Ein Brief an Jonah

[Valentina Dagisto]

*Im Gasthaus am Residenzweg wird ein Schreiben an Jonah abgegeben. Jenes ist zusammengerollt und mit einem Roten klecks Siegelwachs verschlossen.*

Lieber Jonah,

Avan und mir geht es hier recht gut. Es ist ab und an etwas langweilig wenn ich nicht gerade im Wolf sitze oder mit Angelina Quatsch mache. Avan ist wirklich ein toller begleiter, ich bringe ihm gerade bei nach Dingen zu suchen die ich irgendwo versteckt habe und er macht seine Sache wirklich gut.
Manchmal komme ich mir etwas seltsam vor. Es ist euer kleines Reich und ich fühle mich manches mal wie ein Eindringling. Zumal mir gerade unsere lezte Verabschiedung schwer in den Gedanken liegt. Lange war ich an jenem Abend wach und dachte darüber nach. Es war fast, als würdet ihr denken, dass es die letzte Begegnung zwischen uns sein würde und ich bin mir der Bedeutung, die ich jenem beimessen soll, nicht ganz im klaren. War es nur die reine Emotionlaität vor einer Schlacht oder liegt mehr dahinter, als ich es mir zu denken erlaube?

Ihr habt euer Tagebuch auf dem Schreibtisch liegen lassen. Die erste Seite, die mit Eurem Namen und Daten versehen ist habe ich natürlich gelesen, jedoch nicht weiter. Ich war so frei es in eines Eurer Regale zurück zu stellen.
Ich hoffe sehr Euch bald gesund wiederzusehen.

In Gedanken bei Euch

Valentina Sogath

[Jonah Decram]

Nephars Segen Valentina,

Es freut mich von euch zu lesen und dass es euch gut geht. Ich denke der Tage oft in Sorge an euch, weiß ich wie leer es euch dort vorkommen muss, ohne eigene Erinnerung an das Heim, das ihr gerade bewohnt.

Dennoch scheint euch Avan ein wenig abzulenken was mich beruhigt, auch weil ich ihn dann in guten Händen weiß.

Desweiteren Danke ich euch für das Einräumen der Chronik. Vermutlich habe ich es im Aufbruch vergeßen. Ansonsten dürft ihr euch gerne an meinen Bücher bedienen um euch Ablenkung zu verschaffen.

Was den Abschied angeht, möchte ich dies nicht in einem Brief beschreiben. Wenn ihr ihn als unangemeßen ansaht, verzeiht es mir bitte und wir werden diese Sache vergeßen. Jedoch wäre es eine Lüge zu behaupten, dass dieser Abschied aus der Situation und den Umständen entstand. Denn es war nicht eine Routine so zu handeln, als vielmehr dem Nachgeben eines Gefühles, dass schon lange in meiner Brust liegt. Zwar trieb mich die Angst davor, euch vielleicht nicht wiedersehen zu dürfen zu dieser Gefühlsbezeugung, doch war es nur das Zeichen einer Zuneigung die ich schon lange für euch berge.

Möget ihr es mir verzeihen wenn diese Worte euch kränken, beschämen oder meiner Person Schande bringt.

Jonah

[Valentina Dagisto]

*Als sie am Abend von Angelina nach Hause zurück kommt, findet sie das Pergament, welches vom Boten unter der Tür durchgeschoben wurde. Sie hebt es mit leicht zittriger Hand auf und setzt sich an den Schreibtisch um jenes zu öffen. Während sie die Zeilen immer wieder liest, ruht Avan neben ihr und schaut sie mit leicht schräg gelgetem Kopf, aus scheinbar fragenden Augen an. Ein leises seufzen ist im Raum zu vernehmen ehe sie sich das Tintenfaß bereit stellt, ein Pergament zur Hand nimmt und eine Antwort verfasst. Die Schrift auf jener wirkt etwas energischer als auf dem ersten, da sie scheinbar schneller als zuvor die Worte zu Papier brachte.*

Die Guten Götter mit euch Jonah,

bitte denkt nicht in Sorge an mich. Das Gefühl des Eindringlings hat sich mit eurem Brief doch um einiges abgeschwächt. Zumal ich in jenem nur meine eigenen Gedanken bestätigt sehe. Doch muss ich gestehen, es hat mich sehr umgetrieben so das ich bereits mit Angelina im vertrauen darüber sprach. Ich hoffe ihr seid mir nicht böse darüber, doch musste ich mit jemandem sprechen sonst wäre ich darüber verrückt geworden. Ich bin sehr froh um eure Zeilen, sehe ich an jenen doch das es euch gut geht und ihr wohl auf seid, was mich sehr glücklich macht. Die Hoffnung das ihr bald unverlezt zurückkehrt, begleitet mich Tag täglich und wenn es so sein wird, sollten wir uns wahrlich einmal zusammen setzen und ein klärendes Gespräch führen.

Angelina und ich planen der Tage einmal ans Meer zu gehen und dort zu baden, oder mit eurer Nichte und eurem Neffen etwas zu unternehmen, um uns die Zeit zu vertreiben. Avan werde ich dazu natürlich mitnehmen, dann bekommt er genügend Auslauf. Er ist ein wirklich aufgeweckter kleiner Kerl um den ich mich nur zu gern kümmere.

Ich würde mich freuen wenn ihr mir ab und an Kunde aus Britain senden würdet, sorge ich mich doch sehr um meine Familie und die Umstände die dort gerade herrschen. Weis man schon wie man vorgehen will um das Schloß zurück zu erobern? Ich hoffe es sehr, denn dann würde eurer baldigen Rückkehr nichts mehr im wege stehen.

Valentina

*Sie faltet das Pergament peniebel genau zusammen und steckt es in eine kleine Schatulle, welche mit der Schnitzerei eines kleinen Hundes versehen ist, der Avan aufs Haar gleicht. Jenes gibt sie dem nächsten ablegenden Schiff mit und lässt es über einen Boten in die Herberga am residenzweg bringen.*

[Jonah Decram]

Nephars Segen Valentina,

Verzeiht dass ich einige Tage verstreichen ließ ohne euch zu antworten, doch in Zeiten wie diesen bleibt uns oft wenig Raum, selbst für Menschen die uns sehr am Herzen liegen.

Karim wie mir geht es gut und in Britain scheint Ruhe zu herrschen, trotz der Umstände der Besatzung. Kleine Veränderungen treten immer wieder ein, doch viele Menschen sammeln sich hier um der Herzogin und eurer Heimat helfen zu wollen.

Die Gasthäuser sind allesamt gut gefüllt und die Krähe, jene einfache Spelunke wurde in ein vorzeigbaren Lazarett umgebaut. Es haben sich viele Krieger zur Stürmung des Schlosses gemeldet und die Befreiung von den Schatten steht unmittelbar bevor. Nephar möge uns alle schützen.

Doch je früher dies ein Ende hat umso schneller werd ich euch aus eurem Exil befreien können.

Ich hoffe ihr fühlt euch mittlerweile wohler in meinem Heim und nutze es nach eurem Belieben. Es tut gut zu lesen dass sich Angelina eurer annimmt und so wohl auch ihre eigenen Sorgen etwas vergeßen kann. Dass Avan euch anhängt wundert mich weniger als dass es mich freut. Er ist für einen Jagdhund sehr verspielt und ich finde vermutlich weniger Zeit mit ihm über Valarian zu tollen, als er es nun mit euch macht, so dass ihm dies gut tun wird.

Ich zähle die Tage in dennen ich auf Valarian zurück kehren kann und hoffe euch dann in meinem Heim anzufinden.
Das Gespräch, das ihr wünscht können wir gerne führen, wenn dies auch der einzige Punkt der Sorge ist, den ich bei meiner Rückkehr im Herzen trage.

Ich denke oft an euch und trage eure Briefe unter meiner Rüstung an meiner linken Brust, mit jenen Schreiben meiner Schwestern, weiblicher Hand die mir Hoffnung geben und Bestreben für jenen Dinge, die man liebt zu kämpfen.

Möge Nephar euch behüten und der Schleier der Dunkelheit sich allsbald lüften.

Jonah

[Valentina Dagisto]

*Sogleich als sie den Brief gelesen hat, setzt sie sich an den Schreibtisch, um einen neuerlichen Antwortbrief zu verfassen. Jonah könnte auffallen, das sie sich bei jenem viel Mühe gegeben hat, denn die Schrift ist klar und sauber. Den Rand des Pergamentes ziert ein Ornament aus ineinander verschlungenen Linien die sich um drei Pferdeköpfe winden.*

Der Schutz der Götter mit euch Jonah,

und auch mit all jenen die zusammen mit euch für meine Heimat streiten.

Langsam gewöhne ich mich immer mehr in eurem Heim ein und es erdrückt mich nicht mehr wie in den ersten Tagen. Avan tut sein übriges dazu, er nimmt des nachts seinen Schalfplatz am Fußende des Bettes ein. Ich habe mir zudem erlaubt, alles in ordnung zu halten und zu pflegen. Die Möbel sind von jeglichem Staub befreit und mit einem pflegenden Öl behandelt. Ab und an braucht das Holz diese pflege, damit es länger erhalten bleibt, ohne brüchig zu werden. Der Boden ist nun frisch gekehrt und herausgewischt. So werdet ihr bei eurer Rückkehr alles so vorfinden wie ihr es verlassen habt.

Das versprechen die Insel nicht zu verlassen werde ich einhalten, bis ich Nachricht erhalte das ihr auf der Heimreise seid und alles glimpflich abgelaufen ist. Natürlich werde ich anwesend sein, wenn ihr nach hause kommt, muss ich euch doch euren Schlüssel wieder aushändigen und alles vorbereiten.

Sorgt euch nicht ob eurer Heimkehr und des Gespräches, das euch dann erwarten wird. Es liegt mir fern euch in irgend einer Art und Weise ungemacht zu bereiten. Nichts desto trotz sehe auch ich jenem Gespräch mit gemsichten Gefühlen entgegen. Seid euch aber gewiss, das ich für euch bete und in den Stunden der Schlacht, mit allen guten Gedanken die ich aufbringen kann, bei euch sein werde.

Valentina

[Jonah Decram]

Liebste Valentina,

Ich schreibe euch diese kurzen Zeilen in der Hoffnung um euer Wohlempfinden und auf dass ihr euch gut wieder eingelebt habt. Bereits jetzt wirkt Valarian leer und unter Verlust viel Charmes und Liebe ohne euch in meiner Heimat. Neben mir scheint vor allem Avan eurer zu vermissen und nichts bewegt in von der Tür weg, auf dass er den Hafen anjault, über den ihr die Insel verlassen habt.

Doch schreibe ich euch nicht allein um euch meiner Sehnsucht zu bezeugen, auch wenn dies meiner Worte Willen ist, als euch zudem zu bitten, euch an euren Patenonkel zu wenden, welcher allsbald mit euch zu sprechen wünscht.

Ich hoffe ich sehe euch allsbald wieder, sei es auf Valarian oder in eurem Heim.

Jonah

[Valentina Dagisto]

*Ein Brief trifft am Anwesen Jonahs ein. Er ist wie immer mit der klaren Handschrift Valentinas versehen.*

Liebster Jonah,

der lezte Abend mit euch in der Briese war wunderbar, auch wenn wir nicht dazu kamen das ein oder andere Ereigniss zu besprechen. Ich habe meinem Onkel einen Brief zukommen lassen und hoffe er wird mich alsbald benachrichtigen wann er mich sehen möchte. Ein weiterer Brief an Herrn Lanve ist bisher unbeantwortet geblieben, so das ich noch nicht in der Lage war ein Gespräch zu führen.

Ich habe vor am heutigen Tag einen Ausritt an einen der Seen zu unternehmen und möchte euch gern fragen, ob ihr mir dazu Gesellschaft leisten würdet. Natürlich nur wenn es eure Zeit erlaubt. Sollte es zum heutigen Tage nicht passen würde ich mich über einen zeitlichen Vorschlag eurer Seits sehr freuen.

In Vorfreude auf ein baldiges Wiedersehen

Valentina

[Jonah Decram]

Nephars Segen Valentina,

Ich würde gerne den Abend mit euch verbringen, doch bin ich durch einige Gespräch bezüglich Ordensaufnahmen verhindert. Die spätere Zeit werde ich zudem Victoria widmen müssen, die wohl über ihre anstehende Vermählung mit mir zu sprechen wünscht.

Vielleicht wollt ihr später hinzustoßen, da ihr ja als Trauzeugin ihr beistehen wolltet.

in Vorfreude auf euren Anblick

Jonah

[Valentina Dagisto]

*So Jonah aufwacht wird er einen kleinen Brief neben seinem Kopfkissen vorfinden. Er ist wie immer in sauberer Handschrift verfasst und scheint von Valentina zu stammen.*

Liebster Jonah,

ich bin für eine Weile fort gegangen, da ich einiges zu erledigen habe. Onklel Bolwen hat mir nun eine Zeit genannt in der ich ihn aufsuchen kann, so das ich dies wohl am Abend in angriff nehmen werde. Doch kann ich mir bereits denken worum es geht.

Desweiteren muss ich einiges an Pfirsichholz organisieren da Karolyn nun ihre Werkstatt verlegt hat und für die Briese bald neue Einrichtung haben möchte. Doch da gilt es noch einiges zu besprechen, damit ich genau weis wieviel Holz ich bestellen muss.

Ich hoffe Ihr langweilt Euch nicht zu sehr in meiner Abwesenheit. Auch wenn ich Euch gerade jetzt nicht gern allein lasse und am liebsten Tag und Nacht an Eurer Seite wachen würde ist es mir nicht möglich, wenn die Geschäfte auf mich warten. Seid Euch gewiss das ich den ganzen Tag an Euch denken und Euch vermissen werde. Am Abend werde ich dann wieder zurück sein und euch von den Tagesereignissen erzählen.

In Gedanken bei euch

Valentina

[Jonah Decram]

Ruhig liest er den Brief durch ehe er ihn, müde von den Tränken und Anstrengungen an sein Herz drückt.

Ehe er wieder einschläft spricht er noch leise in den Raum

Meine Nephar

[Jonah Decram]

Nephars Segen liebe Valentina,

Ich erstarke mit jeden Tag in eurer Heimat und erhebe mich immer öfter von meinem Krankenlager und so hoffe ich euch allsbald zu sehen.

Vielleicht wollt ihr mich heute Abend aufsuchen und mit mir einen kleinen Gang durch den Stadtpark begehen. Ich würde mich sehr freuen.


In stiller Hoffnung

Jonah

[Valentina Dagisto]

*Vieleicht etwas unerwartet wird Jonah ein Schreiben von einem dunkelhäutigen Boten, der scheinbar aus Maleth stammt übergeben. Der Bote wirkt müde von einer langen Reise, ist aber in sehr gute Kleider gehüllt, welche seine Zugehörigkeit zu einer der besten Malether Schulen bezeugt. Die Handschrift ist ihm sehr wohl bekannt und den Rand der Pergamente ziert ein Ornament aus Ranken und Blüten.*

Liebster Jonah,

lange hast du nichts von mir gehört und ich nicht von dir. Ich hatte beschlossen dir nach Maleth nach zu reisen, doch nun ja als ich ankam warst du schon wieder fort. Wie dem auch sei, es geht mir hier wunderbar und jeden Tag erlebe ich neben dem lernen in meiner Schule vielerlei neue Abenteuer.
Ich lerne viel von der Landesgeschichte über die Orkkriege und die Politik hier. Auch kann ich meine Fähigkeiten im Städtebau unter Beweis stellen und helfe die Brunnen zu erweitern und neue Wasser und Abwasserkanäle zu bauen. Dieses Frühjahr gab es viele Niederschläge so das der nahe Fluss viel Land überschwemmt hat. Es wird wohl eine gute Ernte geben so das in diesem Jahr niemand Hunger leiden wird.

Besonders faszinierend finde ich die Architektur. Niemals wäre mir in den Sinn gekommen, das hier so gewaltige Bauten zu finden sind, wie die Tempel und Bibliotheken. Einzig und allein die Hitze macht mir sehr zu schaffen, wenn ich nicht richtig aufpasse bin ich so schnell an der Haut rot das es mich nachts richtig schüttelt und mir Kälteschauer über die Haut laufen. Mittlerweile ist das jedoch auch etwas besser geworden, da ich mich langsam an die Sonne gewöhne und meine Haut schon etwas braun geworden ist. Meine Haare sind noch heller als sonst und im Kontrast zur nun dunkleren Haut, kommt es mir oft sehr befremdlich vor wenn ich Gelegenheit habe mich im Spiegel zu betrachten.

Bald werde ich einen Ausflug nach Kal’Shamour aufs Festland machen. Dort möchte ich mir mit einer kleineren Gruppe der hiesigen Schule die Stadt ansehen und einen Kurs in Verhaltensweisen Sitte und Bräuchen absolvieren, welche von einer Befreundeten Schule dort angeboten wird. Ich bin sehr gespannt darauf die Kultur noch besser kennen zu lernen und merke bereits wie sehr mir die Traditionen hier immer mehr ans Herz wachsen. Sie bestimmen jeglichen Tagesablauf und helfen einem sich besser zurecht zu finden. Es gibt hier ein Mädchen in meinem alter mit der ich langsam Freundschaft schließe, sie hießt Thalia und kommt eben so wie ich von weit her. Die Sprache ist noch eines der Verständigungsprobleme, doch lerne ich täglich dazu und mit Händen und Füßen kann ich durchaus beim Handel das bekommen was ich haben möchte, sogar zu einem angemessenen Preis.

Ich hoffe dir deiner und meiner Familie geht es gut und der Umstand im Süden macht euch alle nicht zu sehr mürbe. So ich wiederkehre hoffe ich sehr dich gesund und munter vorzufinden. Die gemeinsame Zeit mit dir vermisse ich hier sehr.

In Liebe und mit dem Segen der Götter

Valentina

[Jonah Decram]

Nachdem der Bote eine Nacht Unterkunft im Anwesen der Decrams fand und gut versorgt die Rückreise antrat, mag er sich nach einer ordentlichen Reise wieder bei Valentina einfinden. Ein versiegeltes Schreiben wird er ihr ebenso überreichen wie eine schwarze Rose vom Malether Markt.

Nephars Segen liebste Valentina,

Es freut mich sehr von dir zu lesen, nur wenige Nächte, ehe ich wieder in den Süden aufbreche. Es erstaunte mich sehr zu hören, dass du fort bist, als ich wieder im Lande war doch umso mehr berührt es mich, dass deine Sehnsucht dich auf meine Wege führte. Auch wenn mich mein Herz am liebsten über die Planke zum nächsten Schiff nach Maleth führen würde, so ruft doch die Pflicht und bereits am Sonntag breche ich mit einigen Novizen des Ordens in Richtung Völkerfestung auf.

Zurück lasse ich eine unruhige Familie. Vater sehe ich gerade nur selten und Angelina hat mir ihren Kleinen zu kämpfen. War ihre Tochter bereits immer vom Arkanen gesegnet so zeigt nun auch ihr Sohn Talente in den hohen Wissenschaften und sie zeigt sich enttäuscht, dass die Kinder zweier Handwerker nun den Pfad so vieler Decrams folgen.
Ich hingegen freue mich auf die Unterstützung zweier Arkaner in meinem Hause und hoffe bald die ersten Ausflüge mit den Kinder meiner Schwester unternehmen zu können.

Der Sohn Victorias entwickelt sich hingegen prächtig. Trägt es den Namen meines Großvater, spürt man auch das Blut des Hauses Decram und Victoria selbst geht in ihrer Aufgabe auf. Das Verhältniss zu ihr entspannt sich merklich auch oder gerade weil Dagisto nur selten auf dem Anwesen weilt. Die wilde Ehe der beiden scheint eine große Prüfung durchzulaufen und ich habe Angst, dass die Liebe Victorias daran zerbricht. Auch wenn ich mir nicht sicher bin wie mein Wille in dieser Sache liegt versuche ich sie zu unterstützen.
Doch wünschte ich du wärest hier um mir beizustehen, denn diese Aufgaben stehen mir nicht gut zu Gesicht und du an meiner Seite könntest wahrlich Wunder wirken.

Dennoch freue ich mich dass du dir meine zweite oder erste Heimat ansehen kannst und so von meinen Wurzeln und denen des Hauses Decram lernen kannst.
Vielleicht bringt dich das mir noch näher und du wirst dereinst wissen welche Teile meiner Kultur es zu behüten und vermitteln gilt.

Auch dass du dir die Sprache aneigsten überrascht und erfreut mich und ich bin auf deine Fortschritte gespannt. Studiere das Land und seine Bewohner und ich bin sicher du wirst rasch weitere Freunde finden, ist mein Volk in Sachen Gastfreunschaft mehr als vorzeigbar.

Nimm dir soviel Zeit wie du nur kannst und genieße den Aufenthalt fern der Fronten. Doch sei dir meiner Sehnsucht und Liebe sicher und nähre sie mit weiteren Briefen.

Nephar möge deiner besonnen sein und du seis in den Gebeten der meinen immerdar eingeschlossen.

In Liebe
Jonah

[Valentina Dagisto]

*Ein weiterer Brief wird an Jonah entsandt. Diesmal wird er von einem Boten aus dem Hafen in Britain direkt und abermals persönlich überbracht.*

Glaron mit dir liebster Jonah,

es freut mich so viel neues von dir zu hören, besonders das du bald arkane Unterstützung bekommen wirst. Allerdings kann ich auch Angelina sehr gut verstehen, hatte sie sich doch immer gewünscht ihren Kindern selbst so viel beizubringen wie sie nur kann. Wahrscheinlich aber ist genau das gut so, denn so können beide noch mehr lernen. Zum einen von dir und deinem Vater das Arkane und von ihr alles schöne dieser Welt, wie Blumen, Tiere und die Verbundenheit zu anderen Völkern. Sie soll nicht verzagen denn sie wird immer die geliebte Mutter der beiden sein. Nimm sie und auch Victoria von mir in den Arm, auf das sie wieder Mut und Kraft schöpfen.

Das Victoria in ihrer rolle als Mutter aufgeht freut mich sehr zu hören auch wenn es mich betrübt das sie noch immer in wilder Ehe zu leben scheint. War doch ich selbst es die jenes vor nicht all zu langer Zeit an die Kirche weiter trug. Sie und Denos wissen dies. Vici hat sehr nun ja schockiert reagiert und will seit dem nichts mehr mit mir zu tun haben, ich bin ein wenig traurig darüber, hoffe allerdings das sich dies mit der Zeit wieder legen wird. Denos hingegen schien meine Beweggründe dafür gut zu verstehen und nahm es ruhig auf. Ich wünsche den beiden nur das beste und bete jeden Abend für dich sie und den Rest deiner Familie.
Was du von dem Ganzen halten sollst kann ich dir nicht genau sagen, doch würde ich, wenn mir kein anderer Ausweg bliebe dich bei mir zu haben, wohl eben so jenes auf mich nehmen. Wenn jemand so stark empfinden kann wie Victoria wird sich jene Person immer einen Weg suchen jene auch zum Ausdruck zu bringen. Ich tue es in Briefen und in unseren Gesprächen. Vici hat jenen nicht ganz so reinen Weg gewählt, und doch zeugt es von ihren großen Gefühlen und ihrer liebe zu Denos. Nun weist du wie ich darüber denke und kannst dir so vielleicht leichter eine eigenen Meinung darüber bilden.

Indes schreiten die Bauarbeiten am Brunnen vor dem hiesigen Nephartempel gut voran. Er wird nach Beendigung doppelt so groß sein wie zuvor und bekommt sogar eine Fontäne und Blumenkästen mit Bänken zum sitzen dazwischen, so das die Wasserspritzer einen angenehm abkühlen werden und gleichzeitig die Blumen bewässern.
Ich bin gewiss das er dir sehr gefallen würde (eine kleine detaillierte Zeichnung ist hier beigefügt).

Bald wird hier die Aussaat sein und Thalia und ich haben uns entschlossen auf einem der Höfe hier dabei zu helfen um noch mehr über die Landwirtschaft hier zu lernen ich bin sehr gespannt wie es werden wird. Zumal es mit der Verständigung immer besser klappt und bis dahin kann ich mich hoffentlich schon ein wenig unterhalten und auch einige fragen stellen.

Bitte gib gut auf dich acht wenn du wieder zur Festung reist und sei dir gewiss das ich jeden Moment des Tages an dich denke.

Fühle dich umarmt.
In liebe

Valentina

[Jonah Decram]

Liebste Valentina,

Ich schreibe dir mit schlechten Gewissen, nicht nur dir eine Antwort schuldig zu sein, als auch meine Pflicht vernachlässigt zu haben.
Zwei Einsätze verpasste meine Person im Süden, lag ich nun erkrankt nieder. Zwar bin ich wieder erholt, doch gibt es viel nachzuholen. Als erstes diesen Brief an dich, an meine geliebte Valentia, die ich so schmerzlich vermisse.

Ich hoffe du genießt noch die alte Heimat, für dich das neue Land, auch wenn es nun schon eine rechte Weile ist, dass ich dich hier vermissen muss. Entdeckst du noch immer neues, findest weitere Freunde und lebst dich ein in das Reich meines Volkes?

Meine Freude über den letzten Brief und auch die Zeichnung war ebenso groß, wie das Wissen, dass du dir anzueignen scheinst und uns dereinst sehr teuer sein wird, wenn du wieder an meiner Seite stehst.

Ich habe nun das Haus für mich alleine, ist Sophie nun in einen kleinen Turm gezogen, der auf dem gerichteten Anwesen Decram gebaut wurde. Der Sitz meines Hauses ist nun endlich presentativer, als die lose Ansammlung von Türmen und Hütten und so hoffe ich auf deine Hilfe, wenn wir auch die Räumlichkeiten herrichten, auch für eine gemeinsame Wohnstätte.

Gehst du oft in den Tempel? Ist er nun erbaut? Ich hoffe du betest für meine Familie, die Familie die dereinst unsere sein wird und mich, so wie ich es für dich jeden Tag tue. Nicht nur vor Nephar als auch vor meinem Herzen bist du immer eingeschlossen in meine Gedanken.

In Liebe

Jonah

[Valentina Dagisto]

* Ein weiterer Brief wird von einem Postschiff nach Valarian gebracht und nur Jonah persönlich ausgehändigt. Die Schrift ist jene Valentinas.*

Glaron mit dir Jonah,

nun hälst du wieder einmal einige Zeilen von mir in Händen und ich hoffe das sie dich erfreuen werden.

Der Tempelbau ist nun abgeschlossen und dieser Brief wird dich vermutlich etwa ein oder 2 tage vor meiner Ankunft in Britain erreichen. Die Freude und Erwartung euch bald wieder zu sehen lässt mich kaum noch schlafen. Tag und Nacht denke ich daran wie es sein wird euch wieder ins Gesicht sehen zu können.

Werde ich euch bei bester Gesundheit antreffen und bestem Wohlbefinden? So viel gibt es zu erzählen und so viel zu bereden und ich denke es wird eure zustimmung finden. So viele Gedanken habe ich mir in lezter Zeit über die Zukunft gemacht und vieliecht ist der zeitpunkt gekommen, jene in die eigenen Hände zu nehmen.

In Liebe

Valentina