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Reisender
Registriert seit: 11 Jul 2005
Beiträge: 628
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"Nicht ohne Handschuhe berühren!!!" mag auf jenem Brief geschrieben sein, der das Lager erreichen soll Namaste Schwestern, mir geht es von Tag zu Tag schlechter, leider. Ich bin heiser und habe immerzu Husten, das ich des Nachts denke zu ersticken. Ich fühl mich einsam, ich habe das alte Kinderzelt mitgenommen und neben dem Heilerhaus aufgebaut. Es grassieren wohl nochmehr Krankheiten als diese die ich bekam. Ich halte es unter den Kranken kaum aus, weswegen ich mich noch mehr zurück gezogen habe. Doch versuche ich jeden Tag eine Weile ins Heilerhaus einzukehren, um herauszufinden ob es ein Heilmittel gibt. Bislang gibt es wohl nur ein Mittel das die Ansteckung vermindert, doch ehrlich gesagt traue ich dem ganzen noch nicht. Woher weiß ich wann die Wirkung nachlässt? Ich konnte noch nicht mit der Alchemistin darüber sprechen, welche die Mixtur herausgefunden hat. Manches Nachts spür ich wie der Wahnsinn sich breit macht, wie viel kann ein Mensch ertragen? Diese Dunkelheit, kein Essen und dann diese Krankheiten... Immer wieder frage ich mich, "Warum ausgerechnet ich?". Es ist nun schon der zweite Dämon, der mit mir spielte, als wäre ich nur eine Maus im Käfig. Wenn ich aufstehe, sage ich mir noch, wenn nicht ich es wäre, wäre es wer anders und lieber bin ich es als eine von euch, doch je länger ich den Sandkörnern in der Sanduhr zusehe, desto mehr nagt die Verzweiflung. Könnt ihr versuchen etwas rauszufinden, was man dagegen tun kann? Ich vermisse euch alle so sehr, das Leben bei euch, dass ich kaum aufstehen will. Wie geht es euch? Geht es meinen Töchtern gut? Weiß Caity Bescheid? Wie nehmen sie es auf? Gibt es was Neues? Ich habe ein Buch über Krankenbehandlungen abgeschrieben und einige Dinge hinzugefügt die bei uns bekannt sind. Derzeit komme ich oft zum Schreiben. Kann mir vielleicht jemand was vorbei bringen? Ich habe unbedacht Lederkleidung gewählt, doch in meinem jetzigen Situation ist sie mehr als unbequem. Könnt ihr mir bitte einen langen Stoffrock, ein langes Hemd und einen weiten, weniger robusten Waffenrock bringen? Dazu ein paar einfache Schuhe vielleicht? Auch einen Färbebottich mit Farben bitte und einen Schleier zum wechseln! Ich weiß nicht was die Zukunft bringen mag, ich weiß nicht, ob es Heilung geben wird. Diese Mutzusprechungen machen mich rasend! Sie reden nur aber tun nichts!!! Es ist so falsch, sie reden immerzu das der Glaube einen helfen würde und doch weichen sie und stinken nach Angst! Ich weiß nicht ob nichtstun ausser Glauben weiterhilft, ich bezweifle es... sehr sogar! Die Zeit rinnt doppelt so langsam, und ich frage mich was ich als nächstes tuen werde sobald ich jenen Brief zuende geschrieben habe. Caity, Jaelle, fühlt euch gedrückt und geküsst. Ich wünschte ich könnte bei euch sein! Ich liebe euch! Eure Mutter und Schwester Nadirah jin Zaykah Ein weiteres Schreiben mag diesem beigefügt sein, doch mag es an Fayonnah gerichtet sein und gar versiegelt sein. So Fay jenes Schreiben öffnet, wird sie die filigrane, flache, alte Schrift des Südens erkennen. Namaste Jhanan, bitte hilf mir! Ich weiß nicht mehr weiter und wie lang ich es noch aushalten kann! Die Verzweiflung macht sich von Tag zu Tag mehr breit und bildet sich wie ein Knoten in meinem Magen! Ich spüre wie ich mich immer mehr, ob dieser Lage verändere. Immer weniger Rücksicht auf jene Gesunden nehme, das bin nicht ich. Fayonnah bitte hilf mir, ich will so nicht leben und noch weniger sterben!!! Und doch sollte es keinen Ausweg geben, so sorge dafür das meine Überreste verbrannt werden nach den alten Bräuchen. Entsende mich übers ewige Feuer und gebe mich dem Wind frei auf das ich in die Ahnenreihe treten kann. Halte die Frauen zusammen Fayonnah, sie müssen aus dem Schatten treten!!! Doch bitte, bevor du die Vorkehrungen für meinen Abschied machst, versuch mir zu helfen, ich flehe dich an!!! Nadirah |
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