Thema: [Rollenspiel] verheerender Herbststurm
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 12.04.2007, 22:06
#16
Federkiel&Tinte
 
Registriert seit: 25 Oct 2002
Beiträge: 160
Merklich besserte sich das Wetter. Immer öfter und länger schien die Sonne und erwärmte die vom Winter noch kalte Luft. Erste Pflänzchen steckten ihre Köpfe zaghaft durch die dünn gewordene Schneeschicht. Auch die Vögel kehrten langsam aus ihren Nistplätzen im Süden zurück und begannen schon in den frühesten Morgenstunden das Frühjahr mit ihrem Gesang willkommen zu heissen.
Mit jedem Tag wurde die Wärme der Sonne kräftiger und überall konnte man das Geräusch herabfallender Tropfen hören. In kürzester Zeit schmolz der verbliebene Schnee und gab den Blick auf satte, grüne Frühlingswiesen frei. Mit aller Macht schlug der Frühling sich nun seine Bahn: Krokusse und Schneeglöckchen begannen innerhalb weniger Tage zu blühen, und auch auf den Obstbäumen konnte man nun die eine oder andere Blüte entdecken, in deren Mitte sich fleissige Bienen auf Honigsuche tummelten. Begleitet wurde das neu erwachte Leben von einem süßen Blumenduft, der in den Wäldern und über den Wiesen lag.
Lediglich in den Städten, konnte man noch ein wenig Winter erahnen: In besonders schattigen Ecken lag noch das eine oder andere Fetzchen Schnee.
Auch im Wald wurde es lebendig: Zahlreiche Tiere kehrten aus ihrem Winterschlaf zurück und die ersten Tiere hatten schon Junge bekommen. Die Flüsse und Bäche waren von den Mengen an geschmolzenem Schnee angeschwollen, doch waren sie weniger gefährlich und waren vielmehr das naturgeschaffene Sinnbild für die Kraft des Frühlings und die Wiedergeburt des Lebens.

Während die Herolde des Herzogs überall im Herzogtum Aushänge verteilten, die das Jagdverbot aufhoben, segelte im Hafen ein Schiff ein. Die Segel waren zerrissen, ein Mast gar gebrochen. Das einzige, unzerrissene Segel brachte nur gerade eben genug Fläche auf, um das Schiff langsam vorwärts zu bewegen.
Als es schließlich im Britainer Hafen anglegte, stolperte die mitgenommene und ausgemergelte Mannschaft von Bord und kehrte augenblicklich im "besoffenen Troll" ein, während ein Bote dem Herzog Kunde brachte. Im "besoffenen Troll" erzählten die Männer bei einer Flasche Bier und frischgefangenem Wildfleisch, dass sie geradewegs aus Faerlan kamen, Hilfsgüter von einem Mann Namens Peret und einigen besser gestellten Personen aus dem Königreich, die dem Herzogtum helfen wollten.
Leider, so erzählten die Seemänner weiter, seien sie in einen schweren Sturm geraten, der nicht nur ihre Ankunft verzögerte, sondern auch das halbe Schiff und den größten Teil der Ladung zerstört hatte.
Nachdem sie sich ausreichend gestärkt hatten, kehrten die Männer zum Schiff zurück, um die wenigen verbliebenen Fässer und Kisten mit Lebensmittel dem Armenhaus der Stadt zu übergeben.

Glaron sei Dank - die Hungersnot hatte ihr Ende gefunden.
Federkiel&Tinte ist offline  
Mit Zitat antworten