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Alt 20.09.2008, 02:52
Brief ans Lager
#1
Nadirah Jin Zaykah
Reisender
 
Registriert seit: 11 Jul 2005
Beiträge: 628


"Nicht ohne Handschuhe berühren!!!" mag auf jenem Brief geschrieben sein, der das Lager erreichen soll

Namaste Schwestern,

mir geht es von Tag zu Tag schlechter, leider. Ich bin heiser und habe immerzu Husten, das ich des Nachts denke zu ersticken.

Ich fühl mich einsam, ich habe das alte Kinderzelt mitgenommen und neben dem Heilerhaus aufgebaut. Es grassieren wohl nochmehr Krankheiten als diese die ich bekam. Ich halte es unter den Kranken kaum aus, weswegen ich mich noch mehr zurück gezogen habe. Doch versuche ich jeden Tag eine Weile ins Heilerhaus einzukehren, um herauszufinden ob es ein Heilmittel gibt. Bislang gibt es wohl nur ein Mittel das die Ansteckung vermindert, doch ehrlich gesagt traue ich dem ganzen noch nicht. Woher weiß ich wann die Wirkung nachlässt?
Ich konnte noch nicht mit der Alchemistin darüber sprechen, welche die Mixtur herausgefunden hat.

Manches Nachts spür ich wie der Wahnsinn sich breit macht, wie viel kann ein Mensch ertragen? Diese Dunkelheit, kein Essen und dann diese Krankheiten... Immer wieder frage ich mich, "Warum ausgerechnet ich?". Es ist nun schon der zweite Dämon, der mit mir spielte, als wäre ich nur eine Maus im Käfig. Wenn ich aufstehe, sage ich mir noch, wenn nicht ich es wäre, wäre es wer anders und lieber bin ich es als eine von euch, doch je länger ich den Sandkörnern in der Sanduhr zusehe, desto mehr nagt die Verzweiflung. Könnt ihr versuchen etwas rauszufinden, was man dagegen tun kann?

Ich vermisse euch alle so sehr, das Leben bei euch, dass ich kaum aufstehen will. Wie geht es euch? Geht es meinen Töchtern gut? Weiß Caity Bescheid? Wie nehmen sie es auf? Gibt es was Neues?

Ich habe ein Buch über Krankenbehandlungen abgeschrieben und einige Dinge hinzugefügt die bei uns bekannt sind. Derzeit komme ich oft zum Schreiben.

Kann mir vielleicht jemand was vorbei bringen? Ich habe unbedacht Lederkleidung gewählt, doch in meinem jetzigen Situation ist sie mehr als unbequem. Könnt ihr mir bitte einen langen Stoffrock, ein langes Hemd und einen weiten, weniger robusten Waffenrock bringen? Dazu ein paar einfache Schuhe vielleicht? Auch einen Färbebottich mit Farben bitte und einen Schleier zum wechseln!

Ich weiß nicht was die Zukunft bringen mag, ich weiß nicht, ob es Heilung geben wird. Diese Mutzusprechungen machen mich rasend! Sie reden nur aber tun nichts!!! Es ist so falsch, sie reden immerzu das der Glaube einen helfen würde und doch weichen sie und stinken nach Angst! Ich weiß nicht ob nichtstun ausser Glauben weiterhilft, ich bezweifle es... sehr sogar!

Die Zeit rinnt doppelt so langsam, und ich frage mich was ich als nächstes tuen werde sobald ich jenen Brief zuende geschrieben habe.

Caity, Jaelle, fühlt euch gedrückt und geküsst. Ich wünschte ich könnte bei euch sein! Ich liebe euch!

Eure Mutter und Schwester
Nadirah jin Zaykah

Ein weiteres Schreiben mag diesem beigefügt sein, doch mag es an Fayonnah gerichtet sein und gar versiegelt sein. So Fay jenes Schreiben öffnet, wird sie die filigrane, flache, alte Schrift des Südens erkennen.

Namaste Jhanan,

bitte hilf mir! Ich weiß nicht mehr weiter und wie lang ich es noch aushalten kann! Die Verzweiflung macht sich von Tag zu Tag mehr breit und bildet sich wie ein Knoten in meinem Magen! Ich spüre wie ich mich immer mehr, ob dieser Lage verändere. Immer weniger Rücksicht auf jene Gesunden nehme, das bin nicht ich. Fayonnah bitte hilf mir, ich will so nicht leben und noch weniger sterben!!!

Und doch sollte es keinen Ausweg geben, so sorge dafür das meine Überreste verbrannt werden nach den alten Bräuchen. Entsende mich übers ewige Feuer und gebe mich dem Wind frei auf das ich in die Ahnenreihe treten kann.

Halte die Frauen zusammen Fayonnah, sie müssen aus dem Schatten treten!!! Doch bitte, bevor du die Vorkehrungen für meinen Abschied machst, versuch mir zu helfen, ich flehe dich an!!!

Nadirah
Nadirah Jin Zaykah ist offline  
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Alt 20.09.2008, 03:37
#2
Maray
Reisender
 
Registriert seit: 06 Mar 2008
Beiträge: 34
*gut geschützt öffnet Maray den Brief und legt jenen einen für alle sichtbar im Gemeinschaftszelt aus. Den zweiten übergibt sie persönlich an Fay. Hernach setzt sie sich hin und versucht die Gedanken zu ordnen ehe sie zu einem Pergament greift und einige Zeilen nieder schreibt*

Namaste´ Nadirah,

es betrübt mich das es dir schlechter geht als zu dem Zeitpunkt als die Krankheit aus brach. Ich habe mit einem Brief in jedem Zelt alle informiert. Jaelle ist natürlich verwirrt darüber das du nicht da bist und fragt auch nach dir. Ich habe versucht ihr so gut wie möglich zu erklären das du krank bist und bald wieder kommst und durch viel spielen können wir ihr Momente geben in denen sie nicht so viel nachzudenken scheint. So lang noch keine entgültige Entscheidung getroffen ist kümmern wir alle uns um sie.
Bei uns sind bisher keine weiteren Erkrankungen aufgetreten und zu meist halten wir uns im Lager auf. Ich hoffe das dich das etwas beruhigt. Die Sachen bringe ich dir morgen gern vorbei und stelle sie vor dein Zelt. Auch verspreche ich dir zu versuchen etwas über die Krankheiten und auch über eventuelle Heilmittel heraus zu finden, ich hoffe das Fay mir dabei helfen wird. Sie kennt sich da einfach besser aus als ich.

Wenn dir langweilig wird kannst du ja versuchen ein eigenens Lied zu schreiben, das wir dann gemeinsam singen, wenn du wieder bei uns bist.
Verzweifle nicht liebe Schwester, auch wenn du uns gerade nicht siehst sind wir mit den Gedanken bei dir. Du bist stark und du bist nie allein, wie du ja weist. Es ist sicher nicht leicht, doch du weist selbst wie viel Kraft und Ruhe du aus deiner eigenen Mitte ziehen kannst, wenn du dich auf sie besinnst.

Fühl dich ganz lieb umarmt und gedrückt

Maray
Maray ist offline  
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Alt 20.09.2008, 11:27
#3
Fayonnah jin Lya
Reisender
 
Registriert seit: 03 May 2007
Beiträge: 14
*Nur ein kurzes Nicken bekam Maray von Fayonnah, als sie ihr den Brief übergab. Ihr Gesicht wirkte heute ungewöhnlich ernst, und als sie die Zeilen des ersten briefes im Gemeinschaftszelt überflogen hatte, huschte sie mit besorgter Mine und ohne ein Wort zu sagen hinüber ihn das Geisterzelt. Sie öffnete den Brief vorsichtig und las jede Zeile mehrfach, so machte es zumindest den Anschein. Sie seufzte mehrfach tief, ehe sie zu Papier und Feder griff und zunächst Nadirahs Brief abschrieb, um dann das Orignial im Feuer zu verbrennen. Danach legte grieff sie zu einem weiteren Zettel, um ihrerseits einen Brief zu verfassen.*

*Der Brief ist in der üblichen, sauberen und südländisch anmutenden Hanschrift Fayonnahs verfasst*

Namasté Nadirah

Ich habe deinen Brief erhalten und auch wenn ich gehofft hatte, dass die Seuchen von uns fern bleiben, so betrübte es mich doch um so mehr zu hören, dass es dich erwischt hat...
Ich werde die Geister und Ahnen anrufen, auf dass sie dir beistehen mögen in diesen schweren Zeiten. Hänge bitte die Federn in deinem Zelt auf, auf dass sie den Weg zu dir besser finden mögen. Ebenso werde ich dir einen Sud mischen. von diesem tröpfle bitte jeden Tag nach dem Aufstehen und vor dem zu Bett gehen etwas in heisses, dampfendes Wasser und atme die Dämpfe tief ein. Ich hoffe dass dies dir helfen wird, besser Luft zu holen.
Leider weiss ich zu wenig über Krankheiten dieser Art als dass ich im Moment mehr tun könnte. Doch werde ich mein möglichstes Versuchen, mehr darüber herauszufinden. Dieses Buch über Krankheiten welches du erwähntest, es wäre gut, könntest du mir eine Abschrift davon anfertigen.

Ich werde dich besuchen kommen, sobald es mir möglich ist, derzeit ist viel zu tun im Lager, Jaelle ist natürlich besort über das was geschieht, und vermag nicht recht zu begreifen was vor sich geht.

Mögen die Geister und Ahnen dir gewogen sein,
Fayonnah

*dem Brief ist ein Bündel beigelegt. In jedem findet sich ein Bündel verschiedener Federn, eine Phiole mit einem dunklen Sud, sowie ein kleiner Beutel mit Teekräutern. Die Teemischung mag Nadirah als jene erkennen, die Fayonnah bevorzugt und oft in tagelanger Kleinarbeit zusammenmischt*

*schweigend verliess Fayonnah das Zelt wieder um Maray das Bündel und den Brief zu überreichen.* Entsendest du dies ebenfalls bitte an Nadirah und kümmerst dich um die Kleidung für sie? Ich habe noch einiges zu tun heute."
*Worauf sie auch schon wieder kehrt machte und im Geisterzelt verschwand. Kurz drauf war aus jenem Fayonnahs melodischer Singsang zu hören und schmale Rauschwaden drangen durch die Ritzen des Zelteinganges. Sie rief die Geister an...*
Fayonnah jin Lya ist offline  
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