Thema: [Rollenspiel] Die grauen Tage
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Alt 23.10.2002, 19:52
Das Siegel
#2
Sir Daribor
Ex-Staffler
 
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*ein Packen loser Pergamentblätter wurde vom Wind zerstreut ein junges Mädchen fing einige und ordnete sie* *doch viele waren verloren und nur Bruchstücke waren zu lesen*

...VON DEN GRAUEN TAGEN...

...es zieht ein kalter Wind durch die Gassen, als ich mein in die Jahre gekommenes Pferd durch die Gassen Britains scheuche. Zu lang weilte bereits diese Kälte und nichts schien auf ein nahes Ende hinzu deuten. Mit solcherlei Gedanken kam ich schließlich zur Hauptbank des nun düster dreinschauenden Britain. Nach kurzer Verweildauer in den warmen Räumen der Bank begab ich mich wieder nach draussen, während meine Gedanken sich wieder Träumen von wärmeren und angenehmeren Tagen hingaben. Jäh wurde ich jedoch unterbrochen als ein junger Mann vorbeigehetzt kam und einen in eine blaue Robe gekleideten Mann bekniete ihm doch zu helfen. Er stotterte etwas von dunklem Magiern und Herrscharen von Skelletten, welch abstruse Vorstellung dachte ich lächelnd bei mir.
Der blaue Mann fragte nun seinerseits mich, ob ich mitkäme, ihm schien die Sache wohl auch etwas komisch. Ich willigte ein, war doch etwas Abwechselung in diesen öden Tagen immer gern gesehen. Kurz darauf erreichten wir auch schon die Tore des Friedhofs der Stadt, und nicht anders zu erwarten, war niemand zu sehen außer anderer zu Hilfe geeilter Männer und Frauen. Diese äußerten nun in buntem Stimmgewirr ihre zahlosen Vermutungen und beschlossen die tiefen der Katakomben abzusuchen.
Ich folgte Ihnen kurzentschlossen, um die Enttäuschung in Ihren Gesichtern zu sehen, wenn sie nichts fanden. Als wir nun so in den ersten dunklen Vorraum traten, hallte Kampfgeschrei und wirres tiefes Grollen zu uns und in der Ferne war Licht zu sehn. Dem Krach folgend betrat ich eine riesigen Saal und mein Atem stockte. Mitten im Raum wand sich eine riesige Schlange umkreist von Kriegern und Magiern. Am Rand auf einem Podest stand ein alter in die Jahre gekommener Mann, der grollend allen den Tot an drohte und dabei furchtbar lachte. Kaum die Situation überblickend befand ich mich schon im dichtesten Kampfgetümmel und hatte auch bald die riesige Schlange vor mir. Kräftig hieb ich mein Schwert auf sie ein, doch ich ritzte kaum ihre Haut ein, drohend wand sie sich mir zu und schlug mit dem Schwanz nach mir. Schmetternd krachte der Schlag gegen mein Bein und die Schmerzen übermannten mich fast. Zurückgezogen in eine Ecke trank ich ein Gebräu, das ich für solche Fälle mit mir führte und bald stellte sich Linderung ein. Kurz darauf verstummte der Krach und die Leute verließen den Saal. Zurückblieben nur eine paar
Magier die einen Stab vor sich liegen hatten. Langsam schleppte ich mich zu Ihnen und betrachtete den Gegenstand, als einer der Magier vor Schmerzen zurückzuckte bei Berührung des Stabes hielt ich es für besser etwas Abstand zu halten. Sie beratschlagten sich und bald darauf öffnete einer ein Tor und sie sprangen alle hinein, ich von Neugier gepackt, folgte Ihnen, obwohl mich wohl eher der Gedanke dazutrieb nicht alleine in den Katakomben zurückzubleiben...

...ich blickte zum Horizont, ein prächtiger Blick über Wälder und Seen bot sich von diesem Turm aus, überschattet jedoch von Wolken die den Tag in dämmriges Licht tauchten. Ein Gedanke riß meinen Blick fort und ich sah wieder zu den Magiern herüber die den Stab begutachteten. Neugierig trat ich näher, der Stab schien seine Macht verloren zu haben und zerbröselte langsam im Wind. Alle atmeten auf schien der Spuk doch nun ein Ende zu haben. Ein Mann meinte jedoch es wären weitere Horden von Skelletten gesichtet worden, nun ging es wieder zurück nach Britain. Langsam schlichen wir durch die Gassen, konnten jedoch keine Menschenseele erblicken, was durchaus beruhigend wirkte.
Überzeugt von der Falschheit dieser Kunde zerstreuten wir uns und ich holte meinen alten Gaul am Friedhof ab. Noch immer waren Leute vor der Krypta und ich wagte kurzentschlossen noch einen Blick herein. Zu meinem Entsetzen befand sich an der einen Seite des schon genannten Saales nun eine Steinsäule welche die Aura des Stabes zu haben schien. Hektische Leute befanden sich bei der Säule und zuckten bei jeder Berührung vor Schmerzen zusammen. Ich muß sagen, daß dies mich sogar erheiterte, denn Unvernunft war des Toren Gabe. Als nun die ersten zusammenbrachen erschien ein würdiger Mann der wohl diese Krypta verwaltete und sprach zu uns. Er hielt die Ruhe der Toten für gestört und gab dem hektischen Treiben die Schuld.
Seine Worte klangen mir weise und wichtig und bald trieben wir die Leute auf gut gemeinte Weise aus der Krypta...

...langsam ritt ich wieder durch die Gassen, das Geschehene noch verdauend, als ich meinen alten Freund Jantar Ogon erblickte. Groß war die Freude des Wiedersehens, waren wir doch beide lange fortgewesen. Doch die Wechselhaftigkeit des Schicksals unterbrach unser fröhliches Geplauder, als jemand schreiend vorbeigeritten kam und wiederum von Horden untoter Skellette erzählte. Doch diesmal überzeugte mich das Blut auf seinen Sachen von der Wahrhaftigkeit der Nachricht. Wir ritten zum Friedhof und vor unseren Augen wogte eine Welle wild gestikulierender, waffenschwingender Skellette. Bald befanden wir uns umringt und mußten uns unserer Haut erwehren. Andere Recken stritten mit uns, doch bald mußten wir einsehen das es aussichtslos war und wir zogen uns zum Tor der Stadt zurück.
Bogenschützen lichteten bald darauf die Reihen der Skellette und wir bereiteten einen Ausfall vor. Schulter an Schulter stürmten wir hinaus und drangen durch die Reihen der Gegner zum Friedhof vor. Bis in die Krypta gelangten wir und streckten die letzten untoten Gebeine nieder. Der weise Torwächter der Krypta stand immernoch vor der verschlossenen Tür des großen Saales und schaute uns mißmutig entgegen, wieder orderte uns zum gehen auf und meinte er hätte sein Werk noch nicht vollbracht. Seine Worte schienen mir wichtig und noch wichtiger sein Anliegen, denn dieses Grauen mußte ein Ende haben. Als der letzte die Krypta verlassen hatte schloß ich das Eingangstor und stellte mich davor. Jantar kam auf mich zu und ich erklärte Ihm kurz was ich vor hatte. Schon stellte er sich neben mich und wir ließen keinen mehr hindurch, spürte ich doch, das der Torwächter nun Ruhe brachte um die Versiegelung der Krypta vorzubereiten...

...es klopft das an dem Tor hinter mir und ich öffnete es. Heraus trat der Torwächter mit seiner Gelehrten. Sie schienen zufrieden und er forderte mich auf weiterhin keinen herein zulassen, da das Siegel noch trocknen müsse. Da erschien ein Elf, der sich an den Torwächter wandte und ihn mit Fragen bestürmte, welche dieser barsch zurückwies und sich alsbald entfernte. So standen wir nun Schulter an Schulter, hinter uns das Tor, vor uns eine neugierige Meute allen voran der Elf, welcher sich mit Andeutungen, die wohl große Wichtigkeit demonstrieren sollten, hervortat. Wir beide schalteten nun auf taubstumm, da diese Meute immer lauter wurde und uns mit Beschimpfungen und absonderlichen Fragen überschüttete. Als es uns zuviel wurde zogen wir Schwert und Schild, welches der Meute wieder den nötigen Respekt einflößte und uns etwas Ruhe gönnte. Bald darauf zogen sie ab und nur einige Schaulustige verblieben. Unterbrochen wurde das Stehen vorm Tor nur durch meine regelmäßigen Kontrollgänge durch den Vorraum der Krypta, um die weitere Trocknung des Siegels zu begutachten. Kurz bevor ich unsere Arbeit für getan hielt erschienen noch zwei Scharlatane, die uns anscheinend nur provozieren wollten und das "Schwert der Schwerter" suchten. Eine fabelhafte Abwechselung in unserem bis dahin doch eher tristen Wachleben. Bald darauf zogen sie von dannen und ich untersuchte letztmalig das Siegel. Es war trocken und ich hoffte, das es ewig hielt, um wieder Frieden einkehren zu lassen...

*ein Siegel ziert das letzte Blatt und darunter waren die Initialen H.A. zu lesen*
*rasch raffte sich das Mädchen auf, um Ihrem Großvater davon zu berichten, vielleicht kann er ihr mehrberichten...vielleicht...*

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