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Alt 16.05.2007, 12:31
#16
Kyra Linajah Glariel
Reisender
 
Registriert seit: 10 Sep 2003
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Die letzten Tage waren alles andere als angenehm für mich.
Immer wieder war ich in den Wäldern von yew, um Ruhe und Antworten zu finden. Immer wieder habe ich den Kodex gelesen. Auf meine innere Stimme gehört. Das, was man von mir verlangt, kann ich einfach nicht machen. Ich kann das weder mit meinem Gewissen, noch mit dem Kodex vereinbaren.
Was ist mit der Gerechtigkeit? Wenn ich das tun würde, was man von mir verlangt, hätte derjenige keine Chance sich zu Rechtfertigen. Sein Handeln und Tun vielleicht sogar anzweifeln. Einsehen, dass er falsch gehandelt hat. Er hätte keine Möglichkeit, dem Bösen abzudanken, und ein anständiger Mensch zu werden. Wer gibt mir das Recht, ein Urteil zu Fällen und zu Vollstrecken, dessen Anschuldigungen nichts weiter aus Höhrensagen und Spekulationen bestehen? Egal wie sicher die Quelle auch sein sein mag. Verwunderlich finde ich nur, dass mein Herr dieser Quelle blind zu vertrauen scheint, und mich bewusst einer Gefahr aussetzt. Die Fähigkeiten es selber zu tun, hätte er auch. Was wenn derjenige seine Informationen auch von jemand anderem hat? Immerhin geht es hier um schwerwiegende Anschuldigungen, in Zusammenhang mit rücksichtslosem Mord.

Was wäre wenn das, was behauptet wird wirklich wahr wäre? Zumal kann ich nicht das machen, was man verlangt. Ich müsste mich dem Gegner stellen und ihm gegenübertreten. Alles andere wäre unehrenhaft. Und ein äussert ungleicher Kampf. Es wäre so, als würde ich gegen eine Waldelfen mit Bogen antreten wollen. Bevor ich ihn auch nur sehen würde, läge ich schon mit einigen Pfeilen in mir tot auf dem Bodem. Ich bin mit der Waffe auf kurzer Distanz ausgebildet worden. Stehe an vorderster Front. Nicht so wie Magier, Bogenschützen und Katapulte in hinterster Reihe. Ich habe mit Tari gesprochen. Auch sie war der Meinung, dass es sehr schlecht für mich ausgehen könnte. Und alleine wäre es mehr als nur töricht. Ich hätte weder die Fähigkeiten meines Gegenüber, noch ausreichenden Schutz. Würde man mich voll gerüstet sehen, wäre eh schon alles zu spät. Und die Erfahrung hat mir gezeigt, dass eine Rüstung keinen ausreichenden Schutz gegen Magie besitzt. Anschleichen, in einen Hinterhalt locken, kommt für mich eh nicht in Frage. Natürlich hätte ich jemanden fragen können, der mich begleitet. Aber wäre das nicht Anstiftung?
Und wenn sie jedoch wirklich diejenige ist, für die sich sich ausgibt, wäre das Ganze eh noch viel schlimmer.
Davon abgesehen bin ich durchaus mit den Gesetzen des Herzogtums vertraut. Egal wie ich es in diesem Falle drehe und wende; Die Wahrscheinlichkeit den nächsten Sommer zu erleben, wären sehr gering.

Zu allem Überfluss kommt noch die Behauptung, die Garde sei unterwandert. Gut. Die Möglichkeit bestünde natürlich. Dann wäre es eine grosse Gefahr. Für den Herzog, die Garde und natürlich den normalen Bürgern. Ich habe Bolwen unverzüglich über diese Behauptungen informiert. Er hat mir zugesichert, dass diese Anschuldigungen nicht zutreffend sind. Denn ich kenne Bolwen, und ich weiß mit absoluter Sicherheit, auf welcher Seite er steht. Auch über die andere Sache weiss er Bescheid, und kümmert sich darum. Fall sich die Behauptungen gegenüber der Person bestätigen sollten, weiß er was zu tun ist. Er hat da eh mehr Erfahrung in solchen Dingen. Falls nicht, geht halt alles seinen normalen Gang weiter. Jedenfalls für die beschuldigte Person.

Natürlich bin ich mir über die Konsequenzen bewusst, die da auf mich zukommen werden. Immerhin habe ich eine direkte Order meines Herrn verweigert. Jedoch habe ich meine Gründe dafür. Entweder er wird sie verstehen, oder er beharrt weiterhin auf das Verlangte. Es wird sich zeigen, ob ich mich in all den Jahren in ihn getäuscht habe, und er nicht das ist, wofür er sich ausgibt.....

K.


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