Thema: Hoftagebuch
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Alt 21.09.2008, 05:27
Hoftagebuch
#1
Orak Fenthe
Reisender
 
Registriert seit: 25 Mar 2003
Beiträge: 1.002
1.im Estif d.J. 1295
Langsam manifestiert sich die Vorstellung in meinem Kopf, sie wächst und bildet klare Strukturen. Es ist die Vorstellung, die die Ruhe und Frieden vertreibt aber auch die Einsamkeit und Leere. In meinem Wachtraum sehe ich ganz klar vor mir, wie der Hof wächst. Zuerst ist es nur eine Magd, die Leben mit sich bringt und dann wird es immer mehr. Ich sehe den Schmied ganz klar vor mir, aber auch den Stallburschen der noch viel lernen muß. Die Einfänger und Zureiter, wie sie dem Pferd an der Longe Disziplin beibringen und das Laute Geschrei der zuschauenden Hofbewohner wie sie mit dem Zureiter fiebern der das erste mal auf dem Rücken des noch wilden und ungebändigten Pferdes auf und niederfliegt und laut mitzählen im Takt. Im Heim sehe ich die Gutsherrin wie sie über die jungen Wäscherinnen und Köchinnen gluckt und sie unter Ihre Fittiche nimmt. Wie sie das Erntefest vorbereiten bei dem alle fröhlich sind und nach der ausgelassen fiedelen Musik mittanzen und im Takt durch die nacht feiernd fliegen. Ja das macht mir das Herz froh und das ist es was mir durch die Adern fließend das pochende Blut zuflüstert. Ist es nur ein Traum? ... oder das Unvermeidliche?

15. im Estif d.J. 1295
Der Aushang ist gemacht und die ersten beiden Bewerbungen sind eingegangen. Die Magd Aomi Mar ist auf den Hof gekommen. Sie ist sehr fleißig und erledigt ihre Arbeit sehr gut. Sie kann gut Kochen und ist auf dem Acker ein Talent. Nebenbei betreibt sie Studien über das Brauen von Tränken und versucht sich zaghaft mit Magie. Aber zur Verteidigung langen Ihre Fähigkeiten noch nicht und mit einer Waffe kann sie auch nicht umgehen. Die Krankheit geht weiter um ein Kunde kam heute auf den Hof er sah nicht gut aus und hustete immer zwischendurch und konnte sich kaum auf den Beinen halten.

3. im Glarim d.J.1295
Heute trat die Bürgerversammlung zusammen. Scheinbar wegen der Dunkelheit oder wegen der drohenden Krankheit erschienen nur wenige Bürger. Ich wurde als Ratsherr erwählt, wie auch Gotwin Tondas. Ich habe mich entschlossen eine weitere Arbeistkraft einzustellen und habe einen Aushang gemacht in dem ich Zureiter, Einfänger Stallburschen, ja auch einen Hufschmied, sowie einen Tierheilkundigen suche. Eine weitere Ausschreibung gilt der Sicherheit des Hofes. So habe ich nach einem Söldner und einen Waldläufer gesucht.

7. im Glarim d.J. 1295
Heute hat sich Hallvard, Sohn des Ragnar, ein Nordmann um die Stelle als Söldner beworben. Aber auch eine Frau mit Namens Alyssa Yelyas, die sich allerdings als unfähig oder ungeeignet heraus gestellt hat. Abends wurden wir überfallen von einem Fremden und ich bin froh, dass Hallvard da war der den Fremden überwältigte. Er verletzte ihn unglücklich und der Fremde erlag den Verletzungen, da wir seine Blutungen nicht stillen konnten. Es war eine gute Entscheidung Hallvard einzustellen ich habe sie nicht bereut, auch wenn es uns allen lieber gewesen wäre, wenn der Fremde nicht gestorben wäre. Was mag den Fremden dazu getrieben haben? Ist es der Hunger oder vielleicht die Dunkelheit die uns alle verrückt macht? In meinem Gebet habe ich die arme Seele eingeschlossen.
Jetzt sind wir schon zu dritt auf dem Hof und für morgen habe ich die Ratsherren und Ratsfrauen zum Abendessen eingeladen .
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Geändert von Orak Fenthe (21.09.2008 um 05:42 Uhr).
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