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Alt 12.01.2023, 20:36
Der Weg vorwärts
#8
Har Brehgo
Spieler, Mensch
 
Registriert seit: 09 Mar 2021
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Gelbes Sternenlicht, gefärbt durch Buntglas fällt in den Raum, zeichnet auf den Boden einen Schatten des Mannes der mit auf dem Rücken zusammengelegten Händen am Fenster steht. Das Kinn vorgeschoben, die Augen verengt sieht er aus als wolle er die Sterne selbst herausfordern. Wie so oft mag auch hier der Schein trügen ein Blick in sein Inneres gelingt nur mit einem Blick auf sein wertvollstes stoffliches Besitztum.


Es ist vorrüber. Der Wall wechselte seine Besatzer wie auch Festungen und Ländereien. Nur ein weiterer Zug im Spiel von Königen und ihren treuen Vasallen. Ein Spiel in dem ich mir gestattete als Schachfigur, als Bauer, eingesetzt zu werden. Erst auf dem Schachbrett in den letzten Zügen erkannte ich das Ausmaß dieses Spiels. Es hat den Anschein als würden jene Hände die die Schachfiguren so präzise plaziert haben ungesehen davon kommen. Wäre es nicht eine Schande ein so gutes Spiel nicht anerkenned zu loben? Den blendenden Nebel der Ignoranz und Unwissenheit einen flüchtigen Augenblick zu lüften? Ich hatte wohl zu viel Vergnügen daran die Räder der Ereignisse nicht nur von aussen zu betrachten, hier und da den Rädern einen kleinen Schubs zu geben. Scheint als habt ihr doch eure Spuren an mir hinterlassen Meister.
Es ist wohl an der Zeit eine Reise zu planen, es gibt etwas zu tun das ich mir zu lange verweigerte. Ich frage mich wer zurückkehrt, Har oder Ahlam? Soll es mich überhaupt kümmern?
Genug philosophiert über all dies für den Augenblick, die Zeit wird es zeigen müssen. In der Zwischenzeit stolpere ich weiter den Pfad der Magie entlang. Sei es das entwirren, das auflösen von Zaubern, das Gefühl für das Gewebe, es scheint als trete ich auf der Stelle. Laufe ich blind gegen die Mauer einer Sackgasse? Sollte ich mich an einen anderen Aspekt der Magie wagen wo ich noch nicht einmal die herkömmlichen Zirkel gemeistert habe? Mam versteht warum so viele im Meer des arkanen Gewebes verschwinden oder sich anderen Dingen zuwenden. Ihnen wiegt die Bitterkeit ihrer eigenen Unfähigkeit schwerer als die Süße die Welt für einen Augenblick zu ändern. Mir wurde das auch erst erneut bewusst als Südhafen brannte, zu dritt beobachteten wir es schweigend. Doch im Gegensatz zu meinen Begleitern wusste ich das seine Bewohner nicht von dieser Woge des Vergehens hinweggespült wurden, das der Welt ein kleiner Schubs an der rechten Stelle gegeben ward. Ein Gefühl das mich zuletzt überkam als ich die Fäden des Wassers so eng wob das sie selbst den Naurog zu verwunden vermochten.
Diese Verlockung muss ich eingestehen ebenso meine Furcht meinen eingeschlagenen Weg zu verlassen. Jene guten Herzen die in das meine geblickt haben liegen richtig, ich halte fest an den Wunden die mir geschlagen wurden. Wenn auch nur aus Furcht in die Dunkelheit zu fallen ohne dieses Seil.

Das einzige das mich bindet sind mein eigen Fleisch und Geist.
Har Brehgo ist offline  
Geändert von Har Brehgo (12.01.2023 um 20:38 Uhr).
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