02.05.2015, 17:45 |
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Reisender
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Titel: Von der Alchimie Teil I
Autor: Laisa Nudan Widmung: Mein nunmehr vorliegendes Erstwerk widme ich Madam Nezara Roos, welche mich in meinen jungen Jahren hier in Britannia in Ihr Haus aufgenommen hat und mich stets unterstützte, mein Bestreben nach alchimistischem Wissen zu erweitern. Mögen die Götter sie beschützen, wo auch immer ihre Schritte sie gerade hinleiten mögen. Laisa [next page] Von der richtigen Ernte pflanzlicher Reagenzien: Der fachmännische Umgang mit pflanzlichen Reagenzien, fängt schon bei der Ernte selbiger an. Oftmals werden die Pflanzen lieblos aus dem Boden gerissen, wodurch das Wurzelwerk großen Schaden nimmt. Doch es ist wie mit allem im Leben, denn man sollte sein Tun und Handeln stets mit Bedacht ausführen. Um das Wurzel- oder Blattwerk richtig zu ernten, sollte dabei ein scharfes Messer benützt werden, mit welchem man bei der Wurzelernte zum Beispiel zuvor den Boden kreisrund um die Pflanze herum auflockert, ehe man die Pflanze mit festem Griff am Büschel packt und aus dem Boden herauszieht. Ein grobes reißen an der Pflanze ist hierbei nicht ratsam. Durch das auflockern der Erde verlieren die Wurzeln den größten Teil ihres festen Halts und es brechen beim Herausziehen nicht so viele der Wurzelärmchen ab. Wird das Blattwerk, wie beim Nachtschattengewächs zum Beispiel, benötigt, schneidet man die Pflanze eine halbe handbreit über dem Boden mit einem sauberen und glatten Schnitt ab. Es ist dabei zu vermeiden, dass man mit dem Messer Sägebewegungen macht, da dies die Pflanze unnötig schädigt und daher ist ein scharfes Messer für die Ernte unabdingbar. Da es sich größtenteils bei der Blattwerkernte um mehrjährige Gewächse handelt, bekommt dadurch die Pflanze eine höhere Chance, schneller nachwachsen zu können. [next page] Von der richtigen Weiterverarbeitung pflanzlicher Reagenzien: Am Ort der Weiterverarbeitung angekommen, sollte die Ernte zuvor sorgsam gereinigt werden, um noch etwaige verbliebene Verunreinigungen, wie Erde im Wurzelwerk, oder Kleingetier an den Blättern und Blüten zu entfernen. Zum Reinigen vom Blattwerk bindet man die Pflanzenbüschel immer Sortengleich mit einem normalen Bindfaden ungefähr zwei Fingerbreit über der Schnittstelle zu einem Bündeln zusammen, ehe man sie durch einen ausreichend großen Wasserbottich mit frischem Quellwasser vorsichtig zieht. Ruckartige hin-und-her Bewegungen mit den Bündeln im Wasserbottich sind dabei ebenso zu vermeiden, wie das allzulange wässern der Bündel, da dabei Blätter oder Blüten von Stängel abbrechen können, oder die Pflanze zu wässrig wird und wichtige Wirkstoffe im Wasserbad verloren gehen. Nach dem reinigen der Bündel, sollten diese kopfüber zum Trocknen an eine Leine aufgehängt werden. Pflanzenwurzeln wie Alraune, oder Ginseng zum Beispiel werden zur Reinigung mit einer nicht allzugroben Bürste im Wasserbad vorsichtig gebürstet. Es ist hierbei darauf zu achten, dass die Bürste das Wurzelwerk nicht beschädigt und sämtliche verbliebene Erde daran entfernt wird. Die Wurzelstücke werden zum Trocknen auf einem sauberen Leinetuch ausgebreitet und zum Trocknen in der Sonne ruhen lassen. [next page] Von der richtigen Destillation pflanzlicher Reagenzien: Um einen starken Heiltrank zum Beispiel herstellen zu können, nimmt man vom Ginseng drei größere Wurzelstücke und schneidet diese auf einem sauberen Schnittbrett in kleinstmögliche Stücke. Danach füllt man die Stückchen in einen Mörser und zerreibt diese vorsichtig mit einem Stößel zu einem homogenen Breigemisch. Diesen Wurzelbrei gibt man anschließend in einen feuerfesten Glaskolben und bringt ihn dann unter Zugabe einer kleinen Menge von destilliertem Wasser langsam zum Erhitzen, so dass dem Wurzelbrei die Zeit gegeben wird, seine Säfte vollständig abzugeben. Durch ein aufwendiges und schwieriges Destillationsverfahren wird zunächst das Ausgangsgemisch zum Sieden gebracht. Der entstehende Dampf, der sich aus den verschiedenen flüchtigen Komponenten der zu trennenden Lösung zusammensetzt, steigt nach oben und wird durch einen Abkühlspirale weitergeleitet, welcher auch Kondensator genannt wird. In diesem Kondensator, ist die Abkühlspirale so angebracht, dass sie den heißen Dampf wieder nach unten leitet. Durch das Abkühlen schlägt sich der Dampf an der Innenfläche der Spirale nieder und verflüssigt sich wieder. Am Ende dieser Abkühlspirale ist ein weiteres Behältnis angebracht, in welche dann das gewonnene flüssige Kondensat tropft. Es ist darauf zu achten, dass bei diesem Verarbeitungsprozess sich die gewonnene Flüssigkeit beim Destillieren nicht zersetzt, da sonst dadurch die Wirkung, in diesem Fall die der Ginseng Wurzel, teilweise oder gar vollständig verloren geht. Das somit gewonnene flüssige Kondensat wird anschließend in Trinkflaschen abgefüllt, mit einem Kork und Verschlusswachs luftdicht abgeschlossen und in einer mit Stroh ausgeschlagenen Holzkiste, zur vollständigen Abkühlung, an einen dunklen und kühlen Ort für mehrere Tage zur Lagerung verbracht. Vor dem abfüllen des Kondensats in Trinkflaschen, sind diese jedoch genauestens zu betrachten. Trinkflaschen die beschädigt sind, oder in denen sich durch die Herstellung bedingt noch Verunreinigungen befinden, dürfen so nicht zur Befüllung verwendet werden. Es hat sich bewährt, dass man Trinkflaschen, ob verschmutzt oder nicht, vor dem befüllen mit ausreichendem klarem Trinkwasser zu spülen und vor der Verwendung vollständig abtrocknen lassen sollte. Zum Abtrocknen, stellt man die Trinkflaschen kopfüber in einen eigens dafür gefertigten Holzständer. Bei Einhaltung dieser wichtigen Vorsichtsmaßnahmen, kann man die Haltbarkeit des Trankes um ein vielfaches erhöhen. Die Gewinnung von flüssigem Kondensat aus Blättern und Blüten von Blattwerkreagenzien ist dem der aus Wurzeln ähnlich. Hierbei werden nach dem reinigen und trocknen die Blätter und Blüten von den Stängeln mit der Hand abgezupft und ebenfalls auf einem sauberen Schnittbrett in kleinstmögliche Stückchen zerschnitten. Die Stängel sollten für die Weiterverarbeitung nicht verwendet werden, da eh die meisten wirkungsvollsten Säfte der Pflanze in den Blättern und Blüten stecken. [next page] Zu Buch gegeben am 28.ten im Cun des Jahres 1317 Laisa Nudan Alchimistin in der Stadt Britain |
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