Thema: [Rollenspiel] Zeichen
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Alt 15.05.2009, 21:52
#3
Nagal
 
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Einige Wochen waren bereits ins Land gegangen, in denen Nagal von fiebrigem Eifer angetrieben, stets nach Norden lief. Längst hatte er aufgegeben, gegen die unsichtbaren Wände seines Verstandes anzukämpfen. Verdammt dazu, als stiller Beobachter, hinter leeren Augen mit anzusehen, was sein eigener Körper tat - was er tat.

Auf seinem Weg stieß er eines Morgens auf einige Wesen, um die er früher lieber einen weiten Bogen gemacht hätte. Doch aus irgendeinem Grund schien es genau das zu sein, was ihn anlockte. Ein Ogerstamm hatte sich am Fuße der Nordwand des Südgebirges niedergelassen. Ein Pferd schmorte zwischen einfachen Strohhütten am Spieß, während einige der Ogerweibchen auf ihre Jungen acht gaben. Als er aus der Böschung des Waldrandes hervortrat, hefteten sich augenblicklich die Blicke einiger der Stammeskrieger auf ihn und nach einem Aufschrei des Größten unter ihnen stürzten sie auf Nagal zu. Die Erde zitterte unter den wuchtigen Schritten der massigen Ogerkörper. Mit einem Blöken fuhr die Faust des ersten Ogers auf ihn zu um ihn zu zermalmen, doch mit einer flinken Bewegung wich er dem tödlichen Schlag aus und packte den Arm des Ogers. Augenblicklich schrie dieser schmerzverzerrt auf und hielt sich die Stelle, an der er berührt wurde. Ein dunkler Fleck breitete sich auf seiner Haut und färbte langsam seinen ganzen Körper schwarz. Die Bewegungen des Ogers wurden zäher und langsamer, als er unter einem schrillen Aufheulen versuchte den Fleck wegzuwischen. Nur wenige Augenblicke später stand vor Nagal eine matt schimmernde Statue eines Ogers. Ein wütender Aufschrei der anderen beiden Oger, die auf ihn zustürmten und alles mit angesehen hatten, riss ihn in die Wirklichkeit zurück. Mit geschickten Bewegungen wich er ihren Angriffen aus und tänzelte um sie herum. Ihre massigen Körper konnten seinen schnellen Bewegungen nicht folgen. Mit kalter starrer Mine packte er beide nacheinander, den einen an der Hüfte, den zweiten an der Schulter, und verwandelte auch sie zu Stein. Nur ein aufmerksamer Beobachter hätte den hellen Strang aus Licht bemerkt, der für kurze Augenblicke bei jeder Berührung zwischen den Körpern und seiner Hand floss. Eine Woge von Kraft pulsierte bei jeder Berührung durch Nagals Adern und er fühlte, wie seine Macht zunahm. Es war beinahe zu einfach gewesen, diese riesenhaften Wesen glauben zu machen, er wäre einer ihrer primitiven Götter. Erst hatten sie wohl gedacht, er wäre eine leichte Beute, doch nachdem er die ersten drei von ihnen versteinern ließ und einem weiteren Dutzend weitaus schlimmeres antat, folgten sie ihm, wie hörige Sklaven... und er würde schon noch Verwendung für sie finden. Sie würden sein erstes Bollwerk sein.
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Geändert von Nagal (12.06.2009 um 12:45 Uhr).
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