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Alt 28.06.2022, 19:48
Freiheit
#4
Har Brehgo
Spieler, Mensch
 
Registriert seit: 09 Mar 2021
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Das schwere Zauberbuch liegt aufgeschlagen auf dem Tisch, gewährt den darin verborgenen Gedanken, Erinnerungen, Zaubern und Worten einen Blick auf ihren Schöpfer, ihren Wächter. Neugierig studieren sie die Falten die sich in das Gesicht fressen, durchschauen die Illusion, die Maske die er vor anderen trägt, werfen einen Blick auf die fleckige Seele. Denn so ist es nunmal die Eigenschaft dieser Werke, so viel dessen der sie füllt fließt hinein doch gleichermaßen fließt etwas zurück. Wenn man zu lange in den Abgrund blickt, blickt der Abgrund zurück.


Je weniger mir Bücher und Spruchrollen noch eröffnen können desto mehr Zeit verbringe ich in meinen Gedanken. Mir selbst allerdings muss ich gestehen das diese zu oft in eine gewisse Richtung abtreiben. Gedanken über ungewisse Zukunft und dunkle Vergangenheit. Wie viele Jahre ist es jetzt schon her das ich meine Freiheit erlangte? Das ich dem verfetteten Händler in seinem Palast in Maleth gegenüberstand, ihm einen Beutel Gold, Edelsteine und Geschmeide zu Füßen warf, Tand und wertloser Plunder gemessen am Zauberbuch meines Meisters. Wie lange ist es her? Das meine Füße die Planken des Schiffsdecks berührten das mich die kommenden Jahre umhertrug wie ein Blatt im Wind? Oder bin ich nur gelaufen? Vor meinen Erinnerungen. Vor mir selbst. So bedacht darauf frei zu sein das ich es nicht wagte inne zu halten, stets alleine den Weg geschritten habe. Hier sitze ich nun, schreibe diese Zeilen, an einem Ort den ich Zuhause zu nennen wage, müde des Laufens.
Es erwartet mich ein Kampf über den keine Lieder gesungen werden, keine Bücher geschrieben, ja der nicht auch nur ein einziges Auge zum Zeugen haben wird. Die Zeit ist gekommen mich meinen Dämonen und Geistern zu stellen. Möge mein Geist Ruhe finden um sich anderen Dingen zuzuwenden.
Flieg hoch du Rabe dem einst die Flügel gebrochen wurden. Genieße die Luft unter deinen Schwingen.

Was bleibt von dir ohne Magie Junge?
Die Antwort bleibe ich euch noch immer schuldig. Zumindest erkenne ich die Absicht hinter eurer Frage. Mein Dank für alles mein Meister und Freund.


Der Volksmund sagt die Zeit heilt alle Wunden,
eine schöne Mär, denn in mancher Wund' der Brand reift.
Bringt nur Dunkelheit, bis der Namenlose nach mir greift.
Am Ende stell ichs fest, war nur in eignen Ketten gebunden.
Har Brehgo ist offline  
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