Thema: [Rollenspiel] dunkler Hexendank
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Alt 03.07.2003, 17:53
zwischen altem Tod und neuem Leben
#8
Federkiel&Tinte
 
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Es war vorbei.
Der Angriff der Hexen wurde aufgehalten. Sicher waren es zwei dutzend Hexen und noch mehr verfluchtes Getier das versuchte ins Herz vorzustossen, doch nun sah man nichts mehr. An der Stelle von wo aus die Hexen ins Herz eindrangen lag ein Blutfleck welcher an die Schande erinnerte, doch auch er versickerte im Boden. Der Hüter des Herzens war vergangen, die getöteten Bäume geschlagen und ausgehöhlt. Im Herzen würde es immer Hüter geben und keiner könnte in seiner grossen Pflicht sterben. Auch wenn der Tod ihn nicht durch die Hexen ereilen sollte konnten sie ihm dennoch jede Möglichkeit nehmen zu handeln. So lang er dort, bewegungslos, wortlos und starb der Ewigkeit entgegen.
In der Festung der Yewwälder zierte Blut die Wände und Böden der Gänge und Türme. Jede schwarze Katze, jede Hexe und all ihr verwunschendes Gefolge aus dem was einst freie tiere waren lag regungslos und kalt auf den Steinböden. Die Feste schwieg wie ein Friedhof in die Nacht hinein. Das magische Tor welches Yew und das Herz des Waldes verband flackerte und erlosch, loderte wieder wie mit letzter Kraft auf und erstarb endgültig.
War es vorbei?

Waldelfen und Menschen versammelten sich im Herzen um den Hüter herum. Es gab keine Heilung, keinen Ausweg für ihn und diese bittere Erkenntnis kam manchen dort. Ein Waldelfenspeer erhob sich und brachte dem Hüter des Waldes seine ersehnte Ruhe.
Es wird immer einen Hüter geben. Das Herz darf nie ohne Schutz sein.
Versteckt im Herzen lag das Ei des ungebohrenden Hüter des Waldes. Noch war es schutzlos, doch die Schale sollte irgendwann springen und neues Leben in die Welt bringen
...und sollange würden die Waldelfen über das Herz des Waldes, dem ewigen Kreislauf, wachen.

Wieder hatte sich die Waldelfe auf den Ästen eines grossen Baumes es sich bequem gemacht. Ihr Rücken lehnte am Stamm und ein Bein baumelte in einer gleichmässigen und ruhigen Bewegung in der Luft. Die Bäume gaben Sicherheit. Nur wenige Stunden nachdem sie den Kampf um das Herz entschieden hatten brachen die namenlosen Tage herein. So nannten es zumindestens die Menschen. Die Waldelfen hatten keinen Namen für diese düstere Gezeit, wo plötzlich Gräber und Knochen die Wälder zieren und kein fröhliches Lied über die Lippen kommen mochte. Es war der Tod des alten Jahres und er frass das Laub von den Bäumen.
Das alte Jahr legte sich im Herbst zur Ruhe und starb den Winter über. Die Knochentage waren der Tod, das Vergessen, und der Frühling sollte alsbald wieder das Leben wachküssen.
Das Herz des Waldes war beschützt, doch war der rote Tod noch unter den Wesen. Die Waldfeen waren das bindene Glied zwischen den Tieren und den denkenden Rassen und sie trugen die rote Saat schon in sich.
Die Hexen wurden geschlagen, doch ihr Werk müsste nun sein Ende finden.
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