Thema: [Rollenspiel] Zeichen
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Alt 08.07.2009, 01:14
#9
Kalian Karex
Reisender
 
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Beiträge: 548
Die schwüle Luft drang genährt von Tod und Verderbnis durch Öffnungen des dämonischen Helmes. Kalian unterdrückte das aufkeimende Gefühl von Ekel und konzentrierte sich auf seinen Weg. Er hatte viele schreckliche Dinge gesehen, Mord, Blut, Dämonen dessen Ausmaß noch niemand zuvor erblicken konnte. Doch dieser Ort, nein dieses Land übertraf alles was er an Bosheit in seinem Leben erblicken durfte. Der Boden, aufgequollen, warf pestartige Blasen. Die Bäume und Tiere, deformiert zu grotesken Gebilden des Schreckens. Eine tödliche Stille umgab dieses Reich von Pest und Tod, lediglich die qualvollen Schreie, das Geräusch von berstenden Knochen und zerfetzenden Körpern gepaart mit einem lauten Schmatzen durchbrach jenes erdrückende allgegenwärtige Nichts.

Ein kalter Schauder durchdrang Kalians Leib und ein Gefühl dass er viele Jahre nicht mehr spürte, nicht mehr spüren durfte erfüllte ihn - Angst. Er wollte es sich nicht eingestehen, denn er sollte es sein, der ein Herr über die Finsterniss und die dunklen Mächte ward und so zwang er sich seine Schritte fort zu setzen, weiter in das Herz dieser siechenden Fäulnis. Einige Stunden verstrichen, er begnete nicht einem Lebewesen und doch hatte er stets das Gefühl beobachtet zu werden. Er fühlte das Unbehagen, wie sich unsichtbare Augen auf ihn richteten und nur darauf warteten bis er eine Schwäche zeigte. Inzwischen war sein ganzer Körper verschwitzt, die dämonische Knochenrüstung lag schwer auf seinen Schultern und sein Haar klebte feucht in seinem Nacken. Es fiehl im schwer zu atmen und Erschöpfung nahm mehr und mehr Besitz von ihm. Er durchdrang den abstrakten Wald, dessen Bäume inzwischen so hoch in den Himmel ragten, dass man ihr Ende nicht einmal mehr erfassen konnte und traf auf eine faulige Lichtung. Er hielt einen Moment inne, schloss nur kurz die Augen und beruhigte seine Atmung. Während er die knochigen Hände zusammen führte konzentrierte er sich auf seine Umgebung. Vor seinem inneren Auge wurde alles deutlicher. Das magische Gewebe durchdrang in seinen unendlichen Bahnen getränkt von magischer Stärke auch diesen Ort, doch irgend etwas war anders. In weiter ferne spührte er... einen Fehler, irgend etwas war... er konnte es nicht recht beschreiben, doch es fühlte sich ... falsch an.
Schnell öffnete er die Augen und wieder war dieses Gefühl nicht allein zu sein. Hastig setzte er sich wieder in Bewegung, sein Herz raste und er verlor schleichend aber sicher die Kontrolle über seine Gefühle. Während weiter die Fäulnis durchdrang nährte er seinen Geist mit destruktiven Gedanken, tränkte sein Innerstes mit Hass und Zorn. Es gelang ihm seine Furcht bei Seite zu schieben. Kalian rief sich in Erinnerung wer und was er war. Ein Karex, mehr noch... der letzte Karex, der Erbe seines Vaters ein Serath.

Sein Pfad durch das finstere und missgestaltete Dickicht führte in letztlich an einen Berg. Dunkle Risse durchzogen den ganzen Wall, als würde dieser massige Klotz Gestein drohen zu zerfallen. Er folgte mit weiten Schritten dem Hang bis ein Krachen aus dem Wald seine Aufmerksamkeit auf diesen lenkte. Er machte sich bereit einen ersten Zauber zu entfesseln und wie erwartet näherte sich eine riesige Kreatur. Ein Baum, ein verfluchter missgestalteter Baum dessen Stamm von einer dämonischen Fratze gepeinigt war. Kalians Augen weiteten sich als er erschreckend erkannte dass an das tote Holz ein stinkender und aufgequollener Tierkadaver verwachsen war. Schwarze Maden labten sich an dem pochenden Fleisch und Knochen rackten aus Stellen heraus wo sie niemals hätten sein dürfen. Knarzend und getrieben vom reinen Chaos näherte sich die abstrakte Kreatur. Kalian hob seine rechte Hand, zwischen seinen Fingern Schwefelasche und eine schwarze Perle. Mit herrischen Worten sprach er die Worte der Macht, worauf die magischen Komponenten in kleine Flammen aufgingen und verebbten. Nicht einmal einen Augenschlag später manifestierte sich unter der Kreatur eine gleißende Flammensäule welche das ganze Wesen in sich einschloss. Ein triumphierendes Lächeln bildete sich unter der rötlichen Dämonenfratze. Doch wenige Sekunden später trat entsetzen in Kalians Augen. Sein Zauber erzielte nicht einmal im Ansatz eine Wirkung gegen diese Abart der Natur, mehr noch schien das Monster darin bestärkt ihn zu zermalmen. Im Geist ging Kalian seine Zauber durch, Feuer erzielte keine Wirkung... sein mächtigster Angriffszauber scheiterte. Die Zeit wurde knapp, er wiech zurück - doch zu spät, ein dicker Zweig erfasste ihn wie der Schlag eines Ogers und schleuderte ihn gute drei Meter zurück gegen die Felswand. Er keuchte auf, Rang nach Luft. Ohne die Rüstung geformt aus Dämonenknochen hätte ihm dieser Schlag mit Sicherheit die ein oder andere Rippe gebrochen. Schnell richtete Kalian sich auf und unterdrückte den Schmerz welcher nun seinen Körper durchfuhr. Gekonnt wirkte er einen weiteren Zauber. Die Reagenzien rieselten als Asche durch seine Finger und eine dunkle, schattige Kugel der Stille formte sich um ihn. Die weiteren Hiebe des "Baumes" prallten an der Kugel ab wie nichts. Doch Kalian wollte die Stabilität seines Schutzauber nicht zu lang auf die Probe stellen. Während er sich mit einer Hand an dem Berg abstützte trat er die Flucht an. Zu seinem Glück war das Wesen nicht sonderlich schnell und schon bald ließ er es hinter sich.

Langsam beschlich ihn das Gefühl dass es ein Fehler war in den Süden vorzudringen bis ihm etwas auffiel. Über ihm war schwarzer Kristall... Kristall hörte er davon nicht in der Stadt? Eine Frau sollte in Kristall gewandelt worden sein. Seine Augen engten sich misstrauisch. Wachsam folgte er weiter dem Wall und die dunklen Gebilde nahmen mit jeder Meter an Masse und Abstrusität zu. Plötzlich... ein Schatten, Kalians Kopf ruckte in die Höhe. Er war sich sicher etwas gesehen zu haben, prüfend spähte er über die spitzen Felskanten, doch er konnte nichts erkennend. Gemächlich schlenderte er weiter, ein Auge stets auf Felsvorsprünge gerichtet. Da war es wieder diesmal deutlicher, ein kleiner massiger Schatten. Kalian hielt inne, es erfüllte ihn mit Zorn wie dieser Ort seine Spielchen mit ihm trieb. Seine Hand sank erneut in den kleinen Beutel an seiner Schärpe. Mit den Zauber-Komponenten in seiner linken führte er die Hände zusammen und presste beide Handflächen an einander. Mit Zorn getränkter Stimme herrschte er die magichen Worten wonach bereits flammen zwischen seinen Händen aufschlugen. Danach riss er sie auseinander und spreitzte die Arme weit von einander ab. Vor ihm formten die Flamen eine rotierende Feuerwalze welche mit jeder Sekunde an Grösse zunahm. Ruckartig schob er seine Arme nach vorne und das flammende Inferno brannte brodelnd und züngelnd auf die Felswand zu. Die Flammen fraßen sich ihren Weg die Felswand hinauf und hinterließen nichts als verkohltes dampfendes Gestein ehe sie sehr weit über ihm verebbten. Er schnalzte schnippisch mit der Zunge und wandet sich ab. Doch abermals sollte seine Magie sich als nutzlos erweisen. Der Boden unter ihm began zu beeben. Kalian konnte es nicht fassen, es war eine vollkommen ungewohnte Situation. Sein Künste welche ihn so überlegen und mächtiger als jede erbärmliche Kreatur in diesem Reich machten halfen ihm nicht Herr der Situation zu werden. Er taumelte zurück und an eben jener Stelle wo er gerade noch stand schossen spitze und tödliche Schwarze Kristalle aus dem Boden. Sein Herz setzte einen Schlag aus und abermals ergriff Angst seinen Leib. Er konnte sich nicht richtig Bewegen, müsam rappelte er sich auf wollte fliehen, doch erneut donnerte der Boden unter ihm, eine massive Kristallsäule sprengte aus dem Boden und türmte bedrohlich vor Kalian auf. Er musterte das Gebilde voller schrecken. So dunkel und gefährlich es wirkte, von eben solcher Schöhnheit war es geprägt. Es wirkte fast schon... anziehend. Kalian schüttelte sich, er musste hier weg. Ein leises Summen drang in seine Ohren, woher kam es? Er sah sich um, es drang vom inneren der Säule und es wurde lauter. Diesmal wollte er keine Zeit verlieren, er entfernte sich so schnell wie ihm möglich war von der Säule doch es sollte keine Entrinnen geben, keine Flucht. Ohne Vorwarnung schossen weitere Meter hohe Säulen aus dem Boden um ihn herum bis er gänzlich von den finsteren Gebilden eingeschlossen war. Seine Hände zitterten, sollte er hier sterben? Schnell verwarf er diesen absurden Gedanken und griff zu seinem Reagenzienbeutel, doch das Summen der Säulen wurde lauter. Kalian sprach die magische Formel, er wollte einen Reisezauber formen doch war das Summen inzwischen so laut, dass er sein eigenes Wort nicht mehr vernehmen konnte. Mit einem klirrenden Geräusch, zerbrechendem Glas gleich zerbrach der Zauber und ein erstickendes Gefühl von Verzweiflung ergriff Kalian. Das Summen gliech nun mehr einem erdrückendem Dröhnen dass in seinem Kopf donnerte. Er riss seinen Helm vom Haupt und presst beide Hände auf die Ohren, doch es wurde lauter... schlimmer. Er brach zusammen und kauerte sich gerkümmt auf den Boden zusammen. Es fühlte sich so an als würde sein Kopf jeden Moment platzen, sein eigener Schrei ging kläglich in all dem Schmerz unter. Er sehnte sich nach Erlösung damit es endlich aufhörte. Benommen und gequält öffnete er die Augen und hob den Blick eine Gestalt blickte ihm entgegen. Sie trug eine weite wallende schwarze Robe, ihren Augen waren schlitzartig, kühl das dunkle Haar zu einem Zopf gebunden. Es dauerte einen Moment bis sich der Nebel um seine Augen lüftete und er... sich selbst erkannte.......
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Geändert von Kalian Karex (08.07.2009 um 02:02 Uhr).
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