Thema: Lina
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Alt 16.06.2022, 12:04
Eira
#12
Lina Marial
Reisender
 
Registriert seit: 30 Mar 2022
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Eira = „Schnee“; „Göttin der Heilung“

Es ist schon ein wenig belustigend – dieses Bild, dass sich mir gerade bietet. Dieses Bild, das ich gerne teilen mag:

Eine junge Frau – schlank; wobei ich sie tatsächlich nicht als dürr bezeichnen würde; gekleidet in einer dunkelbraunen Lederhose und einem einfachen weißen Hemd- liegt dort – am Boden – im Gras eines Gartens – neben ein paar Beerensträuchern.
Sie hält ihre blauen Augen geschlossen und lässt sich die Sonne ins sommerspoßenbesetzte Gesicht scheinen. Beine und Arme hat sie ein wenig von sich gestreckt… schläft sie?... Es könnte sein!
Zwei Hennen gackern leise und kommunikativ im Nachbargehege vor sich her, die Pferde grasen alle gelassen die Wiese ab und Eira… die kleine – große Eira, die junge Sneholmer-Doggendame, liegt treu an der Seite der jungen Frau und kaut zufrieden an einem Kalbsknochen herum… Es wirkt fast ein wenig romantisch und fast ein wenig kitschig? Die Bienen summen herum, ab und zu schenken ein paar Schäfchenwolken Schatten – es ist warm aber nicht zu heiß….

Lina – diese junge Frau, die dort auf der Wiese ruht – hatte die Nacht mehr wach gelegen bzw. war durch die Häuser gegeistert, als dass sie geschlafen hätte.
Eine Tatsache, die vor allem dieser gutmütigen und anhänglichen Dogge nicht gefallen hatte! Sie hatte Lina auf Schritt und Tritt begleitet – vom Wohnhaus in Linas kleines Zimmer – vom kleinen Zimmer in den dunklen Garten – vom Garten in das Backhaus – vom Backhaus in die Stallung – von der Stallung wieder in Linas Zimmer… dort saßen die Zwei eine ganze Weile… Und da Lina im Schneidersitz am Boden saß, nutze Eira natürlich die Chance und bettete ihren großen Kopf auf Linas Beinen um sich kraulen zu lassen. Die ganze Nacht über hatte Lina geschwiegen und doch hatte die Hündin genau gemerkt, dass sehr viel in dieser Menschin, die ihr nun schon ein paar Tage Essen anreichte, mit ihr den Tag Daheim gestaltete – ihr Nähe und Liebe schenkte und ab und zu sogar etwas beibrachte – vorgeht…. Irgendwann war Lina auf dem Boden eingeschlafen – hatte sich an den großen Hundekörper gekuschelt… doch waren dies nur, wenn es hochkam, vielleicht 2 Stunden.

Was in Lina vorgeht… – möchte ich auch gerne wissen! Es ist nämlich leider so, dass Lina tatsächlich nicht viel spricht – oder gar Tagebuch führt! Das macht es für mich – als beobachtende Person – tatsächlich sehr schwierig es auf den Punkt zu bringen. Und! Mittlerweile glaube ich auch, dass Lina selbst es auch nicht wirklich auf den Punkt bringen könnte. Selbst dann, wenn sie es versuchen würde. Denn – und das sehe ich eindeutig – wirkt sie etwas zerrissen….

In der einen Stunde ist sie sehr geschäftig, kocht und backt und experimentiert in der Küche. In der anderen Stunde ist sie voller Tatendrang und plant ihr künftiges Leben als Wirtin. In einer weiteren Stunde ist sie dann eher lethargisch? Zumindest wirkt es so… denn ihre Gedanken schweifen ab, das Lächeln verebbt für eine Weile und ihr Blick scheint so… abwesend… Diese Momente sind nicht lang! Denn immer wieder holt sie der Alltag zurück… doch! Ja… dies kann ich bezeugen! Da sind Gedanken, die Lina zu quälen scheinen… ohne, dass sie sie jemals benannt hätte.

Was ich mir vorstellen könnte – und das hatte ich bereits einmal angesprochen – sind vielleicht die Gefühle, die in Linas Herzen rumoren, Schuld. Ich bin mir sicher, sie hat hier in der Stadt Menschen kennen lernen dürfen, die jeweils ein Teil ihres Herzens raubten. Und allein das! Allein die Tatsache, dass Lina ihr Herz für jemanden gab, war ihr fremd! Sie kannte es nicht wirklich – jemanden mehr zu mögen… gern zu haben – lieb zu haben – sich nach irgendeiner Nähe zu sehnen. Nähe zu suchen? Vielleicht verwirrt sie dies – das kann sein…. Aber warum macht es sie so lethargisch? Ist das nicht eigentlich Etwas, das einen aufblühen lässt?... Warum sollte es denn schlecht sein, irgendwen gern zu haben?!...

Ich hoffe wirklich sehr, dass ich es bald erfahren darf – um es dann mitteilen zu können… ich hoffe sehr, dass Lina sich bald irgendwem öffnen mag – sich öffnen kann. Das sie selbst einmal erwähnt, was sie ab und zu verhext. Natürlich – und das wissen wir nun auch bereits – hatte Lina eine sehr schwierige Kindheit. Träume ärgern sie noch immer ab und zu – aber dies… ist anders. Es ist neu! Ja… so beschreibe ich es am besten. Diese Lethargie ist neu!... Und sie wird von Woche zu Woche intensiver…

Oh!... Lina erhebt sich… Eira erhebt sich ebenso und trottet der jungen Frau – natürlich mit dem Knochen im Mund – hinterher… wo gehen sie hin? „Ich zeig dir mal die Schlemmerstube – mh?“ höre ich Lina noch sagen – wobei sie Eira gemütlich den großen Kopf tätschelt… und fort sind sie… die zwei Mädchen.

Eira = „Schnee“; „Göttin der Heilung“
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Geändert von Lina Marial (17.06.2022 um 07:31 Uhr).
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