Terra Mystica
Spendenbarometer
Terra Mystica | Foren

Zurück   Terra Mystica | Foren > Rollenspiel > Chroniken

Antwort
 
Themen-Optionen
Alt 31.10.2002, 09:58
Rardagors Ende
#1
yorn 'a jorun
Gast
 
Beiträge: n/a
Langsam und mit trägen, müden Schritten stapfte die gebückte Gestalt durch den eisigen Sturm. Der Wind pfiff in scharfen, zermürbenden Tönen über die endlosen Eisflächen der nördlichen Gebieten von Terra Mysticas. Kalt und unerbittlich schnitt er sich in das bleiche leblose Gesicht des müden Wesens, das sich verloren, kraftlos, hoffnungslos Schritt für Schritt vorwärts quälte.
Eine alte Robe bedeckte es vom Kopf bis zu den alten abgelaufenen Stiefeln. Auf dem Kopf trug es einen alten schon halb verrotteten halb eingeeisten Hut. Das Gesicht war zerfurcht von vielen Narben und Falten, und wurde durch einen langen grau-weißen Bart umrahmt, an dem sich kleine Eiszapfen gebildet hatten. Die Augen der Gestalt waren, trübe und einsam.. Nicht einmal ein Funken Hoffnung glimmte in ihnen auf und genau wie der restliche Körper des Wesens waren sie ausgebrannt, vom Feuer des Lebens, dass früher einmal in ihnen gelodert hatte, erloschen.
Schritt für Schritt, Meter um Meter kämpfte sich der Schemen durch das weißen, wilde, wirre Schneetreiben.
Schritt für Schritt, auf der Flucht vor Gevatter Tod der ihm seit 10 Tagen auf den Fersen folgte und nur auf einen Moment der Schwäche lauerte.
Das boshafte Heulen des Windes donnerte über die kargen Ebenen hüllte die Gestalt in eine Aura des surrealen. Weit und breit war kein lebendes Wesen, weit und breit nichts als Schnee Eis und kaltem Stein.
Lebloses Eis und kalter Stein, ja zwar gehörten auch sie zur Schöpfung und zu Mutter Natur doch nie hatte er viel mit ihnen anfangen können. Viel lieber waren ihm die alten Eichen die wunderschönen Yewbäume und die faszinierenden Lebewesen von Terra Mystica. Ja, seine Gedanken schweiften hinab in die warmen behaglichen Täler der Erinnerungen, die faszinierenden Lebewesen ...eine Volk von ihnen waren sicher die Elfen die ihn als kleines Kind aufgenommen und großgezogen hatten. Bei denen er zu einem Mann heranwuchs und schließlich zu einem Greis wurde. Die ihm so viel über Natur gelehrt und beigebracht hatten und die während seine Jahre viel zu schnell verstrichen kaum merklich älter wurden. Dies hatte ihn schließlich dazu bewogen wieder zu den Menschen und unter ihnen die letzten Jahre seines Lebens zu verbringen, unter seinem eigenen Volk. So zog er los und ging in die große Menschenstadt genannt Britain. Dort lebte er noch 10 Jahre doch er musste feststellen dass sich die Menschen nur wenig um alte Druiden wie ihn scherten und so beschloss er wieder zu den Elfen zurückzukehren. Doch er war alt geworden,...zu alt schon bald hatten seine Füße den richtigen weg verlassen und er die Orientierung verloren. So wanderte er seit nun schon 10 Tagen ahnungslos durch die Kälte, während seine Kräfte allmählich aber unaufhörlich zu schwanden.
Mit einem fruchterregenden Zischen zog eine eisigkalte Windböe über das Land erfasste den Alten ließ ihn straucheln und drückte ihn zu boden.
Langsam und erschöpft schüttelte das Wesen den Kopf um seine Gedanken wieder auf die Gegenwart zu lenken. Es hatte seit über sechs Tagen nichts mehr gegessen, war am Ende seiner Kräfte.
Die Hoffnung und Freude auf ein wiedersehen mit seinen alten Freunden waren einer grausamen allesumfassenden Leere im Herzen der Gestalt gewichen. Es gab für sie keine Zukunft mehr, keine Vergangenheit, nur das hier und jetzt, den eisigen Wind, der um ihre Ohren heulte, die brutale Kälte die die Frostbeulen an Händen und im Gesicht von Tag zu Tag wachsen ließ, nur den tiefen, stumpfen und harten Schnee, der das Gehen fast unmöglich machte.

Mühsam stemmte er sich noch einmal hoch versuchte sich mit seinem alten Eibenholzstab abzustützen doch jegliche Kraft hatte ihn verlassen, seine Hände glitten von Stab ab und dumpf krachte er in den kalten Schnee. Verzweifelt versuchte er nach seinem Stecken zu greifen doch die 5 Zoll die seine Hand von ihm trennten wurden zur unüberwindlichen Barriere noch ein- zweimal zuckten seine Hände vor dann verlor er endgültig die Kraft seine Arme sackten leblos in den Schnee. Eisige Kälte umschloss ihn und zerdrückte die letzen Funken Lebens seiner Seele.
Langsam wurde sein toter Körper von Schneeböen bedeckt und schon bald war von dem eisigen Grabe Rardagors des Druiden nur noch eine kleine Erhebung in den endlosen Eisflächen zu sehen.
Hätte er nur von dem Orden des Alten Kodex und seiner freundlichen hilfsbereiten Paladine gewusst,...vieles wäre vielleicht anders geworden.
 
Mit Zitat antworten
Antwort


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist dir erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist dir erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist dir erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist dir erlaubt, deine Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind aus.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 21:01 Uhr.