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Alt 17.05.2022, 00:12
#3
Rival Morin
Reisender
 
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Der Mann der sich der Gier verschreibt, wandert stets unter dem Fluch der hellsten Kerze. Stetig verlangt es ihm nach mehr und nichts auf der Welt könnte je genug sein. Mit lodernder Inbrunst schwingt er immer wieder aufs neue die Peitsche, sich selbst zu geißeln, um nach immer weiteren Höhen zu streben, um heller und größer zu brennen. Denn sein Hunger ist maßlos und nichts könnte ihn stillen. Doch je heller eine Kerze brennt um so rascher wird sie vergehen. Wie lange kann die innere Gier vom eigenen Fleisch zehren bis nichts mehr übrig bleibt? Wahrlich es ist ein Fluch. Doch um so bemerkenswerter erscheint jener Umstand, dass manche Personen sich diesem ganz instinktiv hingeben. Das Verlangen, das Begehren ist eine Grube die sich vermutlich in jedem von uns auftut. Doch manche Personen, jene die dem Gehörnten Gott ins Antlitz geblickt haben, entscheiden sich das Instinktive und Unbewusste abzulegen und werfen sich voller Hingabe in diesen bodenlosen Abgrund.

Der Wein auf den Lippen jenes Mannes schmeckt süß, er trägt eine fruchtige Milde mit sich, gleich einem Windhauch in den fernen Bergen Coves.
Der Mann der auf ein Leben voller billiger Schnäpse und schalem Bier zurück blickt verzieht angewidert das Gesicht. Sein Gaumen ist abgerieben, eine Narbe, unfähig süße oder milde Kostbarkeiten wertzuschätzen. Und dennoch horcht jener Mann stets auf, spricht eine ferne Stimme vom Erlesenen.
Der Mann der zahllose Gesichter trägt, weiss das Gold allein keine Erfüllung mehr verspricht. Er weiss, dass es so viel mehr gibt nachdem es sich zu streben lohnt. Ansehen, Ruhm, Status und der daraus gebährende Einfluss. Rival Morin wusste, er beschritt nun den Königsweg und aufmerksame Blicke harren dabei in seinem Nacken. Einige Männer erstarren ob all solcher Aufmerksamkeiten oder sie ergreift die Panik. Und einige Männer genießen sie in vollen Zügen. Die Idee des Mannes der sich Rival Morin nennt, wurzelt in einer Geschichte die bereits in ihren ersten Worten an ein Publikum gerichtet sind. Ganz gleich wann der letzte Vorhang nun fällt, jener Mann, Rival Morin wird der Hauptstadt Britain ewig im Gedächtnis bleiben. Und dies ist auch nur Recht so. Denn wenn Rival Morin, eines wusste, dann - sollte er sich schon in seinem Verlangen verzehren - er greller brennen wird als jede andere Flamme. Mit gerunzelter Stirn reibt er sich über das stopplige Kinn. "Eigentlich haben mich die Götter nie wirklich gekümmert. Doch bei dem was ich tue, will ich den Prinzen der Begierden auf meiner Seite. Die Suche nach Bedeutsamkeit, scheint selbst die geringsten Männer einst mit den Machten zu konfrontieren."
Rival Morin ist offline  
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