20.11.2016, 00:14 |
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Gast
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Hin und wieder erinnerte sie sich an Ereignisse zurück, die sie mit den sie immer wieder begleitenden sphärischen Klängen des Äthers, mal lauter mal leiser und hin und wieder so erschreckend real so dass sie am liebsten die Hände gegen die Ohren gepresst hätte, auch wenn es nichts genützt hätte, so war es ein Reflex.
Ihr Geist nahm sie wahr, ließ sie spüren und hören, Fluch und Segen zugleich ein Teil eines Teppichs zu sein, den man auch das arkane Gewebe nannte. Manchmal fragte sie sich, ob es nicht sinnvoller war, Erinnerungen in einem Buch festzuhalten. Irgendwie dennoch langweilig, befand sie jedes mal wieder, vieles war wert in einer Geschichte erzählt zu werden, völlig egal ob das so alles genau stimmte, es musste spannend sein und war jedes mal dem Moment geschuldet, wie und warum man erzählte. Ein Buch würde starr sein und niemals es so berichten können was Worte und Lieder könnten. Das Kinn auf die verschränkten Arme, die auf dem Tisch ruhten, gelegt starrte das Ding vor sich nachdenklich an. Eine Erinnerung an die erste Schatzjagd die sie erlebt hatte. Eine schöne Erinnerung, dabei sein zu dürfen, an den Wachen Aldfurs vorbei zu kommen mit horrenden Bestechnungsgeldern. Und das hier war ihr Anteil gewesen, zusammen mit einer Halskette die sie immer wieder gern trug, eine, ja wirklich, eine Gieskanne. Großártig nicht wahr? Sowas hat nicht jeder und sie erinnerte sich beim besten Willen an keine Legende von Heldensang, an etwas vergleichbares. Unwillkürlich musste sie schmunzeln, bei dem Gedanken. Da stand sie nun sorgsam poliert und golden glänzend. Ein Schnippsen gegen den metallenen Körper folgte und gab ein dumpfes Klöng von sich. Richtig da war immer irgendwie Wasser drin, egal was man auch damit anstellte. Manchmal, kam durch den Hals auch Wasser. Wenn die Kanne wollte, das kam sehr selten vor. Ganz schön eigenwillig war sie, nicht mal verlassen mochte sie Aislin, jeder Versuch sie mal abzustellen oder aus der Hand zu geben war gescheitert. Sie sträubte sich, verweigerte sich. Aislin stellte sich eine Katze dabei vor die mit alle vieren sich riesengroß machte und festkrallte, bloss nicht den sicheren Ort verlassen. Wenn sie darüber nachdachte, musste das schon verrückt klingen, dass sie seit Monaten und einem Jahr eine Gieskanne überall mit hin schleppte. Ein erneutes Klöng folgte. Und nein schön klang das jetzt auch nicht in der hörbaren Welt wenn man sie anstupste. Anders war das wenn die junge Begabte dem Gesang der Welt lauschte. Nur sehr leise und kaum vernehmbar hüllte sich sie sich in ein bewusstes Schweigen, als wolle sie nicht gehört werden. Aislin brauchte viel Geduld und Konzentration um e auch nur Ansatzweise zu bemerken. Mangelnde Erfahrung mochte es sein oder etwas, was von der Kanne selbst ausging. Es musste einen Möglichkeit geben, entweder musste man die Legende des Gegenstandes finden oder lernen, etwas was viel Suchen bedeutete, nicht viele kannten scheinbar alte Märchen oder Legenden. Sie hatte gehört, dass manches sich nur offenbarte wenn man das Wissen fand und darin eine versteckte Aufgabe oder mehrere die folgen konnten und neue Teile eines Legendenteppichs, wie ein Puzzle das man zusammen setzen musste, mit jedem Schritt damit den Gegenstand an sich band und er mit einem selbst bis die wahre Kraft sich enzhüllte und freigab. Das klang zumindest spannend, nur sicher nichts womit man herkömmliche Magier belästigen sollte. Sie hatte ja gehofft das ein Wasserkobold mehr darüber hätte sagen können, nur dummerweise hatte sie ihn nur das eine mal gesehen und konnte ihn nicht fragen. Was blieb ihr noch. Oh viele andere wollten das selber erforschen, doch ihr Lehrmeister, besser gesagt ehemaliger, denn nun war etwas anderes, viel Wichtigeres und Wertvolleres für sie geworden, nämlich ein Freund, hatte ihr geraten, dass sie das mal besser selber hinkriegen sollte, eine Aufgabe und der wollte sie sich auch stellen. Ana... analüüsir.. - wie sie diese akademischen Fremdworte hasste - untersuchen eben! So! Das blieb ihr nun erstmal. Das Wesen der Gieskanne kennen lernen. Und so begann sie wieder und wieder ihre Stimme zu nutzen dabei vorsichtig und behutsam ihre Kraft einzubinden um das vor ihr kennen zu lernen und zu schauen ob diese auf Aislins Annäherungen reagierte. Vielleicht fand sie so einen Zugang zu dem, was ihr bewusst verschleiert wurde... |
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