28.02.2006, 11:39 |
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Reisender
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Schriftfarbenerklärung: Erzählersicht Über eine dritte Person Ich-Perspektive Düstere Nächte, voll eigenartigem Nebel, so lag der Wald fast das ganze Jahr in dem Tal zwischen den beiden Bergen. Niemand, der auch nur halbwegs bei Verstand war, ging jemals in diesen Wald. „Dort lebt der Tod“ so sagten die Bewohner des nahen Dorfes. Esterald hatte keine Angst, er fürchtete sich vor nichts, auch wenn ihm alle versicherten, dass niemand, der dort hineinging jemals wieder herauskam. Langsam durchschritt er die ersten Nebelschwaden und verschwand. Er wusste nicht wo er war oder was geschah. Die Bauern des Dorfes, die ihre Tiere auf der Weide am Rande des Waldes hüteten, berichteten am nächsten Tage sie hätten klägliche Schreie aus dem Wald gehört. Esterald jedenfalls sah man niemals wieder. Mitten im Nebelwald, weit von allem, was je ein normal sterblicher gesehen hatte, stand das alte verfallene Gebäude, welches entfernt an einen Turm erinnerte. Die Lichtfetzen, die durch den tiefroten Vorhang hindurchschlüpfen konnten, verstarben schon nach wenigen Schritten im Dickicht des Waldes. Mir machte das alles nichts mehr aus, immerhin wohnte ich hier schon mein Leben lang. Ich wusste, dass niemand, der diesen Wald betrat, je wieder hinaus durfte. Leise, um niemanden zu wecken legte ich die silberne Rüstung und das Schwert auf den Boden in der kleinen Kammer zu den anderen Dingen, die meine Familie und ich gesammelt und gründlich gereinigt hatten. Das Gold behielt ich für mich, es brauchte ja keiner zu wissen. Auf Zehenspitzen ging ich zu Bett, immer darauf Acht gebend nur meinen Vater nicht zu wecken. Er konnte wahrhaft böse werden, wenn er verärgert ist. Kurz nachdem ich im Bett lag schlief ich ein. „Wer ist da?“ rief eine Männerstimme durch den dichten Nebel. Behutsam und mit rotglühenden Augen schlich ein Wolf auf ihn zu. Kurz bevor der Kämpfer ihn sehen konnte, verwandelte sich der Wolf in eine junge Frau mit rotbraunen Haaren. „Helft mir! Bitte“ ihre Stimme klang flehend und voller Angst. Mit einigen schweren Schlägen teilte der junge Kerl, in eine silberne Rüstung gepackt, mit seinem Schwert das Dickicht, welches ihn von ihr trennte. Dann sah er sie, sie schien zu leuchten, ja zu strahlen, ihn fast magisch anzuziehen. Wie im Taumel eilte er voran, und merkte seinen Fehler erst, als er bereits …. Ich schreckte auf! „War da ein Geräusch?“ dachte ich bei mir und erhob mich von meinem Bett. Leise tippelte ich hinaus. Vor der Tür hörte ich ein Klappern. So leise es ging, öffnete ich die alte hölzerne Tür und sah hinaus. Die Dunkelheit machte mir schon lange nichts mehr aus. „Die Speere“ wie konnte ich nur so nachlässig sein? Fest verankert im Boden vermögen diese spitzen, aus hartem Metall gefertigten Speere, selbst heranstürmende Horden zu durchbohren, aber lose an der Wand lehnend waren sie zu nicht zu gebrauchen. Eine alte knöchernde Hand näherte sich der jungen Dame, die am Boden kniete um Speere zu sortieren, langsam von hinten. Sie schien nichts zu merken, bis sie einen eiskalten Griff in ihrem Nacken spürte. Schlagartig begann mein Herz zu rasen und ich drehte mich schnell um, einen der Speere fest umgriffen, bereit um zuzustossen. |
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