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Alt 30.12.2019, 09:55
Die Suche geht weiter
#50
Kyra Linajah Glariel
Reisender
 
Registriert seit: 10 Sep 2003
Beiträge: 358

Manche sagen, es ist wie die Suche nach einer Nadel im Heuhaufen.
Doch es ist weit komplizierter. Die Nadel wird man früher oder später
finden, weil sie ihren festen Platz versteckt im Heuhaufen hat. Unsere
beiden Gäste hingegen fliegen munter umher, um den jeweils anderen
zu suchen. Mal sind sie hier, mal dort. Nur durch einen Zufall oder durch
Hinweise, würde man sie finden können.

Nachdem wir Emurien aus der Gefangenschaft auf der Eisinsel befreit
hatten, hatte er es sich auf dem Marktplatz bequem gemacht, um wieder
zu kräften zu kommen. Doch er wurde immer unruhiger und eines Tages
war auch er wieder weg. Wäre Sirinwe im Schlossgarten geblieben, wäre
jetzt alles vorbei. Man kann ihnen jedoch auch keinen Vorwurf machen.
Es ist für beide schmerzhaft seinen Gefährten nicht an seiner Seite zu
wissen.
Dennoch bleibt die Frage, wer hat Emurien überwältigen und anketten
können? Und zu welchem Zweck?

Itharilde, die glückliche, wie ich sie wohl von jetzt an nennen werde,
hatte die Ehre mit Emurien zu sprechen. Die beiden seien vor ihrem
Feind geflohen.
Es fiel auch das Wort "Habgier". Aber das kann alles mögliche bedeuten.
Der Feind könnte Mensch, Wesen oder was auch immer sein. Drachen
werden meist wegen ihrer Schuppen gejagd. Oder man will sich an dem
Drachenhort vergreifen. Oder aber, die beiden tragen Wissen mit sich,
was andere sich aneignen möchten. Jedenfalls halten die beiden uns
ganz schön auf Trab.

Mit Itharilde war auch auf Moonglow, um sie zu suchen. Nachem Minoc
nicht mehr mein Minoc ist, zu meiner Zeit die ich dort verbracht hatte,
dachte ich, es könnte nicht schlimmer werden. Es kann.
Die Stadt auf Moonglow ist, wörtlich genommen, in die Luft geflogen.
Eine ganze Stadt in den Wolken. Häuser, Wege, eine Blumenwiese, sogar
ein einzelner Baum schwebte mitten im Nichts. Verrückt was sich
manche einfallen lassen. Aber die Aussicht hingegen war grandios. Nur
das Teleskop, das steht noch immer auf dem Boden.

Auch die Suche mit Frau bouVinda verblieb ergebnislos. Mir kam eines
Tages der Gedanke, dass das Wüstenvolk etwas mit der Sache zu tun
haben könnte. Immerhin gibt es ja eine direkte Verbindung zwischen
Wüste und Eisinsel.
Nachdem wir soweit nichts gefunden hatten, haben wir noch die
Rattenmenschen befragt, die sich ganz in der Nähe niedergelassen
haben. Doch aus denen ist einfach nichts herauszubekommen.

Jedenfalls wird es langsam Zeit. Der Winter ist bereits da. Und niemand
weiß welchen Einfluss die grauen Tage auf die Beiden haben wird.

K.
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