19.07.2011, 02:59 |
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Reisender
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Titel: Die alte Linie
Author: Darian Alvar Unzählige Worte füllen unsere Archive, die heiligen Hallen unseres Tuns, erfüllen die Häupter der Gelehrten, der Hüter unserer Kirche, die Weisen unserer Orden und die gesegneten Toten der ersten Tage waren von ihnen beseelt. Codices in hoher Zahl schlugen nieder ihre Breschen durch Chaos und führten Regeln, gleich Wasser eines rauschenden Flusses und rissen Häresie und falschen Glauben hinfort in die Tiefen der Dunkelheit, fort aus der Ordnung unseres Herren und seines Werkes. Und blicken wir über die Fülle unserer Folianten, über das geschriebene wie gesprochene Wort und sehen wir welch Größe sich der Türme unserer Worte erbaut haben, so erkennen wir alle auch Fehler und Untugend, denn wo viel niedergeschrieben, mag auch viel Unnützes gefallen, mag auch falsch gelesen worden und mag auch in verfehlte Worte gehüllt worden sein. Dann das Alter das unsere Worte umhüllt, sie hervorspült aus vergangenen Zeiten, als die Krone noch jung geboren worden war, auch jenes trägt Fehler in die Wiedergabe der Worte und schütz uns keineswegs vor Kritik und Reflektion derer die alte Kirche immer wieder anheim fallen musste. Und so spricht auch dieses Buch und seine Brüder von Fehler, nicht in fremden Reihen als in den unseren selbst, in alter wie in junger und soll berichten von der alten Linie, die so lange unser Werk erfüllt hat. Es soll berichten von Fehl und Tadel der alten Kirche, von deren wir nun abfallen, auf dass in neuer Pracht die junge Linie erstrahle und Glarons Kirche Heil und Pracht zurück erbete. "Denn Glaron allein sei euer Gott und in die Vergessenheit gebannt sei ein jede Sekte die führe ihre Gaben und ihre Gebete und ihren Glauben und ihre Hoffnung in jene Geister der Zeichen von Bienen und Drachen, von roten Eisen und dunklen Stoffe und jedweden weiteren Götzentumes. Denn erhöret und sehet, nur Glarons Kirche sei der einzig Welten Führer und Feuer und Bann, Tod und Schmerz ein jedem Sünder der unserem Worte nicht folge! So sei es!" Und so war es, für viele Jahre und viele Generationen. Denn die Lehre des einen Gottes erfüllte Wort und Kraft der Kirche der ersten Tage und mit ihr gebar sich die Macht der jungen Krone und der ersten Worte von Gesetz und Ordnung. Denn verbrüdert hatte sich Krone und Sonnenzeichen und ein festes Fundament bildete den Grund für die Errichtung der Tempel Glarons und seiner Priester Gerichte und Stätten. Glarons erster Lehre und Linie preschte sich durch Land und Volk und die ersten sündigen Götzen fielen der Reinigung des Feuers hernieder. Doch welch Versuchung fand man in jenem Feuer und gegen wen wand es sich indess, wenn nicht nur gegen Hexerei und falschen Glaubens der Barbaren und Sünder in Wald und Dschungel, auf Insel und Kontinent. Denn gleichsam grüner unzüchtiger Wesenheiten, deren Namen wir heutiger Tage nicht mehr zu nennen wissen, fielen auch Cunnas wackere Arbeiter, gleichsam Loricas Kämpfer, Adorias Jäger, Allwyzz Gelehrte und aller anderer Namen Anhänger dem Brandzeichen der großen Macht zum Opfer. Feuer brannte durch die Welt Glarons zu seinem Ruhme und seinem Zeichen und junge Kirchen, die sich bildeten im Schatten der Türme, gekrönt vom Sonnenzeichen zerstoben in aller Himmels Richtungen vor Gewalt und Willen der heiligen Kirche. Gar viele Jahre zogen ins Land und immer prächtiger und fülliger wurde die Macht Glarons und seiner Kirche, wie gleichsam tauber und blinder in ihrer Verschlossenheit hinter dem Dogma der alten Lehre. Denn welch Schaden brachte doch Gewalt in die kleinen Hütten und Stätten der werkenden Menschen, der wissenden Magier, welch Furcht schürte unterdrückte Lehre in den Provinzen der von Macht erblindeten Kirche. Denn frische Lehre brach empor und Geschichte erfüllten die Ohren williger Geschändeter. Geschichte voll Liebe und Eintracht, nicht eines alleinigen Führers als einer Familie, gleich jenen Menschen um einen Herd verbunden und in den kalten Tagen sich am gleichen Brot, am gleichen Wasser zehrend. Und die Geschichten der göttlichen Familie fanden ihren Weg durch das Reich und man sprach in gar bildlichem Worte liebevoll die Worte der Niederkunft Libanus, der göttlichen Mutter, erfüllt vom Samen Allwyzz. Frische Kraft zehrten die Götter in diesen Tagen, jene Götter die in kümmerlicher Weise der Hilfsgeister Dasein gedrückt im Haupte der glaronistischen Kleriker leben mussten. Doch alte Lehre begann nun zu brechen und Unruhe wurde in die Friedenszeit gebracht. Denn hatte die Kirche Glarons Macht und Kraft in jenem Zenite erreicht, der unseres Herrn Sonne zur Mittagsstunde erreichen mag, so brach nun die Abendstunde der ersten Lehre über der Welten Weg herein. Der jungen Lehre Kinder erhoben sich gegen Wort und Dogma erster Stunde und brannten auch der Inquistion Feuer in Dorf und Stadt und warfen Prediger wie Schriften in vermeintliche Reinigung Glarons, so lernten die Menschen rasch, das der Fackel Feuer auch Kirchen und Klöster nicht nur erhellen mochte. Es brannten die Häuser Glarons, entfacht nicht durch frische Lehre, als durch Starrsinn alter Männer und Frauen, denn ist der Kirchen Gang auch schwer, der jungen Lehre Sprünge bändigte nur wenig. Die ersten Risse stoben durch des alten Tempels Pergament und erhobene Türme des Wissen und der Macht zitterten im Scheine Glarons gefahrenvoll dem Untergang entgegen. Und Glaron blickte herab auf seine Welt und sah die Dunkelheit, die er einst verbannte nicht schleichend als rennend, nicht in der Ferne als in seiner Kirchen Herzen und er führte junges Wort in seine Reihen. Und obschon seine Macht und sein Wille geführt waren durch alter Lehre so zog er sein Blut aus den Schatten und offen zeigte sich der ganze Glanz der Familie, des göttlichen Pantheons, der Mutter Libanu gleichsam ihres Gattens und ihrer Kinder und man erkennte das keiner Lügen Schleier die jungen Kirche geführt hatte. So pflanzte er die neue Lehre in die Häupter so mancher Diener. Er schenkte ihnen Geist zum Sinnen seiner frischen Worte, er schenkte ihnen Kraft zur Predigt ihres Wissens, er schenkte ihnen ein langes Lebens zum Führen ihrer Tat über jene hinaus, die festhielte am alten Dogma. Und so breitete sich aus der neue Drang und mochte auch so mancher alte Geist noch thronen in den Hallen Glarons, so gebar doch die Welt jene Führer und Richter, Priester und Ritter, Novizen und Schüler die sich dem Gewande des Alten entledigten um Stolz zu tragen die goldene Rüstung der neuen Lehre. Aus Feinden wurde Freunde, aus Sekten Kirchen und aus dem Kriege ein Wirken der göttlichen Gemeinschaft. Denn der Schleier Jahrhunderte alter Worte wurde erhoben zur vollen Pracht des Pantheons, geführt durch Glaron, der Welten Licht und Ordner, der Richter und Ratschlag seines Hauses auf dass das geheiligte Reich immerdar geführt sei durch sein Licht. Neues Fundament ward gelegt für die junge Kirche Glarons und durch das reinigende Feuer war sie selbst gegangen zu seinen Ehren. So sei es. Darian Alvar Priester der heiligen Mutter Kirche Glarons Grafschaft Britain im Jahre 1305 |
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