Thema: [Rollenspiel] verheerender Herbststurm
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Alt 19.02.2007, 23:44
verheerender Herbststurm
#1
Federkiel&Tinte
 
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Es war früh am Morgen, als noch immer vereinzelte, graue Wolken hoch am Himmel ruhten und scheinbar bewegungslos ihre Schatten auf das Land warfen. Die Sonne stieg im Osten langsam dem Himmel empor und ließ ihre morgendlichen Strahlen durch die Wolken scheinen. Der Wind war ruhig, und ließ die kühle Luft im Vergleich zu den Vortagen beinahe warm erscheinen.
Doch langsam zog sich der Himmel von Westen her zu. Ein kalter Wind kam auf und schob eine dichte, dunkle Wolkenfront vor sich her, die sich langsam Yew näherte. Bald darauf hatte sie das Festland erreicht und Yew in die Dunkelheit der Dämmerung getaucht. Auch in Britain konnte man bald die schwarzen Wolken näherziehen sehen, die auf alles ihren Schatten warf und binnen weniger Stunden die gesamte Insel bedeckten. Die dicke Wolkenschicht schluckte jeden Lichtstrahl.
Wind kam auf und nahm beständig zu. Das fehlende Sonnenlicht und der kalte Herbstwind ließen bald jede Wärme aus den Straßen der Städte weichen. Regentropfen fielen, erst winzig klein, nicht mehr als ein Sprühregen. Doch in kurzer Zeit sammelten sie sich zu dicken Regentropfen, die hart und kalt auf die Erde herniederprasselten. Beständig ließ er die Wege aufweichen und machte die ungepflasterten Straßen ausserhalb der Städte nahezu unpassierbar. Die Laternen begannen in ihren Halterungen zu wackeln und lose Fensterläden schlugen krachend im Wind auf und zu.
Der immer stärker werdende Wind ließ erahnen, dass das Unwetter wenige Tage zuvor nur ein harmloses Geplänkel gewesen war. Eine unangenehme Kälte machte sich breit und trieb den immer stärker prasselnden Regen peitschend gegen die Fenster. In vielen Häusern drückte das Wasser sich durch die Fensterrahmen oder durchdrang die Strohdächer. Unablässig rüttelte der Wind an Häusern und Wäldern. Dachziegel lösten sich und krachten scheppernd auf das Kopfsteinpflaster, wo sie zerbrachen. Erstes Laub fiel herunter, losgerissen von der Macht des Windes.
Ein summendes Geräusch war im Freien zu hören und der Regen wandelte sich in Hagelkörner, eines größer, als das andere. Gnadenlos fielen die Geschosse auf die Erde, vom Wind getrieben schlugen sie mit großer Wucht manches Fenster ein.
Blitze zuckten am Himmel, verfolgt von lautem Donnergrollen und verliehen dem Hagelsturm eine ungeahnte Bedrohlichkeit. Der matschige Erdboden war von Löchern gezeichnet, in denen Hagelkörner lagen, die so groß wie Eier waren. Gnadenlos fegte der Hagelsturm über die Insel hinweg. Die Bäume verloren fast ihr gesamtes Blattwerk, das den bisherigen Herbststürmen trotzte.
Nach und nach verlor der Hagel an Stärke, so dass zu erahnen war, dass der Sturm allmählich abzuebben schien. Vereinzelt lichtete sich der Wolkenschleier und ließ das Licht der Mittagssone hindurch, während der Hagel weniger wurde, bis er schließlich aufhörte. Doch das Land war verwüstet. Vielerorts waren tote Tiere zu sehen, getroffen von den unbarmherzigen Geschossen des Himmels. Felder waren mit Löchern bestückt, Pflanzen waren zerstört.
Der Wind wurde schwächer und die Löcher in den Wolken größer. Immer mehr Licht erhellte die Insel, so dass das Ende des wütenden Unwetters abzusehen war...

...dessen Ausmaße enorm waren.

Den wohl größten Schaden, der schnell für Ratlosigkeit und Angst sorgte, bekam der herzogliche Kornspeicher ab, von dem die Müller ihr Korn bezogen. Das Dach des Speichers wurde größtenteils abgedeckt und konnte dem anhaltendem Regen und Hagel nichts entgegen setzen, so dass er sich mit Wasser füllte und die gesamten Erntevorräte an Korn verdarben.
Hoffnung auf noch gepflanzte Anbauten wurden ebenso plötzlich zerstört, wie der Hagel das Inselreich aufsuchte. Der Schauer hatte so gut wie alle Felder zerstört und die Pflanzen vernichtet, so dass sich die Sorge im Herzogtum, wie auch den umliegenden Ländereien, wie ein Lauffeuer verbreitete.

Was kommen würde, konnte ein jeder nur abwarten.
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