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Alt 04.08.2006, 15:34
#2
Kyra Linajah Glariel
Reisender
 
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Endlich wieder festen Boden unter den Füßen. Die Luft war im Hafen von Britain kaum auszuhalten. Das schwüle, heisse Wetter, dazu der Gestank von den Fischern, die ihre Fische ausnahmen. Schnell zum nächsten Reisetor.

In Minoc auf dem Lehen angekommen, war Jark eifrig dabei, mit einem fahrendem Händler über Töpfe und Gewürze zu feilschen. Irgendwie mag ich diese Händler. Die Sachen die sie dabei haben und verkaufen. Ihre Art. Ausserdem kommen sie viel herum, und haben immer viel zu erzählen. Auch wenn das Meiste weniger von Belangen ist. Aber hin und wieder, sind doch recht brauchbare und nützliche Informationen darunter.
Der Stallmeister wuselte nur hin und her, um die Tiere gut zu versorgen. Bei der Hitze leiden sie bestimmt ebenso. Irgendwie wusste ich bei dem Anblick, dass ich für eine lange Zeit im Stall tätig sein werde.

Madame Dechan saß oben auf dem Balkon und genoss die Sonne. Natürlich mit einem gutem Buch in der Hand. Bei dem Wetter auch das einzig Richtige, was man machen kann.
Nachdem ich meine Sachen verstaut habe, bin ich zu meinem Herrn gegangen um Bericht abzustatten. Er saß oben in seinen Privaträumen, hinter einem Berg von Büchern und Pergamentrollen. Ich überreichte ihm das Protokoll, welches ich unterwegs nochmals ins Reine geschrieben hatte. Er hasst es wenn er nachfragen muss, nur weil er etwas nicht lesen kann.
Auch diesmal erklärte er mir den Sinn und Zweck meiner Reise. Ich erspare mir hier an dieser Stelle ins Detail zu gehen. Jedenfalls gab er mir noch einige Hinweise, auf was ich in Zukunft besser achten solle, und auf was es ankäme.

Für den nächsten Tag hat mit Madame Dechan zu meiner Überraschung frei gegeben. Was nicht sehr oft vorkommt. Entweder lag es am Wetter, oder sie hat ein spannendes Buch. Wobei ich zu letzerem tendieren würde. Meine früheren Versuche aufgrund schönem Wetter frei zu bekommen, waren nicht von Erfolg gekrönt. Allerdings war es auch lange nicht mehr so heiss, wie in diesem Sommer. Aber ich möchte da jetzt auch nicht Spekulieren. Und was macht man mit einem freien Tag? Richtig. Man kümmert sich um diejenigen, die man leider vernachlässigen muss, weil man kaum Zeit findet um sie mal besuchen zu gehen. In diesem Falle war es ein entzückendes kleines Mädchen.

Ich habe sie früh von zu Hause angeholt, damit wir lange was von dem Tag haben. Und um diese Jahreszeit gibt es keinen schöneren Ort, als den Klostergarten in Yew.
Schon auf dem Weg dorthin, löcherte sie mich mit ihren Fragen. Irgendwie süß die Kleine mit ihren Gedankengängen. Manchmal wünsche ich mir, dass sie nie älter wird und damit aufhört. So langsam kommt sie ja in das Alter, wo man sich um seine Zukunft Gedanken macht. Natürlich stelle ich es ihr frei, welche Berufung sie später eingehen wird. Ich denke Bol und Aurelie ebenso. Obwohl ich sie ja schon gerne in meinen Fußstapfen treten sehen würde. Aber Bol und Aurelie in den ihrigen wohl auch.

Über die Reise machte ich mir keine allzu grossen Gedanken. In Britain waren überall Wachen, und in Yew sorgten die Elfen schon dafür, dass keiner auf dumme Gedanken kommt. Auch wenn man sie nicht sieht, kann man davon ausgehen, dass sie einen beobachten. Daher war mir schon etwas mulmig zumute, als Val plötzlich im Gras wühlte und mir dann irgendetwas ausgebuddeltes unter die Nase hielt. Ich glaubte es war etwas Gingseng. Madame Ceres hat mich zwar in Kräuter- und Heilkunde unterrichtet...aber...nun...nach all den Jahren vergisst man schon mal das ein oder andere.
Aber wenn die kleine Maus fragen bezüglich Kräuter hat, werde ich mal ein Treffen mit Kräuterkundigen arrangieren. Ich für meinen Teil muss da leider passen.

Im Garten kamen wir auf Libanu zu sprechen. Ich glaube nicht das sie alles verstanden hat, was ich ihr versucht habe, zu vermitteln. Ich kenne auch nur wenig aus meinem Untericht. Und halt das, was mir Khida immer erzählt hat. Schade das sie nicht mehr das Kloster führt. Als ich Val erzählt habe, dass das Kloster eine recht umfangreiche Bibliothek besitzt, wollte sie unbedingt dort hin. Aber nicht, bevor ich ihr das Kloster gezeigt habe. Vor allem das Labor, welches Val mit offenem Mund bestaunt hat. Es hat sich seit damals wenig verändert. Sogar meinen seltsamen Stein, den ich mal mit Jaehl bei einem Troll gefunden habe, lag noch dort. Eigendlich war es eher einer dieses Rattenwesen. Der Troll hatte nur den Hinweis dazu. Leider konnte auch Khida nicht herausfinden, was es mit dem Stein auf sich hat.

Kaum waren wir oben angekommen, war die Kleine auch schon weg. Irgendwo zwischen den langen Bücherregalen verschwunden. Nur hin und wieder kam sie mit einem Buch in der Hand hervor, um mich auf einiges hinzuweisen. Es waren sehr viele Bücher dabei, bei denen es um Magie ging. Ob es jetzt etwas ernsthaftes ist, oder doch nur flüchtiges Interesse...man wird sehen. Vielleicht sollte ich sie einmal mit Tari bekannt machen. Sie beherrscht sowohl die Kunde über Kräuter, als auch über Magie.

Die Zeit verging wie nichts. Ich bekam Hunger, und meine Maus machte auch schon einen müden Eindruck. Also beschlossen wir, den Heimweg anzutreten.

Den Rest des Tages allerdings, habe ich doch wieder mit einigen Lehrbüchern verbracht.

K.


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