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Alt 22.10.2014, 19:45
#14
Valerius Cordan
Reisender
 
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Kapitel 13 – Duell der Stärke


Marik, dieses Kind in den Augen der Mutter, lag nun auf dem hölzernen Boden der dunklen Kammer. Sein Bein aufgeschlitzt durch die schwarze Klinge seines Meisters. Die Klinge der Rattenmutter stöhnte vor Verzücken als es sein Blut kosten durfte. Wollte mehr Leiden schenken, das Fleisch verderben und den Körper vor Pein zucken lassen. Röcheln drang aus Mariks Leib und sein Meister sah mit Freuden auf den Verlierer dieses Ehrenduells herab.

In Valerius bebte es. Wie konnte sein bester Schüler nur solch eine Dummheit begehen. Öffnete sich einer Fremden nur weil er ihr Fleisch kosten durfte. Valerius hatte mehr von seinem Schüler erwartet, hatte gehofft das er schon weiter sein würde, der dunklen Mutter näher war. Valerius Zorn flammte auf, wieder einmal. Sah er doch seine eigne Schwachheit in der Mariks. Er dachte wieder an seine Schönheit. Marik hatte sich offenbart , seine Absichten und die der gnadenlosen Königin preisgegeben. Dies konnte Valerius nicht zu lassen. Nicht ungesühnt lassen. Er rügte Marik und machte ihm seinen Platz in der Rangordnung deutlich, doch der Schüler erhob sich selbst zum Meister. Stellte Valerius Stärke in frage und forderte somit einen Kampf heraus. Er würde den Weg der Königin gehen. Ihre Gesetze und Pflichten verteidigen, seine Ehre unter Beweis stellen. In euphorischer Rede forderte Valerius seinen Schüler zum Kampf. Rief seine Herrin an , auf diesen Kampf zu blicken und dem rechtschaffenden Streiter ihre Kraft zu schenken. Das Duell der Stärke wurde ausgerufen. Der Sieger würde erhobenen Hauptes auf den Niedergestreckten blicken.

Valerius spürte den Blick seiner Meisterin auf sich ruhen. Spürte wie ihre dunkle Hand ihn schützend umarmte. Ihn die Augen der Ratte gaben, um seinen Feind zu sehen und er wusste , das er nur siegreich sein konnte. Seine Klinge würde Marik noch Gehorsam lehren und er würde ihm zeigen wie mächtig der Weg der Tränenbringerin war. Ein Ausfallschritt und das Surren der Klinge trieben den Feigling zurück. Doch er war wehrhaft, forderte seinen Meister mit einigen Hieben zu einem tödlichen Kampf. Valerius versuchte kleine , sachte Schnitte zu setzen. So war es qualvoller. Doch Marik wehrte sich so sehr und versuchte mit einem kräftigen Stoß seiner Klinge das Herz seines Meisters zu treffen. Die Klinge des Schülers verfehlte sein Ziel. Valerius hatte sich unter die Klinge gebeugt und seinem einstigen ersten Schüler die Beine aufgeschlitzt.

Der Paladin hatte seine Ehre wieder hergestellt und rief nun die Königin der Pein. Valerius war bereit seinen Schüler zu vernichten und ihr zu opfern. Ein Gebet brach aus ihm heraus. Wollte er doch nicht sein begabtestes Werkzeug missen. Sollte die Herrin noch einen Platz für ihn haben , so solle sie ein Zeichen setzen und Marik ihre Macht offenbaren. Mit den letzten Worten fing Mariks Verletzungen an heiß zu glühen. Der Geruch von verrottetem und verbranntem Fleisch mischte sich zu einem grässlichen Dampf. Grausamste Schmerzen schmiedeten Mariks Beine wieder zusammen.
Der ehrbare Diener der Herrin blickte nur stumm auf das geschehen, labte sich aber innerlich an den Leiden seines ungehorsamen Schülers. Er lies den Leib zurück in der Kammer. Die Mutter würde sich um ihn kümmern.

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aus - Jenseits der Maskerade -

Duell

Er reiste zur Lichtung.
Folgte dem Ruf seines Meisters.
Und staunte über das was bereits geschaffen war.

Die Quartiere standen bereit.
Boten Platz für die Schüler.
Hier würden sie leben, trainieren und dienen.

Die Zeit war Knapp und der Meister forderte Bericht.
Marik erzählte von der Stadt und dem Mädchen.
Er berichtete von seine Offenbarung.

Der Meister war rasend.
Ließ dem Zorn freien lauf.
Doch Marik stand da, mit erhobenen Haupt.

Valerius warf ihm Verrat an der Mutter vor.
Und Marik ihm die Verblendung.
Es war besiegelt, ein Duell sollte klären.

Rituell ausgerufen, durch den Meister selbst.
Marik stellte sich, er war bereit.
Er wollte keine Schwäche vor diesem Schicksalsweg zeigen.

Der Kampf war schwierig.
Alles stand gegen ihn.
Doch er kämpfte entschlossen.

Doch nur kurz hielt es an.
Ein Sieger stand schnell fest.
Valerius thronte über dem blutigen Rest.

Marik hatte sich gewehrt, nur das zählte für ihn.
Der Meister rief die Mutter an.
Sie sollte sein Schicksal bestimmen.

Plötzliche Qualen, unsägliche Pein.
Seine Wunden sollten nicht sein Untergang sein.
Die Mutter gab ihm noch eine Chance.

Über viele Stunden hallten seine Schreie durch die Halle.
Sein Körper verkrampfte zu unmenschlichen Stellungen.
Bis ihm endlich die Gnade einer Ohnmacht zuteil wurde.

Er erwachte im Dunkeln.
Schleppte sich hinaus und rauf auf sein Pferd.
Rin kannte den Weg, sie wusste wo er hin wollte.



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Geändert von Valerius Cordan (23.10.2014 um 18:06 Uhr).
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