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Der Schnee bedeckte noch immer die Seitenstraßen und Dächer, während im Stadtzentrum eine widerliche matschige Masse die einzige Erinnerung an den Schneesturm war, die zurückblieb. Die Luft war kalt und mit jedem Atemzug den die Menschen machten, ließ ein Dunstwölkchen erkennen, dass der Winter dieses Jahr schon mit einer ungeahnten Härte zuschlug, obgleich erst der letzte Herbstmond abnahm, so dass die Mondwende den kalendarischen Beginn des Winters verkünden könnte.
Die Menschen waren allesamt dick angezogen, um der Luft zu entgehen, welche die feinen Haare nur zugern aufstehen ließ. Pferde standen in den Ställen und nur selten vor den Häusern, denn die Wassertröge waren eingeschneit und einige gar gefroren. Man würde nicht einmal Hunde bei dieser Kälte vor die Tür setzen, oder hungrige Katzen abweisen. Selbst Ratten waren in diesen Tag gern gesehene Gäste, auf die eine oder andere Weise.
Am Mittag wurden plötzlich die Aufschläge von Hufen auf dem Kopfsteinpflaster zunehmend lauter, die sich offenbar der Stadtmitte näherten, während andere in nahezu alle Richtungen ausschwärmten. Es waren Herolde des Herzogs, bekleidet in den Gewändern die sie als solche kenntlich machten. Laut und mit volltönender Stimme, verlasen sie durch ihr Rufhorn die Worte von Eleasar von Britain.
Hört, hört, höret Bürger und Gäste des Herzogtums!
Mit der Audienz, welche am elften Tage des Ronox diesen Jahres einberufen wurde, seien hiermit dem Volk folgende Kundgebungen bekannt.
Bolwen Govaine, der Oberst der herzoglichen Garde von Britannia, wurde in den Stand eines Vogtes erhoben, auf dass er fortan die Geschicke der Hauptstadt Britain verwalten mag, um der Stadt nach bestem Gewissen zu dienen. Seit vielen Jahren verrichtet Bolwen Govaine einen ehrenvollen Dienst für das Herzogtum und bewies in vielen Weisen seine Loyalität und Zuverlässigkeit, gegenüber dem Land, dem Herzog und somit auch seiner Majestät Ergain I.
Ihm sei fortan der gebührende Respekt entgegen zu bringen, die einem Vogt zuteil wird!
Tari Ceres, welche sich bereits seit Jahren für das Wohl eines jeden Bürgers des Landes einsetzte, wurde von seiner Hoheit zur Hofheilerin ernannt. Sie versorgt somit nicht nur die herzogliche Familie, sondern übernimmt die Verwaltung aller Belange, die einen Heiler betreffen würden. Alle Anliegen die diesen Bereich berühren und von offizieller Natur sind, mögen künftig an sie gerichtet werden, damit sie sich derer annimmt. Ferner bekam sie das Privileg zugestanden in Eigenermächtigung Erlässe auszusprechen, die das Wohl der Bürger zum Ziel haben – auch ohne das der Herzog seine ausdrückliche Zustimmung vorher auszusprechen hat. Daher ist ihrem Wort folge zu leisten, wenn sie im Rahmen ihres Privilegs einen Erlass über einzelne oder mehrere Bürger verhängt.
Auch ihr sei der ihr gebührende Respekt entgegenzubringen, steht auch sie nun in einem herzoglichen Amt und dient dem Herzog, wie der Vogt, in einer beratenden Funktion, was die Geschicke des körperlichen Wohles der Bürger Britannias betrifft!
Britania und Yew schlossen einen Pakt, welcher ein friedliches Zusammenleben sichern soll und dem anderen den gebührenden Respekt entgegenbringen soll, sowie die Anerkennung seiner Regierung, Gesetzgebung und Gerichtsbarkeit. Jeder Bürger von Britannia ist verpflichtet keine Taten zu vollbringen, die diesen Pakt verletzen würden, oder die gegen die nun anerkannten Gesetze der freien Provinz Yew verstoßen würden, solange man sich im Territorium Yews befindet. Eine Abschrift des Paktes, sowie der Gesetze der freien Provinz Yew können der Schriftenhalle entnommen werden, so dass jeder Bürger des Reiches sie erreichen kann, um ihren Inhalt selbst zu lesen, oder aber vorgelesen zu bekommen.
Möge fortan stets Frieden zwischen Yew und Britannia herrschen und ein florierender Handel die Ländereien beider Verbündeter mit Wohlstand segnen.
Miras Lavir, einst ein ehrenvoller Mann, wandte sich während einer schwachen Zeit, die er durchlitt, an den Schwarzmagier Arian Karex, welcher ihn mit seiner gespaltenen Zunge und List zu unheilvollen Taten zwang. Doch stellte sich Lavir aus eigenen Stücken, um seiner gerechten Strafe zugeführt werden zu können, hatte er doch die Zunft der rechtschaffenden Metallarbeiter im Auftrag dieses unheilvollen Monsters überfallen! Das Urteil, welches ihm auferlegt wurde, wird in Form von zehn Hieben der Peitsche und zwei Tage und Nächte im Käfig der Schande vollzogen.
Da der Landkomtur von Britain und Inquisition der Kirche von Glaron dem Strahlenden Lavir freisprach vom Einfluss der schwarzen Magie und Lavir Reue zeigte, war der Herzog bereit sein Leben zu verschonen und ihm eine zweite Möglichkeit zu geben, sein Leben wieder in Britannia aufzubauen und seine einst verlorene Ehre wieder herzustellen. Als Zeichen für seine Besserung sprach Lavir einen Eid, der ihn bis an seine Aufnahme in das himmlische Reich an den Herzog bindet und ihn zu einem rechtschaffenen, ehrenvollen und guten Leben verpflichtet!
Lang lebe der Herzog!
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