Nachricht an Marad Larkon

[Pirit Tarell]

Der Bote hat Anweisung bekommen, Marad Larkon aufzusuchen, wie immer er das auch anstellen mag. Notfalls soll er damit beginnen, sich am Marktplatz von Britain durchzufragen. Das wird er auch bereitwillig erzählen, so der Gesuchte sich finden lässt.

Die Handschrift der Schreiberin ist schwungvoll und fein verschnörkelt, jeder Buchstabe wie gemalt, eine Ansammlung von wohlplatzierten Verästelungen auf dünnstem Papier, das zu reißen droht, wenn man es zu grob anfasst. Eine Suche nach Tintenklecksen im Text ist vergeblich. Gehört man zu den misstrauischen oder besonders naseweisen Geistern, die an Briefpapier riechen, wird man dem Geruch von Lavendelparfüm unmöglich entgehen können, das förmlich zwischen den Leerstellen der Buchstaben hochzusteigen scheint.


Werter Herr Larkon,

wie beginnen doch noch gleich die interessantesten Drohbriefe? Ihr kennt mich nicht, aber ich Euch. Leider wäre das eine Lüge, und nichts läge mir ferner, als unsere Bekanntschaft mit einer solchen zu beginnen. Auch drohen will ich mitnichten.

Trinkt doch demnächst ein ehrliches Glas Wein mit mir, so Ihr Muße habt.

Auf ein Kennenlernen freut sich

Pirit Tarell

[Marad Larkon]

bei seinen Streifzügen durch die Stadt vernimmt er tatsächlich seinen wahren Namen, ein unscheinbarer aber offenbar hartnäckiger Bote beginnt die spiegelnde Oberfläche des Teiches zu trüben, welchen er angelegt hatte. Deutlicher Ärger steht in seinem Antlitz geschrieben,als er den Boten appasst und schnell in eine der Gassen zieht. Um das Stillschweigen sicherzustellen, wechseln noch einige Münzen den Besitzer. Er weist den Mann an,in der morgigen Nacht zu selben Zeit an dieser Stelle zu warten.

Dann begibt sich Marad in ein ruhiges Gasthaus und setzt sich in eine der freien Ecken an einen Einzeltisch. Als seine Augen über das vorsichtig entrollte Pergament wandern,legt sich seine Stirn kurz in Falten, so ein aufmerksamer Beobachter zugegen ist. Im laufe der Nacht setzt er eine Antwort auf einfaches Pergament auf und versiegelt dieses untypischerweise mit billigem Wachs. Folgendes ist zu lesen

Grüße Pirit Tarell,

es erstaunt mich tatsächlich,auf diese Art Zeilen zu erhalten. Dieser Umstand und der Inhalt Eurer Zeilen macht ihn interessant,obgleich das penetrante Vorgehen Eures Boten meinen Ärger entfachte.

Doch um auch meine Worte nicht mit irgendwelchen Drohungen zu beginnen oder gar..Mißgunst willige ich ein,was die Einladung angeht. So teilt mir mit,wann es Eure Zeit erlaubt und ich entscheide,ob der Zeitpunkt gut gewählt ist.

So hoffe ich auf ein interessantes Treffen.

[Pirit Tarell]

Der Bote berichtet seiner Auftraggeberin zerknirscht, dass sein Eifer auf wenig Gegenliebe gestoßen ist, sucht Pirit aber pflichtbewusst auf, sobald er eine Antwort in Händen hält.

Das Antwortschreiben unterscheidet sich nicht von seinem Vorgänger und ist ebenso parfümiert und sorgfältig verfasst wie schon das erste. Wenn man daraus etwas schließen will, ist es wohl, dass die Schreiberin Wert auf Dinge wie Etikette, Wahl des Briefpapiers und ein ordentliches Schriftbild legt. Der Bote weiß zu berichten, die Auftraggeberin habe ein Schaudern erfasst, als sie die Qualität des anderen Briefpapiers erkannt hat. Auch schwört er bei allem, was ihm heilig ist, sie habe, sich sammelnd, die Augen geschlossen, als sie das billige Wachssiegel brach, fast als quäle sie die bloße Berührung mit Minderwertigkeit.


Meiner werten Beinahebekanntschaft,

wie erfreulich, eure zustimmenden Worte zu lesen. Nehmt meinem Boten seine Eifrigkeit nicht übel - er handelte allein auf meinen Auftrag hin.

So lasst uns alle Missgunstphantome in ihre finsteren Ecken zurückjagen, eh sie sich zu weit hervorgewagt haben. Was haltet Ihr von einem Treffen zur 8. Stunde am 1. des kommenden Monds in der Taverne, die sie die Bärenhöhle nennen? Ich würde Euch ja dämliche, süße Hinweise geben, wie Ihr mich erkennen könnt. Ihr wisst schon - eine Rose am Tisch da, ein blaues Tuch im Haar dort - aber ich bin sicher, Ihr seid aufmerksam genug, das Kunststück ohne Hilfskonstrukt zustande zu bringen.

Es grüßt herzlich

Pirit Tarell

[ooc]1.8., 20 Uhr? :D[/ooc]

[Marad Larkon]

Marad sucht in den darauffolgenden Nächten immer mal wieder die stille Gasse auf,in welcher er den Boten gezogen hat. Sollte er diesen dort wieder antreffen,wird er ihm wieder ein Stück einfach gefaltetes und gesiegeltes Pergament in die Hand drücken. Sollte der Bote nach der Nachricht greifen,packt ihn Marad und drückt ihn gegen die Wand,sein Unterarm presst gegen die Kehle des Mannes. Die folgenden Worte enthalten Verärgerung und einen Hauch Grausamkeit.

" Du wirst in Zukunft etwas vorsichtiger sein,wenn Du mich suchst,sonst finde ich Dich früher. Nachrichten gibst Du bei Ross an der Westbank ab,gleich welche Anweisungen Du bekommst."

Dann löst er sich und lässt dem Boten einige Goldstücke in dessen Tasche fallen und verlässt die Gasse,schnell scheint ihn die Dunkelheit verschluckt zu haben.

Folgendes ist in dem Pergament zu lesen

Grüße,

ich habe Eurem Boten eine Lektion erteilt aber sie fiel..milde aus. Bärenhöhle zum genannten Datum und Zeit.

[Pirit Tarell]

Dem Boten ist wohl sein eigenes Fell durchaus nicht unwichtig. So kommt er der Aufforderung nach. An der Bank ist ein Zettel hinterlegt, der schlicht sagt:

Auf bald.

P.T.