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Alt 02.11.2020, 19:09
#5
Yenefer Adrastea
Spieler, Mensch
 
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Die erste Stunde im Unterricht, den ihr Frau Glariel nun gab, war aufschlussreich gewesen. Yen war der festen Überzeugung, dass sie es lernen könnte, wenn sie regelmäßig daran teilnahm. Es war wirklich interessant, denn eine Antwort warf in ihr meist schon 2 neue Fragen auf und es hatte zudem zum Ergebnis, dass sie sich selbst besser kennen lernte. Das Leben an Land war um so vieles anders und noch mehr Regeln unterworfen als sie es sich je ausgemalt hatte. Es würde eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen alles zu erlernen und auch noch beständig umzusetzen. Es würde sie gewiss verändern, gingen diese neuen Sitten und Handlungen ihr in Fleisch und Blut über.

Sie selbst kam sich häufig fehl am Platze vor. Alles was früher normal gewesen war, musste nun gut überdacht werden um nicht von einem Fettnäpfchen ins nächste zu treten. Neue Umgebungen, fremde Personen, jedes mit seinem eigenen neuen Charakter mussten erst mal kennen gelernt werden. Oft hinterfragte sie sich selbst, ob es richtig und für andere angenehm sei, wie sie sich ihnen gegenüber verhielt, wo sie innerlich doch selbst so unsicher und zerrissen war. Jeder Mensch der neu in ihr Leben trat löste andere Gedanken und Gefühle in ihr aus. Einige davon gute, andere wiederum sehr seltsame. Es reichte tatsächlich von hoffen bis verärgert sein.

Gerade als sie darüber nachdachte, hatten ihre Füße sie zum See im Park Britains getragen. Dort stand sie nun, den Blick auf das dunkle Wasser gesenkt und die Hände auf dem Geländer abstützend. Den ankommenden Reiter bemerkte sie in ihre Gedanken versunken überhaupt nicht. Erst als dieser sein Pferd abgestellt hatte und sie ansprach, wurde es ihr bewusst. Langsam drehte sie sich in seine Richtung. Begrüßung…danach überraschte Stille. Der Reiter hatte nicht mit ihr gerechnet, sondern mit jemandem der im Begriff war sich im See zu ertränken. Schließlich fand sie ihre Worte doch wieder und erklärte ihm, dass sie öfter nachts an den See käme um nachzudenken. Nachdem sie ihm gesagt hatte worüber sie genau nachdachte trat für eine Weile wieder Stille ein. Jedoch die Art von Stille, die nach einer gewissen Zeit peinlich wird. Am Ende schafften sie es aber doch noch ein ordentliches Gespräch zustande zu bekommen, das mit erneut mehr Arbeit für sie abschloss.
Einweihungsessen für sein neues Haus mit insgesamt 5 Personen. Sie hoffte nur, dass dieses Mal die Katastrophe ausbleiben würde.

Zwei Tage später ging sie nach Cove um dort die Vorbereitungen für das Hochzeitsessen des Grafen in Angriff zu nehmen. Es war viel Arbeit und doch hatte sie ihren Spaß bei dieser gehabt. Ana war wirklich eine angenehme Unterhaltung während Yen in deren Küche herum werkelte und ein Gericht nach dem anderen kochte, probierte und probieren ließ. Nachdem endlich alles fertig war entschloss sie sich zusammen mit Ana noch zu Julie zu gehen, sie wollte sich eh einmal die Betten Ausstellung ansehen, da sie noch einiges an Einrichtung für ihr neues Heim brauchen konnte. Sie hatte nicht damit gerechnet, das Ana Julies Geburtstag nachfeiern wollte. Sie blieb so lange wie es der Anstand gebot, doch nach Besichtigung der Betten verabschiedete sie sich. Die Müdigkeit hätte sie sonst nur all zu bald übermannt und dazu gebracht am Tisch einzuschlafen.
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