Thema: [Rollenspiel] In Feindesland
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Alt 06.02.2014, 10:46
#2
Muinthor Areu
Reisender
 
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Ruhig und besinnlich ist die Wache in der Südfeste. Die Orks zeigten sich seit vielen Monden nicht mehr vor den Toren, auch wenn die Elfen, Zwerge und Menschen welche dort wacht halten, wohl bescheid wussten über die düstere Gefahr. Kehrt immer mehr der Alltag in die Feste ein.

Der Morgen wurde wie so oft allmählich mit elfischen Liedern geweckt, die Mägde richteten den Essensausschank ein, frischer Fisch und Brot. Dazu wahlweise Wasser oder Milch. Der zwergische Schmied stand vor seinem Amboss und kratzt sich genüsslich am Bauch.

Die einzigen welche noch auf den Beinen waren, war die Nachtschicht der Wache, welche in weniger als einer halbe Glase abgelöst werden sollte. Unter ihnen stand Muinthor am Osttor, als Elf hatte er den Vorteil gegenüber den Menschen auch in tiefer Dunkelheit noch etwas sehen zu können. So stand er dort jede Nacht seit er Cerinor verlassen hatte. Doch der Nebel an diesem morgen war dicht.

Neben ihm stand der Zwerg Faralosch, er neckte Muinthor zu gern und hatte stets einen neckischen Spruch auf Lager. "He, Milchgesicht. Kommst mit auf ein Zwergenbier wenn die Ablösung kommt?" sagte er mit kehliger trockener Stimme. Muinthor erwiederte höflich "Euer Atem verschreckt auch so schon die Orks, seht ihr wie sie sich verstecken?"
Der Zwerg lachte und klopfte ihm unsanft auf den Rücken.

Allem anschein nach ein gewöhnlicher Tag, bis ...

Lärm dringte plötzlich in sein Ohr. Das Geräusch von Bolzen zischte durch die Luft und Stahl das auf Stahl schlug gefolgt von verenden schreien einiger Menschen. Muinthor blickte sich um, doch konnte er in dem Nebel den Hafen nicht erkennen.

"Zu den Waff...!" Brüllte ein Mensch gefolgt von klirrenden Geräusch.
"Wir werden angegriffen! Zu den Waffen!" Rief Muinthor mit aller kraft durch die Feste.
Die Wachen verließen ihre Posten und stürmten auf den Hof der Feste. Eine Magd rannte an ihm vorbei, an ihrer Hand einen Jungen den er nur als Boten kannte.
Neben Muinthor stellten sich einige Klingentänzer, Zwerge und Streiter der Menschen. Innerhalb weniger Augenblicke herrschte das Chaos und Lärm hüllte die Feste in ein ohrenbetäubendes durcheinander.

Er sah die ersten Angreifer und zu seinem schaudern waren dies keine Orks welche wild auf sie zu stürmten. Es war ein Tross in gereihter Formation. Schwertkämpfer vorn, in der zweiten Reihe konnte er Speere und langstielige Äxte sehen. Zu allem übel sausten weiterhin Bolzen durch die Luft welche gezielt die schwer gerüsteten Wachen ausschalteten.

An seiner Seite stand Faralosch, wacker wie ein Felsen sogar als ein Bolzen sich in seinem Schild bohrte. "Verfluchte Feiglinge!" brummte er.
Der Kampf war schauderlich, die Wachen waren zu weit verstreut, es ließ sich keine vernünftige Reihe bilden. Nicht in der kurzen Zeit.

Die Feinde rückten näher und töteten alles und jeden ohne Gnade. Frauen, Handwerker sogar die jüngsten und ältesten von denen keine Gefahr drohte. So prallte der Tross gegen die letzte Verteidigung der Feste und ein erbitterter Kampf um das überleben begann. Er deckte den Zwerg neben sich mit seinem Schild und jener nutzte die Gelegenheit um einen der vordersten Schwertkämpfer auszuschalten. Muinthor setzte zu seinem gefährlichsten Angriff über und konnte selbst einen niederstrecken.

Doch es dauerte nicht lang bis die Flanke zusammen brach, die Männer stürmten nun unterbitterlich voran auf die Stellung der Völker zu. Blut tränkte den Boden mehr und mehr. Schreie hallten durch den Nebel welche nach und nach verstimmten.

Ein Bolzen zischte durch die Luft und beinahe hätte ihn Muinthor nicht mehr aufhalten können. Das Schild lenkte ihm vom sicheren Ziel in des Zwergens Kopf ab und donnerte zitternd in den Boden. Ein zweiter folgte und durchstieß seine Rüste am unterarm. Zitternd ließ er den Schild fallen. Der Zwerg schaute ihn für einen Augenblick mit Dankbarkeit an, aber auch Verzweiflung lag in seinem Ausdruck.

"Es war mir eine Ehre mein Freund! Le maethor vere. (Ihr seid ein mutiger Krieger!)" Sprach er zu seinem Gefährten und kämpfte mit ihm in der Hoffnung das irgendjemand entkommen mochte um Hilfe zu schicken.
Die Verteidiger der Feste fielen, auf dem Hof waren nur noch eine handvoll Krieger übrig die sich in einem kleinen Kreis zusammen rotteten.

In einem kurzen Augenblick konnte er ihn sehen. Den Machthaber und General dieses Massakers, geschützt von schweren Wachen an denen kein heran kommen war. Nach und nach vielen die wackeren Männer und Frauen an seiner Seite. Ein Speer bohrte sich durch seinen Oberschenkel, ein Schwert schlitzte ihm die Brust auf. Stöhnend fiel er auf die Knie. Faralosch schmetterte seine Axt in den Helm eines Feindes, kurz darauf wurde er selbst von Schwertern und Äxten niederstreckt, bis er röchelnd am Boden lag. "Bero ven Tycuahele". (Möge Tykene uns schützen). Raunte er unter großen Schmerzen.

Muinthor schaute paralysiert in die Masse der Feinde, viele ignorierten ihn nun und stürmten an ihm vorbei in Richtung der Höhle. Sein Blick war matt doch schaute er Fredulf mit fester Miene an. "Wie kann ein Mensch nur soweit sinken." Dachte er sich. Fredulf machte ein Handzeichen und ein riesiger Kerl trat auf ihm zu. Holte aus ... dann war es vorbei.

Schwärze umschloss ihn ...
...
...
...
...
... bis ein leichter Funken aufging der langsam an größe zunahm. Ein Stern. Unendlicher Frieden.
Muinthor Areu ist offline  
Geändert von Muinthor Areu (06.02.2014 um 10:52 Uhr).
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