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Alt 27.12.2018, 19:10
Elenath'amarth
#1
Saire Gal'ithiel
Spieler, Stadtelf
 
Registriert seit: 18 Feb 2013
Beiträge: 211

Werdegang einer Sternensängerin

Jedes geschrieben Wort, das folglich aufzufinden ist, stammt aus dem Geiste, der Forschung und der Feder von der Sternensängerin Saire Gal'ithiel und verweilt in ihrem Besitz, jedoch auch für das hochelfische Volk nicht prinzipiell zugänglich.
Allen Gesängen, liegen feinverzierte Notenblätter bei, ebenso die Taktvorgaben.
Die Bücher sind gänzlich verziert mit elfischen Ornamenten und vollständig in elfischer Schrift und Sprache gehalten.
In einer ledernen Mappe werden einzelne Blätter gehalten, die offenbar Notizen oder Textvorbereitungen für Bücher enthalten, eine Vielzahl an Notizen auf einzelnen Blättern kann in einer Mappe zusammen finden.
Saire Gal'ithiel ist offline  
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Alt 27.12.2018, 19:12
Silberne Traeume
#2
Saire Gal'ithiel
Spieler, Stadtelf
 
Registriert seit: 18 Feb 2013
Beiträge: 211
Silberne Träume

Der grüne Teppich von der Sonne erwärmt.
Kein Tageslaut mehr in der Stille lärmt.
Der Leib kühlt unter Nebel ab.
Und Dunkelheit fällt auf uns hinab.

Doch zwischen den Stämmen ein seidiges Schimmern
Die Sterne durchs lock're Blätterzelt flimmern
Da offenbart sich dir mit klarem Geist
Was durch unsere Seelen reist.

Es ist nicht Wesen, du nennst es Natur
Es hat keine Formen, keine Struktur
ist mehr als Gedanken, die wanken und schwanken
Ist mehr als Gefühle in Blätterranken.

Ist mehr als Lieben, gar mehr als Leben
Ist um uns, und dennoch von uns umgeben.
Dem Irdischen über, namenlos schwebend.
Mehr Du als du selbst, sich in dir erhebend.

Doch weh dem Dämmern, der Flammenschein Macht
Wenn alles erwacht in strahlender Pracht
Ai Navaer Fremder, Besucher der Nacht
Erinnerung' bleiben, ganz zart und ganz sacht.
Saire Gal'ithiel ist offline  
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Alt 27.12.2018, 19:15
Sternenreise
#3
Saire Gal'ithiel
Spieler, Stadtelf
 
Registriert seit: 18 Feb 2013
Beiträge: 211
Sternenreise

Wenn zwischen den Gärten der Fluss versagt
die Hoffnung der Sorge gänzlich verzagt
Dein Singen in mein Herz eindringt
Und meine Seele fort von hier bringt.

Dann kommt die Zeit, in der du mich rührst
Mein Herz von allen Ketten entführst
Mir einen Weg zu fliegen zeigst
Mir meinen Platz am Himmel weist

Der kristallklaren See so weit entfernt
Hab ich deine gewisperten Träume gelernt
Die endlosen Zeichen, der Einen, die wir lieben
Sie leben und leuchten in den Sternen oben

Dann ist die Zeit, in der du mich rührst
Mein Herz von allen Ketten entführst
Mir einen Weg zu fliegen zeigst
Mir meinen Platz am Himmel weist

Irgendwann, in der tiefe der Nacht
Wird Frieden kommen, von dir bewacht
Wenn du Zauber mit göttlichen Worten webst
Wenn du Schnee mit Sommerregen belebst

Dann war die Zeit, in der du mich rührst
Mein Herz von allen Ketten entführst
Mir einen Weg zu fliegen zeigst
Mir meinen Platz am Himmel weist
Saire Gal'ithiel ist offline  
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Alt 27.12.2018, 21:16
Lobgesang
#4
Saire Gal'ithiel
Spieler, Stadtelf
 
Registriert seit: 18 Feb 2013
Beiträge: 211
Lobgesang

Schau hoch mein Freund, zum Sternenzelt
hör und fühl was uns zusammenhält
Der Klang des Friedens der uns stets begleitet.

Von Hoffnung, Streben stets erfüllt,
gehn wir in Sternenlicht gehüllt.
Seh'n wie die Schoenheit ihres Daseins sich verbreitet.

Silberne Herrin, Laita Tycuahele
Reinheit trägt den Namen Tycuahele

Wir sind von ihrer sanften Hand geführt,
mit Stärke und Wärme zart berührt.
Frieden steht auf den Flaggen Tycuaheles

Mit grenzenloser Lieblichkeit
Ist sie Mittelpunkt der Ewigkeit!
In unseren Herzen hallt ihr Echo - Tycuahele

Silberne Herrin, Laita Tycuahele
Frieden trägt den Namen Tycuahele

Das Band mit dem du zu uns stehst
Dein Echo zu uns rüberwehst
Stehst du nur vor dem Thron, den wir dir schufen.

Ganz gleich wohin mein Blick auch fliegt,
Seh ich, dass auf Allem dein Segen liegt!!!
Mit deiner Stille übertriffst du all unser Rufen

Silberne Herrin, Laita Tycuaheleee
Glanzvoll ist dein Dasein Tycuahele

Du bist der Kern um den sich alles dreht
Ganz gleich wie oft die Zeit vergeht
Du brauchst keine Krone, keinen Thron um dich zu beweisen

Ich bin niemand der dein Licht ganz sah
doch fühle ich dich bei mir ganz nah
Jenseits aller Zeit und Raum werd ich einst zu dir reisen

Silberne Herrin, Laita Tycuahele
Treue ruht in den Armen Tycuaheles
Silberne Herrin, Laita Tycuahele
Saire Gal'ithiel ist offline  
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Alt 27.12.2018, 22:14
Die Lehren der Silbernen Herrin
#5
Saire Gal'ithiel
Spieler, Stadtelf
 
Registriert seit: 18 Feb 2013
Beiträge: 211
*dieses Buch ist in feinster elfischer Handschrift und in elfischer Sprache
verfasst. Jede Seite ist mit elfischen Ornamenten verziert, ebenso ist diese Fassung ausschließlich im Besitz der Sternensängerin*

Die Lehren der Silbernen Herrin

Ein jeder Edhel wird mit der Geburt, so wie wir wissen, durch das Band der Melodien, jederzeit an seine Abstammung erinnert. Es ist ein Geschenk unserer Erschafferin Tycuahele. Dieses Band mag je nach Umständen des Lebens mal stärker ausgeprägt sein und mal schwächer. In der Regel lernt ein Edhel innerhalb einer intakten Gemeinschaft schnell dieses Band zu verstehen, doch kommt es auch vor, dass es jungen Edhil nicht vergönnt ist, in einer intakten Gemeinschaft aufzuwachsen und sie nehmen jene Melodien zwar wahr, doch es fehlt ihnen an der Erfahrung sie zu verstehen. Für eben jene und auch für jene die mehr über dieses Band erfahren möchten, sei dieses Buch eine Hilfe.

Die persönlichen Melodien eines jeden lebenden Wesens besteht aus Empfindungen und Gefühlen. Sie ist so individuell wie das Lebewesen selbst. Charakterliche Eigenschaften klingen dumpf ebenso in die Melodie mit ein. So hat die Erfahrung gezeigt, dass ein ruhig und bedachtes Wesen eine ebenso ruhige Melodie hat, in der enorme Emotionen deutlich hervor treten und deutlich vernehmbar sind. Ein leidenschaftliches Wesen wird in jedem Gefühl, das es empfindet, diese Leidenschaft entfalten. Natürlich entwickeln sich unsere Melodien ebenso, wie wir uns entwickeln. Oftmals erlebe ich bei jungen oder unerfahrenen Wesen, wie die Melodie ruhig wirkt, doch die Handlungen die jenes Wesen durch das Leben treibt eine gänzlich andere Sprache sprechen. Man kann in solch einem Falle davon ausgehen, dass dieses Wesen nicht Eins mit sich selbst ist, zwiegespalten oder sich selbst zur Gänze noch nicht kennt. Denn erst das Wissen um das eigene Wesen ermöglicht es, eine voll und ganz harmonische Melodie zu erzeugen. Dies zeigt uns, dass es an enormer Erfahrung bedarf, die Melodien eines Wesens richtig zu deuten. Beobachtung, Vorsicht und Lebenserfahrung werden immer eine immense Rolle dabei spielen, die Melodien anderer Geschöpfe wahrhaftig zu verstehen. Und dabei geht es auch, wie uns bewusst wurde. Es geht darum Verständnis aufzubauen für das gegenüberstehende Geschöpf, gleich welcher Herkunft und Abstammung es sei. Die Melodien dienen nicht dazu, sich selbst und vorrangig durch Wissen einen Vorteil zu verschaffen gegenüber anderen Geschöpfen. Wir sollen dadurch lernen zu verstehen, wie vielfältig die Emotionen sind und auf welchen Wegen sie wandeln, wenn jene oder andere Umstände Einfluss auf ein Leben nehmen. Selbst das nicht Wahrnehmen einer Melodie ist zugleich eine Wahrnehmung. Denn wenn sich ein Geist verschließt, zeigt es dass auch diesem Umstand Gründe zu Füssen liegen. Es kann sich um Disziplin, Verschlagenheit, Unaufmerksamkeit oder Oberflächlichkeit handeln. Gewiss gibt es weit mehr Möglichkeiten, doch nennen wir nur Jene die zumeist beobachtet wurden. Um zu verstehen was dem wirklich zu Grunde liegt, ist es ebenso notwendig das Geschöpf kennen zu lernen und dies erfordert durchaus auch die Bereitschaft sich selbst zu zeigen. Um Verstehen zu können muss man Bereitschaft zeigen, emotionale Risiken einzugehen. Dies sollte ein Edhil jedoch erst dann in Erwägung ziehen, wenn er sein eigenes Wesen voll und ganz verstanden hat. Generell ist es ratsam zunächst bei sich selbst mit dem Verständnis zu beginnen, denn erst wenn man Einigkeit und Frieden im Herzen gesäht hat und die Ernte sich über die Seele legt, ist man im Stande auch das nötige Verständnis für andere Geschöpfe aufzubringen.

Ein jeder Edhil vernimmt die Melodien, solange er das Band zu Tycuahele in Ehren hält. Es gibt jedoch Erzählungen über Elfen, die sich gänzlich von der silbernen Herrin abgewandt haben und es gibt keinen Anlass zu denken, dass sie die Gabe der Reinen noch empfangen. Das Wahrnehmen der Melodie ist ein tiefes Bedürfnis in uns, innerhalb der Gemeinschaft, da es uns stetig daran erinnert, unter welcher Gunst unser Lebenslicht steht. Doch werden Unsereins ebenso mit der Problematik berührt, dass die Melodien außerhalb der Gemeinschaft zum großen Teil recht verstörend wirken können. Gerade in der Gesellschaft von Edain oder den Naugrim wird diese Empfindung und Wahrnehmung so sehr gereizt, dass es gar zu körperlichen Schmerzen im Kopf, oder der Atemwege führen kann, vor allem wenn wir auf diese Melodien nicht vorbereitet sind. Emotionen die unserer Rasse und Abstammung gänzlich fremd sind, nehmen wir dann wahr und es kann je nach Erfahrungsstand zu Irritationen und Zweifel kommen. Vor allem wenn ein junger Edhel das erste Mal mit einer Lüge in Berührung kommt, kann dieses Erlebnis den eigenen Zweifel an seiner Wahrnehmung wecken, da er die Lüge bis dahin nicht kannte. Instinktiv lernen wir somit ebenso, uns vor der Melodie auch zu verschließen, um ein Miteinander mit den anderen Völkern leben zu können. Es ist auch im Sinne des Anstandes, fremde Wesen nicht auf ihre tiefsten Empfindungen zu belauschen, sofern es dazu keinen Anlass gibt. Es ist hier eine klare Frage der Übung und Erfahrung, wie sehr uns die Melodie fremder Völker und Gemeinschaften belastet und wie sehr wir diese fremden Melodien in uns aufnehmen. So wir unser inneres Gehör erst einmal öffnen, werden wir aus einer Vielzahl von unbekannten fremden Harmonien überschwemmt und es wird schwer eine Einzelne überhaupt zu vernehmen, wenn wir uns diese Fähigkeit des Zuhörens nicht auf lange Zeit angeeignet haben.
Dieses Verständnis für Melodien liegt einem jeden Edhel im Blute und in der Seele, weshalb man auch davon ausgehen kann, dass jeder der Unsrigen über ein gewisses Maß an Musikalität verfügt. Über das Wissen und die Wahrnehmung der Melodien und der persönlich mehr oder minder ausgeprägten Musikalität nutzen wir auch die uns eigene Elfenmagie. Leider ist im Jahre 1327 vieles unserer Elfenmagie in Vergessenheit geraten, wie zum Beispiel das natürliche und intuitive Erschaffen von magischen Vibrationen die sich in Funken äußern. Doch noch immer vermögen wir es, Wesen des natürlichen Kreislaufs mit einem Summen zu beruhigen und von ihren Aggressionen abzubringen, so diese aus reinem Instinkt geboren sind und nicht durch den Willen geformt sind. Diese Art der Elfenmagie ist ein Ausdruck dessen, welche Macht unsere Melodie auf andere Wesen haben können. Jene, welche sich der arkanen magischen Berufung zuordnen, werden eine Ähnlichkeit zum wirken der reinen Magie feststellen, bei der die geistige Konstitution relevant ist. Doch ist die Nutzung der Elfenmagie eine sehr intuitive Angelegenheit, die in enormen Maße an unsere göttliche Gabe gebunden ist. Es ist eine Gabe die tief in unserer Seele und unserem Wesen gelebt wird und darin wohnt. Wie jede göttliche Gabe, wird diese niemals dazu dienen Etwas, das dem natürlichen Kreislauf angehört zu zerstören. Und sowie diese Art der Elfenmagie auch nur den Edhil und Lindhil zur Verfügung steht, so vernehmen auch nur Jene die Melodie, die uns die Silberne in die Seele und diese Welt gelegt hat. Man darf also davon ausgehen, dass die Art der Magie die in Jedem von uns innewohnt, das selbe Geschenk ist, wie die Melodie die uns unsere Erschafferin gemacht hat, doch wie die Lehren der Silbernen ebenso zeigen hat alles einen Gegenpol. Das Wirken der Elfenmagie ist nur dann mit ihrer Gunst beseelt, wenn der betreffende Edhel bereit ist sich den Melodien und der Silbernen selbst zu öffnen. Gerade die großen elfenmagsichen Wunder, wie einst der Schild von Cerinor konnten nur durch die Gemeinschaft der Elfen erschaffen werden und so zeigt es uns, ebenso, dass die Elfenmagie vorallem etwas viel Unbegreiflicheres ist, wie die hermetische Magie.

Unsere Barden verfügen nicht nur über ein erhöhtes Maß an Musikalität, sondern auch über das Wissen und dem Gefühl der Berufung, diese Fähigkeiten im Sinne der Gemeinschaft zu nutzen. Von Berufungswegen alleine schon her, sind sie interessierter und oft auch geschulter in der Wahrnehmung von Melodien. Sie vermögen es Melodien auf besonderen Wege zu beeinflussen. Zur Hilfe kommt ihnen da meist die Magie der Musik, die sich ähnlich wie die elfische Magie intuitiv entwickelt. In ihrem Bestreben liegt es stets, aus der Vergangenheit und ihren Erfahrungen zu lesen, diese Erfahrungen und das damit einher gebrachte Wissen zu vermitteln und weiter zu tragen, sowie auch die Gemeinschaft in der sie leben und die damit vorhandenen persönlichen Melodien harmonisch zusammen zu fügen und diese Harmonie zu erhalten. Sie wissen um und vernehmen ebenso die Melodie einer Gemeinschaft. Zwistigkeiten und Streit innerhalb einer Gemeinschaft sind dauerhaft fast unerträglich für sie. Sie nehmen ganz deutlich wahr, wie sich verschiedene persönliche Melodien zu einer choralen gemeinschaftlichen Melodie bilden. Je harmonischer die Gemeinschaft auf einander eingestimmt ist, desto stärker ist jener Chor der Melodien und desto stärker der Zusammenhalt. Denn auch jene Edhil und Lindhil, die anderen Berufungen nachgehen, nehmen ganz intuitiv und vage jenen Chor wahr. Selbst die Edain unter sich spüren, ob ihre Gemeinschaft harmonisch verläuft oder sich niedere Gefühle hinein mischen und die Harmonie vergiften. Wir haben gar beobachtet bei den Edain, dass eine vergiftete Harmonie dazu Sorge tragen kann, wie manch einem Adan die Lebenslust versagte. So kann man also sagen, dass die gemeinschaftliche Melodie zu mehr Stärke führen kann, wenn man sie rein hält von Streit und Zwist und wir erfahren darüber hinaus, den Willen unserer Erschafferin. Denn das gegenseitige Verständnis, der Respekt und die Achtung voreinander sind Verhaltensweisen zum friedlichen Umgang miteinander, die uns von Tycuahele seit Anbeginn der Zeit gelehrt wurden. Innerhalb dieses Verhaltenskodex gibt es keinen Platz für die Beanspruchung von mehr Achtung oder mehr Respekt. Er kann einem nur freiwillig angeboten und geschenkt werden. Es gibt keine Möglichkeit innerhalb dieses Musters, solch eine Erwartung zu entwickeln, wenn man die Lehre dahinter verstanden hat. Gleichwohl wird einem Jeden, der mehr Verständnis für diese Lehre entwickelt hat, von ganz alleine mehr Achtung und Respekt entgegen gebracht, unabhängig von seiner Aufgabe innerhalb der Gemeinschaft oder seinen Fähigkeiten.

So erkennen wir, dass die Melodien vor allem dazu dienen, die Harmonie der Gemeinschaft zu wahren. Über die Lehren Tycuaheles zu schreiben, ist uns ein Anliegen, denn wie der Zahn der Zeit an einem Werkzeug arbeitet und es mit jenem Verschleiß schließlich kaum noch seinen Dienst zu tun vermag, liegt auch die Gefahr im Verlust des einstigen Verständnisses. Wir könnten viele Seiten füllen mit Doktrinen wie es die Edain zu pflegen tun, doch so einfach ist das nicht mit den Lehren der Silbernen. Wichtig dabei ist ebenso, das richtige Verständnis zu den Melodien zu entwickeln, die Sie uns in Ihrer Weitsicht, zu vernehmen, gestattet hat. Wenn jenes Verständnis nicht vollends entwickelt ist, so geschieht es, dass nur noch das Hier und Jetzt und alles Greifbare Präsenz im Leben bekommt und Erfahrung und Wissen kein Gewicht mehr haben. Wir vermitteln uns dann nur noch unser aktuelles Empfinden, mit der Erwartung, dass wir auf jene Empfindungen reagieren, ohne die Gnade die hinter dieser Wahrnehmung steht, zu begreifen. Es wird als alltägliches Instrument benutzt und verliert freilich bald den Reiz. Und die hohe Kultur die wir einst dahinter zu entwickeln vermochten, bildet sich mit jedem Jahrzehnt weiter zurück.

Um dies einmal etwas genauer zu erläutern beginnen wir mit dem Beginn allen Seins und der göttlichen Melodie. Wir suchen den Weg in die Geschichte zu der Zeit als die Silberne noch unter uns weilte. Zu jener Zeit war unsere Rasse noch voll und ganz unschuldige Geschöpfe ohne den Kontakt zu Rassen die den Verrat, die Lüge oder die Habgier in ihrer Mitte dulden. Wir erfreuten uns an unserem Dasein, waren beseelt vom Wissensdurst und auch der Forschung. Wir erfreuten uns für unseren Nächsten, wann immer ihm ein Fortschritt in seinem Gebiet gelungen war. Wir hinterfragten unser Dasein nicht, wir lebten alles Lebenswerte mit vollen Zügen. Wir waren uns zu jener Zeit voll und ganz bewusst darüber, dass die Magie durch uns durch floss, ebenso wie unser Blut. Es war und, hier möchten wir dringend darauf hinweisen, dass sich daran nichts geändert hat, ist ein Teil unseres Daseins. Es ist nicht die Art von Magie, mit der wir ganz bewusst auf das arkane Gewebe zugreifen, nein es ist die Art von Magie die sich durch ein harmonisches Gefüge bildet. Wer jemals mit drei oder vier Gleichgesinnten eine mehrstimmige Musik harmonisch erzeugte, oder so andächtig jener Musik gelauscht hat, dass einem die Haut zu kribbeln begann und die Nackenhaare sich regten, weiß oder ahnt zumindest von welcher Art Magie ich rede. Diese Magie von der ich spreche, war zum Anbeginn der Zeit so mächtig, das es nicht nur vereinzelt hier und dort geklungen hat, es war ein stetiges Orchester, dass orgiastisch unsere Sinne berauscht hat, da ein jeder Edhel Teil dieses Orchesters war. Es war gänzlich natürlich für uns darauf zu reagieren und unser Dasein dieser Magie anzupassen. Es war eine stetige Herausforderung für uns, diese Magie in unser gesamtes Tun und Handeln zu integrieren. Klingen die geschmiedet wurden, wurden nicht nur unter dem Taktschlag des Hammers geschmiedet, sie wurden ebenso mit jener Magie unserer Melodien behaftet. Jeder Knoten eines Teppichs war geknüpft mit einer Lobpreisung, jeder Splitter Stein an einer Statue sprang ab um die Seele einer Statue, die in der Melodie des Erschaffers geboren war, preis zu geben. Jeder Klingentanz war geboren aus dem Zuhören des Tänzers, der seiner Klinge Seele lauschte und sich in ihrem Rhythmus zu bewegen begann, um eine vollendete Darstellung von Kunst heraufzubeschwören in der ebenso die Magie lag von der ich spreche. Möge es im Interesse zukünftiger Magier liegen, zu erforschen, welchen Einfluss diese göttliche Magie auf die hermetische Magie hatte. Doch sei gesagt, dass diese Art des Lebens eine Lebenseinstellung war, die nirgendwo ihre Gültigkeit verlor. Es war nicht unser Bestreben, irgendetwas zu verändern, unser Bestreben lag stets darin, die Seele allen Seins frei zu legen, damit sie einem jeden zur Anpreisung und Verehrung dargeboten war. Wir waren und sind göttliche Geschöpfe Tycuaheles und so wie wir heute auch alles Verehren und Lobpreisen was von ihrer Hand geschaffen war, so verehrten und lobpreisten wir uns damals gegenseitig mit dem Ehrgeiz behaftet, mit dem eigenen Leben der Reinen das schönste Geschenk dar zu bieten. Sie hat uns selbst gelehrt, dass Erwartungen und Einforderungen einen Druck ausüben und uns stets angehalten, diesen Druck im Gleichgewicht zu halten. Gewiss lag die Anforderung immer darin, dass wir uns weiter entwickeln, doch ebenso war es die Herausforderung niemanden der Unsrigen zu überfordern. Gewiss gab es auch damals verschiedene Ansichten, doch war es ein Sehnen in unseren Wahrnehmungen, dass uns stets zurück zum harmonischen Fluss zog. So war es, dass Respekt, Achtung und Verständnis für einander die Leitenden Impulse unseres Daseins waren. Erzeuger von Frieden und die Basis für Freundschaft und Loyalität. Niemals wurde die eigene Meinung in Wut geäußert, die empfundene Wahrheit als Druckmittel verwendet oder gar mit Zynik vermischt. Denn sie hat uns ebenso gelehrt, dass Zynik, Herablassung, oder Wut den Fluss der Harmonie zum stocken bringt. Sie erinnerte uns stets daran, dass es uns nicht zustünde Ihr Werk in Frage zu stellen, und noch heute wagen wir nicht göttlich Geschaffenes zu ver- oder zu beurteilen. Doch erinnere ich an dieser Stelle die jungen und unerfahrenen Leser auch daran, dass wir als Schöpfung der Göttin mit da hinein zählen. Es steht uns nicht zu uns untereinander zu bewerten oder einen Wert zu zuschreiben. Wir alle sind aus ihrer Hand, ob wir der harmonischen Lebensweise bereit oder verschlossen sind. Wir können einander nur helfen, doch bedenkt ihr, jene die weiter sind in der Reife, dass Hilfe nicht aufgezwungen werden kann. Es kann ein Ratschlag sein, ohne mit der Erwartung behaftet, dass er angenommen wird. Es kann ein Lehren sein, ohne mit der Erwartung das gesagtes gelernt ist. Erst wenn man seine Weisheit und Reife freilegt und preis gibt, ohne das Anrecht darauf zu behalten und ohne den Anspruch das sie eine Auswirkung hat, kann sie sich wahrhaftig frei entfalten und Jenen die davon profitieren die Möglichkeit des freiwilligen Respekt eröffnen.

Wie zu erkennen ist, sind die Melodien also die Lehren der Silbernen Herrin gesprochen in ihrer göttlichen Sprache die sie uns einst lehrte. Die Melodien, in jeder Form wie wir sie wahrnehmen, sind ein göttliches Geschenk, als dieses zu betrachten und es liegt in unserer Aufgabe, die Macht und Magie der Melodie aufrecht zu erhalten, sie zu ehren und stets für den harmonischen Zustand zu sorgen. Man möge den Barden unseres Volkes, so welche der Gemeinschaft innewohnen die Möglichkeit anbieten, alle Melodien zu einem harmonischen Chor zu verbinden und die Möglichkeit des Lernens zu bieten, denn obgleich seine Veranlagung ausgeprägter ist, bedarf alles stets der Übung und Erfahrung.

1327 im Tempel zu Cerinor
Saire Gal'ithiel ist offline  
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Alt 27.12.2018, 23:23
Schoepfungsmelodie
#6
Saire Gal'ithiel
Spieler, Stadtelf
 
Registriert seit: 18 Feb 2013
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Schöpfungsmelodie

*dieses Buch ist in feinster elfischer Handschrift und Sprache verfasst. Jede Seite ist mit elfischen Ornamenten verziert und liegt ausschließlich in Besitz der Verfasserin*

So wie wir in den „Lehren der Silbernen Herrin“ auf die persönlichen und gemeinschaftlichen Melodien Bezug genommen haben und kleine Abstecher in den Bereichen der elfischen Magie und die elfische Gesellschaft gegangen sind, so nehmen wir in diesem Band nun Bezug auf die Schöpfungsmelodie, welche zwar auch von jedem Edhil und Lindhil wahrnehmbar ist, jedoch gleich einem Orchester in den einzelnen Nuancen nur schwer zu interpretieren ist.

Die Schöpfungsmelodie welche von den Alten und Weisen oft gepriesen wird, doch meist nur auf vages Verständnis trifft, ist etwas ganz und gar göttliches. Bevor wir nun aber näher darauf eingehen, empfinden wir es als notwendig zu verdeutlichen wie sich diese Melodie unter unserer Erschafferin zusammensetzt. Keineswegs sollte man davon ausgehen, das diese Welt von der Silbernen erschaffen wurde, genug Beweise für die Existenz anderer Götter wurden und werden uns stets geliefert und so ist auch bekannt, dass die Silberne durch Libanu erst zum Leben erweckt wurde. In einer Sphäre die bereits existierte. So dürfen wir davon ausgehen, dass die Silberne in einem friedlichen Band zu Libanu steht und stets stehen wird. Auch andere Gottheiten mögen in der Gunst und der Loyalität der Reinen stehen. Wie zum Beispiel Cunna von der sie dereinst ein Geschenk erhielt. Auch kann man annehmen, dass einige Eigenschaften Alwyzz' durch Tycuahele auf uns übergegangen sind, denn der stetige Hunger und Durst nach Wissen wird von seinen Anhängern vehement für den Göttervater beansprucht. Jetzt darf man sich aber nicht dem häretischen Gedankengut hingeben, dass das edle Volk der Elfen an jene Götter gebunden ist! Denn ist es Tycuahele gewesen die uns erst Leben schenkte und welche unsere Seelen zu sich aufnimmt am Firmament und welche die stetige Bindung zu uns hält, damit wir niemals vergessen, wem unsere Loyalität und Zuneigung zu gelten hat. Für uns hat die Silberne die Melodie geschaffen, die alle Gegensätze beinhaltet. In diese existierende Welt, hat sie den silbrigen Klang gelegt, um unser Verständnis für das Schützenswerte zu verstärken. Gleich einer Dirigentin erhob sie die Melodie über bereits Geschaffenes und formte sie zu einer musikalischen Verschlüsselung. Die Schöpfungsmelodie ist also ein Konzert aller Existenz. Das uns zwar stets begleitet und unser Blut an sie bindet, doch nur vereinzelten, namentlich Unbekannten ist es „vielleicht“ vergönnt dieses Orchester tatsächlich zu entschlüsseln. Wir halten es gar für möglich, dass nur den Göttern selbst das vollständige Verständnis dafür innewohnt.
Selbst uns Edhil und Lindhil ist es nur dann vergönnt jenem Konzert zu lauschen, wenn wir gänzlich offenen Herzens und Geistes sind, frei von jeglichen Gedanken, die uns an die Zeit des Hier und Jetzt binden.
Von einer Entschlüsselung kann jedoch beim Zuhören kaum die Rede sein. Die elfischen Barden aller Zeiten, waren stets bemüht, sich in jenes göttliche Konzert hinein zu fühlen, doch wie in den „Lehren der Silbernen Herrin“ schon erwähnt, mag die Konzentration auf Melodien durchaus mit dem leiblichen Wohl verbunden sein. Denn wiewohl die chaotische Melodie der Edain uns zu Kopfschmerzen treiben kann, so sind in der Schöpfungsmelodie so viele Einflüsse mehr, die unserem Wesen und Gehör fremd sind. Nicht nur der melodisch weiche Klang aller guten Eigenschaften ist in ihr verankert, sondern auch die jeweiligen Gegenstücke. Man kann kaum sagen, aus welcher Richtung oder in welcher Stärke, welche Emotionen oder Eigenschaften in jene Melodie einfließen, es sei denn Tycuahele selbst, erlaubt uns in ihnen einen Hinweis zu finden. Dies geschieht meist dann, wenn sich über ihre vollendeten Kinder die Wolke von Gefahr zusammen zieht. Deutlich ist dann die Veränderung der Melodie und die Verstärkung der Gefahr zu vernehmen ohne weiteres Zutun, doch wie die Hinweise der Götter stets sind, vertraut auch die Silberne auf uns, dass wir jene vagen Worte göttlicher Sprache zu verstehen wissen. Nur sehr selten bedienen sie sich der gemeinen Zunge durch einen Avatar oder in unserem Verständnis als Engel bezeichnet. Meist ist es die verschlüsselte göttliche Sprache die uns alle, jeder Lebensart erreicht. Einst hat sie uns jene ihre Sprache gelehrt, doch die Zeit hinterlässt ihre Spuren auch an dem hoch edlen Volke der Edhil und Lindhil und so ist es stets eine neue Herausforderung für uns jene von Göttern gesprochenen Worte zu verstehen.

Die Schöpfungsmelodie ist also nicht als Unterhaltung gleich einer Kammermusik zu verstehen. Sie ist eine Herausforderung, die nicht nur Barden, sondern auch Sternensänger aller Zeiten an die Grenze der Erträglichkeit zwingt, ohne das bisher einer behaupten konnte, die Vollendung dieses Orchesters in allen Nuancen in sich aufgenommen zu haben. Lediglich den königlichen Geblüten, jene die in einem noch stärkeren göttlich geweihten Band stehen als jeder Sternentänzer und jeder Sternensänger muss man im gewissen Rahmen ein größeres Verständnis zugestehen. Denn der Legende nach, verbinden sich die königlichen Geblütes mit einem Teil des Landes und der damit eingehenden schöpferischen Harmonie, um unser Volk weise und im Sinne der silbernen Göttin in die Zukunft zu lenken.
Gewiss ist dies auch stets das Bestreben jedes Sternensängers, doch ist das heilige Band, dass durch die Weihung entsteht begrenzt und es obliegt in ihrer Weisheit die Grenzen dessen, was ihnen zusteht an Verständnis vorsichtig auszuloten und zu akzeptieren. Gewiss sollte man immer wieder prüfen, sofern man dieses Verlangen spürt, ob mit wachsender Erfahrung sich auch mehr Verständnis einstellt, doch soll an dieser Stelle nochmals eindringlichst erwähnt sein, dass die Schöpfungsmelodie mit dem körperlichen und geistigen Wohl einhergeht und jener Zustand sich auch zum Nachteil verändern kann, wenn man sich nicht innerhalb der gestatteten Grenzen bewegt. Aus unserer Erfahrung und unserem Empfinden können wir berichten, dass sich die Schöpfungsmelodie nach der Weihe sich vor allem in jener Hinsicht erschlossen hat, das göttliches und dämonisches deutlich vernehmbar wurde und in dem Schall aller anderen Einflüsse zu erörtern ist. Jedoch auch nur, wenn man sich in die Konzentration wagt und in unmittelbarer Nähe zu jenem Einfluss steht. Man kann es mit einer von vielen Lauten vergleichen, die man deutlicher wahrnimmt, wenn man neben solch einem Instrument direkt steht. Aus der Ferne ist alles nur Schall und Klang, ineinander gewebt wie ein bunter und kunstvoll mit Mustern gewebter Teppich.

Diese Schöpfungsmelodie ist also in all ihren Feinheiten außerhalb unseres Verständnisses. Gewiss können wir die Schönheit dieses Klanges preisen und einem verzückten Zuhörer gleich, uns durch diese Musik verzaubern lassen, doch die göttliche Magie die darin innewohnt, ist nicht mit Wissenschaft oder Ehrgeiz zu verstehen. Der weise und erfahrende Sternensänger, der viele Wochen und Monde in der Meditation des Zuhörens verbracht hat, mag unter Umständen erkennen, wann die Melodie zu einem neuen Crescendo türmt, doch wie es mit dem Leben ist, so ist es ebenso mit der Melodie, hin und wieder es nur ein sanfter Anstieg, der dann wieder zu einem friedlichen Klang hinab fällt. Somit kann man selbst mit Erfahrung keine wahrhaftigen Aufschlüsse über die Zukunft aus der Melodie ziehen. Dafür jedoch ward uns als Geschenk der Verstand gemacht auch und nicht das innere Gehör.

Gleichwohl, so verzaubernd, verlockend und sehnend diese Schöpfungsmelodie auch den ein oder anderen Edhel oder Lindhel anzieht, ebenso ist sie voller Gefahren, wenn man nicht bereit ist, sich auf das zu beschränken, was einem zugestanden ist und mit Gewalt ähnlicher Konzentration versucht göttliches zu bezwingen.
Fernab sei anzumerken, dass nach dieser Zusammenfassung wohl deutlich und klar ist, das es keinem einzelnen, lebenden Wesen dieser Welt möglich ist, die göttliche Melodie maßgeblich zu beeinflussen, zu lenken oder gar zu kontrollieren. Man kann stets nur sein bescheidenes Möglichstes tun, sich in jene Melodie einzupassen. Hinein geboren wird ein jedes lebende Wesen und jeder göttliche Wert. Wie intensiv jedoch schlussendlich der eigene Klang in dieser Schöpfungsmelodie einfließt, liegt zum einen an dem göttlichen Lauf der Dinge und zum anderen an dem eigenen Bestreben, seinem Leben Bedeutsamkeit zu geben und es als Geschenk der Silbernen darzubieten.

1324-1326 in der Klausur im neuen Tempel
Saire Gal'ithiel ist offline  
Geändert von Saire Gal'ithiel (27.01.2021 um 04:02 Uhr).
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Alt 28.12.2018, 01:46
Der duestere Klang der Daemonen I
#7
Saire Gal'ithiel
Spieler, Stadtelf
 
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Der düstere Klang der Dämonen I

Im Jahre 1307 empfingen wir im Vertrauen eines Adan als junge Sternensängerin die Überreste in Form von Knochen eines niederen Dämons. Ebenfalls ereilte uns jenes Vertrauen im Jahre 1312 und im Jahre 1327 erneut.

Zur Vorbereitung empfehlen wir stets Handschuhe, Weihwasser und eine entzündte geweihte Kerze, ebenso die Konzentration auf das Band zur silbernen Göttin. Dieses Band kann durch Gebete als auch Lobpreisungen verstärkt werden. Im Jahre 1307 wurden wir durch die hochelfische Heilerin Alisyria Eirien und im Jahre 1327 durch die hochelfische Bardin Itharilde Earwen unterstützt. Die Präsenz eines in den Melodien erfahrenen Edhel dient zur Ankerung, ist jedoch nicht zwingend Notwendig wie das Verfahren im Jahre 1312 zeigte.

Um zu verstehen was die Gefahr dieser Überreste ist, ist es auch hier zwingend notwendig zu verstehen, wie die göttlichen Melodien zusammen gewebt sind. Alles, was unter starken dämonischen Einfluss steht, wie zum Beispiel jene Knochen, ist mit einem Misston behaftet. Im Einklang mit der Schöpfungsmelodie verändern sich auch persönliche Melodien, damit also Gefühle und Empfindungen, werden unreife oder empfängliche Geschöpfe einem Missklang ausgesetzt, so besteht die Gefahr, dass ihre persönliche Melodie sich diesem Missklang anzupassen versucht. Jedes Geschöpf von starken spirituellen Glauben, sowie natürlich die Geweihten, vermögen es diesem Missklang zu widerstehen und zum Teil auch den Einfluss zu spüren. Durch das Band zu Tycuahele sind die hochedlen Völker der Elfen schon sehr gefestigt in ihrem Geiste, doch raten wir dringend davon ab, junge und unerfahrene Elfen in dieses Ritual mit einzubeziehen. Die Wahl der Beteiligten sollte stets mit großem Vertrauen und großer Kenntnis über den Edhel einhergehen, alles andere empfinden wir als verantwortungslos.
Liegt erst einmal ein Gegenstand vor einem, dass unter solch einem dämonischen Einfluss steht, bemerken wir, wie sich dieser Missklang der von dem Einfluss ausgeht, sich mehr und mehr verbreitet. Alle niederen Eigenschafte die der Dämon zu bündeln wusste, gehen in die Schöpfungsmelodie ein und versuchen alles in ihren Bann zu ziehen. An dieser Stelle erwähnen wir zur allgemeinen Sicherheit nochmal, dass dies Schaden an der Seele nehmen kann, so man sich diesem Einfluss nicht zu widersetzten vermag! Es ist also zwingend notwendig das Band zu Tycuahele soweit zu stärken wie es nur möglich ist und sich auf ihre göttliche Präsenz und ihren göttliche Gunst zu konzentrieren. Da durch die Weihe das Vernehmen solch einer dämonischen düsteren Melodie erst möglich ist, ist es auch nur Geweihten möglich, die Melodie zur ewigen Stille zu zwingen. Empfehlenswert ist noch zuvor ein Gebet an die Silberne zu senden, um sich ihres Schutzes und ihrer Aufmerksamkeit zu sichern. Dann bedarf es der Konzentration des Geistes, die göttliche Melodie zu beschwören, die mit der Weihe einhergeht und den Geist durchströmt, um den dämonischen Klang einzudämmen. Da Dämonen jedoch über massive Macht verfügen, selbst wenn es nur Gegenstände sind die unter ihren Einfluss stehen, benötigt man das Weihwasser zur materiellen Unterstützung. Eine direkte Berührung des Gegenstandes mit der Haut kann eine Verbindung des Körpers mit dem Einfluss des Dämons herstellen, ebenso schließen wir nicht aus, dass die dämonische Energie durch ein Brechen eines Knochens zum Beispiel freigesetzt werden kann. Tränkt und beträufelt man jedoch den Gegenstand mit Weihwasser so wird die mediale Verbindung zerstört. Es vermag einem Sternensänger dann möglich sein, den dämonischen Klang zu beenden ohne dass sich ein Echo verbreitet. Das Resultat sind meist weiße gewöhnlich wirkende Knochen die es zu verbrennen gilt oder auch direkt die Asche. Wir haben beobachtet wie sich das Weihwasser wie Gift um jenes dämonische Artefakt legt und allen Einfluss, alles Böse zerfrisst. Ein durch Worte oder Melodien begleiteter Bannspruch hilft zusätzlich. Ebenso halten wir es für ratsam, nach solch einem solchen Ritual, sich spirituell zu reinigen und jene Edain die mit dem Gegenstand in Kontakt waren, auch zu segnen und ihren Kopf, die Hände und je nach Umstand auch die Brust mit Weihwasser zu besprenkeln.

Bannspruch

Tycuahele ich rufe dich an
Bitte um Hilfe bei diesem Bann.
Ein Klang des Grauens breitet sich aus
Aus anderen Sphären fand er hinaus

So bitte ich dich, wirke durch mich!

Ich rufe deinen Schild auf jene Schwelle
Sei mit deiner Klinge an Ort und Stelle
Verwehre ihm den Weg in unsere Welt
Auf das seine Macht auf ewig verwelkt

So rufe ich dich, wirke durch mich!

Das Gleichgewicht haltend mit sanft-starker Hand
Die Waage im Kreislauf die stets im Mittelpunkt stand
Beschütz uns vor diesem dämonischen Klang
Verbanne diesen unnatürlichen Fang.

Randnotiz: Ausnahmslos jede Gottheit ist gegen Dämonen und würde sie niemals dulden. Jedes Paktieren mit Dämonen gilt als ketzerisch in jeder Religion unter jeder Gottheit.
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Der duestere Klang der Daemonen II
#8
Saire Gal'ithiel
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Der düstere Klang der Dämonen II

Eine weitere Begegnung mit dämonisch anhaftenden Einfluss kann noch im Jahr 1327 in Yew gemacht werden, wenngleich breite Streifen des Waldes bereits durch unterschiedliche Bemühungen wieder dem natürlich und göttlichen Einfluss unterstellt werden konnten. In Yew trifft man auf verfaulende Vegetation, stinkende Sumpflöcher und sterbende Bäume. Einst war es das Land mit den prächtigsten Wäldern, bis da Einer kam und das natürliche Gleichgewicht zerstörte. Um die gesamten Zusammenhänge zu begreifen, fangen wir mit den Aufzeichnungen im Fall Lithilion Valandil an.

Zitat aus: „Die Akte Lithilion Valandil“

„Lithilion Valandil trat etwa um 1304 das erste Mal in Britannia in Erscheinung. Er vertrat wie viele andere Edhil seinerzeit die Lehre der Magie, man solle das arkane Gewebe durch unnützes Anwenden der Magie nicht überstrapazieren. Er gehörte anfangs wohl noch einer Bruderschaft an, welche diese Lehren vertrat. Schon recht bald zog es Lithilion Valandil unter die Menschen und man könnte annehmen, dass er es aus dem Grunde tat, um seiner Aufgabe als Edhel nachzukommen und die Edain zu führen und zu leiten, zumal der damals amtierende Aran Eruverian Asendileth eine recht offene Politik verfolgte, die das Volk der Edain und das der Edhil wieder näher zusammen führen sollte. Lithilion galt als durchaus wissbegierig, begabt und ebenso als hochmütig. Es dauerte selbst in der Zeitspanne eines Adan nicht lange und er zeigte Wesenszüge die einem Edhil nicht mehr gleich kamen. Er zeigte den Wunsch nach Macht, durchaus auch Gold und Einfluss. Bald schon begann er einen raschen Aufstieg vom arkanen Berater der Herzogin Maer von Britannia hin zum Baron von Cove. In jener Zeit änderte sich das Wesen von Lithilion Valandil immer weiter und es erschien ein Buch, was wohl von ihm selbst geschrieben wurde, in dem angedeutet wurde, dass es eine weitere Rasse gab die sich Caldrionen nannte. Der Graf Bolwen von Britain erklärte uns aufschlussreich, dass vieles was noch bis heute Rätsel aufgibt, von Lithilion Valandil inszeniert war. Man muss heute davon ausgehen, dass Lithilion Valandil bei seinem Wissenshunger auf die dunkle Seite der Magie gezogen wurde und durchaus in der Lage war, Magie anders als bekannt zu nutzen. So wies ein beobachtetes Mondtor zum Beispiel eine ... Nai mith ar dur. Heute ist es fast sicher, dass Lithilion Valandil unter den Einfluss eines Dämons geriet, der sich wohl selbst als Dämonenprinz bezeichnete und den Namen Dryxxarl trug. Es war eine knöcherige Erscheinung. Dieser Dämon erklärte bald Termiten als seine Leittiere und überall tauchten jene Termitenhügel auf. Jene Termiten sind fleischfressende Käfer, die auch in der Lage sind Glas zu zerbrechen.
Um 1305 wurde das Kloster in Yew zerstört, dass der Göttin Libanu geweiht war. Überall fand man folglich jene Käfer und auch der Schamane Liandrel o Andiril konnte eine schattenhafte Erscheinung bis nach Cove verfolgen. In den Wäldern von Yew wurde eine dämonische Essenz verteilt und mehr und mehr wurde dem Land das Leben entzogen. Pflanzen und Tiere vergingen, starben und noch heute im Jahre 1323 ist der Wald in Yew noch nicht genesen. Als Lithilion Valandil damals verschwand wurde sein großzügiges Anwesen in Cove durchsucht und dabei fiel eine Vase von einem Sockel im Innenhof. Abertausende von jenen fleischfressenden Termiten ergoss sich in den Hof und es dauerte Wochen, jenen Ort von diesen Tieren zu befreien. Ebenfalls wurde ein Schrein zu Ehren Dryxxarls in der Schlangenbucht gefunden. Weiter wurde herausgefunden, dass der Aran Eruverian Asendileth damals wohl das Mordopfer von Lithilion Valandil wurde. Der Aran Eruverian und Lithilion Valandil kannten sich eindeutig, was mich auch zu dem Schluss kommen lässt, dass Lithilion Valandil mitnichten ein sogenannter Caldrione war. Der Aran und somit Vertreter Tycuaheles auf Erden, hätten den dämonischen Einfluss durchaus bemerkt und ihn entlarvt, ebenso spricht es dafür, dass Lithilion sich erst mit der Zeit zu einem .. aphada-raug entwickelte. Vermutlich ermordete er den Aran Eruverian als jener in ihm erkannte, was vor sich ging. Lithilion Valandil versuchte stets seine Schand- und Gräueltaten anderen in die Schuhe zu schieben, so wollte er dem Veteran Darok Vandrak die Verantwortung für das verseuchte Land von Yew zuschreiben und lenkte den Verdacht, dass der Idhren, seinerzeit Ista Sathrion Maniel mit dem Mord an dem Aran Eruverian in Verbindung stand.
Heute schreiben wir, Saire Gal'ithiel, unseres Zeichens Sternensängerin und Arphen en El dieses Wissen für die Nachwelt auf.
...
1323 in der Bibliothek zu Cerinor“

Nach dieser Erläuterung zum Hergang, ist uns offensichtlich, dass Dämonen sich durchaus gerne Geschöpfe erwählen oder suchen, oder gar von den Geschöpfen gerufen werden. Jene Geschöpfe werden dann, zu Sklaven des dunklen Einflusses. Es ist uns im Jahre 1327 nicht bekannt, ob die Geschöpfe eine Wahl haben, sich somit freiwillig in den Dienst stellen oder ob sie dazu gezwungen werden. Im Fall Lithilion Valandil vermuten wir, dass sein Wissensdurst ihn in jene Situation führte, in der er unter den Einfluss Dryxxarls geriet und sich dessen, trotz seiner Abstammung, nicht erwehren konnte und es dem Dämon aus diesem Grunde gelang, das Wesen eines Edhel zu ändern, dass er schließlich gänzlich gegen seine Prinzipien, Einstellungen und ursprünglichen Wesenheit agierte.
Ebenso wird veranschaulicht, welch verheerende Macht sich dadurch verbreiten kann. Die meisten Versuche Yew wieder dem natürlichen Kreislauf zurück zu führen schlugen fehl, auch wenn einige Geweihte aus dem Libanukloster als auch wir gewisse Erfolge erzielen konnten. Es zeigt sich in diesem Falle, dass die dämonische Essenz dauerhaft ist und nicht vergeht, es sei denn, man arbeitet beständig dagegen an. Sie setzt sich auch nicht gegen die Rituale zur Wehr, dennoch erscheint es uns mehr als widernatürlich, dass nach 2 Jahrzehnten kaum etwas von ihrer Macht verblasst ist. Denn wenngleich dämonische Essenz eine Macht in sich birgt, die in dieser Welt nicht zu finden ist, so birgt auch die Natur eine Macht in sich, die es mit der dämonischen Essenz unserer Ansicht nach aufzunehmen vermag, sofern die dämonische Essenz nicht weiter durch irgendeine dunkle Energie gespeist wird. Nachdem wir den gesamten Sommer 1324 in Yew verbrachten und eine breite Strecke des Waldes um das Mondtor bereinigt haben, ist uns deutlich bewusst, dass es gerade dort in Yew gewisse Disharmonien in der Schöpfungsmelodie gibt, die nicht nur auf die dämonische Präsenz hinweisen, sondern auch weitere Ungereimtheiten aufweist, die unsere Aufmerksamkeit fordern. Wie im Band der Schöpfungsmelodien jedoch bereits beschrieben, ist die Erfassung und Entschlüsselung selbst nach Jahrhunderten keine Aufgabe der man sich gewachsen fühlen kann, so bleibt nur eine dunkle Ahnung, das im Falle Yew das letzte Wort noch nicht geschrieben steht. Solange auch nicht mehr Geweihte sich dieser Aufgabe mit Hingabe widmen, wird es wohl noch Jahrzehnte dauern, bis wir die dämonische Essenz zur Gänze gelöscht haben. Auch hier zeigt sich Weihwasser zu einem Gesang als starker Verbündeter und ähnlich wie im Verfahren mit der Reinigung von dämonischen Gegenständen ist hier mit Konzentration zu arbeiten, denn ebenso ähnlich, treten hier Misstöne aus die im Falle Yew erfolgreich Einfluss auf die Geschöpfe und Vegetation nehmen konnten. Im Falle Yew ist es besonders kräftezehrend, da man inmitten dieser Misstöne verharrt, sich auf jene große Schallweite konzentrieren muss, um zu einem Ergebnis zu kommen. Dies hat zur Folge, dass man nicht durchweg dort schaffen kann, sondern immer wieder Unterbrechungen zur Auffrischung der eigenen Energie benötigt.

Raug'luth Yew

Herrin ich rufe dich und bitte um deine Kraft
Herrin ich bitte dich, gib mir die Macht
Das Gleichgewicht wurd' hier dämonisch missbraucht
Führ dieses Land zurück zum ewigen Kreislauf

Herrin ich rufe dich und bitte um deine Kraft
Herrin ich bitte dich, gib mir die Macht
Ich breche den unnatürlichen, dämonischen Bann
Vernichte die Essenz des Fremden wann immer ich kann

Herrin ich rufe dich und bitte um deine Kraft
Herrin ich bitte dich, gib mir die Macht
Nimm dieses Land zurück unter deinen Schutz
Gib diesem Land einen natürlichen Putz

Herrin ich rufe dich und bitte um deine Kraft
Herrin ich bitte dich, gib mir die Macht
Hauch diesem Land ein deine silbrige Melodie
und beende diese grausam düstere Agonie

Herrin ich rufe dich und bitte um deine Kraft
Herrin ich bitte dich, gib mir die Macht
Lass Blumen blühen, wo Verderbnis nun weilt
Ich wirke den Segen, der dieses Land heilt

Herrin ich rufe dich und bitte um deine Kraft
Herrin ich bitte dich, gib mir die Macht
Blätterkronen und Moosbelag gehören nach Yew
Bringe den Frieden und gib ihnen Ruh.

Randnotizen: Niedere Dämonen erscheinen ausschließlich in der bekannt geflügelten Form, dies ist auch höheren Dämonen möglich, doch ist gewiss, dass ein Dämon in nicht bekannt geflügelter Form ein höherer Dämon ist.
Saire Gal'ithiel ist offline  
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Alt 28.12.2018, 16:35
Mythen, Sagen und Prophezeiungen I
#9
Saire Gal'ithiel
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I Narn en Celairlith

Zum Anbeginn der Zeit als die ersten Edhil auf der heiligen Insel Occlo lebten, lebte unter ihnen ein Edhel der den Namen Celairlith trug. In ihm war die Neugier und das Gespür für die Welt und die Geschöpfe ausgeprägter als bei anderen, doch dafür fehlte ihm die Geduld für die schaffende Kunst. Wann immer er versuchte eine Statue zu vollenden, war er am Ende nicht zufrieden und auch beim formen der heiligen Metalle war die Melodie der Klingen stets zu friedlich, als dass die Klingentänzer seiner Zeit seine Waffen mehr als für Übungen nutzten. Und so beschränkte sich Celairlith auf das Schürfen der Metalle. Angetrieben von seinem Gespür für diese Welt und seine Neugier, trug er als einziger zu seiner Zeit dabei, dass die Metalle der Herrin für seine Gemeinschaft genutzt werden konnten. So trug es sich auch zu, dass Celairlith dem Geheimnis des sagenumwobenen Myandils auf die Spur kam. Viele Tage hatte er damit verbracht, hinter das Geheimnis des Myandils zu kommen, ehe er das sagenumwobene Metall der Gemeinschaft präsentierte. Als die Edhil seiner Gemeinschaft ebenso erkannten welch Geheimnis hinter diesem Metall steckt, begannen sie vor allem Schmuck aus diesem Metall herzustellen, seltener wurden Waffen hergestellt oder gar Rüstungen, denn zu rar und kostbar war es in seinem Erscheinen und zu Aufwendig in der Herstellung. Es war die Ära des Myandils, aus der noch heute vereinzelte Schmuckstücke stammen, die gut behütet vom Adelsgeschlecht gesichert sind. Doch die Zeit ist gnadenlos, und auch vor dem Volke der Edhil macht sie keinen Halt. So betrat Celairlith nach vielen Jahrhunderten das Sternenschiff. Die letzten drei Jahrhunderte hatte er nur mit Warten verbracht, Warten auf einen würdigen Nachfolger, doch keiner der nach ihm folgenden war mit dem Gespür gesegnet, dass ihm im Herzen lag und so nahm er sein Wissen mit auf seine letzte Reise. Man könnte meinen dass hier die Legende endet, denn Äonen vergingen ohne das Myandil wieder hervorgebracht wurde.

Zu jener Zeit als die Wanderung der Edhil sich vollzog, weilte Celairlith längst oben am Firmament und beobachtete ruhig das Geschehen der Welt, in der himmlischen Umarmung Tycuaheles. Er beobachtete die Zerstörung der uralten Siedlung und vernahm die Schreie, die Angst und Not der Seinen in seiner uralten Seele. Und seine Seele weinte mit, denn auch in der himmlischen Umarmung der Silbernen blieb sein Gespür weiter fein und zart besaitet. Im Trost der Herrin verharrend beobachtete er die Entstehung Cerinors und neuer Mut keimte in ihm auf. Neuer Mut dass sich sein Volk erholen mochte, doch er spürte weiterhin die Niedergeschlagenheit, sah die Gefahr die sich um sein Volk zusammenzog und bat Tycuahele ihnen ein Zeichen zu senden. Doch die Göttin erklärte ihm in sanften aber beharrlichen Ton, dass jedes Zeichen auch seinen Preis hat. Möge er auf sein Volk vertrauen, dass es aus dieser Trauer hinaus finden kann. Doch die Zeichen waren dunkel die sich ausbreiteten, noch immer keimte die Angst in den Herzen, die die Schutzlosigkeit auf Occlo mit sich brachte. Celairlith Seele war von all diesen Empfindungen gepeinigt und immer wieder bat er die Herrin um ein Zeichen der Hoffnung. Schließlich gestattete die Silberne ihm, ein Zeichen zu setzten, so er bereit sei den Preis dafür zu zahlen. Denn auch wenn Barmherzigkeit und Mitleid nicht die größten Stärken der Silbernen sind, so macht sie bei ihrer Schöpfung da die Ausnahme. Celairlith hatte sein Leben ihr zum Geschenk gelebt und seine Zeit des tiefen Friedens sollte längst begonnen haben. Doch seine Neugier und das feine Gespür für die Melodien dieser Welt, Eigenschaften die unendlich tief in ihm verwurzelt waren, ließen ihn nicht ruhen. Als Celairlith den Preis erfuhr der dafür zu zahlen sei, wurde sein Licht am Himmel schwächer. Nicht weil es ihn entmutigte wie die Zukunft zeigte, sondern weil abwägte, ob er diesen Preis zahlen konnte. Schließlich sprach er, dass sein ganzer Glaube, seine ganze Überzeugung und seine ganze Liebe in Ihren Lehren verankert sei und keine andere Entscheidung zu ließ, als dass er seine letzte Lehre von ihr in sich aufnahm. Er vertraute darauf, dass seine wandelnden Geschwister das Zeichen erkennen mochten und sein Licht am Himmel begann so hell zu leuchten, dass man selbst bei hellsten Tage sein Licht sehen konnte. Es wird erzählt, dass man es sieben Tage und Nächte sah und beobachtete wie er seinen Sternenflug begann.
Was für uns ein ganzes Zeitalter bedeuten mochte, war kaum ein Moment in der Ewigkeit in der Celairlith weilte. Es heißt viele versuchten auf Erden zu deuten, was dies alles zu bedeuten haben möge, doch sie kamen zu keinem Ergebnis und schließlich fand Celairlith sein Ziel und schlug für einen Stern sanft, doch für diese Welt gewaltig in die Bucht von Cerinor ein. Das Wasser verdampfte zunächst oder wurde über die Ufer gespült und es dauerte erneut eine Weile bis alles wieder zur Ruhe fand und in Frieden lag. Celairlith hatte sich als Zeichen geopfert und nun begann er die letzte Lehre der Silbernen in sich aufzunehmen, eine die ihm stets am schwersten fiel. Es war seine Zeit gekommen Geduld zu beweisen, aus der sein Frieden entstehen konnte. Sein Licht am Himmel war für alle Zeit verblasst und für die wandelnden Edhil mochte es ein Trauerfall sein. Doch ebenso zu jener Zeit fanden sie noch etwas anderes, angespült durch die Unruhen die Celairlith verursachte. Es war ein reiner Kristall aus Myandil und sie nannten ihn Stern von Cerinor, da er mit Celairlith eintraf. Aus jenem Kristall schufen sie mit der alten elfischen Magie ein Schutzschild für Cerinor und eine Zeit des Friedens begann für sie.

Celairlith's steinige Überreste ruhen seither friedlich in der Bucht von Cerinor, von Fischen, Krabben, Delphinen und allerlei Tieren des Ozeans umringt.
Die Edhil ihrer Zeit gingen und es kamen neue Generationen und die Zukunft zeigte uns, dass Celairlith's Zeichen viel größer war. Es war etwa im Jahre 1306 als ein Edhel mit gleichen Gespür auf dem Steg stand begleitet von einer jungen Bardin. Sie hatte ihm die Geschichte von Celairlith gerade erzählt, als dieser junge Edhel über den Steg auf die Felsen zuging. Wir waren dabei als Hwalfir Lleven seine Hand an den Stein legte, wir Saire Gal'ithiel, konnten sehen, wie Hwalfir von unsichtbaren Band geleitet wurde. Mit einem Finger rieb er über die Oberfläche und das Gespür dem Hwalfir in diesem Augenblick folgte, tief aus seinem Herzen war stark genug, dass Celairlith sein Geheimnis Preisgab. Feiner glänzender Staub ergoss sich auf Hwalfirs Hände und weckte seine Neugier. Mit einer filigranen kleinen Spitzhacke, die in ihrer Gänze kaum größer als eine Hand war, klopfte Hwalfir sanft und behutsam den Stein ab, bis seine Hände im güldenen Staub nur so glänzten.
„Deine Hände sehen aus, als wären sie mit Myandil übergossen!“


Stern von Cerinor

Einst gesplittert und am Rande verteilt
Auf Pfeilern thronend, lange verweilt
Mit Seelen aus der Vergangenheit erfüllt
Wurd Cerinor in ein Geheimnis gehüllt

Ein Seelenschutz wurde einst gespannt
doch mit der Zeit durch Feinde gebannt
Die Splitter sie fanden wieder zusammen
Zu dem Einen von dem sie alle abstammen

Geboren war aus Myandil
Der Stern der einst für Cerinor fiel
Und als wir Ihr anstimmten heil'ge Gesänge
Melodien verbunden in magische Klänge

Der Stern von Cerinor pulsierte erneut
Und hat nun in sich unsre Seelen vertäut
Saire Gal'ithiel ist offline  
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Alt 28.12.2018, 18:40
Kosmologie, Mythen und Prophezeiungen II
#10
Saire Gal'ithiel
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Einzelne Notizen

Weltenwandel
Geisterwelt/Totenwelt – Bolwen von Britain
Der Graf erzählte uns einst von einer parallelen Welt der Geister oder Toten.

Götterspähren/andere Welten – Die Fremden
Fremde Gottheiten zeigten sich in unserer Welt und erzählten davon, dass es weit mehr Götter und Welten gibt.

Dämonensphären
Immer wieder wird von Dämonensphären gesprochen, aus denen Dämonen entkommen, gerufen werden oder zurückweichen.


Prohphezeiung
„Wir sehen einen Stern über Vesper der unsere Völker eint.“ - Naurhinviel Ai'Reaw
Unsere Rien war von dieser Vision oder Prophezeiung so überzeugt, dass sie die Landrechte der Edain erwirkte, damit das Land von dem sie sprach ohne Zweifel und unter jedem Volke bestätigt den Volk der Elfen zugesprochen wird.

Visionen
Der Habicht, der Recke und der Wald von Cove/Minoc
Ein alter Habicht verlässt sein Nest, sieht einen jungen menschlichen Recken auf der Khazdurer Wiese, jener schwingt ein Schwert. Dann fliegt er über die Wälder von Cove zu Minoc.

Die zwei Schicksale der Klingentänzer
Zwei Klingentänzer in perfekter Harmonie vereint, kämpfen sich durch eine Höhle, nahe dem Naurog. Ihre Schicksale sind verbunden und kommen für das elfische Volk zum Tragen.

Die wandernde Schützin
Eine junge Edhel wandert recht eilig über scharfe Gebirgspfade, denen zu Fusse dichte Wälder liegen. Sie hält nach etwas Ausschau.

Ein wabendes grünes Meer aus Blätterkronen, Gipfel die in die Erde sinken, Liandrel vor uns, und goldenes und silbernes Licht fließt aus unseren Händen in das Meer und das Gefühl ist friedvolles Glück.


Die Alte Magie und das Myandil
Beim Stern von Cerinor verband sich zweimal die alte elfische Magie mit Myandil. Verständis der alten Magie und Wirkungsweisen, sowie die Verbindung zu Myandil
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Geändert von Saire Gal'ithiel (09.03.2019 um 17:01 Uhr).
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Alt 09.03.2019, 17:12
Mystik und Kosmologie I
#11
Saire Gal'ithiel
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Der Götterglaube

Dieses Wissen richtet sich nicht ausschließlich an jene die Tykene folgen, sondern ist allgemein gültig. Diese Niederschrift gliedert sich in zwei Aspekte die zum praktizierten Glauben führen. Spiritualität und Mystik.

Doch was ist Spiritualität?
Spiritualität ist die geistige, also bewusste Haltung gegenüber den Göttern. Wie stehen wir ihnen gegenüber? Ist man nicht-spirituell und nimmt die Götter als gegeben hin, weil man sie nun mal nicht verleugnen kann, baut aber keinerlei geistige Verbindung zu ihnen auf? Oder ist man spirituell und achtet sehr bewusst ihre überirdischen Fähigkeiten durch eine ehrfürchtige, respektvolle Haltung? Ob man spirituell ist oder nicht, ist eine sehr bewusste geistige Entscheidung und es kommt nicht selten vor, dass man sich vor dieser Entscheidung drückt, da man sich mit der einhergehenden Verantwortung, dem Respekt und der Ehrfurcht nicht auseinander setzten möchte, noch dazu die geistige Disziplin besitzt die Vorteile der Spiritualität zu erkennen. Das Ergebnis ist meist der pure Materialismus. Das Verständnisses des eigenen Selbst über Gegenstände, Besitztümer und Einfluss und damit die Entfremdung von sich selbst. Welche Vorteile bringt jedoch die Spiritualität mit sich? Zunächst einmal diese, dass man sich nicht von sich selbst Entfremdet, doch auch die Zuwendung von geistigen Idealen, Tugenden und innerer Ausgeglichenheit. Wer seine spirituellen Wurzeln sucht oder stärken möchte, beginnt damit seinen Geist zu disziplinieren und reifen zu lassen. Hierzu empfehlen wir ein kleines Experiment.

Schließt die Augen und atmet und achtet und konzentriert euch nur auf euer atmen. Wenn ihr schnell atmet, atmet schnell, wenn ihr ruhig atmet, dann atmet ruhig, wenn ihr tief atmet, dann atmet tief, wenn ihr kurz atmet, dann atmet kurz. Atmet so wie es euer Körper euch vorgibt, ohne am Atmen etwas verändern zu wollen. Ziel dabei ist es, den Geist zur Ruhe zu bringen ohne einzuschlafen. Ich bin mir aber sehr sicher, dass sich jeder Geist plötzlich erheben wird, ein Jucken in der Nase wird euch plötzlich ablenken, oder die Wahrnehmung dass die Luft trocken, kalt, feucht oder warm ist, wie ihr sie durch die Nase einatmet. Eure Sinne werden sich schnell schärfen und euren Geist wieder zur Aktivität anregen, doch er soll ruhen. Alle Sinneswahrnehmungen sind erlaubt und in Ordnung. Wenn sich euer Geist sich nicht mehr auf die Sinneswahrnehmungen schärft, dann wird er sich bald in Erinnerungen an Vergangenes ergehen oder in Plänen für die Zukunft. Die Aktivität des Geistes sind Gedanken, versucht einfach mal ganz bewusst eurem Geist das Denken zu untersagen. Die einzige Fokussierung soll euer Atmen sein.

Ihr werdet vermutlich erkennen dass euer Geist sich wie ein kleines Kind verhält, dass nicht still sitzen will. Hunger, Durst, Langeweile kommen auf und treiben den Geist an sich wieder in Gedanken zu verlieren, die nicht im Hier und Jetzt weilen. Doch eine Veränderung – und diese ist bei der Suche oder Stärkung der spirituellen Wurzeln ja erwünscht – erreicht man nur im Hier und Jetzt. Nicht in der Vergangenheit und auch nicht in der Zukunft. Wer seinen Geist in Idealen oder Tugenden schult, verändert damit die aktuelle Haltung seines Geistes. Nehmen wir als Beispiel geistige Stärke. Was ist geistige Stärke? Geistige Stärke ist, wenn sich der eigene Geist nicht durch die Provokation anderer beeinflussen lässt. Der kurze bewusste Gedanke: Deine Provokation erreicht mich nicht. hilft dabei schon ungemein, man kann es seinem Gegenüber auch deutlich aussprechen. Die Reaktionen können vielfältig sein, es können Entschuldigungen folgen, Verleugnung der Provokation, Abwendung, Flucht, weitere Provokationen, Wut, Zorn. In geistigen Duellen, siegt immer der Ruhigere, wer schreit hat verloren, da sein Geist ihn antreibt, wie ein kleines Kind aufzubegehren, sich der Wut und dem Zorn hinzugeben, da er keine anderen Möglichkeiten mehr sieht. Eine andere Tugend der Götter ist zum Beispiel Ehrlichkeit. Nur die Angst kann einen daran hindern Ehrlich zu sein. Doch wer Angst vor der Ehrlichkeit verspürt, weiß im Grunde, dass die Wahrheit in sich das eigene Fehlverhalten trägt. Das heißt, man hat Angst davor die Verantwortung für sein eigenes Handeln zu tragen.

Wir alle wissen aber auch, dass göttliche Tugenden wesentlich negativer sein können. So wie Ehrlichkeit ein Ideal sein kann, kann auch der Betrug und die Lüge ein Ideal dunkler Götter sein. Man mache sich hierbei aber bewusst:
Im Herzogtum werden die dunklen Götter, ob ihrer lebensfeindlichen Haltungen und Ideale nicht toleriert. Sie bringen das Chaos, das alle zu willkürlichen, austauschbaren Schachfiguren machen lässt. Gewiss hat auch der ein oder andere Kult eine Ordnung eingeführt, doch wäre ein Leben unter dieser bösen Ordnung wohl als nichts anderes als Tyrannei zu bezeichnen. Haben sie keine Ordnung entwickelt, folgt die Anarchie, das Recht des stärksten Einzelkämpfer, denn unter diesem Chaos haben weder Freundschaften noch Liebe einen Wert. Die eigenen Kinder werden unter diesem Chaos zum Rivalen. Selbstsucht ist das vorherrschende Empfinden dann und das ist auch das Ziel jener dunklen Götter. Entweder dem Menschen jegliche freiheitliche Macht zu entreißen und ihn in eine Diktatur von dunkler Ordnung wie einen Sklaven einzureihen ohne Hoffnung und Zuversicht und zunehmenden Erlöschen der persönlichen Freiheit oder sie zu willenlosen Instrumenten ihres perfiden Spiels zu machen.

So erkennen wir also, dass wir unseren Geist wohl schulen müssen, aus Respekt und Verantwortung vor unseren Vorfahren und Nachfahren und in Achtung vor uns selbst, die richtige Wahl der Tugenden zu treffen.

Mystik hingegen ist die empfundene Wahrnehmung von überirdischen Dasein. Es ist eine Empfindung geboren aus der Ehrfurcht vor etwas unerklärlichen „Übergeordneten“. Sie kann sinngebend auf den freien disziplinierten Geist wirken oder auch den Wunsch zur Erleuchtung bilden. Dahinter verbirgt sich jedoch im Prinzip der Glaube daran, dass alles Sinn und Zweck hat was geschichtlich oder als einschneidende Erfahrung erlebt wird. Wenngleich die Götter uns nicht lenken, so werden jedem stets Gabelungen ins Leben gelegt, zu denen man sich bekennend entscheidet, damit das Leben weiter geht. Selbst der Stillstand an jener Gabelung ist in diesem Sinne eine bekennende Entscheidung. An dieser Stelle stellt sich der Glaube an sich ein. Es geht nicht darum zu entscheiden, ob man an die Existenz der Götter glaubt, sondern darum, ob man daran glaubt, dass das eigene Dasein einen Sinn ergibt im großen Ganzen und es ist der zentrale Unterschied zwischen den freien Völkern und den Tieren. Wo Tiere ihr Dasein, einzelgängerisch oder in sozialen klar definierten Gefügen nutzen, um den Fortbestand ihrer Rasse zu erhalten, meinen und glauben die freien Völker durch die Potenz ihres Gedankengutes, Ideenreichtums oder auch das Empfinden von sinnlichen Genüssen, also die Existenz ihres Geistes und durch die Erfahrung von Mystik sich zu unterscheiden.
Und dies ist auch wichtig! Denn wer sich von den Tieren nicht unterscheiden möchte, erkläre die Habsucht, den Hass und welchen Wert Tugenden wie Liebe, Freundschaft, Barmherzigkeit oder gar Gerechtigkeit noch haben. Die freien Völker sind mit allerlei Gaben ausgestattet die der Tierwelt nicht zur Verfügung steht – im Guten, wie im Schlechten, als auch im Ausgeglichenem.
An dieser Stelle sollten wir auch verstehen, dass wir stetig die Nutzung dieser Gaben von denen die uns Lieb und Teuer sind stetig erwarten. Verständnis für das eigene Handeln, Mitgefühl für Unwohlsein, Liebe von unseren Kindern, Eltern, Geschwistern und Gefährten. Doch woher rühren diese Gaben die die freien Völker geistig überlegen machen? Wann und wo sind sie entstanden ursprünglich und warum, verbinden wir jene Gaben und Tugenden mit den Göttern, wenn wir sie nicht von den Göttern selbst bekommen haben?
Fragt euch selbst, was euch zum Auserkorenen macht, dass ihr im Stande seid, diese gottgegebenen Gaben zu verstehen und zu nutzen, welchen Zweck und welchem Sinn dient es? Die Antwort ist recht simpel, ob sie euch gefällt oder nicht. Der Sinn und Zweck für dieses Dasein dient zur Lust und dem Gefallen der Götter, einzig für welchen Gott ihr zur Lust und zum Gefallen existiert, bleibt eure freie Wahl. So empfiehlt es sich sehr, sich mit den Göttern und ihren Gaben und Tugenden zu befassen, damit ihr die beste Wahl für euer Wesen und euer Leben treffen könnt ohne ein willkürlicher Spielball der Götter zu werden oder gar dämonischen Wirkens zum Opfer zu fallen. Wer sich also mit der Mystik befasst wird auch hier nicht nur die Nachteile erkennen, denn gerade jene Recken und Kämpfer unter euch, die bereits vor Dämonen standen, werden wissen welchen Schutz die Götter zu bieten im Stande sind. Wir mahnen hier auch an, wer sich weigert irgendeinem Gott zum Gefallen zu sein, macht sich hier selbst zum Gefahrenbrand für dämonisches Wirken. Dämonen sind jene die gegen alle Regeln spielen und auf die reine Zerstörung ausgerichtet sind, im leibhaftigen Sinne wie auch in geistiger Hinsicht, und einzig den Göttern ist es vermocht, sie von dieser Zerstörung abzuhalten. Doch fragt euch stets selbst, was ihr selbst tut, damit die Götter euch diesen Schutz gewähren, was leistet ihr für diesen Schutz? Was bietet ihr den Göttern für diesen Handel an? Und wenn irgendjemand der Annahme wäre, dass es doch wohl ihre Aufgabe als Götter sei, den fragen wir: „Was hindert die Wahrhaftigen daran uns aufzugeben, eine andere Welt aufzubauen wie diese und aus dem ersten Fehlschlag, den wir allesamt dann darstellen, zu lernen? Was für eine Existenzwert haben dann noch Ahnen, wenn es keine Nachfahren mehr gibt? Welchen Existenzwert hat dann noch die Freundschaft, wenn der Freund und das Selbst erloschen sind in den dämonischen Flammen? Wir regen euch an! Denkt darüber nach! Die Götter müssen nichts von uns erwarten! Sie sind dieser Position erhaben, ihr allesamt seid es, die mit dem eigenen Glauben das Band zu dem auserwählten Gott stärkt. Je stärker ihr euer Leben nach den Wünschen eures Gottes richtet, desto stärker wird der Schutz sein, den sie euch gewähren. Versteht uns hier nicht falsch! Sie erwarten nicht, dass ihr – wie die Geweihten aller Reihen – euren freien Willen bewusst fügt! Sie erwarten nicht, dass ihr für sie die dämonischen Kämpfe austragt!
Sie erwarten nichts! Sie sehen nur hin, solange bis ihr euch von ihnen abwendet. Dies ist die nächste Gefahr derer ihr euch bewusst werden solltet. Wer schwankend sich heute jenen und morgen jenen Gott erwähle, je nach Trieb und Gebrauchen, der möge wissen, dass die Götter einander nicht ausnutzen lassen, denn auch sie haben ihre Feinde untereinander und so ihr je zwischen die Fronten geratet, mit so selbstgefälligem Verhalten, werdet ihr erfahren, dass sie euch mit Wahnsinn strafen, der euren Geist zerreißt und euch alles nimmt.

Spirituelle Mystik also ist die Hinwendung und Ausübung von einer als richtig empfundenen Religion. Der Geist wird geschult, sich diszipliniert an die selbst gewählten Tugenden zu halten und sich dem Gott des eigenen Herzens unterzuordnen. Mögen diese, unsere Gedanken, sich in eure Herzen legen und verstanden werden, möge erkannt werden, dass es nur Gedanken sind, die man annehmen kann oder sich dagegen stellen kann, ihr habt den freien Willen dazu! Möge erkannt werden, dass wir eure Entscheidung, wen ihr wählen sollt, keineswegs vorgeben. Möge erkannt werden, dass wir euch nur zu jenem anregen, was längst in euch ruht.


Als Vortrag gehalten im Tycua 1328 in Britain im Park und im Libani 1328 in Falkenstein im Elfenpark
Saire Gal'ithiel ist offline  
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Alt 07.11.2020, 02:25
Mystik und Kosmologie II
#12
Saire Gal'ithiel
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Vom göttlichen Spiel und den Sphären
Klerische Theorien

In diesem Vortrag befassen wir uns mit dem Verständnis zu den Göttern, ihr Wirken, der göttlichen Sprache und zum Teil auch ihrer Macht, ebenso wie mit den Wissen darum, dass diese Sphäre in der wir leben nicht die Einzige ist.
Diese Sphäre in der wir leben, wurde durch Götterhand geschaffen und es erscheint vielen als die einzige Sphäre, doch viele Berichte, Erfahrungen und Erlebnisse wissen zu berichten, dass dies nicht die einzige Sphäre ist. Die jüngsten Erlebnisse liegen noch kein Jahrzehnt zurück um 1327 nach menschlicher Zeitrechnung und sprechen auf die fremden Götter an. Wir hatten die Möglichkeit zu fragen, warum sie hier her gekommen sind und die Antwort war: Das es viele Welten wie diese gibt, mit ihren eigenen Göttern und die Welt dieser fremden Götter von der Finsternis zerstört wurde. Ebenso gibt es Sphären voller Dämonen, welche immer wieder Fluchtmöglichkeiten finden in unsere Sphäre.
Doch wollen wir uns nicht mit den gänzlich fremden Welten beschäftigen, sondern dem Kosmos der in der Hand des uns bekannten Pantheons liegt, denn selbst in diesem Kosmos gibt es mehr Sphären.
So haben wir diese Sphäre unsere Welt, zum Anbeginn der Zeit kann zumindest unser Volk berichten, dass Tycuahele hier unter uns lebte in unserem Volke und uns lehrte und leitete. Auch uns fehlen Äonen von Jahrhunderten, um mit Sicherheit sagen zu können, dass auch die anderen Götter unter den freien Völkern weilten, doch halte ich dies nicht für unmöglich. Sie haben einst diese Welt geschaffen und uns all das mit gegeben was noch als Echo in unseren Herzen klingt. Ein Verständnis von Gut und Böse, Recht und Unrecht und ebenso den Glauben. Sie haben damit eine Welt geschaffen die an Regeln gebunden ist, vor allem auch für sie. Denn wie wir alle wissen, erscheinen uns unsere Götter nicht mehr leibhaftig einfach so. Wir sollten hier begreifen, dass wir in einer Sphäre leben, die sie erschaffen haben und jeder Handwerker wird wissen, wie viel Herzblut in etwas liegen kann, was man gemeinsam erschaffen hat. Wir nehmen an, dass die Götter, als sie ihr Werk vollendet haben, sich zurück zogen und ihr göttliches Spiel eröffnet haben.

Das göttliche Spiel, ja das zu erklären wird nicht einfach, denn für uns ist es bare Realität, für uns ist es das Leben und damit alles was wir haben. Sie gaben den freien Völkern einen freien Willen, den Willen zu entscheiden, wie sie ihr Leben gestalten, den freien Willen zu entscheiden, welchem Gott oder welchen Göttern sie huldigen und dies ist unumgänglich. Denn ihre göttliche Sphäre bildet sich wie ein Schutzschild, um unsere Welt. Huldigen oder glauben die freien Völker nicht mehr, so wird dieser Schutzschild geschwächt und fremde Götter, Dämonen und Existenzen – beziehungsweise Nicht-Existenzen wie die Finsternis gelangen auf diese Welt und vermögen es, dieser Welt zu schaden. So sind wir nicht einfach nur Schachfiguren in dem Spiel der Götter, sondern entscheiden mit dem freien Willen gar über das Fortbestehen dieser Welt, wenngleich unser Einsatz unser aller Leben ist, wir haben leider nicht die Wahl uns aus diesem göttlichen Spiel heraus zu ziehen, wenn wir fortbestehen wollen. Die Götter selbst greifen auch nicht ungebeten in dieses Schicksal ein. In den größten Notlagen entsenden sie uns Avatare, die uns daran erinnern, an sie zu glauben, ihnen zu huldigen, um ihre Macht und diesen Schutzschild wieder zu stärken. Wie auch in den jüngsten Tagen als der Avatar Glarons zu allen sprach. Denn einfach in dieses Schicksal einzugreifen, scheint gegen ihre Regeln zu sein. Um etwas zum Besseren zu wenden im Glauben ist es unabdingbar zu den Göttern zu beten, die Bindung zu ihnen aufzubauen und zu erhalten. Was sie jedoch recht häufig tun, wie wir meinen, sind Gabelungen ins Leben zu legen und wann immer sie die Möglichkeit sehen ihre Macht zu erweitern, diese Möglichkeit auch zu nutzen. Versteht uns hier nicht falsch, die Götter sind nicht unsere Feinde generell, sie sind jene die den Puls der Zeit ermöglichen. So dürfen wir davon ausgehen, dass wann immer wir bedeutsame Erfahrungen sammeln, die Götter ihre Hände im Spiel hatten, wann immer etwas geschichtlich festgehalten wird, ob seiner Wichtigkeit, so wurden Gabelungen der Götter beschritten und entschieden. Auch tief Gläubige werden immerzu geprüft, so wie wir hörten, es könnte ja doch die Möglichkeit bestehen, sie vom gewählten Pfad zu locken, auf einen gänzlich anderen. Jede dieser Begebenheiten und Erfahrungen werden etwas an der Tiefe unseres Glaubens ausrichten, daher ist es so notwendig den Glauben zu festigen, durch Gebete und Huldigungen, durch den Einlass der erwählten Götter in das tägliche Leben. Sie als Bestandteil des Lebens zu akzeptieren und nicht nur als eine Erscheinung die hier und dort auftaucht, wenn Gefahr in Verzug ist. Denn mit dem erwählten Glauben stärken wir die Macht der erwählten Götter. Wir gingen beim ersten Vortrag über den Götterglauben bereits deutlich auf die Gefahren ein, die entstehen, wenn man sich für die dunklen Götter entscheidet oder ihnen auch nur den Freiraum durch Unentschlossenheit oder Gleichgültigkeit bietet. Wir alle kennen die Priester und Paladine – die Geweihten der Götter. Es muss verstanden werden, das diese Geweihten starke Instrumente ihrer Götter sind, die die Melodie ihrer Götter verbreiten. Die ihre Macht stark vertreten, die mit der Gabe versehen sind, die Macht der Götter zu rufen zum Schutze und zur Hilfe oder auch zum Angriff, um das Werk und die Macht ihrer Götter zu verteidigen. Bedenkt, wenn ihr den Geweihten, den Klerikern gegenüber tretet, dass euer Verhalten ein Spiegel ist, wie ihr dem Gott gegenüber tretet, der jenen Geweihten stärkt. Zwar sind auch die Kleriker nur lebende Wesen, dessen Leben irgendwann endet und auch sie sind vor Fehlern nicht gefeit, doch bewahrt euch selbst davor einem Gott und seiner Wahl respektlos gegenüber zu treten. Den Respekt jenen gegenüber zu praktizieren bedeutet nicht gleichsam, ihnen zu folgen, wohin sie auch gehen, es bedeutet nur dass ihr den Gott und seine Wahl anerkennt. Gewiss sollte es Ziel sein, die Macht dunkler Götter niemals aufkommen zu lassen, doch verhindern lässt sich dies kaum ganzheitlich gesehen, zumal immer eine Gefahr darin besteht, wenn man die Macht dunkler Götter herausfordert oder gar provoziert.
Ebenso sind die Geweihten es, die erwählt wurde, die die Worte der Götter vermitteln sollen. Wie schon erwähnt, sprechen die Götter nur in äußersten Notfällen in der gemeinen Zunge zu uns. Ihre Sprache sind seltsame Begebenheiten, die nur vage zu verstehen sind. Die Worte der Geweihten jedoch vermitteln deutlich ihren Wunsch und ihren Willen. In ihrem Handeln erkennt man den Wunsch der Götter die sie erwählten und in ihrem Handeln solltet ihr euch wiederfinden, wenn dies der Glaube ist, der in eurem Herzen wohnt. Manchmal ist ihr Handeln undurchsichtig, wie die Sprache der Götter selbst, doch wenn ihr euch für diesen Glauben entschieden habt, dann stärkt ihnen den Rücken in Vertrauen.
So haben wir also durchaus die Möglichkeit, mit den Göttern, durch die Geweihten in ein wechselseitiges Gespräch zu kommen. Die Worte und das Handeln der Geweihten mögen den Willen der Götter repräsentieren und unsere Reaktion darauf ist die Antwort die wir den Göttern darauf geben – im Guten wie im Schlechten. Treten wir also in eine Unterhaltung mit einem dunklen Gott durch seinen Geweihten, so erteilen wir ihm Einlass in das Leben, ähnlich wie mit einem Gebet, in dem wir den erwählten Gott rufen. Und auch hier wird wieder deutlich, dass die Götter selbst nicht einfach so in unsere Geschicke eingreifen. Sie erwählen sich ihre Instrumente, und es ist die freie Entscheidung, ob wir auf jene reagieren oder nicht. Um es euch bildlich vorzustellen, so könnt ihr es euch so vorstellen: Durch Gabelungen, Geweihte und Begebenheiten, klopfen sie an eure Haustür. Ihr seht nach, wer dort ist, doch ob ihr jene die vor der Türe stehen einlasst oder sie von der Türe weist ist eure Entscheidung.
Soviel zu dem Spiel der Götter in dieser Welt und ihre Sprache. Doch wie wir eingangs erwähnten gibt es nicht nur diese Sphäre.
Nein, innerhalb der göttlichen Sphäre unserer Götter gibt es noch weitere. Es gibt die Sphäre die wir betreten, wenn unser Lebenslicht erlischt, das Jenseits. Wehe dem, der dann noch unentschlossen oder gleichgültig ist, denn in den Sphären der Götter ist kein Platz für Unentschlossene oder Gleichgültige. Es sind dann jene Seelen die ziel- und ruhelos auf dieser Welt treiben, vermutlich gar jene die wir tagtäglich in den Gruften zu bekämpfen suchen – fragt euch selbst, ob ihr für euch selbst dieses Schicksal wollt.
Jene die jedoch standhaft in ihrem Glauben zu einem Gott oder einer Göttin sind, erhalten wohl den Vorzug in ihr Reich geholt zu werden und dort ein Dasein im Sinne ihres erwählten Gottes weiter zu führen ohne weitere Gabelungen, Prüfungen oder der Einmischung durch andere Götter. Die Seelen sind dann in Sicherheit und können all jene Wunden die sie einst auf dieser Sphäre erfahren haben unter den Aspekten der gewählten Götter heilen. In diesen Welten existiert keine Angst mehr vor nichts.
Davon sprechen alle Geweihten, sei es das Reich Glarons, die Hallen Loricas oder wie unser Volk weiß, dem Himmelreich Tycuaheles, in dem unsere Seelen als Sterne uns leuchten. Wir regen euch an, euch mit den Göttern, dem Glauben und dem Jenseits, soweit fern es auch liegen mag, zu befassen. Und wenn jemand sich gerade denkt: Sind dies nicht Worte einer Geweihten, fordert sie nicht gerade den Respekt, von dem sie sprach, will sie nicht die Macht Tycuaheles oder Tykene gerade stärken, dem sei gesagt, unser Bestreben ist es vor allem, den Schutz dieser Welt vor Eindringlingen zu stärken. Gewiss ist dies ein Aspekt meiner Göttin, ebenso die Bewahrung vor dem ruhelosen Unleben nach dem Tod. Wir fragen: "Wer" kann dies als verwerflich betrachten?"

Klausur im neuen Tempel 1329 - 1933
Saire Gal'ithiel ist offline  
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Alt 27.01.2021, 03:56
Die Disharmonien der Moredhil
#13
Saire Gal'ithiel
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Diese Akte ist verschlossen und versiegelt und lediglich dem hohen Rat von Cerinor auf Anfrage zugänglich gemacht.


Die Dunkelelfen – der Feind

Zum Beginn des Zeitalters der Hochkultur, als Tycuahele uns längst in ein eigenständiges Leben verließ und sie uns alles beigebracht hatte, vermochte es Sekal seine Blutmagie an den Ersten unseres Geschlechtes zu beginnen. Es war in der Zeit kurz vor der Vollendung des großen königlichen Kristalls voll von Leben, dem Arn Ivor pant o'cuil.
Jener Kristall sollte unsere Melodien in Einigkeit miteinander verbinden, auf dass wir unter dem Schutz der Gemeinschaft standen. Doch jene Ersten die der Verführung Sekals nachgaben weigerten sich, ihre Melodien in den Kristall zu binden und sie zogen fort in ein Leben der Abgeschiedenheit.
In die dunklen Grotten der Berge, wo Sekal seine Blutmagie vollenden sollte. Wir wissen nur wenig von ihnen, doch was wir wissen ist mehr als uns lieb ist. Sie sind blutrünstig, kaltblütig und gnadenlos, bei körperlichen Fähigkeiten die uns kaum in etwas nachstehen, ganz im Gegenteil, denn bei Nacht sind sie uns überlegen und vermögen es gar einen Lindhil durch den Wald zu jagen. Ihr Wesen zeigt seine perfiden Gelüste unter den Deckmänteln der Intriege, Lüge und des Betrugs. Auch ihre Gesellschaft scheint sich sehr gespalten zu haben, so sind es die weiblichen Wesen die in der Regel ihre Sippen anführen und lenken. Hin und wieder konnte berichtet werden, dass man ihnen gar diente und huldigte, doch könnten dies auch Einzelfälle gewesen sein. Ihr Ansinnen ist Chaos und Macht, ihr Wirken ist gegen das Gleichgewicht und ihre Allianzen sind selbst untereinander fragil. Der Feind hat seit jener Zeit viele Wunden geschlagen, nicht nur unter unserem Geschlecht, sondern auch unter den Edain und es waren jene dunklen Vettern unseres Geblütes die das Königshaus dhao Celith aus ihrer einstigen Heimat vertrieben, welches in den Chroniken Cerinors nachzulesen sei und auch auf Cerinor war ihre unreine Melodie mehr als einmal zu hören.

Sommer 1325
Die Melodie Cerinors veränderte sich damals sehr langsam zu einer nun bald ein Jahrzehnt anhaltenden Disharmonie. Damals wurden unsere Wachen vor dem Handelsposten in Britain erschlagen und gar einer der Kopf entnommen, erst viel später sollte der Lindhil Liandrel jenen Kopf aus Aldfur auslösen bei einem Manne Namens Demian. Niemand konnte zunächst sagen woher dieser Angriff kam und warum, die Untersuchungen und schließlich die Verhandlungen um das Haupt des edlen Edhil zogen sich über den Herbst 1325. Zum Winteranbruch 1325 verhärtete sich der Verdacht gegen die Moredhel.

Winter 1325/1326
Wir stellten Spähtrupps zusammen, um den einstigen Einstieg in ihre Unterwelt zu untersuchen, doch sie hatten den Eingang mit seltsam geröteten Stein verbarrikadiert und der Spähtrupp konnte erkennen wie sie einen Lindwurm in dem Kessel vor ihrem Einstieg gefangen hielten. Sei es dass der Idhren Sathrion darin verwickelt war oder der Lindwurm sich befreien konnte, doch kein weiteres Mal wurde jenes geflügelte Wesen gesehen.

Frühjahr 1326
Wir haben unsere Verbündeten die Edain – allen vorran Bolwen von Britain – über die drohende Gefahr informiert und der Pass zum nördlichen Gebirge wurde von den Edain geschlossen durch Tore und nur noch schwer gangbar gemacht, wenngleich es die Moredhel wohl wenig aufhalten würde. Die Edain haben die Wachposten verstärkt und ein Fläche für ein Warnfeuer angelegt, welches noch immer Bestand hat und regelmässig wohl auch kontrolliert wird von ihnen.

Herbst 1327
Ein Lindhil wurde durch den Wald gehetzt, immer wieder erzählte er seine Geschichte, von dem kalten Atem in seinem Nacken, den dunkelroten Augen und der auftreibenden Panik als ihm gewahr wurde, dass diesmal nicht er es war, der in der Düsternis des Nachtwaldes unbemerkt blieb sondern sein Verfolger. Danach wurde es sehr ruhig.

Herbst 1333
Fildaris bouVinda wurde hinterrücks angefallen und von hinten ins Ohr geflüstert "Lothmakh ist eingetroffen, sag es allen weiter." Hernach wurde sie von ihrem heimtückischen Angreifer am Bein verletzt, so dass sie im Heilerhaus weilte. Sie teilte diesen Vorfall dem Leutnant Yannick Govaine, Sohn des Grafen Bolwen von Britain mit. Jener wandte sich an unsere Schwester Itharilde. Da Itharilde sich von der Gemeinschaft fern hält, können wir nur sagen, was wir von dem Grafen erfuhren. So wurde wohl in den Akten festgehalten, dass der Wortteil Loth eine Übersetzung für Sekal sei, was nur einem Missverständnis zu Grunde liegen kann. Der Graf sprach uns darauf an, da eine seine ersten Begegnungen, seit er nach Britain zog mit einem Manne war, dessen Vorname Loth war. Nach eingängigen Studien über die alte Sprache, können wir sicherstellen, dass der Wortstamm Loth keineswegs mit Sekal in Verbindung gebracht werden kann und eher häufiger in Zusammenhang mit Blüten und Blumen gebracht wird, doch fehlen die grammatikalischen Kenntnisse der alten Sprache, um eine genauere Übersetzung zu liefern. Weitere Forschungen trieben uns in die Bibliothek von Cerinor.

Winter 1333
Wir fanden das Buch mit dem Titel "Die Neugier der Kinder", eine Legende die man jungen Edhel zur Warnung vor der Neugier erzählt, wenn sie noch recht jung sind. Viele der unsrigen haben sie vielleicht nicht mehr Sinn, doch es ist die stetige Warnung davor, der Versuchung nicht all zu sehr nachzugeben. Das Buch befindet sich nun im Besitz des hohen Rates von Cerinor. Es beschreibt die Geschichte Lothmakh's, welcher einer der unsrigen war. Der Kontakt zu Bolwen von Britain wurde von uns eng gepflegt und so ist er darüber informiert. Wir vermuten eine Intriege der Moredhil dahinter, die Edain uns gegenüber aufzuwiegeln, ähnlich dem Versuch uns gegen sie aufzuwiegeln im Jahre 1325 mit der Ermordung der Wachen. Tycuahele sei Dank sind die Verbindungen gestärkt und das Vertrauen ist groß.

Frühjahr 1334
Wir, als auch der Arphen en Maenas erhielten eine mysteriöse Botschaft. Meine lag gar in meinen Räumen, Falyan Elor fand sie im Gebäude der Metallzunft auf Cerinor. Wenngleich Saorise in meinen Räumen weilt und sie nur sehr selten verlässt, kann sie mir aufgrund ihres Eides keine Informationen geben. Laut der Nachricht sollten wir mit vielen an einen Ort kommen, der nur in Koordinaten festgehalten war. Falyan, Rhovan, Lanthir, Hwalfir und wir fanden jenen Ort auf Hythloth, nahe einem erloschenen und längst zugewachsenen Krater, wo wir in Empfang genommen wurden. Ein Moredhil, der sich natürlich nicht vorstellte, bat uns um Hilfe. Er sprach davon dass Lothmakh dem Wahnsinn anheim gefallen sei und seine Pläne für unser Geschlecht die Vernichtung vorsahen und für die Moredhel eine neue Orientierung. Wie jene aussehen soll, ist uns nicht bekannt. Jener Dunkelelf auf Hythloth suchte seine Spiele zu spielen, wir zeigten ihm nicht unser Unbehagen als er davon sprach, dass er den Geruch meines Bettes kannte.

Frühjahr 1336
Arphen en Maenas Falyan Elor, hinterließ Informationen, dass sich die Moredhil mit den unsrigen auf Moonglow treffen wollen. Seinen Berichten nach trafen sich der Arphen Conath und der Idhren Sathrion Maniel mit dem bekannten Mordehel. Es wurde bekannt gegeben, dass die Moredhil sich auf den Weg in den Süden zur Völkerfestung machen.

Frühjahr 1338
Aethras Gwaerhyn, Eleinth Tirindial und Naira Ellion haben sich mit den Truppen der Edain verbunden zur Bekämpfung der Südtore. Die Völkerfestung wurde im Libani im Sturm erobert, leider gab es keinerlei Hinweise über den Verbleib Lothmakhs, einige Moredhil nach Norden entkamen auch, es ist unklar ob Lothmakh anwesend war. Im Ador wurde auch Aldfur durch die Verbundenen Truppen erobert. Womit auszuschließen ist, dass die Moredhil an den Grenzen zum Süden agieren. Ein Vordringen in den verdorbenen Süden gilt nicht als unwahrscheinlich.
Saire Gal'ithiel ist offline  
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Alt 05.02.2023, 02:02
Stern von Cerinor - Gesang
#14
Saire Gal'ithiel
Spieler, Stadtelf
 
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Der Text ist unter Notenzeilen geschrieben.


Stern von Cerinor

Einst gesplittert und am Rande verteilt
Auf Pfeilern thronend, lange verweilt
Mit Seelen aus der Vergangenheit erfüllt
Wurd Cerinor in ein Geheimnis gehüllt

Ein Seelenschutz wurde einst gespannt
doch mit der Zeit durch Feinde gebannt
Die Splitter sie fanden wieder zusammen
Zu dem Einen von dem sie alle abstammen

Geboren war er aus Myandil
Der Stern der einst für Cerinor fiel
Und als wir Ihr anstimmten heil'ge Gesänge
Melodien verbunden in magische Klänge

Der Stern von Cerinor pulsierte erneut
Und hat nun in sich unsre Seelen vertäut
Heute leitest du uns mit sanften Licht
Erinnerst uns stets an unsre Pflicht

Zusammen zu stehen, wie deine Splitter gefügt
Als Ganzes stets füreinander bemüht
Wo führst du uns hin, wie lang ist der Pfad?
Oh... steh uns stets bei, mit deinem Rat.
Saire Gal'ithiel ist offline  
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Alt 05.02.2023, 15:40
Das göttliche Gleichgewicht - Buch
#15
Saire Gal'ithiel
Spieler, Stadtelf
 
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Beiträge: 211
Von Gut und Böse und dem Gleichgewicht

Oft wird darüber gesprochen das Gleichgewicht zu wahren im Namen der Silbernen. Gut und Böse im Einklang zu halten und Neutralität zu wahren. Doch wie soll dies möglich sein, wenn der dunkelste der Götter, der Blender, die Blutseuche unser größter Feind ist, der sich an Tycuaheles Schöpfung verging und die Wiedergänger in all ihren Gestalten, samt der Dämonen und ihren Jüngern gegen das natürliche Gleichgewicht agieren?
Um diese Frage zu klären, bedarf es einer klareren und reineren Betrachtungsweise des Gleichgewichts.
Wer auf die reine Melodie Tycuaheles lausche, dem wird in den Wäldern am Rande der Welt, den Gipfeln die in die Wolken und zum Sternenzelt reichen, den Tälern tief unterm Meeresspiegel und auch auf den wildesten Meeren deutlich, das alles Leben, das auf dieser Welt existiert von einer eigenen Melodie erfüllt ist. Und möge man in der Lage sein, diese Melodien miteinander allesamt zu verbinden, so habe man eine Ahnung von der Schöpfungsmelodie. Hier müssen wir unser Traktat aus dem Jahre 1324-1326, durch neue Erkenntnisse jedoch aufbessern. Wie wir im Traktat „Die Schöpfungsmelodie“ festhielten, gingen wir davon aus, dass die Melodie über bereits Geschaffenes erhoben wurde. Doch mehr und mehr kommen wir zu der Überzeugung, dass die Melodie mit der Schöpfung erklingt. Die Melodie ist die Seele jeden kleinsten Individuums und jeder natürlichen Quelle. So vermögen wir mit der Melodie unsere Seele auszudrücken. Es ist die Sprache unserer Seele mit der wir uns an Tycuahele wenden, mit der wir Sie wahrnehmen und in der sie uns oftmals warnte. Wir können sie überall vernehme, wenn wir gewillt sind ihr zu lauschen und vermögen den inneren Frieden wahrzunehmen, der ihr innewohnt. Wenn wir unsere persönliche Melodie als unsere Seele wahrnehmen, so ist es nur schlussfolgernd, dass die Schöpfungsmelodie die göttliche Seele Tycuaheles ist, die bei ihrer Erweckung anfing zu klingen, in Allem und Jedem. Da die Melodie nicht nur auf Individuen, sondern gänzlich auf diese irdische Welt mit ihrer Flora und Fauna wahrnehmbar ist, betrachten wir Tycuahele mehr und mehr als Seele dieser Welt. Wenngleich die Lindhil mit dem Götterglauben nichts anfangen können, so vernehmen auch sie diese Heiligkeit in der Natur und ihre Bindung zu dieser ist ebenso stark, wie die Bindung der Edhil zur reinsten Göttin.
Beide sind Eins. Tycuahele als Seele dieser Welt zu betrachten, zeigt das dass Gleichgewicht also rein wie die Göttin selbst ist. Dunkel und hell, wild und sanft. Friedlich und doch kriegerisch, sollte dieses reine Gleichgewicht bedroht sein. In diesem Gleichgewicht liegen Gut und Böse, doch Böse ist nicht gleich als Böse zu verstehen. Wir haben in unserer kulturellen Entwicklung und im Zusammensein anderer Rassen verstanden, dass es gefällige Eigenschaften gibt und weniger gefällige. Gerade bei den Edain ist die Barmherzigkeit ausgeprägt und Unbarmherzigkeit wird oft als böse betrachtet, wenngleich die Welt mit ihrer Natur an sich Unbarmherzig ist. Das Töten gilt als Böse, auch wenn man damit sein Lohn und Brot verdingt. Die Edain machen einen Unterschied zwischen dem Töten von Tieren und den freien Völkern, doch sind Tiere als auch die freien Völker im Angesicht der Seele dieser Welt eins. So gibt es in diesem göttlichen Gleichgewicht durchaus die dunklen, erschreckenden und auch für manch Einen, unbarmherzigen und beängstigenden Seiten. Jene Waagschale die nicht für den Erhalt von Leben steht, sonder Leben fordert, um zu überleben. Dies verstehen wir als die dunkle Seite, die es im Einklang mit der lichten Seite zu halten gilt. Denn wenngleich die lebenserhaltende Seite zunächst stets Freude bringt, so kann eine Überpopulation verheerenden Schaden in diese Welt und ihr Gleichgewicht tragen, ganz gleich von welcher Gattung man aus geht.
Das Finstere jedoch, das von der Blutseuche und den Dienern dämonischer Sphären verkörpert wird, hast nichts mit dem Gleichgewicht zu tun, dass wir zu wahren verpflichtet sind. Es kann als eine fremde Macht betrachtet werden, die über das Gleichgewicht zu kommen versucht, um es zu schänden. So mögen wir zukünftig zwischen der „natürlichen Dunkelheit“ und der „fremden Bosheit“ unterscheiden.
Wir warnen erneut, wie schon im Traktat über den Götterglauben davor, sich von der fremden Bosheit blenden zu lassen und sie als Teil des Gefüges zu betrachten. Sie versucht einen zu verführen, über den Pfad der natürlichen Dunkelheit und jene die darauf wandeln, mehr und mehr vom Gleichgewicht zu trennen. Doch verbleiben wir bei der Ansicht, dass, sollte die „fremde Bosheit“ je Überhand nehmen, es zu einem Kollaps kommt, der nichts als Tyrannei und – oder Anarchie mit sich bringt, in der die Abkömmlinge der freien Völker weder Tyrannen, noch Anarchisten sind, sondern leidlich nur jene, die all das auf ihren Schultern tragen, bis auch das letzte Lebenslicht erloschen ist oder jene Gegner der fremden Bosheit erneut formiert haben, um Widerstand zu leisten.
Wie schon zu erahnen ist, ist auch nicht Gut gleich Gut für das Gleichgewicht. Von Gut ist zu sprechen, wenn dem Gleichgewicht die Fürsorge anbei kommt, erhalten oder ausgeglichen zu werden. Interessanterweise sind es weder die Glaronisten, noch die Adorianer und noch weniger die seltenen Ludianer, die dem Gleichgewicht diese Fürsorge versagen, sondern jene fanatische Libanisten, die die Kälte bis in ihre Knochen dringen lassen, um kein Leben anzugreifen und Reue bei einem Feuer im Kamin verspüren.
Das Leben ist ein wandelnder wachsender Prozess, dass ein Anfang und ein Ende hat. Es bewegt sich im Fluss der Zeit und gerade in stürmischen Zeiten zeigen sich Verluste und Opfer. Gewiss ist es, in einem Zeitalter in dem das Gleichgewicht kaum noch Bedeutung findet, Wälder und Tiere aussterben kein Umstand der Begrenzung finden muss. Doch wäre es ein Irrglaube die Adorianer und Glaronisten als Fanatiker zu betrachten, die der natürlichen Dunkelheit entgegen stehen. Sie haben sich formiert als Gegner gegen das fremde Böse und verdienen gerade im Zeitalter der befreiten Blutseuche, die Unterstützung der Kinder Tycuaheles. Sind sie es doch die uns gegen die Schänder zur Seite stehen und nicht etwa die fanatischen Libanisten. Auch dies ist ein Umstand der im letzten Jahrhundert neu überdacht werden musste. Denn haftete den Glaronisten oft und heute noch immer der Ruf der Fanatiker an, so haben sie im letzten Jahrhundert von ihrer Fanatischen Glaubenslinie die sie „den Alten Weg“ nennen, mehrheitlich abgelassen. Und selbst der alte Weg hat das Gleichgewicht nicht gefährdet, sondern sich als häretisch dargestellt in der Verleumdung anderer Götter, die im besten Falle zu Hilfsgeistern deklariert wurden. In Anbetracht der Entwicklungen des letzten Jahrhunderts sind wir jedoch gewillt eine gewisse Nachsicht zu üben. Denn aus ihrem Blickwinkel auf das Pantheon der Götter war es ihnen nicht möglich, das göttliche Gleichgewicht der Silbernen zu erkennen. Sie waren formiert gegen die fremde Bosheit, geboren in den Kriegen zwischen Licht und Finsternis. Sie hatten ihre Aufgabe und sie haben jene erfüllt und schließlich abgelassen vom Zwangsmissionieren blasphemischer Gedanken gegen andere Gottheiten. Die Seele dieser Welt hat auch in diesem Zusammenhang eingegriffen und diesen Fanatischen Glauben ausgeglichen. Umso schwieriger sei es nun jenen Nachfahren der „neuen Linie“ und den Nachfahren der einstigen Adorianern gemacht, sich heute gegen die fremde Bosheit zu formieren. Die Welle der Lichtes, wie wir es heute nennen wollen, ist dabei abzuebben, wenngleich noch die ein oder anderen Hoffnungsträger an die Küsten unserer Welt gespült werden oder uns über all die Zeit erhalten blieben und mal stärker und mal schwächer eingreifen. In den letzten Jahren zeigte sich, dass die Ebbe eine gefährliche Gleichgültigkeit für das Gleichgewicht frei gelegt hat und damit auf den einstigen Fanatismus antwortete. Wo vor Sieben oder Acht Jahrzehnten der Fokus des allgemeinen Gedankengutes noch auf der Gemeinschaft lag und das Bestreben eben jene im Dienste an ihren Gott des Lichtes zu stärken, streben die Edain heute weit auseinander und entfremden sich untereinander noch weiter voneinander. Wir sind aber gewiss das diese Leere und Kälte, die diese Antwort hinterlässt, durch die ansteigende Flut des Lebens wieder mit Wärme und Nähe begegnet wird, sofern der fremden Bosheit bis zur nächsten Flut Widerstand geboten werden kann. Es sei daher in diesem Zeitalter unsere Aufgabe, jene zu Unterstützen die mit uns Seite an Seite gegen die Geschöpfe Sekals und die Dämonen stehen und auf jene ein Auge zu haben, die auf dem Pfad der natürlichen Dunkelheit wandeln, auf dass sie nicht vom Gleichgewicht getrennt werden.
Und wie wir heute unsere Gedanken aus den Jahren 1324-1326 korrigierten, so ist jeder Augenblick im ewigen Kreislauf und Gleichgewicht neu zu bewerten und neu zu bedenken. Nichts bleibt unverändert, was einst Zustimmung erhielt bedarf morgen vielleicht einer Mäßigung und was einst Ablehnung erfuhr bedarf heute vielleicht Unterstützung.

1338 im Tempel zu Cerinor
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