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Nessyma liest Linas Brief mehrfach und drückt ihn immer wieder lächelnd an ihre Brust. Dann legt sie ihn unter ihr Kopfkissen, wohl bewahrt, da wo ihr Haupt des Nachts liegt. "In meinen Gedanken und meinem Herzen, liebste Freundin", murmelt sie und legt das Schreiben erstmal zur Seite, um ihrem Tagwerk nachzugehen.
Doch kurz vor dem Schlafen gehen, nimmt sie den wohl schon etwas zerknitterten Brief wieder heraus und liest ihn erneut. Ein kurzes dankbares Gebet folgt an Libanu, die ihr diese Liebe, diese Freundschaft geschenkt hat. Einer verwandten Seele, der sie blind vertrauen und folgen konnte. Nessyma wird von einer tiefen Ruhe erfüllt, was selten geworden war im letzten Jahr.
Der Brief, den sie Lina zurück schreibt umfasst nur wenige Worte, "Es ist befreiend jemanden zu haben, der keine Erwartungen an mich stellt. Keine Pflicht, die zu erfüllen ist, kein Ziel, das ich erreichen muss. Ich kann bei Dir einfach nur sein. Danke dafür."
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