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Alt 25.07.2013, 17:40
Welch ein sch
#6
Varkon zu Minoc
Reisender
 
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Es war zur sechsten Stunde des siebten Tages im Glarim 1311. Von draußen erklang Vogelgezwitscher, welches durch die wenigen Fenster seines Heim drang. Wiebke, Varkons getreue Jagdhündin, weckte ihn wie so oft mit einem Schlabberbad. Der große Kerl wachte gähnend auf und sah sich erst einmal verblüfft um ehe es ihm dämmerte das er in seinem "kleinen" Heim umher geräumt hatte.

Es nahte die Vollendung der großen Halle welche Varkon schon immer sein eigen nennen wollte, nur noch wenige Tage an Arbeit waren von Nöten. Doch sollte es ein guter Tag werden, ein Tag mit wenig Arbeit, keinem Jagen und keinen Sorgen um irgendwelche Leute, vor allem keine Sorgen um irgendwelche Frauen.
Hin und wieder dachte er daran wie seine unfertige Halle mit Kyra geteilt worden war, es war eine gute Zeit gewesen und das Mauerwerk wirkte nicht so leer und trist. Aber diese Zeit war gekommen und wieder gegangen, sie hatte ihn nie wirklich verstanden gehabt. Für ein Waldmädchen wirkte ihr Gehabe oftmals dramatischer als bei den Turmschnepfen in den kitschigen Kindergeschichten.
Icen wiederum war da schon um einiges Interessanter, ein verschlossenes Buch die sich nicht so verhielt wie ein Adelsweib. Leider wirkte das was sie interessant werden ließ auch irgendwie kühl, desinteressiert an allem und jedem um sich herum. Da sie zudem eine Freundin von Kyra war würde dies alles nur noch dramatischer verlaufen. Das brauchte Varkon nicht in seinem Leben.

Die eine Unterhaltung mit Jora war nicht verkehrt gewesen, dieses Kind war viel zu reif für ihr Alter. Aber so war die Welt, sie ließ nicht jeden in ruhe- oder ungestört groß werden. Varkon selbst war "nur" ein junger Mann, hatte dennoch den Respekt manch älteren schon verdient.

Jedenfalls hatten auch andere Frauen schöne Töchter, vielleicht würde mal eine gescheite dabei sein, eine wahrlich starke Frau mit einem Willen wie aus Ketten. Aber Varkon war ja noch jung, voller Kraft und es würde vermutlich noch lange dauern bis solch ein Weibsbild es schaffen könnte ihn zu beeindrucken oder gar zu bändigen.

Mit einem schnauben verwarf Varkon diese ganzen Gedanken und stopfte seinen großen Kopf in den Wassereimer im Garten.

Wer hatte schon Zeit für diese ganzen Beziehungsdramen? Die Leute waren dumm ihren Fokus auf diesen Aspekt des Lebens zu richten. Und Varkon war der dümmste gewesen das er sich hat mitreißen lassen von diesem schwachsinnigen Gehabe.

Mit leichten Schwung hob er den Wassereimer an und schüttet sich alles über den nackten Leib bevor er sich wusch. Das Wasser verschwand im durstigen Boden zwischen den Grashalmen und feucht-triefend ging er zurück in seine große Halle.
Varkon zu Minoc ist offline  
Geändert von Varkon zu Minoc (01.07.2019 um 11:44 Uhr).
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