Thema: [Rollenspiel] Zwischen den Kräften
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Alt 21.06.2002, 05:52
#84
Sir Ismael
Ex-Staffler
 
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...GEBT FEUER!
Der Erste Offizier rief den Befehl zu seinen Kanonieren. Sekunden darauf war das ohrenbetäubende Brüllen der Elf Kanonen Breitseite allgegenwärtig, die Luft stank nach Pulver und Schweiss von Männern, selbst der Seewind konnte es nicht zerstreuen. Kinton hatte sich zurückgezogen ins Heck des Schiffes, er wollte nicht so nah an den Kanonen stehen, sie waren ihm zu laut. Er blickte hinüber nach Cove, wo man schon Aufblitzen von Einschlägen sehen konnte.
Was waren das wohl für Menschen die dort hausten, und einer ganzen Armee trotzen? Sie werden dem Vernichtungsfeuer nicht lange standhalten, auch wenn sie erbitterten Widerstand leisteten und tatsächlich geschafft haben eine Fregatte zu versenken. Nach Wochen von Kanonenfeuer, Die Landstreitmacht wird es einfach haben sie zu überennen. Bisher waren nur kleine Schiffe hier gewesen, die großen lagen noch immer dort draussen und warteten. Ihr Tod war nur eine Frage der Zeit.
Doch konnte er keine Erleichterung oder Vergnügen dabei empfinden. Das Vorgehen dieses Statthalters zeigte doch nur, daß sie in gewisser Weise doch richtig handelten.
Schaudernd dachte er an die Gischttänzer, ein Leichtes Schlachtschiff der Marine, schnell und gut bewaffnet mit erfahrenen Männern. Versenkt durch ihre eigenen Kameraden. Sie wollten fliehen, wollten nicht das Feuer auf ihre eigenen Leute erwidern, und auch nicht auf Cove feuern. Es hat ihnen den Tod gebracht. Nicht einer hatte überlebt.
Nein, klüger war es den Befehlen zu gehorchen, nur als ehrlicher Soldat würde er diesen Krieg überleben.
Diesen Krieg, Krieg gegen die eigenen Männer.
Es nagte an ihm.

Eine Explosion riss ihn aus den Gedanken. Es war kein Abschussknall einer Kanone. Nein, das Schiff brannte!
Eine weitere Explosion warf ihn von den Füssen, als sein Rücken mit Splittern übersät wurde. Aber selbst zu schreien hatte er keine Zeit. Er musste runter von diesem Schiff, und zwar schnell.
So sprang Kinton in die Fluten und begann Richtung Cove zu schwimmen, sein Überlebenswille liess ihn den Schmerz und die Verletzungen vergessen.
Er würde sich ergeben in Cove, diese Leute dort müssen Mitleid haben! Er war nur ein Seemann und kein Mörder. Und sie waren sicher auch keine Mörder. Er war nur ein ehrlicher Soldat...

Die Explosion der Pulverkammer liess ihn kurz vor Schreck hinabtauchen. Er hatte das Schiff schon weit hinter sich gelassen, sonst wäre er sicher tot, das wusste er.
Mit letzer Kraft erreichte der Maat Kinton das Dock von Cove, zog sich hinauf und war froh dieses Ufer erreicht zu haben.

Doch es sollte sein letztes Ufer sein...
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