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Alt 23.02.2014, 15:11
#28
Jonah Decram
Reisender
 
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14. im Lorica 1313

Nephar, wem gedenkst du eigentlich dereinst mein Erbe zu reichen. Meine Bücher, mein Reichtum, den Namen, mein Wappen?

Diese Frage bewegt mich in dieser Zeit, nicht zuletzt ob des Krieges, als auch der lange Tagen an denen ich selbst eines Erbes Anteil trug, das nicht immer nur Freude und Erleichterung versprach. Denn mein direktes Blut mag hier wohl enden.

Obschon ich hoffen darf, dass ein Mädchen der Heimat vielleicht einen Bastard aus früherer Zeit des Versuches austrug und dereinst einen Erben nach Britannia bringen wird, doch wie ehrenvoll wäre dies schon noch. So mag dies gar üblich sein in den adeligen Häusern der beiden Reiche, in denen ich wirken durfte, doch bin ich nicht mehr als ein Bürger der Krone.

So bleibt wer für meine Güter und Habe?
Meine Schwester? Sie würde wenig Freude an dem Erbe haben, auch wenn es ihr wohl zukommen sollte, als diejenige die im Blute mir am nächsten ist. Freilich wäre so manches Werk ihrer arkanen Kunst zuträglich, doch sah ich in ihr nie den Geist einer Wissenschaftlerin, mehr einer praktisch veranlagten Arkanen, wenn auch mit dem Talent und der Macht unseres Hauses. Zumindest an meinem Schmuck könnte sie gefallen finden.

Liria, meine Nichte? Nun sie zeigte das Interesse in der Wissenschaft, gefördert durch den gelehrten Elf Maniel. Doch wo mag er sie hingebracht haben und welche Interessen mag sie gegenwärtig schon hegen. Für eine Thaumaturgin mag dies alles zu theoretisch sein und wenn sie nicht das Wesen ihrer Mutter erbte, so wird auch die andere Literatur ihr eher Last im Gepäck sein.

Dorian, ihn den ich meinen Bruder nenne? Er scheint Sinn für meine Geschäfte zu entwickeln und ist mir in ehrlicher Liebe verbunden. Doch oftmals scheint er im Dunklen zu gehen und gebe ich ihm zuviel Macht mit meinem Erbe? Auch fehlt ihm der Sinn für den Hof und den Dienst um den Namen Decram zu neuer Blüte führen zu können.

Dem Hof freilich bin ich stets verbunden. Manches Werk könnte hier überleben, gar die herzogliche Familie lehren oder unterhalten. Meiner Stellung könnte ich somit die Macht eines Erben abgewinnen und zumindest meine schriftlichen Werke in guten Händen wissen.

Ebenso der Rat, würde ich ihm nur vertrauen. Ein Rat der Magier, freilich von Nutzen und vielleicht dereinst Lehrstätte junger Arkaner. Doch sehe ich keine Wissenschaftler in diesen Reihen, zu denen nun auch meine erwähnte Schwester gehört. Wo ist nur der Geist der Wissenschaft hin, die Nutzen aus meinem Opus ziehen könnten, es gar in die Welt weitertragen möchten? Vielleicht finde ich dereinst eine Wiege unserer hohen Kunst dort, statt Missfallen und Abweisung.

Ein Lehrling in beider Künste und Geschäfte, wenn es nicht gar drei sind, in der WIssenschaft, in der Literatur und in der Politik, wäre freilich ein Nutzen gewesen, schreitet mein Alter voran und könnte ich eine Hilfe ebenso gebrauchen wie einen von mir erzogenen Erben. Doch es scheint dieses Land treibt so mancherlei Gesindel, viele Kämpfer, einfache Handwerker oder Jäger nach Gold in dieses Land, doch Arkane von Nutzen oder Gelehrte?

Meinen Ring, mein wichtigstes Gut freilich, er gehört der einzigen Person, die mich je mit Liebe, Lust und Verpflichtung erfüllte. Doch Yavar finde ich nicht mehr in Maleth, als wäre sein Leben, die Begegnung mit mir nicht mehr als ein Traum gewesen. Wo mag er wohl sein?

So weiß ich nicht um die Pfade, auf die mein Erbe getragen werden könnten. Ist dies ein Zeichen deiner Nephar? Ein Zeichen, dass die Zeit des Abtrittes noch nicht gekommen ist. So behüte mich doch auch in den folgenden Tagen des Kampfes und der Dunkelheit.

Jonah Decram ist offline  
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