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Alt 08.02.2014, 19:59
#26
Jonah Decram
Reisender
 
Registriert seit: 11 Jan 2008
Beiträge: 633
22. im Glarim 1313

Nephar, wo du Feinde abwehrst, mir Steine aus dem Weg räumst, falsche Götter stürzen lässt und meine Klinge führst, da stellst du mir Sippschaft zu Seite. Ist Victoria eigentlich eine Prüfung, allgegenwärtig in meines Lebens Gang, der ewige Dorn meines Geblütes, die Versuchung Hand anzulegen an mein eigen Fleisch und Blut? Denn glaube mir Herrin, es treibt mich langsam in genau diese, unseelige Richtung. Gib mir Stärke!

Der Süden ist gefallen. Ich hatte es ja schon vermutet, denn die Zeichen einer Rückkehr des verräterischen Herzoges hatten sich bereits bei diesem Turnier gehäuft, vor den Augen aller und ich frage mich, war ich denn der einzige, der die Worte des Gardisten hörte? Die Grüße aus Thagor, sie kamen nicht aus dieser fernen Grafschaft als aus jener Festung selbst, in der ich meine Kampferfahrung formte und die als Bollwerk gegen jene unheilige Allianz dienen sollte. Dorian, mein alter Freund, Bruder und nun Leidgenosse in Bindung mit Victoria erkundete an meiner Seite die hohen Zinnen und er gewann Verletzungen und Ehre, wir beide ferner Informationen. Doch schnell streuten sich die Informationen genau in die Herzen der Städte im Berg und der Elfeninsel. Noch vor dem Grafen und der Herzogin müssen nun also die "Verbündeten" hiervon erfahren und sowohl Dorian wie meine Schwester verstehen wohl nichts vom Begriffe Hochverrat. Auch dass dies in erster Linie eine Sache des Menschenreiches ist, scheinen beide zu vergessen, ehe sie wie Waschweiber die Nachricht weitertragen.

Nun darf man also wieder die Wogen glätten, beten und die Gefahren abwenden. Nephar, deine Prüfungen gefallen mir nicht mehr, als zu jener Zeit an der ich noch jung war.

Wenn wenigstens noch Valentina an meiner Seite stünde.
Jonah Decram ist offline  
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Alt 12.02.2014, 16:12
#27
Jonah Decram
Reisender
 
Registriert seit: 11 Jan 2008
Beiträge: 633
6. im Lundin 1313

Dorian liegt noch immer verletzt im Heilerhaus und überhaupt gibt es mehr schlechte als gute Nachrichten. Unser Verdacht bezüglich des Falles der Südfestung wurde bestätigt, mehr noch, innerhalb weniger Tage gestreut. Eine Zwergin war die Übertragerin, der Krankheit, die niemand anderes als Victoria verursacht hat - Waschweiberzwang.

Die Herzogin erschien weniger erfreut, ob der Streuung der Gerüchte und nur der Graf, besser ausgerechnet der Graf, schien Verständnis für meine Schwester zu haben. Doch da wußte er wohl noch nicht den ungehörigen Wortlaut ihres Briefes, den sie gleich wieder in die Rolle des Opfers gestellt hatte. Ich hätte wohl viel Zorn für ihre Fehltritte über, wenn ich nicht auch gewissermaßen durch Sorge bewegt bin, denn selbst meine junge Heimat in Britain scheint nicht mehr so ganz sicher vor Feindeshand. Es gibt Gerüchte, fremde Ritter streifen durch die Wälder und so sehr ich den Mannen Graf Bolwens vertraue, verfügt das Handwerksviertel weder über Zinnen, noch genügend Mann um eine etwaige Gefahr zu mildern. Daher bat ich Victoria, die Stadt möglicherweise im Zentrum zu beziehen und meinen Neffen, den ich noch immer nicht sah, mit sich zu nehmen.

Meine eigenen Vorkehrungen sind auf meine Rüstung, mein Rapier und meine arkanen Fähigkeiten beschränkt. Auch meine Werke und Teile meines Vermögens habe ich in Sicherheit gebracht, darunter auch mein eigenes, größtes Werk, dass ich jüngst, trotz der widrigen Umstände begann.

Es soll mein Lebensopus werden, ein Werk über die arkane Gemeinschaft und nach vielen Jahren der Forschung, der Edition fremder Texte und dem Schatten meines Hauses zumindest meinen Namen in der Literatur festigen, wenn nicht gar vor den Augen der Arkanen, gar des Konzils selbst.
Dies zu retten scheint mir gar notwendiger, als die meisten meiner Kostbarkeiten oder gar mein Leben. Denn wenn ich dem Ruf nach den Waffen folge, wie es durch Darok oder andere vorangetrieben wird, kann ich zwar meinen Namen reinwaschen doch vielleicht auch meine Hemden in Blut tränken.

Jonah Decram ist offline  
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Alt 23.02.2014, 16:11
#28
Jonah Decram
Reisender
 
Registriert seit: 11 Jan 2008
Beiträge: 633
14. im Lorica 1313

Nephar, wem gedenkst du eigentlich dereinst mein Erbe zu reichen. Meine Bücher, mein Reichtum, den Namen, mein Wappen?

Diese Frage bewegt mich in dieser Zeit, nicht zuletzt ob des Krieges, als auch der lange Tagen an denen ich selbst eines Erbes Anteil trug, das nicht immer nur Freude und Erleichterung versprach. Denn mein direktes Blut mag hier wohl enden.

Obschon ich hoffen darf, dass ein Mädchen der Heimat vielleicht einen Bastard aus früherer Zeit des Versuches austrug und dereinst einen Erben nach Britannia bringen wird, doch wie ehrenvoll wäre dies schon noch. So mag dies gar üblich sein in den adeligen Häusern der beiden Reiche, in denen ich wirken durfte, doch bin ich nicht mehr als ein Bürger der Krone.

So bleibt wer für meine Güter und Habe?
Meine Schwester? Sie würde wenig Freude an dem Erbe haben, auch wenn es ihr wohl zukommen sollte, als diejenige die im Blute mir am nächsten ist. Freilich wäre so manches Werk ihrer arkanen Kunst zuträglich, doch sah ich in ihr nie den Geist einer Wissenschaftlerin, mehr einer praktisch veranlagten Arkanen, wenn auch mit dem Talent und der Macht unseres Hauses. Zumindest an meinem Schmuck könnte sie gefallen finden.

Liria, meine Nichte? Nun sie zeigte das Interesse in der Wissenschaft, gefördert durch den gelehrten Elf Maniel. Doch wo mag er sie hingebracht haben und welche Interessen mag sie gegenwärtig schon hegen. Für eine Thaumaturgin mag dies alles zu theoretisch sein und wenn sie nicht das Wesen ihrer Mutter erbte, so wird auch die andere Literatur ihr eher Last im Gepäck sein.

Dorian, ihn den ich meinen Bruder nenne? Er scheint Sinn für meine Geschäfte zu entwickeln und ist mir in ehrlicher Liebe verbunden. Doch oftmals scheint er im Dunklen zu gehen und gebe ich ihm zuviel Macht mit meinem Erbe? Auch fehlt ihm der Sinn für den Hof und den Dienst um den Namen Decram zu neuer Blüte führen zu können.

Dem Hof freilich bin ich stets verbunden. Manches Werk könnte hier überleben, gar die herzogliche Familie lehren oder unterhalten. Meiner Stellung könnte ich somit die Macht eines Erben abgewinnen und zumindest meine schriftlichen Werke in guten Händen wissen.

Ebenso der Rat, würde ich ihm nur vertrauen. Ein Rat der Magier, freilich von Nutzen und vielleicht dereinst Lehrstätte junger Arkaner. Doch sehe ich keine Wissenschaftler in diesen Reihen, zu denen nun auch meine erwähnte Schwester gehört. Wo ist nur der Geist der Wissenschaft hin, die Nutzen aus meinem Opus ziehen könnten, es gar in die Welt weitertragen möchten? Vielleicht finde ich dereinst eine Wiege unserer hohen Kunst dort, statt Missfallen und Abweisung.

Ein Lehrling in beider Künste und Geschäfte, wenn es nicht gar drei sind, in der WIssenschaft, in der Literatur und in der Politik, wäre freilich ein Nutzen gewesen, schreitet mein Alter voran und könnte ich eine Hilfe ebenso gebrauchen wie einen von mir erzogenen Erben. Doch es scheint dieses Land treibt so mancherlei Gesindel, viele Kämpfer, einfache Handwerker oder Jäger nach Gold in dieses Land, doch Arkane von Nutzen oder Gelehrte?

Meinen Ring, mein wichtigstes Gut freilich, er gehört der einzigen Person, die mich je mit Liebe, Lust und Verpflichtung erfüllte. Doch Yavar finde ich nicht mehr in Maleth, als wäre sein Leben, die Begegnung mit mir nicht mehr als ein Traum gewesen. Wo mag er wohl sein?

So weiß ich nicht um die Pfade, auf die mein Erbe getragen werden könnten. Ist dies ein Zeichen deiner Nephar? Ein Zeichen, dass die Zeit des Abtrittes noch nicht gekommen ist. So behüte mich doch auch in den folgenden Tagen des Kampfes und der Dunkelheit.

Jonah Decram ist offline  
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Alt 02.07.2019, 16:15
#29
Jonah Decram
Reisender
 
Registriert seit: 11 Jan 2008
Beiträge: 633
29. im Ador des Jahres 1329

Dies Buch, betrachte ich es nun in der Retrospektive oder wenn es je einem anderen, mir hoffentlich wohlgesinnten Menschen in die Hände fällt, mag die einzige Spur sein, die ich in meinem nun bereits fortgeschrittenen Leben in diesen Landen lasse. Ein Gedanke, der mir immer kommt, wenn ich wieder in meinem bescheidenem Heim in Britain dieses Werk zur Hand greife.

Freilich, ist es nichts schlechtes, dass meine Fußspuren in Schrift und Wort doch vor allem in Leder gebunden, etwas ergeben, das man real greifen kann. Aber nach Jahrzehnten der Suche und der Reise und mit einem solchen Startpunkt des Lebens, wie ich ihn hatte, erscheint es mir auch überraschend, gar enttäuschend.

Ich habe viel von der Welt gesehen und immer wieder hier und dort etwas Einsatz in das Spiel hier in Britain geworfen, mein Gewinn lag immer woanders, in Fearlan oder Maleth. Und nun, wo kein Mensch mehr unseren Namen kennt, ich nicht weiß wo Victoria, mein Vater oder die Yil'Dan abgekommen sind, wird mir die Kurzlebigkeit in diesem Reich mehr als bewusst. Wie hat es jemand wie Bolwen Govaine geschafft, seinen Fußabdruck so tief in den Morast dieser Stadt zu setzen. Hingabe? Liebe zu seinem Land? Ambitionen?

Ich bin vor einigen Tagen zurück in die Stadt gekommen, mal wieder und bei der ersten Vermutung nur kurz, auch weil alles sehr ruhig schien. Die Ruhe hielt mich nie lange hier.
Doch erreichten mich hier höchst verstörende Geschichten. Die Hochzeit des Kronprinzen stand an, so sagte man mir, soweit auch wenig interessant, muss sich dieses Reich doch sicher irgendwie von einem Anwärter auf den nächsten übertragen lassen und bestenfalls innerhalb dieses hohen Hauses, das zumindest einen Stammhalter hat. DOch dass ausgerechnet die Heimat, meine Heimat nun die Erde geben sollte, auf der ein fruchtbarer Samen des Prinzen zu fallen habe, ist wohl eine Neuigkeit, die nicht so ganz ohne Auswirkung auf mich vorüberziehen konnte.

Ein Bündnis zwischen Maleth und Fearlan, den nichts anderes konnte das bedeuten, würde mich entweder massiv auf meinen Reisen einschränken, würde es doch die Unterschiede zwischen unseren Völker nur betonen und mich noch mehr in mein Dasein zwischen zwei Welten werfen. Oder aber, es würde mir Möglichkeit geben die doppelte Herkunft auf welche Weise auch immer zu nutzen, nicht mehr im öffentlichen Dienste freilich, aber vielleicht durch meine Kenntnis der Heimat einer künftigen Königin.

Wie häufig, stürzt aber ein bornierter Charakter oft die Pläne von Diplomaten und Gelehrten, sitzt dieser Mensch doch nur stark genug im Zentrum aller Kabale.
Und so auch hier. Der Prinz, so hört man, habe die Verlobung nicht angetreten und seine Braut nicht direkt am Altar stehen lassen, zumindest aber auf dem Altar seiner eigenen Gelüste und Ambitionen geopfert. Etwas, das ich nur zu gut zu verstehen vermag, aber ich habe wenigstens meistens die Auswirkungen für eine größere Gruppe Menschen bedacht, ehe ich meiner persönlichen Motive Rechnung getragen habe... so hoffe ich es doch in der Aufstellung meines Lebens.
Kurzum - Idiotie! Ich kenne mein Volk gut genug um zu wissen, was Ehre für eine Rolle in jeder weiteren Taktik und Strategie spielt. Und wenn die Gerüchte nun wahr sind, gibt es bisher wenig was dagegen sprechen könnte, liegt etwas in der Luft, das Vaters Nase vermutlich mit gewisser Befriedigung aufnehmen würde. Krieg...

Ich glaube es tut mir gut, zuweilen noch in meiner zweiten Heimat die Fühler auszustrecken, die mittlerweile Britain ist. Vielleicht bleibe ich einige Tage, höre mich um, taste und probe um zu sehen, ob nicht bald Maleth mein Vermögen, Gut und auch dieses Buch aufzunehmen hat. Exil, sicherlich ein hartes Wort. Doch Krieg ist es auch, Verdacht umso mehr und Verrat schließlich das Wort, das keiner mit mir mehr in Verbindung bringen sollte.
Jonah Decram ist offline  
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