06.06.2001, 17:31 |
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Der junge Tee [gesprochen 'Tie'] wurde in den Wäldern eines weit entfernten Landes geboren. Den Menschen in diesem wunderschönen Land mangelt es an nichts. Die herrlich saftigen Weiden und riesigen ausgedehnten Wäldern versorgten sie mit allem was die Bewohner brauchten. Sie waren fleißig und friedlich, aber auch sehr verschlossen. Kein Angehöriger von Tee’s Volk wusste, wie es außerhalb ihres Landes aussah. Und irgendwie verspürte auch niemand das Verlangen danach, dies zu erforschen. Darum konnte auch keiner die Zeichen bei der Geburt von Tee deuten. Als die Mutter von Tee unter unvorstellbaren Schmerzen ihren Sohn gebar, färbte sich der Vollmond blutrot. Entgegen den Anweisungen der Ältesten, den Jungen an den Grenzen des Landes auszusetzen, zogen die Eltern ihren Sohn groß und lehrten ihn all ihr Wissen um die Kräfte und das Wesen der Natur.
Eines Sommers brach eine dunkle Zeit für sein Volk an. Innerhalb kürzester Zeit verdunkelte sich der Himmel und die ehemals grünen Bäume begannen zu verdorren. Stundenlang zuckten Blitze am Himmel. Das Chaos regierte. Niemand, auch nicht die Ältesten und Weisen, wussten sich einen Rat. In mitten der Verwirrung und Verzweiflung bemerkte keiner die riesige Feuerwalze, die sich langsam auf sie zu bewegte. Tee blieb stehen und schaute gebannt auf die Wand aus Feuer. Er hörte und nahm nichts um sich herum mehr wahr. Weder die Schreie der Menschen, noch die fortwährenden Blitze. Wie von Geisterhand gelenkt, stoppte die Feuerwalze kurz bevor sie Tee erreichte. Alles um ihn herum wurde es hell, überall gleißendes Licht . Er war von eine Leere umgeben. Wie lange war er in dieser Leere gefangen? Momente, Jahre? Zeit und Raum schien es hier nicht mehr zu geben. Das Licht war so hell, das ihm die Augen weh taten. Er schaute direkt in das Licht der Sonne, einer sehr hellen Sonne, eine andere, als die er kannte. Um ihn herum war nur Sand. Sand so rot wie Blut, wenn es frisch fließt. An diesem Tag begann Tee’s Suche nach dem was geschehen war, nach Antworten, nach seinem Leben. Was aus seiner Familie, seinem Volk gewunden ist wusste er nicht und er hat es auch nie erfahren. Tee ist nur noch besessen von der Suche nach der Macht, die so mächtig ist, das sie sein Schicksal so beeinflussen konnte. Die Wüste, in die er verbannt wurde, war so groß, dass er ein ganzes Menschenleben damit verbracht hat, sie zu durchqueren. Niemand weiß wie alt Tee ist, aber die Suche hat in ihm ein Feuer entzündet, dass Zeit keine Rolle mehr spielen lässt. Während seiner jahrzehnte langen Wanderungen in der Wüste, lernte er viel. Soviel das er mit seinen Wissen auch eins der ältesten Völker der Wüste beeindruckte und sie ihn in ihre Reihen aufnahmen. Die Vaan, ist eine Rasse von Wesen, die seit an Beginn die Wüste bewohnen, so heißt es. Sie lehrten ihm ihr Wissen und er lebte mit ihnen. Nach nunmehr etwa 25 Jahren in der Gemeinschaft der Vaan traf der große Rat der Stämme, in dem er längst einen Sitz inne hatte, eine Entscheidung. Tee der mittlerweile ein hoch angesehenes Mitglied des Volkes war, unterschied sich nur noch in wenigen Dingen von den Vaan. Seine Haare hatte seit Jahren schon die Farbe der Wüste und seine Pupillen, auch wenn sie größer waren als die der Vaan, hatten die Erscheinung von roten Feuerbällen. Wenn man in sie hineinblickt, entsteht der Eindruck, sie würden brennen. Doch ihn unterschied seine innere Suche. Er hatte bisher keine Ruhe gefunden und die Vaan wussten, er würde nie Ruhe finden. So kamen die großen Magier aller Stämme zusammen und es wurden Vorbereitungen für eine gewaltige Zeremonie getroffen. Die Vaan wussten, das die Wüste kein Ende und keinen Anfang hat. Aber die größten der Magier wollte versuchen, gemeinsam einen Weg zu öffnen in eine fremde Welt. Ein Weg aus Ihrer Welt in eine andere. In welche, vermochten sie allerdings nicht sagen. Die Magier, dreiundvierzig an der Zahl, darunter auch Tee Vaan, der einer der größten Magier war, meditierten mehrere Tage. Unter der Anleitung der Ältesten wurde ein Ritual abgehalten, an denen alle Magier teilnahmen. Tee kann sich heute kaum mehr erinnern, so benommen war er von seiner Meditaion und den Salben und Tränken der Schamanen. Er befand sich in der Mitte eines riesigen, kegelförmigen Sandlochs. Am Rande des Kraters standen die zweiundvierzig Magier und aus ihnen floss ein Strom von roter Energie. Sie füllte unter den Gesängen und Tänzen des Volkes langsam den Krater. Tee Vaan verlor das Bewusstsein, als die Wogen der Energie über seinen Kopf zusammen schlugen. Er erwachte schreckhaft aus seiner Trance, als seine Kehle sich mit Flüssigkeit füllte. Nein es war nicht die Energie der Magier, es war WASSER. Er rang nach Luft. Bis zum Hals im klaren, kühlen Wasser stehend, schweift sein Blick über das grünes Ufer und den blauen Himmel. Er atmet tief durch, und leckt sich das Wasser von den Lippen. [img="http://extranet.openeyes.com/099/teevaan3.gif"] |
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