf diesen Einfall zu kommen.
„Aber JA!“ seine Gedanken kreiseln:
Wenn dieser Trank machen würde, dass er bei Dunkelheit besser sehen würde, dachte er sich, dann könnte er bei Helligkeit bestimmt noch besser sehen. Mit dieser Annahme müsste er doch auch den Eingang der Mine finden, wenn er mit geschärften Sinnen die Felswand absuchen würde.

Rasch wird der Flaschendeckel geöffnet und bevor er zum Trinken der schwarzen Brühe ansetzt, drückt er sich die Nase zu und tippelt nervös mit seinen Füßen auf den Boden herum.
Er setzt die Flasche an seiner Lippe an, schließt dabei die Augen, neigt seinen Kopf nach hinten und lehnt sich dabei mit zurück, um auch wirklich den letzten Tropfen aus der Flasche zu bekommen.

Das Ganze sollte ziemlich schnell gehen, denn dieser Trank ist bei weitem kein genüsslicher und genau bei dieser Koordination, Trank, Nase, Augen zu, trinken und nach hinten lehnen, passiert es.

Es rumpelt und einen kurzen erschrockenen Aufschrei später liegt er verwirrt auf dem Boden.
Zunächst flucht er und schimpft den Trank aus, den er zum Glück ganz leer getrunken hat, doch dann, als er sich aufrichten will, fängt er an zu kichern.
Da befindet sich tatsächlich ein Spalt zwischen der Säule und der Felswand, hinter der sich ein langer Gang zu befinden scheint.
Nachdem er sich aufgerafft hat folgt er diesem schmalen Gang in die Höhle, dessen Wände feucht sind und von überall her tropfende Geräusche erklingen…
Karlso Ronbert ist offline  
Mit Zitat antworten