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Alt 16.09.2005, 01:16
das Ableben von Myrn Garaf
#1
Stille der Nacht
 
Registriert seit: 02 Jan 2004
Beiträge: 66
Der kleine Raum war dunkel und jeder fingerbreit Mauer von Kälte durchzogen. Auch durchwob ein dominierender Geruch von Verwesung und Blut die abgestandene Luft. Nur ab und an, wenn sich die dicken Geheimtüren schleifend auseinander zogen drang frische Atemluft ein.
Schwere eiserne Ketten schränkten die Bewegungsfreiheit von mehreren Skeletten und einer Gefangenen ein. Um sie herum waren in wilden Mustern Essensreste und Wasserschalen verteilt. Kaum erkennbar war sie in der bleiernen Düsternis, ihre heiseren Schreie nicht vernehmbar, die Verzweiflung in ihren Augen und Zügen konnte niemanden erreichen - außer einer struppigen Ratte welche immerfort auf ihrer Brust hockte und jeden Moment ihres Leidens bei ihr war.
Kein Laut drang zu dem ungleichen Paar vor, konnten sie auch nichts vernehmen in der rauen Einsamkeit dieses Platzes.
Nur in einer Nacht brach sich der Schleier der Stille als die Geheimtüren abermals mit Getöse auseinander glitten und ohne jeden Laut eine Person eintrat. Die Züge, welche nur unzureichend unter der weiten Kapuze hervorluckten, wurden von dem spärlichen Schein einer Kerze erhellt. Langsamen Schrittes trat sie näher, kniete in einigen Abstand nieder und maß den ausgemergelten Leib der Gefangenen.
Mit einer langen Bewegung stellte sie die Kerze ab und verschränkte die Hände wie zum Gebet, ihre Lippen begannen eine Reihe von Worten zu Murmeln.
Lange wachte sie so, bis das Leben endgültig Myrn's Körper verließ, zusammen mit dem letzten Blutstropfen der aus dem Biss der Ratte austrat.
Stille der Nacht ist offline  
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Alt 16.09.2005, 09:33
Bis das der Tod euch scheidet.
#2
Myrn Garaf
Reisender
 
Registriert seit: 09 May 2004
Beiträge: 33
Wie eine bleierne schwere lag die Dunkelheit auf dem regungslosen Körper. Schon lange sah sie die Ratte nicht mehr. Schon lange fühlte sie ihre schmerzenden Arme nicht mehr. Schon lange spürte sie die Kälte des Steins nicht mehr.
Tag für Tag durchlebte sie in ihren Gedanken die Vergangenheit. Wie alles begonnen hatte. Nur wegen ihrer Neugier. Wie er sie einsperrte und Tag für Tag besuchte. Wie er es zum ersten Mal sagte. Diese Worte die ihr noch immer durch den Kopf hallten.
Die Bande, all der Streit und der Hass. Damals fragte sie sich noch ob dieser Mann überhaupt fähig war zu lieben. Heute weiß sie es. War es dumm? War es töricht zu glauben dies sei der richtige Weg? Dies sei dein Weg?
Wie sehr es sie gefreut hatte ihn nach der langen zeit im Kerker wieder zu sehen. Und wie er sie verraten hatte. Nein.. Myrn wusste er konnte nicht lieben. Sie war nur sein kleines Spielzeug das er weg warf als es ihm zu langweilig wurde. Das er vernichtete als es lästig wurde.

Myrn spürte den Biss der Ratte nicht.
Sie merkte nicht wie ihre Gedanken schwanden. Sie lies sich einfach fallen. Immer tiefer und tiefer in die Dunkelheit.

Bis das der Tod euch scheidet.
Myrn Garaf ist offline  
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