[Rollenspiel] Kundschafter

[Bolwen von Britannia]

Wild wirbelte der Schnee unter den Hufen der Pferde auf und der aus etwa zwanzig Reitern bestehende Tross, der soeben die hölzernen Bohlen der Zugbrücke des Schlosses mit dumpfem Hufgetrappel passiert hatte, hielt zielstrebig auf das Stadttor im Südwesten der Britain umschliessenden Mauer zu.
Die Befehle der Männer waren eindeutig; man erwartete von ihnen, das sie das Gebiet um Trinsic herum weiträumig durchkämmten, besonderes Augenmerk hatten sie dabei auf die Region südlich der Stadt zu richten.
Jede Spur, die auf die Anwesenheit von Menschen hindeutete hatten sie zu melden, jeder noch so kleinen Kleinigkeit hatten die gut ausgebildeten Späher der Garde nachzugehen auf ihrer Suche nach einem ominösen Unterschlupf.

Es wurde einem jeden der Späher im Verlauf der Einsatzbesprechung klar, dass dieser Aufklärungsauftrag, der sie in die Weiten einer nach bisherigen Erkenntnissen unbewohnten Urwaldlandschaft nahe der einst von der Pest verhehrten Stadt Trinsic führen sollte, ein Auftrag von allergrößter Wichtigkeit war und das Auftreten des Majors sowie die Befehle, die er ihnen mehr als nachdrücklich eingeschärft hatte, erinnerte einige der altgedienten Männer an die Zeit, als man fieberhaft versuchte, den Verbleib Herzogin Miramels zu ergründen.

Und so trieben sie ihre Pferde unbarmherzig an, dem Süden entgegen, in dem Wissen, das ein Menschenleben abhing vom Erfolg ihrer Mission ...

[Fearon Dugonar]

einen Mann mögen die Gardisten durch das mondentor kommen sehen, er ritt am 26. des Wyzzins später Nacht durch das Tor und von dort aus durch das zweite Tor das einem in den Urwald bringt. Er ritt auf einem Valarianer und hatte ein Packtier bei sich. Gekleidet ward er in dunkeles Leder. Ein recht auffälliger roter Kilt zierte seine Hüfte unter einem schwarzen Kopftuch ragten lange schwarze Haare hervor. Einen Rundschnauzer mag zu erkennen Gewesen sein. Eine schwarze große Armbrust hing an seinem Gürtel.

Wenig später kam der Mann wieder durch das Tor vom Urwald und verschwand ohne längeres zögern durch das andere Mondentor.

[Anika Paunu]

Auf einem Baum sitzend, kann man das nicht allzuferne Trinsic erahnen.An einem kleinen Bergmassiv südlich dieser durch die Pest entvölkerten Stadt, herrscht ungewöhnlich reges Treiben.
Leise aber bestimmt gibt der Hauptmann einige Befehle an die Gruppe. Fleissige Hände fällen einige Bäume, treten das Grün der Umgebung platt und verfestigen durch stampfendes Auftreten an verschiedenen Stellen den Boden.
Schnell werden Feuerstellen angelegt, indem man einige von den mitgebrachten trockenen Holzscheiten entzündet. Derweil betrachtet die Wache im Baum eingehend die nähere und weitere Umgebung. Warnend heftet der Hauptmann seinen Blick an die oben sitzende Wache.
Unten werden neue Befehle gegeben. In Gruppen von jeweils 2 Gestalten, werden einige Hütten notdürftig aufgestellt, indem das eben geschlagene Holz verwendet wird. Zügig legt man in diese Hütten alte, abgestossene Matten. Einige Gebrauchsgegenstände werden in den Hütten verteilt, aber sogleich durch gezielte Schläge zerstört. Die Scherben verteilen die Gestalten etwas in der Hütte.
Nachdem der Hauptmann einen Blick auf die aufgestellten Hütten geworfen hat, erteilt er den Befehl diese zu zerstören. Die Trümmer werden mit einer Flüssigkeit übergossen.
Der Hauptmann winkt 2 Gestalten zu sich und deutet auf ein Pferd in der Nähe. Zügig laufen die Gestalten auf das Pferd zu und lösen von diesem ein Bündel, das mannsgroß erscheint. Achtlos wird dieses auf den Boden geworfen. Auf einen Deut des Hauptmanns beginnen die beiden, das Bündel zu entpacken. Aus der nähe betrachtet kann man eine männliche Leiche in gehobener Gardeuniform erkennen. Diese ist mit den Händen auf dem Rücken gefesselt. Das Gesicht wurde entsetzlich entstellt, und Arme sowie Beine sind mehrfach gebrochen. Schwere Verletzungen des Oberkörpers weisen auf verschiedene Stichwunden durch Messer und Schwert hin.
Derweil stellen wiederum 2 Gestalten in die Mitte des Lagers eine Pfahl auf. Die Leiche des augenscheinlichen Oberst der Garde wird an diesen Pfahl gebunden. Auch über die Leiche wird etwas der schon bei den Hütten verwendeten Flüssigkeit gegossen.
Der Hauptmann blickt ein weiteres Mal zu der Wache im Baum. Ein kurzer Befehl bedeutet dieser den Posten zu verlassen. Bis auf den Hauptmann und die eben vom Baum gestiegene Wache, verlassen alle das Lager. Während der Hauptmann sich die Südseite des Lagers vornimmt, beginnt die andere Gestalt von der Nordseite Feuer an das Lager zu legen. Nachdem die Hütten in Brand gesteckt sind, wendet sich der Hauptmann der zentral liegenden Leiche zu und legt auch an diese die Fackel an, sodass sich die Flüssigkeit schnell entzündet.
Ein Blick auf die brennende Leiche und ein weiterer auf die brennenden Hütten und der Hauptmann kann gewiss sein, dass die Spuren schwer lesbar sein werden und alles auf ein Lager, welches Verlassen und abgefackelt wurde hinweist.
Beim entfernen der beiden von diesem brennenden Lager, befiehlt der Hauptmann noch einen mitgebrachten Beutel mit Knochen und etwas Müll in unmittelbarer Nähe des Lagers zu entleeren.

Zügig wenden sich die beiden nun ab, während der Abendhimmel über dem Lager durch das Schimmern des Feuers in einem gespenstigem Licht erscheint.

[Danael Loreon]

...einige Tage später, Morgendämmerung...

Geduckt huschte Danael durch den Wald Trinsics. Weder Waffe, Stab noch Anderes war ihm anzuahnen.
Den Antlitz verbarg sich unter dem Schatten einer weiten Kapuze.
Ab und an hielt er ein, um sich zu vergewissern, dass jene, welche er führte, den Anschluss nicht verloren, da sie Ihm in weitem Abstand folgten.
Ein Gespann aus einer Handvoll auserlesenster Gardisten unter der Führung Bolwen Govaines liessen sich von Ihm den Weg weisen.
Ihr Vertrauen schien groß zu sein, war der Wald Trinsics doch Unterschlupf der gar gefürchtetsten Bande Verbrecher und Diebe. Jene, welche den Baron zu Britain in Ihrem Kerker hausen lassen zu wagten.
Doch Danael beabsichtigte sie nicht in eine Falle zu führen.
Im Gegenteil - er steuerte gradewegs aus den Hort des Gesindels zu, kannte er doch den Ort.
Seit Langem nun, erpressten sie Ihn mit der Drohung, seiner Frau und seinen Sprössen Leid anzutun, sollte er Ihrem Willen nicht folgen.

Jedoch jetzt war die Gelegenheit, sich von dem Unheil loszusagen und im Schutze der Garde Buße zu tun.
Durch diese Tat, welche Ihm das Leben kosten würde, so der Bund der Geächteten Ihn fände, verpsrach er sich Seelenfrieden im Schutze der Garde.

Das Lager kam näher und Danael vergrößerte den Abstand, woraufhin die Gardisten abwarteten.
Jedoch bald kam Danael zurück und berichtete stammelnd und schreckensverzerrter Miene.
Die Gardisten kamen näher und erblickten selbst, welch Elend Anblich sich Ihnen darbot.

Das Lager selbst, befestigt mit Palisaden und robusten Hütten war auf den Letzten Scheit niedergebrannt.
Nicht konnte dem Meer aus Flammen trotzen, welche schier unersättlich das Gebälk und Gebau aufgezehrt haben mochten.
Jedoch stieg ein vertrauter Geruch in die Nasen derer, die das Lager betraten, der Geruch von gebratenem Fleisch.
Hastig sicherten die gardisten die Lage und sahen sich um, bis sie am Rande des Lagers den Urpsrung des Geruches fanden.
Ein in Ketten gehaltener menschlicher Körper, die Hände abgetrennt und bis zur Unkenntlichkeit verbrannt und verstümmelt lag Ihrem entsetzem Blicke darnieder.

Es war die Leiche des Barons zu Britain