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Alt 18.04.2020, 07:38
Trauer, Freude und Verzweiflung
#52
Kyra Linajah Glariel
Reisender
 
Registriert seit: 10 Sep 2003
Beiträge: 358

Karo ist Tod.

Hatte den ganzen Vormittag dazu genutzt sauber zu machen und wollte
mich später mit einem Stück Apfelkuchen belohnen.

Nach getaner Arbeit bin ich also los zum Mark. Brauchte eh noch das
Ein oder Andere. Und da sah ich den Aushang des Grafen.

Schlagartig drehte sich mir der Magen um. Der Apfelkuchen ist in
weite ferne gerückt und ich sah mich in die Zeit zurückversetzt.
Hatte nur noch die Bilder vor Augen wie wir Frauen zusammengesessen,
geredet und getratscht haben. Mal hier, mal dort, mal bei der Einen,
mal bei der Anderen.

Und da war natürlich Dena. Eine Karo ohne eine Dena gab es einfach
nicht. Malte mit im Geiste aus wie sie die Nachricht wohl aufnehmen
würde. Ärgerte mich zugleich, nicht bei ihr zu sein, um Trost spenden
zu können.

Und ab da wurde es unheimlich.

Als ich vor kurzem mal bei Veron in der Heilervereinigung war, hat er mir
tatsächlich erzählt, dass sich eine Rhodena Lefas im Tala einquartiert
hatte. Ja, die Dena. Gut, sie sah natürlich nicht mehr so aus wie damals,
aber sie war es wirklich.

Wir haben uns getroffen, in den armen gelegen und für einen Moment
lang stand die Zeit still. Es tat so unglaublich gut mit ihr Gedanken aus
vergangenen Tage auszutauschen. Habe sie grob auf den aktuellen
Stand der der Dinge gebracht, und ihr einige Veränderungen des Landes
gezeigt.
Jedenfalls darf sie niemals wieder die Insel verlassen!

Kommen wir nun zu dem Teil der Verzweiflung.

Mir ist es noch vor Einbruch des Winters gelungen, Frau bouVinda an
meine Seite zu holen, um erneut auf die Suche nach Hinweisen und
Spuren zu gehen. Diesmal das Gebiet vom Sumpf, über Fenisthal nach
Britain hin.

Die Kultisten, oder was auch immer dort im Sumpf hauste, sind wohl
weiter gezogen. Das Gemäuer nun verschlossen und wohl leer. Gab zwar
einige abgenagte Knochen im Sumpf, aber die stammten eindeutig nicht
von Drachen.

Fenisthal, bis auf ein paar Wachen und Haustiere, menschenleer. Haben
sogar einige Häuser durchsucht. Wohl auch aus Verzweiflung und den
Wunsch, irgendetwas zu finden. Ganz egal was. Hauptsache man findet
etwas.

Das einzige jedoch was wir gefunden haben, war ein altes, verrostetes
Schwert im Wald kurz vor Britain.

Es sind nun einige Jahre ins Land gezogen, ohne eine Spur der Beiden.
Sie können wer weiß wo sein. In Freiheit oder Gefangen. Lebendig oder
Tod.

Doch wie heißt es so schön?
Keine Nachrichten, sind gute Nachrichten.

K.


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