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Alt 06.10.2006, 18:49
#67
Travin Yantur
Reisender
 
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Seid nunmehr einer Woche war er wieder zuhause.
Der Grund, nein vielmehr der Auslöser warum er sie wiedereinmal für Monate, fast ein Jahr gar, verlassen hatte war ein Traum gewesen. Selten genug dass er überhaupt träumte, umsomehr misst er einem jeden Bedeutung bei.
Es waren wirre Bilder die Aufeinander folgten. Schlachtenreihen mit Schwertern die aufeinander eindroschen.Große bärtige Hühnen mit Äxten ineinander verkeilt, jeder mit dem Willen zum Sieg. Unbeherrscht wie im Rausch , ein einzig gemetzel ziwischen den Fronten.
Dann erkannte er sich selst, mitten zwischen diesen beiden Fronten. Wie auch er wie ein Berserker alles niedermetzeld was sein Schwert erreichen kann.Gleich ob auf knien um gnade flehend, auf ihn zustürmend mit erhobener waffe, oder ob ein Mann ihm den Rücken zuwendet.
Immer wieder trifft die Klinge, fährt durch Fleisch und Knochen.
Dann eine kleine Gruppe. 5 Männer in silbrig schimmernden Kettenhemden. Sie nähern sich von der Seite jener Linie an der die Reihen aufeinander treffen. Sie führen ihre SChwerter geduldig, in ihren Minen ist kein Hass oder Wut zu sehen, nur schlichte Entschlossenheit.
Plötzlich war er nicht mehr mitten im Schlachtgetümmel.Er sieht nur noch diese 5 Männerd ie Aufstellung ein einem Keil bezogen hatten und mit eiserner Disziplin und beängstigender Ruhe und Präzision durch die Reihen schreiten.
Sie trennen die beiden Heere voneinander, marschieren kämpfend mitten durch sie hindurch, parieren die Schläge, wer sich ihnen in den Weg stellt wird niedergefochten, wer sich ihnen ergibt dem wird Pardon gewährt, bis sich schließlich eine Breite Schneise bleibt.
Wie sie gekommen waren so verschwinden diese Kämpfer wieder ebenso spurlos.
Was bleibt ist Stille. Beängstigende Stille und 2 Heere die sich kaum 5 Schritte voneinander entfernt gegenüber stehen. Dazwischen die zum Teil verstümmelten Leiber der Gefallenen.

Schweißgebadet war er an jenen Wintertagen aufgewacht um sich kurz darauf aufzumachen. Fortzugehen ohne ein Ziel vor Augen, ungewiss des Grundes hierfür.
Seine Schritte lenkten ihn nach Wochen in ein kleines Tal. Einige Hütten waren dort, ebenso dunkel, fast schwarz wie die schroffen Gipfel ringsherum.
Eigentlich war die Absicht nur eine kurze Rast , doch wurden Wochen und Monate daraus.
Es war die Art dieser für ihn Fremden. Weder nahmen sie ihn herzlich auf, noch lehnten sie den Krieger aus der Ferne ab. Doch bei allem was sie taten schien eine gespenstische Ruhe von den Bewohnern dieses Tals auszugehen.
Nicht ein einziges mal während der Zeit war auch nur einer unbeherrscht oder schrie andere an.
Nicht ein einziges mal dass jemand etwas fahrig oder unsorgfältig täte.
travin half den Bewohnern so gut es ging, auf dem Felde, im Wald und nahm an allem Teil was diese beinahe Familiäre Umgebung für ihn bereithielt.
Mehr und mehr griff die Ruhe und Besonnenheit die von diesem Ort ausging auch nach seinem Geiste.
Mehr und mehr rückte auch der Groll, der ihn sooft beherrscht hatte immer weiter von ihm.
Der Major mit seinem wichtigtuerischen Gehabe, die falschen Helden in den Tavernen in Britain die sich selbst in ihren Heldentaten besingen.
Oder so mancher Magier mit dem verachtenden Blick für die "Gemeinen". Das alles scheint wie hinter einem Nebel versteckt der allen Groll und Gefühle in sich aufzog.
Bald schon war dies alles nahezu verschwunden, es zählte der Augenblick, die Konzentration mit dem Schwert, das Auskosten der Macht damit über Leben und Tod befinden zu können,
die Dehmut und Einfachheit wenn man auf dem Felde Steine zusammenlas, oder die Vertrautheit in den einzelnen Hütten.

Es war in den Tagen als die Sonne bereits wieder an Kraft verlor und die Blätter sich vom Herbstwind treiben ließen.
Erneut schreckt er im Morgengrauen aus dem Schlaf. Wieder ein Traum.
Wiederum hatte er jenes bestialische SChlachtfeld vor Augen, wenngleich auf eine andere Art.
Von den Flanken nähert er sich dem Getümmel, schreitet hindurch als wären es die Ähren die es zu schneiden gillt.
Zögernd schaut er an sicher herab, ein sibrig schimmerndes Kettenhemd bedeckt seinen Körper, wie es auch bei den Kriegern zu seiner
Rechten und Linken ist. Diesmal ist er ein Teil derer die das Heer teilen, die mit dem Schwert in der Hand den Frieden bringen.
Schritt für Schritt wie ein heißes Messer durch einen Wachsblock setzten sie ihren Weg fort.
Das Bild am Ende des Weges ist es schließlich was ihn aus dem Traum reißt.
Eine junge drahtige Frau, deren pechschwarze hüftlangen Haare abwechselnd mit einer schlanken Klinge um sie herum tanzen.
Kurz hällt sie inne, blickt ihm direkt ins Gesicht.
-Nadirah-

Verstört blickte er sich in der kargen Kammer um. Ebenso wie der ganze Groll in die Ferne gerückt war, so waren es auch alle Gedanken an sie.
Ebenso wie er in dieses Tal gekommen war verließ er es auch, in kalter nebliger Nacht.
Und doch war es diesmal anders. Er fühlte sich nicht getrieben, nicht rastlos ohne ein Ziel.
Diesesmal hatte er ein Ziel, wieder zurück ins Herzogtum, doch als anderer Mensch, dessen war er sich sicher.
Nach Wochen erreichte er wieder sein Heim, das er mit der Frau die ihm im Traum erschien teilte.

Das Haus ist sauber, oben hört er den sanften Gesang einer Frauenstimme. Narsieda, die inzwischen wohl zu einem Teil des Hauses geworden war.
Sollte sie sich nur weiter um ihre Tochter kümmern. Leise schloss er die Türe und macht sich auf nach Britain.
Eine seltsame leere Beherrscht die Gassen, wohl der grauen Tage wegen die gerade erst vorüber sind.
Gelassen betritt er die Gaststube von Riane, stellt sich an das wärmende kaminfeuer im Nebenraum.
Minuten später dringen Wortfetzen an sein Ohr. Die Stimme, sie ist ....so vertraut. Hinter den schweren Vorhängen,
die den Raum teilen nähert er sich der Stimme.
Kein Zweifel, es ist Nadirah die dort spricht.Langsam tritt er durch den Vorhang, betrachtet Sie ohne Hast.
Nur wenige Worte wechseln Sie miteinander. Sie scheint ebenso überrascht wie er selbst.
Travin Yantur ist offline  
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