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Alt 30.12.2020, 08:39
Weiche Herzen
#1
Mila Vandorez
Reisender
 
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Beiträge: 500
Britain 1334

Die grauen Tage sind um und ich bin frei von jeder Verpflichtung, außer jener mich am Leben zu erhalten. Mich erreichte eine Nachricht von seiner Wohlgeboren von Ferran dieser Tage, dass er mir meine Sachen nachsenden ließ. Im Grunde eine wirklich feine Geste, wenn mein Krempel jetzt nicht auf dem Meeresgrund liegen würde. Ritter Randolph war wirklich ein guter Mann, stets bereit die Klinge zu ziehen und aufzustehen und für seine Tugenden einzutreten. Bedauerlich, dass er nun aufs Alter warten muss, um dahin zu siechen. Er hätte wirklich den Tod auf dem Schlachtfeld verdient gehabt, aber so wie es heute aussieht, wird er wohl nie wieder auf ein Pferd steigen.

Ich habe mir das Land und die Leute angesehen. Bin durch ganz Britannia geritten in den letzten Herbsttagen, war in Falkenstein, Aldfur, Yew, Cove und Minoc. Es ist ein seltsames Gefühl, die alten Wege, nach so vielen Jahren wieder zu beschreiten. Viele Erinnerungen von damals holen mich ein. Wie idealistisch ich war.

Handelshaus
Bei den Leuten wundert es mich aber auch nicht. Bis auf den Grafen und vielleicht einem Schützen traf ich nur Weiber mit weichen Herzen. Sie hatten wieder zum Freiwilligenheer gerufen in Britannia, etwa kurz vor meiner Ankunft. Wie ich später erfuhr, wurde es erneut gegen Yew geführt.
Im Handelshaus erfuhr ich davon, eine Bognerin, die wohl auch was mit Falkenstein zu tun hatte, wie ich später hörte, kam mit dem Aushang zur Heeraushebung nicht zurecht. Keiner wüsste, um was es ginge. Ich habe bis heute dafür wenig Verständnis, wer sich solch einem Heer anschließt, tut was man ihm sagt. Aber sie ist auch eine Handwerkerin, es ist verständlich, dass diese sich mehr Sorgen machen. Liegt ja auch irgendwie in ihrer Berufung alles zu hinterfragen, im Handwerk kann ich mir schon vorstellen, dass es richtig und wichtig ist, aber auf dem Schlachtfeld hat diese Manier nichts zu suchen. Sie war die Erste. Irgendwas gefiel ihr an meiner Einstellung und Ansicht nicht und statt die Zähne aufzumachen, zickte sie rum wie ein rossige Stute. Auf meine Anfrage, ob sie Ärger wolle, blieb sie dann stumm, war mir recht so. Es liegt keine Ehre darin, einen Handwerker in die Schranken zu weisen. Hab sie noch ein paar mal dann in der goldenen Ente gesehen und ich hatte fast den Vorfall vergessen, bis zu dem Tag als ich mit einer Gruppe in die Feuerhöhlen zog.

Marktplatz/Feuerhöhlen
Bei allen Göttern, mir fehlen die Worte, das passiert zwar häufiger, aber so was verrücktes hatte ich auch noch nicht erlebt.
Ein junges Mädchen wollte jagen. Sie ist wohl Magierin, die können auch in jungen Jahren recht gewandt sein, das habe ich mehr als einmal erlebt. Sie hatte zwar Bedenken, dass ich sie mit dem lahmen Lux über den Haufen reiten könnte, als ob ich nichts besseres zu tun hätte. Sie stand am Marktplatz, da wo sie die Bänke aufgestellt hatten, da saß ein Handwerkerzwerg rum und ein weiterer Kauz. Schwarzbärfellrüstung, rotes Kopftuch. Bron ist sein Name wie ich später erfuhr. Ein eitler Pfau vor den Göttern. Ich weiß nicht was sein Problem war, doch fing er sofort an, mich dämlich anzumachen. Vielleicht kommt er mit starken Weibern nicht zurecht und es hilft ihm, diese unterzubuttern. Er sollte nur aufpassen, dass er bei dieser Manier nicht mal an die Falsche gerät. Vor fünfzehn Jahren hätte ich ihm wohl ebenso aus heiterem Himmel, wie er mich versuchte zu provozieren, eine in die Kauleiste gezimmert – in Falkenstein. In Britain geht man ja gesittet mit einander um. Er quasselte was davon, dass er nicht lange Zeit hätte und ich hätte auch nicht gedacht das er mit kommt, aber er kam mit. Ein guter Magier ohne Frage. Er kann einiges, wenn er nur sein Maul hält. Ebenso holte das Mädchen noch eine Schützin. Lydia heißt sie, sie ist eine ziemlich fähige Schützin vom Talent her. Wir zogen in die Feuerhöhlen, ich zog vorne Weg und gab mein Bestes alles was uns entgegen kam, in Kämpfe zu verwickeln, das gelang mir nicht immer, aber ich war auch die einzige Kriegerin. Irgendwann, hörte ich wie meine Gefährten davon sprachen, dass sie nichts mehr auf ihrer Beuteplane tragen können und ich ärgere mich bis heute, dass ich mal nett sein wollte, aber seinen Teil beizutragen, gehört ja auch irgendwie zu einer Gruppe dazu.
Bei dem Wurm wurde es interessant, das Mädchen hat ein Schlangenwesen beschworen, das meine Aufgabe übernahm. War mir ganz Recht, denn gegen den Wurm konnte ich in einer Gruppe nichts tun, gegen solche Biester brauch man Ruhe und Bewegungsfreiraum als Krieger. Bei den fliegenden Feueraugen kippte die Stimmung dann. Ich weiß nicht warum sie solch ein Theater um diese Gegner gemacht haben. Sie hatten durchaus verstanden, dass ihre Explosionen tödlich sind, schien mir, zumindest wollten sie immer, dass ich davor wegrenne. Offenbar waren sie wirklich der Meinung, sie können mich besser einschätzen, als ich mich selbst – welch überheblicher Anfängerfehler, ich bin mir heute sicher, dass dieser Fehler es auch war, der sie dann von den Beinen zog.
Als wir zurück in den Kessel gelangten und die Drei den zweiten Wurm erlegt hatten, begannen Lydia und ich aufzuräumen. Sie hatte eins dieser Feueraugen im Schlepptau. Vergeblich versuchte ich mich dazwischen zu drängeln. Lydia blieb immer wieder stehen, was es mir unmöglich machte, mich dazwischen zu schieben. Ich konnte das Wesen nur von hinten angreifen. Ich weiß nicht, warum sie stehen blieb, vermutlich wollte sie es nicht zu den anderen locken, vielleicht ist sie auch über den Berg an Opfern gestolpert. Das Ergebnis wäre dennoch gewesen, dass die Explosion sie von den Beinen gerissen hätte oder das Feuerauge sie verglüht hätte. Dieser Bron stand in der Nähe, gesehen habe ich ihn nicht, als das Auge durch meinen Schlag explodierte riss es auch ihn von den Beinen. Doch was hätte ich tun sollen – zusehen? Ein Krieger kämpft an der Front, ein Krieger ist es gewohnt zu kämpfen. Sie kannten alle die Gefahr dieser Biester, warum blieben sie stehen, warum zogen sie sich nicht zurück in Deckung? Ich hatte mir wenig Gedanken drum gemacht, ihre Fertigkeiten zeigten an, dass sie genug Erfahrung hatten und gerade in solchen Situationen macht jeder einmal Fehler, da muss man kein Drama drum machen, wenn alle überleben. Als sie sich zurückzogen zur Erholung, konnte ich mir ein Grinsen zu Bron kaum verkneifen, ich hatte ihn nicht mal gesehen und mit Absicht sollte man niemals seine Gefährten in Gefahr bringen. Dennoch, sein Anblick und seine ehemalige Überheblichkeit waren wirklich eine Menge wert. Um Lydia tat es mir da noch leid, als ein weiteres Feuerauge aufkreuzte. Natürlich zog ich mein Schild hoch und meine Waffe, versuchte es in den Kampf mit mir zu ziehen. Doch das Zaubermädchen war wohl interessanter und sie ging nicht genug auf Abstand, war auch schwer dort. Wo hätte sie in gesollt, wir hatten in einem kleinen Durchgang Schutz für Bron und Lydia gesucht. Südlich von uns, waren Feinde, nördlich sammelten sich neue Feinde und östlich hörte ich auch Kampfeslärm. Leider, zog es auch sie von den Füssen, als das Feuerauge explodierte. Doch auch hier, wäre es kaum von alleine fortgezogen. Es war eine unschöne Situation und zum Glück kehrten wir dann auch zurück nach Britain. Es war ansehnlich was zusammen kam. Mehr als ich einige Tage zuvor alleine aus der Höhle schleppte. Ich hatte Lydias Tasche in die Finger bekommen, als sie von der Explosion in den Berg der Opfer geschleudert wurde und ihren Kram mit auf die Plane geworfen. Ich hatte ihr alles soweit zurück gegeben und dachte eigentlich sie hätte gut 30 große Münzen zuvor dabei gehabt, doch sie sprach nur von 6 großen Münzen. Bis hier hin, dachte ich wirklich, dass es einfach nur ein nicht optimaler Kampfausflug war, was natürlich ist, wenn man mit Fremden zieht, doch was sich dann ereignete, nennt man wohl sittsam. Lydia betonte wie schade es war, dass kein Leder oder keine Schuppen dabei waren und diese Betonung klang fast so, als wollte sie mir vorwerfen, dass ich etwas unterschlage. Bron behauptet es wäre meine Schuld gewesen, dass die Explosionen sie alle von den Beinen riss, ja ich kämpfte gegen diese Feuerwesen, doch muss man einfach sagen, dass meine Gefährten sehr unaufmerksam waren, wenn sie diesem Kampf nicht aus dem Weg gingen. Soll er heulen wie ein kleines Mädchen, wenn es das ist was er tun will.
Und schlussendlich wollten sie mir erklären, dass ein ungeladener Rosenquarz 850 große Münzen wert sei. Im Grunde muss ich sagen, kann ich froh sein, dass es sie von den Beinen gerissen hatte, wäre es mir passiert, hätten sie mich bei soviel Feindlichkeit wohl einfach liegen gelassen, aber in Britain nennt man das sittsam. Ich denke sie haben erkannt, dass sie mich ganz schön unterschätzt hatten und statt das einfach stehen zu lassen, wurde ich sinnbildlich angespuckt auf hinterhältige Art und Weise. Interessanterweise, war es ausgerechnet das Zaubermädchen, das sich einen gewissen Respekt von mir verdient hatte. Sie war diejenige die diesen Stein für 850 große Münzen auslöste, ich weiß nur nicht, ob sie wirklich der Ansicht ist, dass sie ihn für 850 große Münzen verkauft bekommt, oder einfach die Ehre von Bron erhalten wollte. Ich weiß nun was ich von ihnen zu halten habe – weiche Herzen.
Bron kommt auch nur schwer darüber hinweg, jedes mal wenn ich ihn sehe, versucht er mich zu provozieren, angetrieben noch von seinem Busenfreund dem Khazad. Ein feiger Hund dieser Bron, bewegt sich immer schön an der Grenze, wie ein Fahnenflüchtiger, der sich damit raus redet, gepisst zu haben, wenn er erwischt würde, ein unwürdiger Wurm, der das Wort Ehre nur aus den Büchern kennt.

Die goldene Ente
Das hat sich auch in der Ente gezeigt. Die goldene Ente, Yen heißt die Schankmaid. Ich weiß nicht recht was ich von ihr halten soll, aber sie scheint mir auf langer Flur die einzige normale Bürgerin zu sein, die geradeaus denken kann. Die sieht wer vor ihr steht und das einfach akzeptiert, ohne rum zu heulen. Sie nennt das ganze Gehabe der anderen sittsam, sie ist Schankmaid, sie wird es besser wissen als ich, auch wenn ich darunter etwas anderes verstehe. Mein lieber Bruder, wenn du das hier liest, kehre in die goldene Ente und trink auf mich! Es ist ein gutes Lokal, der Khazad tanzte auf dem Thresen, es gibt oft Leute die eine Lokalrunde geben.
Das sollte ich auch mal machen, gehört sich nur so! Das Schankweib ist vernünftig, die Gäste kann man sich selten aussuchen. Außerdem hört man da so allerhand.

Der Graf
Bolwen von Britain traf ich im Winter, kurz vor den grauen Tagen. Wir unterhielten uns kurz und er stellte mir eine Gefolgschaft bei ihm in Aussicht, samt einen Abend Saufen in der goldenen Ente. Im Grunde ist es ein gutes Angebot, er ist ein guter Mann. Vielleicht nehme ich das Angebot wirklich an, jedoch habe ich Bedenken, dass ich dann auf sein Weib aufpassen muss. Er hat neu geheiratet, sein Weib hab ich ebenso kennengelernt in der Ente. Ein richtiges Weib eben, wie man es sich an der Seite eines Grafen vorstellt, nur eben auch sehr redselig. So redselig, dass sie mir ständig ins Wort schneidet, aber so sind die Handwerker. Immer müssen sie reden und sich selbst zum Besten geben. Sie hatte mir da was über diese Falkensteiner Bognerin erzählt und verstand irgendwie auch nicht, dass mich das Ganze nicht mehr interessierte.
Wäre das Pack nur nicht so „sittsam“, ich würde sofort um eine Audienz bitten, um ihm einen Jahreseid zu leisten. So bin ich mir unsicher, ob ich überhaupt lange bleiben will.

Domenik
Nach allem was ich bereits hier erlebte, kann ich wieder gut verstehen, warum Falkenstein heute steht. Zurück nach Falkenstein zu ziehen, ist im Augenblick aber keine große Option. Die McGinnis machen sich rar und wenn nicht, ist da noch immer Jerome. Jerome war ein Trottel vor den Göttern, aber es sind viele Jahre ins Land gezogen, seit ich ihn das letzte mal sah, vielleicht ist er ja groß geworden. Und dann ist da noch Domenik.
Er ist ein guter Mann, ich weiß du magst ihn nicht Garus, du denkst er hat ein weiches Herz und ja in Bezug auf mich stimmte das vielleicht auch. Er ist ein Schatten aus der Vergangenheit, dem ich nicht unbedingt über den Weg laufen will, aber wenn ich bleibe, wird das wohl irgendwann passieren. Es heißt, man soll sein Innenleben mit Gefühlen schmücken und sie als Geschenk denen darbieten, die einem Nahe stehen, aber ich sehe mich nicht in einem Bund der Liebe. Der körperlichen vielleicht, aber nichts was einer Ehe ähnlich käme. Zuviel ist passiert, wie du weißt, ich werde das Blut Vandorez nicht weitergeben, diese Aufgabe mitsamt dem Namen überlasse ich dir. Ich bin kein Weib, dass schmust und kichert, das weißt du genauso gut wie ich, für mich zählt nur „die Herausforderung“, zu hart ist mein Herz für dieser Art Firlefanz. Ich hoffe, seine Schwärmerei für mich hat ebenso nachgelassen, wie die meine für ihn, er hätte es nicht verdient, dass ich ihn weibisch und gemein verletzte nur damit das Feuer stirbt, zumal das auch nicht meine Art eigentlich ist. Ich mag ihn wirklich, ich weiß, dass hast du nie verstanden, ich ja auch nicht, aber ich mag ihn. Und nur weil ich keine enge Bindung eingehen will, heißt das ja nicht, dass er mir egal ist. Er stand an unserer Seite, als wir die Mondkrieger jagten, er stand immer an unserer Seite, wenn es Probleme gab, er verstand die Ideale die wir verfolgten, er ist einer von den Guten Garus und ich bin die Feige die sich vor dieser Situation drückt und davon läuft, mich solltest du verachten, wenn der Name Domenik fällt.
Wir werden sehen, was die Zeit bringt.

Offene Türen
Das ist also die Situation in der ich mich befinde. Ich könnte mich zurück aufs Festland zurück ziehen zu diesem arroganten, pingeligen Baron mit seinen schmalzigen Worten, der mich als Hauptmann in seinem Gefolge will oder in die Gefolgschaft des Grafen treten. Ebenso könnte ich wohl zurück nach Falkenstein, wenn ich es wollte, das Pack hier treibt mich etwas dort hin. Ich spiele auch mit dem Gedanken eine eigene Übungshalle zu eröffnen. Es stehen viele Türen offen und zur Zeit versuche ich mir meinen Weg zu legen, dem ich dann zielstrebig folge, was ja oftmals auch in die Hose geht. Yen sprach einen Kriegerorden an, den ich gründen könnte, doch wissen nur die Götter, wann ich hier aufrechte Krieger treffe und ob dieses Land bereit dazu wäre. Die meisten hier pissen sich ein, wenn man nur nach Krieger aussieht. Sie hätten allesamt Krieger wie Darok Vandrak, Ritter Zaryn von Algado oder Bargon Ferilan kennenlernen müssen, dann könnten sie wohl mit so was umgehen. Aber hier herrscht seit langem wohl Frieden, die Herzen hier sind weich wie Butter.
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Alt 06.02.2021, 01:51
#2
Mila Vandorez
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Ich habe mich entschlossen, dem Gefolge des Grafen von Britain beizutreten. Schwarz und Weiß sind seine Farben, ein beuteschlagender Habicht sein Wappen. Bereits im Rado habe ich meine Entscheidung kund getan und erhielt mit einem Kameraden, der ebenso dem Gefolge beitrat den ersten Einsatz. Wir sollten mit einem kleinen Trupp einen Weg in den verfaulten Süden freiräumen. Wie du dir denken kannst, geschah dies völlig problemlos.

Der Kamerad ist Viridian Thraal. Ein Mann am Bogen und sehr fähig. Schon zuvor zogen wir einige male auf Waffengänge in die Höhlen gemeinsam und ich konnte mich von seinem Geschick mehr als Überzeugen. Er ist eher still und bedacht, hat aber auch wenn es nicht so wirkt auf den ersten Moment kluge Gedanken. Er wird dir weich erscheinen, doch glaube ich an seine Loyalität. Er ist kein Mann der als Soldat diente, bisher hatte er sein Leben als Jäger, Leder- und Fellhändler gefüllt. Kaum einer dem ich hier begegne, hat Erfahrungen mit dem wahren Krieg oder Schlachten.

Nach dem ersten Einsatz erhielten wir die Wappenröcke. Für die Gefolgschaft, legte ich mir eine Schwarzeisenrüstung zu, von meinem bevorzugten Schmied. Xorrox ist sein Name und er ist Khazad. Ein Anständiger und vor allem erreichbarer Schmied. Ebenso brauchte ich ein neues Schlachtross. Lux ist nicht mehr zuverlässig genug und verdingt seinen Lebensabend nun auf den grünen Weiden von Britain. Mit dem Begräbnisgold, dass ich meinem neuen Herren noch zu geben gedenke, sind es rund 300große Münzen gewesen, die ich mit Stolz ausgab.

Kurz nach dem ersten Einsatz folgte der zweite, für eben das gleiche Ansinnen, diesmal nicht in den Süden sondern nach Hythloth. Bei jedem Einsatz holten wir uns noch eine andere Schützin in den Trupp. Lydia Enorte. Ich hatte einen schweren Start mit ihr, gehörte sie zu der Truppe mit der ich das erste Mal in die Feuerhöhlen loszog. Doch haben wir die Unstimmigkeiten geklärt. Auch sie erscheint mir aufrecht und loyal und am Bogen durchaus geübt und talentiert. Auch sie hat keine Ausbildung zur Soldatin durchlebt und arbeitet für das herzogliche Forstamt. Dennoch kann ich berichten, dass sie eine bemerkenswerte Disziplin an den Tag legt.

Die nächsten Einsätze stehen bereits an, Bruder. Morgen ziehe ich mit dem Freiwilligenheer los und dann habe ich nur wenige Tage ehe ein neuerlicher Einsatz folgt. Doch all dies wird überschattet von einer bösen Verleumndung. Irgendjemand, vermutlich Morin – ein bekannter, steckbrieflich gesuchter Räuber und Verbrecher, dem ich zu sehr auf den Fersen war, versucht meinen Namen zu beschmutzen, so dass sich da auch die Inquisition einschalten könnte. Ich vertraue fest auf die Weitsicht meines Herren und seinen Einsatz für das Gute. Ich kann nur hoffen, dass er erkennt, dass wir auf der selben Seite stehen und ich bemühe mich das mit meinen Taten zum Ausdruck zu bringen. Doch sollte dich dieser Tage etwas nach Britannia ziehen, dann nimm die Fährte von Morin auf. Er tyrannisiert das Volk mit Erpressung, Diebstahl, Raub und Brandschatzung und jetzt wohl auch mit Verleumndung.

Ich muss gestehen, dass ich dieses dreckige Schlachtfeld von Intriegen und Lügen nicht gewohnt bin und keinerlei Erfahrung auf jenem habe. Aber du kennst mich, ich werde lernen. Gnade jenem, der dahinter steht, sofern ich seinen Angriff überlebe. Der Zorn den ich verspürte, habe ich nicht vergessen, doch für das Volk muss ich mich auf andere Dinge konzentrieren. Ich bin keine wahre Dienerin des Lebens, wenn ich die Feinde an unserer Front für ein persönliches Scharmützel vergesse. Es erscheint mir wie einer Herausforderung an meinen Stolz, die ich gerne annehme, war und ist jene Lektion doch diese, die mir am schwersten bisher fällt. Ich bin begierig darauf, diesem Angriff die größte Erfahrung abzugewinnen, es durstet mich danach. Generell scheint der Abschnitt im Leben gekommen zu sein, dass ich mich das Leben auf meine Tugenden gegen Intriegen und Lügen prüft. Auch meine nächsten Einsätze werden in derlei Feinden gesäht sein. Mehr will ich dazu noch nicht schreiben, da fast jeder Einsatz unter Geheimhaltung steht. Ich verstehe durchaus den Sinn, der Geheimhaltung, doch zerrt es ebenso an den Nerven, nie darüber frei sprechen zu können.

In den letzten Monden sah ich einige Helden der alten Kaste. Als hätte ich ihre Geister mit meinem ersten Eintrag heraufbeschworen, traf ich als erstes den alten Vandrak. Ein Jammer sage ich dir, der Mann dessen Name eine Legende ist, ist alt und tatterig geworden, kann kaum noch alleine gehen. Ein Loricaner dem der Tod der eigenen Kotze droht. Doch hat er genug Gefährten an seiner Seite.
Auch Bargon Ferilan sah ich einmal im Tala und sollte ihm vom alten Vandrak Bescheid geben. Er bat um ein Treffen, was sich zeitlich kaum bei mir ausgeht. Ich entsinne mich noch gut an seine Dominanz und Intelligenz, doch bin ich keine 17 Jahre mehr und suche keinen Lehrmeister mehr. Ebenso tauchte nach einiger Zeit der Ritter Algado in Vandraks Gesellschaft auf. Ich habe zu wenige Worte mit ihm gewechselt und zu wenige gemeinsame Erinnerungen – im Grunde gar keine. Sie alle hatten damals bereits einen Namen, als wir noch blutjung waren, sie waren meine Vorbilder und Helden. Der alte Vandrak entsinnt sich durchaus noch an dich, die Frage ist nur wie lange noch.

Zu guter letzt, sei noch gesagt, dass ich mit den Hochelfen scheinbar besser auskomme als gedacht. So mag Areu wohl wirklich alles geklärt haben damals, wie er mir zusagte. So werde ich wohl die Möglichkeit erhalten, meiner Sammlung eine meisterlich geschmiedete und gesiegelte Klinge oder einen Schild der Hochelfen hinzuzufügen. Ebenso werden mich die Pfade des Krieges neben jene lenken.

Britain Libani 1334
Mila Vandorez ist offline  
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Alt 05.01.2022, 16:01
#3
Mila Vandorez
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Britain 1335

Anfang des Jahres 1335 haben wir die Schlacht im Süden mit der Freiwilligenarmee gewonnen und danach war ich auf einigen Kundschafter-Einsätzen in der Nordmark zusammen mit Enorte, eine zuverlässige Schützin, die sich selbst wohl mehr als Waldläuferin sieht.

*Enorte
Lydia Enorte ist eine rothaarige Mitzwanzigjährige wohl, im schätzen war ich selten hervorragend. Enorte ist Schützin und wurde von ihrem Onkel im Überleben im Wald ausgebildet. Sie besitzt einen Fischerladen im Hafenviertel und ist im herzoglichen Forstamt tätig unter Raschtor Oddmar.
Enorte bewies auf mehreren Einsätzen ihre Zuverlässigkeit, gesunden Menschenverstand und Idealismus. Man merkt ihr zwar an, dass sie militärische Dienste noch nicht gewohnt war, doch fügte sie sich immer sehr gut ein, ohne je in weibische Keiferei zu verfallen. Sie gehört zu den wahrlich wenigen, denen ich tatsächlich das Du und meinen Vornamen anbot zu nutzen. Dies mag in diesen Zeiten kaum auffallen, da jeder der Meinung ist mich zu duzen und beim Vornamen zu nennen und ich muss auch sagen, ich habe nie dagegen aufbegehrt, war mir das tatsächlich noch lieber als das "Fräulein Vandorez". Erinnert mich jene Anrede doch eher an unsere Base Liana und nicht an mich, oder irgendeinen unserer engen Familie.
Enorte besitzt einen gesockelten Bogen, den sie mithilfe von irgendeiner magischen Asche an ihre Person gebunden hat. Pfeile die aus jener Waffe ihr Ziel finden sind für die allermeisten Gegner tödlich. In der Distanz in der Enorte arbeitet, zusammen mit ihrem Verstand und der Schlagkraft ihres Bogens ist sie eine sehr effiziente und gar elegante Waffe. Zudem muss man anmerken, dass Sie sich auch nicht vor dem Nahkampf scheut, doch dort eher flink wie ein Wiesel Stich um Stich setzt und mehr darauf bedacht ist, den Hieben ihrer Gegner auszuweichen.
Ich vertraue Enorte aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen und ihres Glaubens an Adoria uneingeschränkt.
*
Ebenso waren auch Thraal und Aethras, ein Hochelf dabei. Es könnte durchaus sein, dass du mit jenem Hochelfen gut aus kämst, doch legt er wesentlich mehr Aufmerksamkeit auf Disziplin und wohl auch einer gewissen Ästhetik im Kampf.
Zur Mitte des Jahres 1335 haben wir die Abreise der Herzogin erwartet, wie ich dir auf dem Stück gemeinsamer Reise ja schon erzählte, wurde sie zur Königin von Vestlizien gekrönt und mein Herr, wurde zum Herzog Britannias ernannt. Wie du ja weißt, war ich zu dem Zeitpunkt auf dem Weg nach Khonis.

Britain 1336
Zurück in Britannia angekommen habe ich mich neu eingerichtet. Meine Wohnstube habe ich in den oberen Teil des Hauses verlegt. Kleinere Umbauarbeiten müssen noch in die Wege geleitet werden, ehe ich mich um die Gestaltung der Kriegerhalle kümmere. Wie ich nach einigen Tagen feststellte, habe ich schon einiges vorbereitet, was mir den Einstieg in dieses Vorhaben leichter macht. Die Herzogswürde meines Herren, bereitet mir dieser Tage einiges an Kopfzerbrechen. Ich habe ihn zwar bereits einige Male wieder gesehen und er hat nicht plötzlich andere Ehr-Erweisungen verlangt, dennoch bedarf es wohl einer kritischen Selbstspiegelung, ob ich an meinen Gewohnheiten arbeiten muss und falls ja, inwiefern. Einem Grafen zu dienen war schon eine Ehre, jetzt einem Herzog Gefolgschaft zu leisten, ist wiederum etwas ganz anderes nochmal. Er ist zwar der selbe Mann wie zuvor auch und ich bin auch die selbe, wie davor, dennoch - in meinem Leumund wird dies ein ganz anderes Licht auf mich werfen und mir weitaus mehr Türen öffnen, als zuvor. Zumal jeder weiß, welche Bedeutung Britannia für das Königreich hat. Mein Herr ernannte mich zudem zur Anwerberin und Ausbilderin der Freiwilligenarmee. Dies ist zwar ohne Frage eine Ehre, doch ohne Soldaten oder Bereitwillige mit dem entsprechenden Ernst hat dies nur einen fahlen Beigeschmack, da wird nichts anderes als Geduld gefragt sein, bis irgendwann einmal der ein oder andere fähige aufkreuzt. Ich habe aber vor bereit zu sein.
Mein Goldsegen hat sich nach meiner Ankunft in Luft aufgelöst, ich hätte sparsamer auf dem Schiff sein sollen. Einige offene Rechnungen warteten auf mich, die ich ohne Frage auch alle begleichen kann, doch die nächsten Tage werde ich wohl oder übel damit verbringen müssen, die Truhen wieder etwas zu füllen, meiner Übung wird das zu Gute kommen und die versauten Feinde auch in ihren Grenzen halten. Zum Glück hat sich Xorrox zurück gemeldet, früh genug, damit ich nicht zum Elfenschmiedemeister Elor wechsele, was mein Plan gewesen wäre, hätte Xorrox sich nicht gemeldet. Ich habe schon seit langer Zeit vor, ein Prunkstück aus der Schmiede Elor zu erlangen, auch möchte ich einen guten Eindruck bei ihm hinterlassen und hoffe einfach, dass er meine Loyalität zu Xorrox verstehen kann. Ich bin da guter Dinge, wenn ich mich jetzt nicht grob irre, stand Tykene ja für Treue, aber die Glaubenslehrzeit ist schon wirklich lange her.

Dieser Tage ist es hier sehr still in Britain, der Sturm der den Hafen in Ostfengern zerstörte, zog wohl auch über Britannia und hat auch hier verheerend Schäden angerichtet, die noch immer ausgebessert werden. Die Handwerker scheinen damit beschäftigt, so wirken die Gassen leerer als sonst. Die Zeit in der ich im Sommer am Marktplatz neben meinem Haus sitze, ist mir zu einer besonderen Zeit geworden, in der ich lese und das Treiben beobachten kann. Dann und wann gesellt sich jemand dazu, dieser Tage ist es fast ausschließlich Bron für kurze Zeit. Das Kriegertum scheint immer mehr auszusterben in Britain, die wenigen die eine Klinge schwingen, scheinen allesamt nur deshalb die Klinge zu führen, weil ihnen nichts anderes liegt. Sich an einen Kodex oder Regeln zu binden, scheint einem Altertum anzugehören, das kaum noch einer zu schätzen weiß, manchmal gar scheinen sie es auch gar nicht mehr zu verstehen, von daher eilt die Kriegerhalle auch nicht, sie wird vermutlich nie wirklich komplett gefüllt sein, dennoch will ich in dieser Hinsicht da eine Anlaufstelle anbieten. Ebenso plane ich, sobald ich einige Angelegenheiten vollständig geklärt habe, meinen Herrn zu bitten, die Übungshalle – unsere Übungshalle – effizienter zu gestalten. Mir liegt es durchaus daran, die Wirtschaft des Lehens zu unterstützen in dem ich Aufträge für die Handwerder schaffe. Gehört dies in meinem Sinne auch zu meinen Aufgaben, wenn nicht gar selbstgewählten Pflichten, als ehrbarer Krieger und Gefolgsmann eines Adeligen. Zudem befinde ich mich in der äußerst angenehmen Situation, mir die Aufgaben selbst auszuwählen.

Ich lebe mich noch ein und bereite mich auf die nächsten Einsätze meines Herrn vor. Die Einsatzplanung für den Spähtrupp wurde bereits vergeben, so dass ich wenig zu tun habe, außer bereit zu sein. Und ehe ich es vergesse zu Erwähnen Varkon zu Minoc steht weiterhin im Dienst des Britannischen Herzogs, womit wir nun den gleichen Dienstherren haben. Eine durchaus erfreuliche Entwicklung in meinen Augen.

P.S. Ich habe Herzog Bolwen eine teure Abschrift unseres Kodex geschenkt, als ich meinen Treueeid unter ihm als Herzog erneuerte.

Britain Glarim 1336

Mila Vandorez ist offline  
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Alt 22.05.2022, 14:29
#4
Mila Vandorez
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Britain 1337

Wir schreiben den Libani 1337, ich bin anfang Libani nach Britain zurück gekehrt. Kurz nach den grauen Tagen war ich zum Festland gereist und war demnach 5 Monde nicht im Herzogtum meines Herren.
Es hat sich nicht sonderlich viel zugetragen, worüber ich heute schreiben kann. Gerüchten zufolge, haben die Dunkelelfen die westliche Völkerfestung eingenommen. Was anhand der Vorgeschichte ziemlich bedrohlich ist. Die Bürger auf der Straße scheint diese Gefahr wenig bewusst. Ganz gleich, ob die Dunkelelfen sich mit Aldfur verbündet haben oder Aldfur annektieren, wenn die Gerüchte wahr sind, zieht sich langsam ein Ring der Kriegsfront um das Herzogtum. Und es kommen keine Krieger hier an, die sich für den Kriegsdienst melden.
Aperson, ein städtischer Schmied aus Cove, erzählte mir von diesen Gerüchten. Ebenso erzählte er mir von einem jungen Recken, den ich allerdings bisher noch nie sah. Dieser Tage öffne ich die Kriegerhalle so oft es möglich ist, doch sitze ich die meiste Zeit alleine über meinen Büchern gebeugt oder mit dem Blick ins Feuer.
Ich bin froh über das Bündnis mit den Hochelfen, sie scheinen ebenso bemüht, doch ebenso geplagt von der Abwesenheit von Helden wie wir Menschen. Wir können nur hoffen, dass die gemeinsamen Armeen stark genug sind, um das Unheil abzuwenden, dass sich am Horizont wie dunkle Gewitterwolken bildet.
Ich hörte davon, wie der Schatten das Herzogtum plagte und viele Opfer forderte. Opfer die ihr Leben ließen, aber auch Opfer die fortzogen, da sie von der Saat des Bösen übermannt wurden.
Ich will damit nicht andeuten, dass jene die fortzogen, ihrer Gesinnung untreu wurden, doch die Trauer und Hilflosigkeit hatte sie wohl übermannt, wenn das Gerede stimmt.
Ein Bildnis weicher Herzen, dass sich bald wiederholen könnte, wenn nicht bald ein paar Krieger kommen, die sich dem Licht zugeschrieben haben und bereit sind, zu ertragen, was da kommen mag, um jene deren Sinn sich um Geselligkeit und Handel dreht, zu schützen.
Zwar bringt unser Volk, ein paar sehr fähige Magier hervor, die allerdings auch mehr ihren eigenen Interessen folgen, als sich für das Volk patriotisch einzusetzen. Ich zweifel zwar nicht daran, dass sie reges Interesse zeigen werden, sollte es zum Kampf an nächster Front kommen, doch komme ich nicht umhin, mir vorzustellen, wie eine Handvoll, wenngleich fähiger Magier gegen einen Feind kämpfen, der zweifelsohne ebenso Machtvoll ist, sich vielleicht gar dunkler Künste bedient und es versteht sich schier unsichtbar zu machen, bis er ihnen auf die Schulter klopft, wahrscheinlich mit einer Waffe, deren Schneide zum Hals zeigt. Ich bin mir nicht sicher, ob sie einfach nur gedankenlos sind oder unsere bewaffneten Soldaten als Bauernopfer betrachten.
Meine Sorge hier ist unermesslich und ich bereite mich darauf vor, mein Leben in einer ausweglosen Situation für das Licht zu geben.
Es zeichnet sich bereits seit Jahren ab, doch interessieren tut es wenige, sie sind mit ihren eigenen kleinen Dramen beschäftigt und haben sich in diesem wankelmütigen Frieden eingenistet. Solange der Feind nicht an die eigene Tür klopft ist er auch noch gut zu ignorieren. Das Krieg herrscht ist eigentlich bekannt, doch liegen ja noch keine Leichen in den Gassen von Britain. Ich ärgere mich hier nicht mal über die Handwerker die ihrem Beruf nachgehen, ich muss gestehen, ich ärgere mich hier mehr über jene Kampffähigen, die mehr dem Abenteuer fröhnen und zu wenig Disziplin für den Militärdienst aufweisen. Zu weich sind, um sich einer Sache zu verschreiben, die das Ziel hat das Herzogtum, und somit viele viele unbescholtene Leben zu retten. Kampffähige, die mehr wert darauf legen "freundlich und nett" behandelt zu werden, als Gehorsam und Disziplin zu üben, für all jene die nur mit sinnbildlichen Sensen und Forken sich ihrer Haut erwehren können.

Wenn du mein Bruder auf deinen Reisen Krieger triffst, die einer Moral folgen und genug Härte in sich tragen, Krieger die sich ihrer eigenen Heimat noch nicht verpflichtet haben oder sie bereits verloren haben, entsende sie nach Britannia! Damit ich nicht noch einmal miterleben muss, wie eine Heimat überrannt wird, dieses Mal bin ich keine 16 Jahre mehr alt, dieses Mal werde ich nicht von außen zusehen. Wir werden siegen, oder ich werde sterben – vielleicht werde ich auch vom Namenlosen geholt, trotz eines Sieges, ich werde mich davor nicht drücken. Auch wenn mich der Gedanke immer wieder einholt, dass man eine Niederlage akzeptieren muss, so kann ich dieses drohende Schicksal kein zweites Mal erleben.

Noch ewig könnte ich über meine düsteren Gedanken dieser Tage schreiben, doch werde ich mich wieder der Situation stellen und nach Auswegen suchen.


P.S. Das Stallmädchen Nessyma Fairlane, welche ich dir mal vorstellte, hat ihre Arbeit bei mir niedergelegt. Kopflos wenn du mich fragst, aber das ist ihre Angelegenheit. Mit diesen Dramen kann ich mich dieser Tage nicht beschäftigen. Dafür lassen mir meine Sorgen keinen Platz.

Britain, Libani 1337
Mila Vandorez ist offline  
Geändert von Mila Vandorez (28.09.2022 um 17:52 Uhr).
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