Thema: Lina
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Alt 23.05.2022, 11:20
Nektar
#9
Lina Marial
Reisender
 
Registriert seit: 30 Mar 2022
Beiträge: 121
Bedeutung: „Unsterblichkeit“; „ewige Jugend“; „Göttertrunk“

Ihr Lieben, ich meine vernommen zu haben, dass Pferde und Ponys seit vielen Tausend Jahren den Menschen gegenüber sehr verbunden sind. Doch meistens werden Pferde als Nutztier verwendet. Pferde werden seit je her als Zugtiere für Transporte, für die Landwirtschaft, als Nutztier im Krieg oder als Reittiere genutzt.

Natürlich möchte ich keinem Pferdebesitzer, der ein Nutztier besitzt – vorwerfen, dass keine Liebe zum Tier herrscht… Denn nur die Liebe zum Pferd garantiert ein gutes Zusammenspiel zwischen Mensch und Tier – egal für welchen Zweck das Tier genutzt wird. Die Liebe als Motivation wird sehr oft unterschätzt.

Doch wissen wir – und vor allem auch unsere Lina- dass Pferde sehr wohl soziale Wesen sind. Pferde sind Tiere, die echte Liebe empfinden und auch zeigen können – wenn man denn hinsieht. Die Liebe zwischen Fohlen und Stute ist innig und von Zärtlichkeit geprägt. Die Liebe zwischen Stute und Hengst ist leidenschaftlich, heftig und intensiv. Pferde sind Herdentiere, die eine Rangordnung leben. Und auch Pferde haben untereinander echte Freundschaften – es gibt also auch die Freundesliebe unter diesen wunderschönen Geschöpfen.

Die Emotionswelt, die ein Pferd inne hat, kann ein aufmerksamer Mensch sehr wohl erkennen. Dadurch kann der Mensch sich leicht in das Tier einfühlen – was die Grundlage der Pferdeliebe ist. Ein Pferd kann sich etwa freuen! Es könnte hierbei wiehern – gar Freudenssprünge machen, tänzeln, die Mähne aufstellen – oder die Nüstern aufblähen.

Ein Pferd empfindet echte Angst! Pferde haben eine intensive Angst inne. Sie zeigen diese Angst oftmals mit ihrem Gang, durch ein gewisses Tänzeln, durch die Ohren – aber auch wieder spielen hier die Nüstern eine große Rolle.

Ein Pferd empfindet natürlich auch Ärger! Es wird sogar davon gesprochen, dass Pferde Neid empfinden und einen gewissen Gerechtigkeitssinn besitzen!
Je nachdem, welche Rolle das Pferd einnimmt, kann es auch Stolz oder Unterwürfigkeit ausdrücken.

Es ist also nicht verwunderlich, dass unsere Lina sich ein Pferd hält – ohne, dass sie es benötigt. Sie benötigt eigentlich kein Nutztier… was sie aber benötigt, ist einen weiteren Freund!

Sie hatte in der Vergangenheit erleben dürfen, wie groß die Liebe zwischen Pferd und Mensch sein kann. Wie groß das Einheitsgefühl – der Liebe wegen – ist. Die Zeit mit der alten Stute Monia war nicht sehr lang. Sie begleitete Lina für etwa 2 Jahre. Und das letzte Jahr war Monia so müde und alt, dass Lina nicht einmal auf ihr reiten konnte… doch das machte nichts! Dann ging Lina mit ihr spazieren, vertraute ihr Geheimnisse an und hatte eine echte – wirkliche – liebende Freundin an ihrer Seite… auf ihrer Reise…

Als Monia starb war es für die junge Lina sehr schlimm… es war, als hätte man ihr eine Schwester entrissen. Wir können uns also ausmalen, wie sehr sie unter dem Tod der Stute gelitten hatte….

Wir können uns aber auch gleichzeitig vorstellen, wie sehr Lina sich nun über Nektar freut! Ein wahrlich prachtvoller Hengst. Ein Prachtbursche – so zu sagen! Sein Hauptfell ist hell – es wirkt ein wenig beige – wobei seine Beine von oben nach unten immer dunkler werden. Sein Schweif und seine Mähne besitzen eine dunkelbraune Farbe. Seine Nüstern sind graubraun, seine Blesse ist weiß und zieht sich schlank zwischen die Nüstern bis zu seiner Stirn hinauf wo sie eher kugelig endet.

Nun war er also da – ihr Nektar.

Die liebe Nessyma hatte sich mit Lina zusammen auf die Suche nach dem Pferd gemacht… sie fanden ihn zusammen mit einer Pferdefreundin. Zuerst nahm Lina ja an, dass sie lieber eine Stute haben würde… aber er war, im Gegenzug zu der Stute, so sehr interessiert an den beiden Menschenmädchen – näherte sich Nessyma und ging sogar auf ihre Einladung ein zu folgen. Seine Neugier und sein ruhiges Gemüt hielten Lina sofort gefangen. Sie liebte ihn überschwänglich und innig – von Anfang an!

Sie verbrachte die halbe erste Nacht mit ihm draußen – in eine Decke gewickelt, saß sie auf der eingezäunten Wiese vor dem Stall und sah ihm zu wie er graste, wie er sich neugierig umsah, Kontakt zu den Pferden im Stall aufnahm – und auch immer wieder zu Lina kam, seinen kräftigen Kopf senkte um ihr Nähe zu schenken.

Lina steckte all ihre Zeit in sein Dasein. Sie konnte ihn – sicherlich seines ruhigen Gemütes wegen – recht rasch an den Sattel gewöhnen. Und selbst, als sie aufstieg – warf er sie nicht wild ab. Natürlich tänzelte er – natürlich schnaubte er und natürlich fand er es unheimlich seltsam! Doch beruhigten ihn spätestens die saftigen Möhren, die Lina ihm immer wieder anbot – und sicherlich auch die beruhigenden sanften Worte – die Krauleinheiten…

Nektar war nach einigen Tagen bereits so weit, dass Lina mit Julie und Herrn Sasperus ausreiten konnte. Natürlich war Nektar nicht ganz so eingeritten wie Julies Stute – und hörte nicht so 100%ig wie das magisch gebrachte Pferd von Herrn Sasperus. Doch Lina war unendlich stolz auf Nektar. Das er sie überhaupt aufsitzen ließ – ihren Schenkel und Zügeldeutungen folgte und mit den beiden anderen Pferden lief ohne großartig abzuschweifen, war für Lina ein wahres Glücksgefühl.

Auch beim Schmied Kervos hatte er sich sehr gut verhalten! Selbst als Kervos die Eisen an die Hufe schlug, hielt es größtenteils still…

Lina musste Nessyma unbedingt noch einmal ausführlich für dieses Tier danken!...

Nektar
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Geändert von Lina Marial (17.06.2022 um 07:30 Uhr).
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