*Ein Bote bringt einen Brief persönlich an Erindor*

[Vior'la Lyth]

wenn Erindor den Brief auffaltet, stöhmt ihn, wenn er genau aufpasst, ein angenehmer Blumenduft entgegen. Die Schrift ist scheinbar ruhig und recht schwungvoll geschrieben

Ich grüße Euch,

nun denn mag ich beginnen, was begonnen werden muss. Das ich euch schreibe ist ein reiner Akt des Respektes und vielleicht auch der Angst, die ich in meinem Herzen trage.
Ich, Vior'la Lyth mag mich für mein verhalten entschuldigen welches ich euch dabot. Ich lief davon... aus angst vor Vadrak... vor all meinen Gefühlen und auch vor Euch. Vor Euch, weil ich dachte, ihr denkt... all jenes würde mir leicht fallen. Was es nicht tat... und was es immer noch nicht tut, wenn ich ehrlich sein darf.
Ich möchte euch versichern, und in jener Hinsicht spreche ich aus der tiefsten Seele meines Herzens, dass ich keinerlei Kontakt oder aber Gefühle Vadrak gegenüber habe. Er ist, oder eher war nicht mehr das was er einst war... nicht mehr der Mann, den ich lieben und schätzen lernte.
Aber ich denke ihr wisst jenes bereits.

Ich mag nun zu euch schreiben als seiet ihr ein Freund, ich hoffe ihr verzeiht mein dreistes Verhalten.

Erindor... ich weiß, dass du Hoffnungen in mich gesetzt hast und es ganz vielleicht auch noch tust. Ich möchte mich dafür entschuldigen dein Herz mit meinem verhalten verletzt zu haben.
Allerdings weiß ich und auch sicherlich du, dass ich nicht mehr die bin, die ich einst war. Ob ich nun wieder an Volo glaube?... Nein, dessen kannst du dir sicher sein. Ob ich an Glaron glaube...? Ja, wenn auch nicht öffnetlich... aber wenn ich abends meine Wünsche und Sorgen äußere so wandern jene an Glaron sein Ohr.
Ich bitte dich Erindor, bitte ermögliche mir ein normales Leben zu leben. Ich möchte neu anfangen, habe mir eine neues Haus gekauft, habe gar einige neue Freunde, welche ich dir auch gern vorstellen mag, sofern du Interesse an jenem hast.
Ich habe ein ganz neues Leben begonnen... so zu sagen mein zweites "besseres" Leben und hoffe, dass ich deinen Segen erhalten kann.

Lieber Erindor, verzeihe das ich so feige bin und dir all jenes nicht offen in das Gesicht sage... aber ich bringe es einfach nicht über mich.
Bitte antworte mir doch mit einem Schreiben. Ich danke dir für alles... was du für mich getan hast.

In ewiger barmherzigkeit

Vior'la Lyth

[Erindor Brithil]

Als Erindor den angenehmen Blumenduft riecht , schießt ihm ohne ein Wort gelesen zu haben direkt der Name "Vior'la" durch den Kopf. Dann liest er stumm und ruhig ihren Brief. Als er das Schreiben zusammenfaltet liegt ein friedliches Lächeln auf seinen Lippen und in seinen Augen könnte man in diesem Augenblick Güte und Ruhe erkennen. Langsam nickend lässt er sich nieder und beginnt einen Brief zu verfassen. Jenen wird er bei Tani hinterlegen und dann anschließend einen kleinen Anschlag machen, auf dem Vior'la darauf hingewiesen wird, das Tani etwas für sie bereit hält.

Glaron mit euch mein Kind!

Es freut mich noch einmal von euch zu hören. Ich habe mich lange gefragt warum ihr damals erneut geflohen seit, so kurz nachdem ihr mich um Hilfe batet. Ich denke, das ihr nun in der Tat bereit seid, ein neues Leben zu beginnen und ich für meinen Teil habe euch vergeben. Ob nun der Herr euch schon auf Erden vergibt wird an euch liegen. Lebt euer neues Leben, aber tut es in Demut und voller Ehrfurcht vor der Schöpfung. Güte soll nun euer Begleiter sein und Mitleid eure Tugend. Kümmert euch um Eure Kinder und erzieht sie zu gläubigen und gütigen Menschen, dass sie Licht tragen mögen in diese dunkle Welt. So soll dies eure Buße sein und euer Werk das ihr hier auf Erden für den Herren vollbringen werdet.

Doch haltet euch fern von alten Freunden und Bekanntschaften. Waret die Keuschheit und erinnert euch der Lehren des einzigen Gottes. Niemals jedoch sollt ihr eure einstigen Sünden vergessen, dass ihr stets erinnert werdet diese Hochmut für immer abzulegen und Demütig dienend vor der Größe Glarons zu knien.

Möge Glaron euch leiten und immerdar gütig über euch und eure Kinder wachen.

Erindor Brithil

Post Scriptum

So Glaron will, werde ich ansehen was aus euch geworden ist sobald sich mir die Gelegenheit dazu bietet. Einstweilen kann ich euch sagen , dass ihr jederzeit zur Beichte bei mir erscheinen dürft.

Nachdem Erindor das Schreiben in einen Umschlag gesteckt hat und mit dem Siegel der Templer verschlossen hat, macht er sich auf den Weg zur Schriftenhalle. Hoch auf seinem edlen Ross Ilri ist in den Augen und der Miene des Inquisitors nun wieder der ruhige und ernste Ausdruck zu lesen.